Die Entwicklung der Weyher Adelsgüter

 Paul Athmann

 

Nachdem im 14. und 15. Jahrhundert die Ritter häufig als Raubritter aufgetreten waren, konzentrieren sie sich ab Mitte des 15. Jahrhunderts auf die Vermehrung ihres Eigentums durch friedliche Mittel. Sie kaufen und tauschen Höfe und Land, manchmal inklusive ihrer Leibeigenen, und sie besorgen sich Geld, indem sie die Abgaben ihrer Höfe gegen eine Rente verpfänden. Aber sie leihen auch manchmal große Beträge ihren immer in Geldnöten sich befindenen Herren, seien es die Hoyaer Grafen oder die Lüneburger Herzöge. Man spricht daher immer weniger von den Rittern als vielmehr von den „Junkern“ oder auch „Edelherren“. Auch scheinen die Edelherren die Heiratspolitik der Grafen und Herzöge nachzuahmen, indem sie untereinander Ehen eingehen und so ihren Besitz vermehren. Es entstehen dadurch die adeligen Güter, die viele Höfe und Landstücke kumulieren und von den Abgaben ihre dienstpflichtigen Bauern ein begütertes Leben führen können. Aber es gibt auch „Emporkömmlinge“, die, wie der Zöllner Bremer, genug Geld erwirtschaften oder von ihren Herren als Dank für die eingetrieben Zollabgaben erhalten, um sich einen Hof kaufen zu können. Sie sind dann als Freisasse, wie die Adelsgüter, zu keinen Diensten oder Abgaben verpflichtet.

 

„Das 16. Jahrhundert gilt in der Forschung als der Zeitraum, in dem Landesherren und Adel ihre Gutswirtschaften ausbauten. Im Hintergrund steht die günstige Wirtschaftskonjunktur dieses Jahrhunderts, bei den Adeligen vor allem die Tatsache, dass die Landesherren vermehrt Söldnerheere stellen und ihre Waffendienste kaum noch benötigt werden, wofür ihnen Zeit für ihre Adelssitze undfür den Ausbau landwirtsc haftlicher Großbetriebe bleibt.“ 1

 

Insgesamt sind im 17. Jahrhundert für die Orte auf dem Gebiete des heutigen Weyhe neben dem Weyhenhof (Burglehen I) weitere 7 Güter verzeichnet:

 

- Kirchweyhe 2: Von Horn, von Hademstorff (Burglehen II)

- Kirchweyhe 3: Freisassenhof Bremer

- Kirchweyhe 4: Von Mandelsloh

- Gut Sudweyhe 1 (von Frese gen. Quiter)

- Gut Sudweyhe 2 (Fresenhof): von Frese

- Gut Sudweyhe 3 Finterei (Burglehen III): Von Horn, von Hademstorff, Vinthus

 

- Gut Sudweyhe 2 (Fresenhof): von Frese

- Gut Leeste (von Frese gen. Quiter)

 

Diese scheinen (bis auf den Freisassenhof Bremer) im 15. Jahrhundert ihren Anfang genommen zu haben. Als achtes adeliges Gut ist das Gut in Leeste zu nennen, das vermutlich mit dem 1380 genannten Hof des Dietrich von Weyhe identisch ist. Nach der Einteilung der Güter von Neubert-Preine sind es folgende 8 Weyher Güter: Kirchweyhe 1 bis Kirchweyhe 4 und Sudweyhe 1 bis Sudweyhe 3 sowie Leeste.2

 

Unklar ist, ob die in der Nähe des Weyhenhof liegenden, später ebenfalls als Rittergüter geführten Höfe der von Horn , von Hademstorff (vorher ebenfalls von Horn), das Gut der von Mandelsloh nicht Abspaltungen vom ursprünglichen Weyhenhof (Burglehen I) gewesen sind. Die Weyher Güter sind anfangs wohl alle nicht sehr groß. Im 15. bis 18. Jahrhundert werden einige Güter vom Sudweyher Gut 2 (Frese, von Fabrice, Schwicheldt) aufgekauft. Das Gut Leeste hatte am Ende noch 20 Hektar Land, bevor es in den Hof Dunkhase integriert wurde. Heute sind nur noch 2große Güter übrig: Das Gut Sudweyhe 1 (Wetjen) und das Gut Sudweyhe 2 (Gerking).

 

3.4.5.1 Gut Kirchweyhe 1 : Der Weyhenhof (Burglehen I)

Der Weyhenhof - dieser wird auch mit dem „Burglehen I“ benannt - dürfte der erste Hof der Ritterfamilie von  Weyhe im Ort Wege gewesen sein. Er war wohl vom 11. Jahrhundert an bis 1653 durchgehend im Besitz der Familie, als Lehen empfangen zunächst vom Erzbistum Bremen, dann von den Hoyaer Grafen und zuletzt von den Braunschweiger Herzögen.

 

Kirche in Kirchweyhe 1942 mit

umliegenden Häusern - vom

Kirchdamm aus gesehen.3 Es wird

angenommen, dass der Weyhenhof

links vom Kirchdamm gelegen hat.

