Das Feuerwehrgerätehaus

Wie über die Anfänge unserer Ortsfeuerwehr und den Fahrzeugbestand ist über die Errichtung des "Spritzenhauses" oder "Haus der Feuerwehr", wie es im heutigen Amtsdeutsch heißt, wenig bekannt. Das Jahr 1919 war hier ein wichtiger Meilenstein.

Damals wurde der Wehr ein Gerätehaus neben dem Gasthaus Sudmann zur Verfügung gestellt. Man hatte erstmals eigene Räume für die Mitglieder und Gerätschaften der Melchiorshauser Wehr. In den Anfangsjahren passte in dieses Feuerwehrgeräte-haus sicher die Spritze.

Die späteren Fahrzeuge konnte es jedoch nicht aufnehmen und diente dann wohl nur als Lagerplatz für technische Geräte. Unsere Alterskameraden berichtieten , dass ihr Fahrzeug Ende der vierziger Jahre in Scheunen bei hiesigen Landwirten untergestellt wurde. Dafür erhielten die Landwirte von der Gemeinde einen kleinen Obulus. Die damals noch jungen Feuerwehrkameraden Cord Peters und Alfred Troue mussten um 1950 im Winter jeden Tag zum "Femin", um seinen Motor laufen zu lassen, um ihn dann wieder einzupacken,. damit er nicht einfror und im Einsatzfall sofort ansprang.

 

Mit der Beschaffung des Motorwagens sollte aber auch das Unterstellen bei den Landwirten ein Ende haben. Wie bereits geschildert, wurde in der Gemeinderatssitzung  am 28. April 1949 über die Vergrößerung des Spritzenhauses beraten und letztlich auch die Erweiterung beschlossen. Besonders groß ist diese Maßnahme jedoch nicht ausgefallen: unsere Alterskameraden erzählen davon, dass sie sich an einen kleinen Anbau am Gerätehaus erinnern können. Bis zum Ende der siebziger Jahre nutzen wir dieses doch sehr ikleine "Spritzenhaus". Bereits 1973 wurden Planungen eingeleitet, das Feuerwehrgerätehaus zu erweitern. Anfang der achtiziger Jahre erkannten dann auch die politischen Gremien unserer Gemeinde die beengten Verhältnisse im Feuerwehrgerätehaus. An der Stelle des alten "Spritzenhauses" errichtete man ein für die damaligen Verhältnisse großzügiges Feuerwehrgerätehaus unter Einsatz erheblicher Eigenleistungen der Feuerwehrkameraden.

Der Wandel vom Spritzenhaus zum Feuerwehrgerätehaus: Das kleine Häuschen mit den Ausfahrten zur B 6 wurde 1980 abgerissen  und mit erheblicher Eigenleistung ein großes Gerätehaus errichtet.

Am 16. Mai 1981 konnte der Neubau durch Gemeindedirektor Alfred Wetjen an unseren damaligen Ortsbrand meister Heiner Nienaber übergeben werden. 

Unter den Gästen war auch der Ehrengemein-debrandmeister Heinrich Niemeyer  (ganz rechts). Neben ihm die Vertreter der anderen Ortsfeuer-wehren, der örtlichen Vereine und befreundeten Organisationen.

 

Durch zunehmende Aufgaben, bessere und größere technische Geräte, Fahrzeuge und nicht zuletzt durch die Gründung der Jugendfeuerwehr mussten wir in den neunziger Jahren feststellen, dass das Feuerwehrgerätehaus aus allen Nähten platze. Dies sah dann der Gemeinderat ein und beschloss, das Haus der Feuerwehr um- und auszubauen. Auch an diesem Projekt beteiligten sich die Melchiorshauser Kameraden und Kameradinnen mit viel Eigenleistung. Im östlichen Bereich wurde eine neue Fahrzeughalle mit darüber liegendem Büro, Damentoilette und Jugendraum errichtet. Der Dachstuhl erhielt einen großzügigen Erker.

 

Ohne Zweifel verfügt die Ortsfeuerwehr Melchiorshausen damit über ein Domizil, in dem sie sich wohlfühlen kann. Wichtig ist aber, dass die aktiven Feuerwehrmitglieder und auch die Jugendfeuerwehr ihr Ausbildung und praktischen Übungen vor Ort durchführen können.

 

Dass dabei die Pflege der Kameradschaft nicht zu kurz kommt, darf nicht unerwähnt bleiben.