Das Satellitenbild zeigt

die Lage an der

Kirchweyher Kirche

zwischen Kirchdamm,

Kirchweg und “Am

Weyhenhof”

Der Weyhenhof ist nach Mushard um 1050 gegründet worden. Damals seien die Ritter „von Kemnade“ aus Bremen abgezogen und hätten sich in „Wege“ („Weyge“) niedergelassen. Danach hätten sie sich „von Weyhe“ genannt.

Da der Ort „Wege“ schon 860 erstmalig erwähnt wurde, dürfte die Gründung des Gutes in einem Ort mit mehreren Höfen geschehen sein. Zur Gründung selbst liegen uns aber keine überlieferten Angaben mehr vor.

 

Wie im Kap. 3.2 ausgeführt, sind bis zum 14. Jahrhundert wohl folgende Ritter auf dem Hof oder auf

umliegenden Gütern:4

 Friedrich: Sohn des Gerlach I. (* ca. 1140) und seine Söhn Ludolf I (Rudolf) (* ca. 1170) und

Ditmar, Sohn des Friedrich (+ vor 1290), sowie deren Brüder Ritter Cord und Ritter Olrik von

Weyge (Rudolfs Brüder): Gut in Crendale und in Hildegessen

 Ludolf II (+ nach 1282) (Rudolfs Sohn) und Heinrich (Henricus) (1210) (Sohn des Rudolfs)

 Ritter Erpo I (* ca. 1241, + 1331), Rudolfs Sohn: Haus bei Stenbeke und Reiner von Weia (+ nach

1262), Rudolfs Sohn: besitzt Gut Gerward Beuce (Bener)

 Heinrich II (+ nach 1286), jüngster Sohn des Ditmar mit seiner Nachkommenschaft. Nach

Pfeffinger sind dies die 2 Linien mit Heinrichs Söhnen Peter (+ vor 1375, mit der Burg im Wappen)

und Heinrich IIa (+ vor 1375, mit einem halben Rad und einer weißen Raute im Wappen).5

 Erpo Ia von Weyhe (Sohn des Erpo I): hat einen Hof zu Weyhe (Burglehen=Weyhenhof)

 Conrad II von Weyhe (*1281 +1347), Sohn des Engelbert: Zehnten in Ahusen, 4 Hufen in Weyhe,

1 Haus in Brinkum, 1 Haus in Lahusen, die gesamten Ländereien zu Bardenflethe (Amt Berne)

 Johann II (* vor 1288, + nach 1325)) (Sohn des Heinrichs) und Erpo II (* vor 1298, + vor 1356)

(Sohn des Johanns)

 Erpo III (* vor 1348 + nach 1371) (Sohn des Erpo II): ist 1360 mit dem Hof belehnt

 Ritter Friedrich VI Brede (um 1370) : 2 Häuser in Südweyhe

 Die Söhne des Erpo III: Arnd II(+ nach 1418), Hinrick (+ vor 1397), Gerhard(+1397)

Heimfall an den Grafen: 1 Haus zu Weyhe mit 4 Hufen, 1 Haus mit 2 Hufen, die Ludolf von

Weyhe innehatte, ein Hof zu Wittense, das Gut das im Besitz des Wytten Eyserdes war, und

das Gut zu Wabele. Dann Belehnung des Arnd II.

 Ludolf III (* vor 1300 + nach 1337), Sohn des Conrad II

 Heinrich III von Weye und dessen Bruder Cono III (Söhne des Ludolf III): Zehnten zu Hastede

(Hastedt, Amt Thedinghausen), 1 Haus in Ahausen, 2 Häuser in Sudweyhe und 1 Verteil in Wysch

Im Weiteren wird versucht, die Besitzer des Kirchweyher Burglehens I aufzuzeigen. Dabei hat sich

folgende Reihe ergeben:

1331 - ???? Erpo Ia (*1331, + 1327-1360) , Sohn des Erpo I

vor 1360 - 1371 Erpo III (* vor 1348 + nach 1371), Sohn des Erpo Ia

1371 - 1397 Hinrick (+ vor 1397), Gerhard (+ vor 1397), Söhne des Erpo III

1371 - 1418 Arnd II (*vor 1350 + nach 1422), Sohn des Erpo III

1418 - ???? Arnd IIa (* vor 1410 + vor 1470), Sohn des Arnd II

???? - 1523 Rudolf/Roleff (* ca.1440 + ca.1523) und Dietrich (* ca.1440 + n. 1482)

Söhne des Arnd IIa

1516- 15xx Konrad (* vor 1516 + nach 1554) und evtl. Peter VIII (* ca. 1493 + ca. 1588)

Söhne des Peter II (+ 1519), Linie des Heinrich Brede v. Weyhe

Vor 1567, nach 1585 Jürgen (Georg) (* vor 1567, + vor 1596), Sohn des Konrad

1596 - 1605 Johann IV(+ 1605) (Amtmann in Hoya) , Hilbert? Hilborg?, Tochter des Jürgen

1605 -1617 Erich I (*vor 1576 + 1617), Sohn des Peter VIII

1617 - 164x Erich II (* vor 1615 + 1642-1657), Sohn des Erich I

164x - 1653 Erich III (*vor 1638 + vor 1700), Sohn des Erich II

 

Die Besitzverhältnisse im 15.Jahrhundert

Arnd II von Weyhe hatte das Burglehen Weyhe 1394 empfangen:6

1394: Graf Otto III. Von Hoya und Bruchhausen belehnt Arnde van Weyge, Arps Sohn, und beider Erben mit dem Hof und Besitz (ghezete) zu Weyhe, die durch den Tod seiner Brüder Hinrick und Gerit(Gherde) van Weyge, die dort gewohnt haben, an den Grafen heimgefallen sind, mit allen Rechten und Zubehör, auch dem Kampe, der die Purre heißt. Falls der Belehnte oder seine Erben das Gut versetzen wollen, verspricht der Graf, den jeweiligen Besitzer nicht behindern zu wollen.7

 

Nach Arnds Tod wird das Lehen wohl auf einen seiner Söhne übergegangen sein – obwohl eine Urkunde dafür fehlt. Infrage kommen Arnd IIa, Roleff/Rudolf und Dietrich (Dyreck).

Um 1455 erfolgt die Umsiedlung der von Weyhes nach Bötersheim. Arp von Weyhe (Sohn des Arnd IIa) baut mit seiner Frau Lucke geb. von Frese dort eine neue Existenz auf.

Der Weyhenhof wird dann mit einem Meyer besetzt.

Im Stammbaum ist ein weiterer Erp (*ca. 1410, +nach 1443) als Sohn des Arnd II verzeichnet:

 Er wird als unmündiger Sohn des Arend genannt in der Urkunde von 1418, als das Schloss

Blumenthal zum offenen Schloss der Stadt Bremen erklärt wird.

 1432 nimmt er mit seinem Bruder Arnd IIa an der Horneburger Fehde teil. Auch an der Fehde

von 1437 ist er beteiligt. Und 1441 sind beide Brüder in der Lauenburger Fehde gegen die

Horneburger Burgmannen vereinigt.

 1437 wird Arp von Weyhe erwähnt bei der Gerechtigkeit des Amtes Ottersberg. 8 Er ist

Mitglied der Bremer Ritterschaft und nimmt teil am Gerichtstage des Erzbischofs Balduin v.

Bremen in Sottrum.9

 1443 einigen sich Jurges von dem Bernebrock, Gerd von Bothmer u. Erp von Weige,

Heynike, Staties und Ortgyze de Clenken mit Werner, Hinrik, Paul u. Johann de Beren

freundlich über Ortgyzes Beren nachgelassene Güter.10

Arnd IIa von Weyhe (+ nach 1483)

Der nachgewiesene Lehensträger des Weyher Burglehens, Arnd II von Weyhe hat mindestens bis

1420 gelebt. Er ist mit Pelleke von Barssen verheiratet.

 

Die Urkunden ab 1432 dürften auf seinen Sohn Arnd IIa zu beziehen sein:

 1432: Arnd v. Weyhe nimmt mit seinem Bruder Erp an der Horneburger Fehde teil (gegen

die Horneburger Burgmannen)11

 1439: Arnd von Weyge kündet der Stadt Bremen gleich seinem Bruder Arp Fehde an.12

 1456 überlässt Graf Gerd v. Oldenburg dem Arend van Weyge [von Weye] verschiedene

Güter zu Holzkamp.13

 1457 ist der Knappe Arnd von Weyhe ist Zeuge beim Vergleich der Gebr. Klenke mit den

Grafen v. Hoya14

 1463: Graf Gerd v. Oldenburg verpfändet Güter an den Knappen Arnd von Weyhe in der

Vogtei Harpstedt, die von Rembert Bornemir gekauft wurden, als Arnd von W. der Grafen

wegen zu Wildeshausen einlag, für 72 fl; 2 Stücke in Dünsen, 2 in Klein-Henstedt, 1 Hof in

Mahlstedt.15

 Heinrich von Mandelsloh, Arnd von Weyhe, Gherd von Quernheim und Rabodo von

Mandelsloh bezeugen 1464, dass Heinrich von Mapele Schadensersatz für Schäden von

Ahlden erhalten hat. 16

 Drei Fehdebriefe von 1465 an die Stadt Bremen unter Hinrich de Clüvers Siegel wegen Gerd

von Oldenburg. - 1. von Arend von Weyhe, Heyneke von Mandelslo und Genossen. - 2. von

Otto Sclor, Rembert Bernefur und Genossen. - 3. von Wolkenhar van der Haghen.17

 1478: Arend von Weyhe verzichtet auf alle Rechte aus dem Schloss Blumental.18

Arend IIa von Weyhe hat bis 1478 das Schloss Blumental. Durch einen Vertrag mit den Bremern

kommt dann Blumental zu Bremen. Arend IIa von Weyhe verzichtet darin auf alle Rechte aus

dem Schloss Blumental.19

Arend IIa ist auch wohl identisch mit dem Burgmann zu Thedinghausen (1455 und 1483), obwohl

hier theoretisch auch ein anderer Arnd infrage käme (Arnd III, Sohn des Arp V und der Lucke

Frese):

 1455 ist das Schloss Thedinghausen an Wilken Frese und Arp von Weyhe versetzt.20 Es war

im Besitz der Stadt Bremen und an den Bischof Johann von Verden verpfändet, der es zuerst

von Heinrich Clüver verwalten ließ, nach 1455 aber für 800 Goldgulden an Wilken Frese und

Arp von Weyhe versetzte. Im selben Jahr erklärt Arp von Weyhe in einem Revers, dass der Rat

von Bremen sein Burglehen in Thedinghausen ihm auf 16 Jahre gelassen habe, von Ablauf

der Jahre an, auf welche er selbst Schloss Thedinghausen vom Bischof von Verden

empfangen habe oder wenn es dem Bischof eher eingelöst würde. 21

 1478 trägt der Generalkommissar der Bremer Kirche dem Pfarrer von Lunsen auf, die

Exkommunikation des Burgmanns zu Thedinghausen, Arndt von Weyge von der Kanzel zu

verkünden. 1479 wird diese Exkummunikation wieder aufgehoben. Theodor Müller

vermutet, dass diese Strafe wegen der andauernden Raubzüge des Arndt von Weyge

ausgesprochen wurde. 22

 "Anno 1483 ist Arend v. Weyhe Burgmann zu Thedinghausen gewesen (v. Fam. de

Bramstede p.69)" 23

 

Weitere Familienmitglieder der von Weyhe sind erwähnt – auch wenn deren Abstammung nicht

vollständig belegbar ist:

Arp / Erpo V (* ca. 1435, + 1472 in Tostedt)

Von Arp, Sohn des Arnd IIa, erfahren wir, dass er 1451-1455 den Wegzug vorbereitet, indem er das Gut Bötersheim von Hermann Schulten und 1467 einen Hof in Tostedt vom Kloster Lüneburgerwirbt, oder aber den s chon 100 Jahre vorher von seinen Vorfahren erworbenen Hof übernimmt. Jedenfalls wird er 1451 von Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg mit Tostedt und Bötersheim belehnt.24 1462 wird er Pfandinhaber des Schlosses Harburg. Ob der Wegzug von Kirchweyhe erfolgte, oder ob Arp z.B. auf Blumenthal gewohnt hat, ist dabei bisher nicht feststellbar.

Seine Frau Lucke geb. Frese (Tochter des Wilken vom Frese’schen Gut in Sudweyhe) hatte er wohl um 1460 geheiratet. Sie kauft später (um 1477, nach Arps Tod) weitere Höfe und Landstücke im Raum Tostedt und Todtshorn.25

Die Nachkommen von Arp und Lucke begründen die Linie Bötersheim, bauen dort eine neue Grundherrschaft auf und erhalten später zeitweise das Burglehen. Dann folgt 1451 der Lehnbrief des Herzogs Friedrich des Älteren für Arp von Weyhe betreffend Tostedt und Bötersen. 26

Dieser Brief markiert den Umzug des Erpo (Arp) von Weyhe nach Bötersen (Bötersheim), wo er - oder

schon sein Ur-Großvater Erpo - das Gut in Bötersheim von Hermann Schulten erworben hatte.27

Wie oben erwähnt, unterzeichnet im selben Jahr 1451 Erpo V (Arp) von Weyge eine Streitschrift

zwischen Junker Ulrich und der Stadt Hamburg bzw. der Stadt Stade.28

Arp (Erpo V) von Weyhe heiratet dann Lucke Frese, eine Tochter des einflussreichen Wilcken Frese

vom Sudweyher Gut. Ihre Kinder werden Lüneburgische Untertanen, da sie an der Grenze wohnen.29

Zum Umzug und zum Aufbau einer neuen Grundherrnschaft in Bötersen (Bötersheim) siehe

entsprechendes Kapitel:

Arp ist auch 1455 Pfandinhaber des Schlosses Thedinghausen. Auch tritt er 1455 als Geldgeber auf:

Der Bischof von Verden, Johann, leiht sich 800 Goldfl. von Arp von Weyhe und Wilcken Frese. 1462 kauft er die Pfandherrschaft über das Schloss Harburg, und im selben Jahr übernimmt er auch 5100 Mark Schulden der Stadt Lüneburg. 1463 leiht er sich aus seinen jährlichen Einkünften des Schlosses Harburg 2000 Mark. Auch sind Bürgschaften für Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg von Arp von Weyhe bekannt. Im Gegenzug wird er mit vielen Gütern in Tostedt und Umgebung belehnt.

Die Brüder Roleff und Dirick (Dietrich)

Ein Lehensrevers der Brüder Roleff und Dirick van Weyge aus dem Jahr 1491 nennt dann wohl die Söhne des Arend IIa: Es gilt für das Burglehn "binner den bleke to Delmenhorst myt den Holzkampe", womit sie der Bischof von Münster, Administrator der Kirche zu Bremen, belehnt hat, nachdem ihr Vater Arndt van Weyge "zeliger gedacht von greve Gerde ... belehnt worden war".30

 

Dietrich II (Dirick) und Rudolf sind die Söhne des Arend IIa. Siehe dazu eine Urkunde oben vom 22.2.1456, wo es um dasselbe Lehen zu Delmenhorst mit dem Holzkampe ging. Aus einer späteren Gerichtsakte geht hervor, dass Dietrich in Welsburg (bei Dötlingen) gewohnt hat.31 Von Dirick hören wir auch schon vorher: Dyderick van Weige besitzt 1487 ein Haus am Schnoor im Norden des von Johan Gloys an Hermann Lange verkauften. Er kauft 1489 von Reynecke Clüver ein Haus auf Sunte Steffen Stadt im Westen von Gerdt Boghe, das er gleich an Reynecke Elmers weiterverkauft. Er gelobt 1492 und 1500 "Währschaft" bei fremden Hausverkäufen in Bremen. 1507 wird er als Besitzer eines Hauses auf St. Steffens Stadt erwähnt, als sein Nachbar Henrick Szemell an Eler Hanenkamp verkauft. Ebenso 1509. Im Jahr 1495 besitzt er ein Haus an der Hundestraße im

Osten des von Johan Esser an Segebade Kuleman verkauften, das er 1499 an Helmeke Tunnenmaker

veräußert. 32

Roleff v. Weyhe ist unter den in Braunschweig zur Unterstützung der Herzöge Heinrich von Braunschweig und Lüneburg aus der Ritterschaft Versammelten.33 1504 taucht er bei den Unterzeichnern eines Lehnrevers der Hoyaer Grafen für die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, zusammen mit anderen Edelherren aus dem Amt Syke (siehe im nächsten Abschnitt).

Er ist 1505 auch als Professus des Klosters St. Michael in Lüneburg aufgeführt.34 Sowohl Roleff als auch Dyderick von Weye sind im Antonius-Buch unter dem Kirchspiel Weyhe eingetragen, in dem alle Beiträge für die Antonius-Brüderschaft in Bremen vermerkt sind.35 Das deutet stark daraufhin, dass sie beide in Kirchweyhe gewohnt haben oder zumindest auf dem Weyhenhof aufgewachsen sind.

Neben Arend IIa kommen also auch seine Söhne Dirick (Dietrich) und Roleff (Rudolf) als wahrscheinliche Verwalter bzw. Besitzer des Weyhenhofs in Betracht.

Weitere Nennungen von Familienmitgliedern in Urkunden des 15. Jahrhunderts:

Lüder von Weyhe

Dekan und Domkapitel von Bremen beurkunden einen Verkauf von 2 Hufen Land in Ahausen von

Luder von Weyge an den Vikar des Annenaltars der Martinskirche in Bremen für 37 Bremer Mark.

1416 März 17 (in die b. Ghertrudis virginis ac martyris)36

Johann und Wylken Vrese, Brüder, willigen in den in Nr. 10 genannten Verkauf ihres Stiefvaters Luder

von Weyge ein. 1416 März 17. 37

Luder von Weyhe verkauft dem Kanoniker Dietrich Naghele an St. Ansgar zu Bremen eine Rente für

42 Mark.1417 November 4 38

1418: Luder von Weyge, Kones Sohn, Knappe und Frau Bertha verkaufen für 60 Bremer Mark 2 Hufe

Landes in Ahusen39

1420: Erzbischofs Johannes bestätigt zum ewigen Geschenk […] 2 Mark Rente zum Altar in der Kirche

U.L.Frauen in Bremen 40

 

"Item donavit & assignavit donatione perpetua redditus duarum Marcharum Bremen. quos

habet Tydericus Naghel antedictus cum Ludero de Weyge in bonis suis hereditariis sitis in

Suet Weye, que ad presens colit Reynecke Hackeman ad altare, quod est fundatum &

consecratum in honorem beatorum Johannes Baptiste & Johannis Evangeliste ..."

1434: Graf Friedrich von Hoya muss aus seinem ihm zugesprochenen Besitz von Altbruchhausen u.a.

Cono von Weyhe jährlich 50 Goldgulden Zinsen zahlen. 41

Luder (Lüder) ist bisher genealogisch nicht eingeordnet. Er könnte der Enkel des Conrad III (+ nach

1347) aus der Linie des Engelbert gewesen sein. Conrad III und seine Brüder Heinrich, Johann und

Arnold werden bis 1369 im Zusammenhang mit Geschäften rund um Weyhe genannt (Weyhe,

Leerßen, Achim).

Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass mit Cono Conrad III gemeint ist, da der 1434 schon tot

gewesen sein dürfte. Also könnte Cono ein Sohn des Conrad III gewesen sein, und Lüder dessen

Sohn. Ob Conrad III und seine Nachkommenschaft auf dem Weyhenhof gelebt haben, ist ebenfalls

nicht nachgewiesen.

Taleman von Weyhe

1438 tauschen Diderk Weders und Taleman van Weyge eine Wurt in Kirchweyhe ("zwischen des

Büttels Wurt und Wabelmanns Wurt") mit einer Wurt des Vikars des Doms zu Bremen, Gerd van

Brummersete.42 Probst Palmer in Bremen bekundet, dass Taleman von Weyhe versprochen hat,

dem Gerhard von Brummersete Garantie zu geben wegen einer Hausstelle in Kirchweyhe, die er ihm

für eine andere in Dreye und vier Bremer Mark verkauft habe.43

Taleman ist bisher genealogisch nicht zuzuordnen. Er könnte aber ein weiterer Sohn des

Arnd II gewesen sein.

Detmar von Weyhe

1459: Detmar von Weyhe besiegelt die Urkunde, in der die Hoyaer Grafen die Zusammenlegung der

Niederen und Oberen Grafschaften beschließen.44

Es werden auch noch andere von Weyhe in dieser Zeit erwähnt, aber ohne eine Beziehung zum

Weyhenhof oder zu Höfen/Geschäften in Weyhe.

 

Die Besitzverhältnisse Anfang des 16.Jahrhunderts

In den ersten Jahren nach 1500 scheint Roleff (Rudolf) von Weyhe, der Sohn des Arnd IIa, das

Burglehen I vertreten zu haben.

Mushard erwähnt in seiner Beschreibung des Geschlechts der von Horn für das Jahr 1532, dass Huner

von Horn sein Siegel an einen Zinsbrief des Johann Hermeling (Drost zu Thedinghausen) gehängt

habe, der Lucke von dem Werder, nachgelassene Witwe des seligen Rohleves (Rudolf ) von Weyhe,

bedacht habe.45

Rudolf von Weyhe erscheint auch 1504 in einem Lehnrevers des Grafen von Hoya über Haus und

Herrschaft Hoya für die Braunschweig-Lüneburgischen Herzöge. 46

In diesem Revers verpflichtet sich Graf Jobst von Hoya (auf Anordnung des Kaisers

Maximilian47), die Grafschaft Hoya nach seinem Ableben den Lüneburger Herzögen zu

unterstellen. An der Urkunde hängen die Siegel aller Rittergüter der Grafschaft, darunter das

von Rudolf von Weyhe. Da kein weiteres Siegel der von Weyhe anhängt, kann man davon

ausgehen, dass Rudolf das Burglehen I vertritt.

Rudolf ist um 1523 gestorben, und auch Dyderick war 1525 schon nicht mehr am Leben.48

Im Antonius-Buch ist bis 1525 noch ein weiterer „von Weye“ für das Kirchspiel Weye verzeichnet:

Cordt. Er könnte identisch sein mit dem aus der Linie des Peter II stammenden Curd/Konrad sein, der

Calenberger Rat war.

Mitte des 15. Jahrhunderts sind neben den von Weyhes aus der Linie des Erpos noch zwei andere

Linien existent, die sich einerseits mit dem Zusatz „Brede“ benennen, und andererseits mit dem alten

Namen „Kemenade“. In einer Urkunde von 1375 werden beide Linien aufgeführt, wobei sie sich als

Vettern bezeichnen.

Die Linie „de Kemnade de Weya“ ist wohl der Nachkommenschaft des Engelberts v. Weyhe, dem

Bischof von Osnabrück zuzuordnen:

1296 wird ein Gerhard de Kemenade genannt, dessen Tochter Adelheid 1328 die Gemahlin

des Hermann Albertini in Bremen wird. Gerhard (III) ist laut Stammbaum der Sohn des

Konrad bzw. der Enkel des Engelbert.

In der Urkunde von 1375 (s.u.) wird Gerhard de Kemnade de Weya als Sohn des Johann

genannt.49 Johann ist im Stammbaum als Sohn des Gerhard eingeordnet.

1390: Kone, Peter, Arnt, Hinrich und Johann, Gebrüder, geheißen von der Kemenaden,

erklären, von dem Grafen Otto v. Hoya 3 Hufen zu Kirchweyhe und eine Hufe zu Südweyhe zu

Lehen empfangen zu haben.50

Die Linie der „Brede von Weyhe“ sind als Nachkommen des Ditmar von Weyhe (* vor 1200) bzw.

dessen Sohn Heinrich II (* vor 1278) im Stammbaum aufgeführt.

 

Peter (Petrus) von Weyhe (* vor 1430, + 1480)

Es gibt Vermutungen, dass anschließend das Lehen (Burglehen I) in der Nachkommenschaft des

Petrus von Weyhe aus der Linie des Heinrich von Weyhe-Brede empfangen worden ist. Heinrich

Brede ist vermutlich genannt in der Urkunde von 1375, wonach der Knappe Heinrich Brede v. Weihe

dem Bremer Domkantor Friedrich Odilie Land in Arsten verkauft. Nach der Urkunde ist Gysle seine

Frau, und Gerhard, sein Vetter, Sohn des Gerhard de Kemenade (de Weya) ist verheiratet mit Sophie,

der Tochter des Peter Brede von Weyhe.

"Ego Henricus, natus quondam Henrici Breden de Weya, famulus, tenore presentium recognosco protestando,

quod com omnimoda et libera voluntate et expresso consensu Ghyslen uxoris mee necnon Henrici Breden, nati

quondam Petri patrui mei, et Gerhardi, nati quondam Johannis de Kemenade de Weya mariti Zofye, sororis

predicti Hinrici nati Petri, famulorum …”

51

Sein Sohn Gerhard Henrich (+ um 1400) setzt dann wohl die Erbfolge fort, und schließlich nimmt man

an, dass dessen Sohn Petrus(* um 1430), mit seiner Frau Marie Sophie von Gleidingen einen Sohn

Peter II (* um 1460) zeugt.

Urkunden, die möglicherweise Petrus (Peter) erwähnen (nach dem Stammbaum des

Familienverbandes sind sie aber eher einem weiteren Peter, dem Großvater des Petrus, zuzuordnen.)

52

1422: Peter von Weyge besiegelt einen Kaufvertrag für 2 Güter bei Fischerhude.53

1429: Peter von Weyge wird mit anderen aus dem Gebiete des Erzstiftes wegen Beraubung

des Klosters Zeven in den Bann getan.54

Peter II ( +1519)

Man nimmt nun an, dass Gerhard Henrich (+ um 1400) der Sohn des Henrich Brede (IIb) war und

dann die Erbfolge fortsetzte: Petrus, dann wohl Gerhards Sohn oder Enkel 55 (* vor 1430, + 1480),

hat mit seiner Frau Marie Sophie von Gleidingen einen Sohn Peter II (+1519).

Bemerkung: In der geschilderten Erbfolge sind einige unbelegte Annahmen enthalten. Hier dient der

Stammbaum nur dem Zweck, die vielen Namen einigermaßen auseinanderzuhalten.

Wenn die Vermutung von Mahrenholz stimmt56, dass Peter II identisch ist mit dem bischöflich

Hildesheimer Vogt zu Wülfinghausen und späteren Drost zu Ricklingen, dann ist der Bürgermeister

von Hannover, Friedrich I von Weyhe, der Stammvater der sogenannten „Kanzlerfamilie“, ein

direkter Nachkomme des Peter II und damit des Gerhard Henrich. Die Vermutung stützt sich auf

den Epitaph in der Ägidienkirche in Hannover mit der Aufschrift "Frederici von Weihe, Petri filii Petri

nepotis, Henrici pronepotis, ...", was so viel heißt wie „Friedrich von Weihe, Sohn des Peter, Enkel

des Peter, Urenkel des Heinrich, …”

57

 

Kupferstich58 des Dr. Friedrich von Weyhe (+ 1556), Bürgermeister

von Hannover. Er ist der Stammvater der sog. „Kanzlerlinie“ und

könnte von Heinrich Brede von Weyhe abstammen, und damit zur

Linie des Ditmar von Weyhe gehören. Sein Sohn Friedrich II von

Weyhe war Lüneburgischer Kanzler, der Herzog Wilhelm von

Braunschweig beriet, insbesondere bei der Übernahme der

Grafschaft Hoya ab 1581. Weitere bekannte Nachkommen des Dr.

Friedrich sind der Gelehrte Dr. Eberhard von Weyhe und der

Hoyaer Amtmann Johann von Weyhe, der auch ein Burglehen in

Hoya erhielt.

Es ist dann dies die Linie der von Weyhes, aus der die Besitzer von Eimke/Fahrenhorst, Böhme,

Landringhausen und Friedland sowie die letzten Verwalter des Weyhenhofs in Kirchweyhe

hervorgegangen sind. Auch sind Nachkommen dieser Linie mit einem Burglehen in Hoya belehnt,

und einige Gelehrte und Berater der Fürsten lassen sich ebenfalls in dieser Linie finden.

Zum Vater des Petrus, Gerhard Henrich, ist kein urkundlicher Beleg vorhanden59. Es gibt aber einen

Hinweis in einer Lebensbeschreibung des Dr. Eberhard von Weyhe: „ex hac continuata tot annorum

serie, natus est praeter alios, Henricus a Weihe, qui suscepit Petrum, hic filium sibi cognominem, ex

quo natus Fridericus, sex filiorum parens …“ was so viel bedeutet wie: „in der Reihe von vielen Jahren

ist neben anderen Heinrich von Weyhe geboren, der Petrus zeugte, [… ], von dem Friedrich geboren

wurde, Vater von 6 Kindern“. 60

Kupferstich61 des Johann von Weyhe, (*1541, + 1605). Er ist ein Sohn

des Friedrich von Weyhe und der Magdalena Catharina von Plessen,

stammt also auch aus der Linie des Peter II v. Weyhe. Er ist seit 1584

mit Judith von Töbing verheiratet und Amtmann sowie

Schlosshauptmann in Hoya. Er erhält im 16. Jahrhundert ein Burglehen

in Hoya. 62

 

Nachkommen des Ditmar von Weyhe: Diese Stammtafel mit 8 Generationen soll eine mögliche direkte Folge

von Heinrich, dem Sohne Ditmars, bis zum Kanzler Friedrich I, dem Bürgermeister von Hannover zeigen. Die

Folge ist keineswegs gesichert, insbesondere was die Vaterschaft Gerhard Henrichs und des Petrus betrifft.

Auch ist die Annahme, dass Peter II identisch ist mit dem Vogt von Wülfinghausen, nicht bestätigt. Und es gibt

einige Abweichungen vom Stammbam des Weyher Familienverbandes, z. B. in der Interpretation der Urkunde

von 1375.

Peter II wird von Pfeffinger als „Rittmeister der eisernen Hand“ bezeichnet, weil er im Kampf gegen

die Türken seine rechte Hand verlor. Er soll im 6. Feldzug gegen die Türken die Hauptfahne geführt

haben.63

Peter II lebt bis 1519. Das passt mit den Lebensdaten des Vogts von Wülfinghausen zusammen.

Zu Peter, dem Vogt zu Wülfinghausen und Vogt des Klosters Mariensee, existieren folgende

Urkunden im Stadtarchiv Hannover: 64

- 1465: “Peter van Weyge nihil in gracia fid. Dider. Blome” 65

 

- 1470: Peter van Weige durch den Rat von Sarstedt lässt Diderick van Winthem , Conradus

Sohn, sein Haus in der Zelewinderstraße66

- 1470: Peter van Weyge und seine Hausfrau Mygheke (Marie) hatten Urkunden bei dem Rat

zu treuen Händen hinterlegt.67

- Bischof Johann von Hildesheim bekennt 1505, dem Ludolf von Nette 300 Rheinische Gulden

schuldig zu sein, und setzt als Bürgen den Ritter Antonius von Alten, Aschwin von Saldern,

Curt von Veltheim, Burkhard von Goddenstede, Curt von Alten und Peter von Weyge68

- 1505 veranlasst Peter von Weyhe die Bestätigung der Rechte des Klosters Wülfinghausen

durch den Bischof von Hildesheim.69

- 1517: Die Beauftragten des Herzogs Erich, Peter van Weyge, Drost zu Ricklingen, und der

Vogt zu Calenberge nehmen eine Erklärung des Cordt Wissels entgegen, dass er sich einer

Klage des Herzogs nicht entziehen will, sondern vielmehr sich verantworten will.70

- 1517 leiht sich Peter von Weyhe 500 Gulden von der Witwe Adelheid des Franz Holding. Er

unterschreibt eine Schuldanerkenntnis, aber keine förmliche Obligation. Dies nehmen seine

Erben Jobst und Erich I später zum Anlass, die Rückzahlung an die Erben der Witwe (den

Hildesheimer Rat und Vizekanzler Dr.Albrecht Busch) zu verweigern und vor Gericht auf

Verjährung zu plädieren. Sie stehen auch noch in einem anderen Verfahren gegen die Erben

des Franz Holding: Florian von Weyhe, ein Sohn des Peters, hatte sich ebenfalls dort Geld

geliehen.71

Es erhebt sich nun die Frage, ob, wann und warum das Lehen an die Söhne des Peter II ging.

Konrad (Cord) von Weyhe

Peter VIII von Weyhe

Es sind wohl dies die Söhne Curd (= Conrad) und Peter VIII des Peter II und der Anna von Rheden.

Konrad (+ nach 1554) ist Calenberger Rat, und Peter VIII (+ ca. 1588) ist ab 1586 mit belehnt72 auf

Niedeck und Friedland. Dies ist so auch im Stammbaum von Mahrenholz ausgewiesen.73

Ab 1524 oder früher hat Conrad oder Cord von Weyhe die Hofstelle Kirchweyhe bzw. das Burglehen

inne, eventuell zusammen mit seinem Bruder Peter.

 1516 tauschen die Brüder Peter und Cord (=Conrad) von Weyhe mit Claus von Horn, Hüners

Sohn ein Stück Land zwischen dem “Engelberg” und dem “Kalenbruch” gegen die halbe “francke”

Stelle, die neben Cord von Weyhes “ktohane” liegt.74

„Wy Peter vnd Cord van Weyge gebrodere knappen bekenne[n] vnde betuge jn dessem breue vor vns

vnde / vnse erue[n] openbar vor alßneme dat wy myt dem[m] duchtygen Clawes vam[m] Horne zeligen

Huners ßone / hebbe eyne bute [Tausch] ghemaket vn[n] em[m] vnde syne[n] eruen in ene ewige besitt

vnde hebbende were heb / ben auergheantwordt vn[n] ton[n] handen gedan vnse vrige erffegen oyn stucke

landes belege[n] twisthe[n] / den Engelberge[n] wogen vnde Kalenbrok dar in voller twe hympten

roggen myt aller tobehoringhe / vn[n] rechticheyt vorlaten vorßeke[n] [verzichten/entsagen] vorkesen

[aufgeben] vn[n] vortigen [verzichten] den ogendom[m] vnde […] des suluen stuckes / En schullen noch en

willen […]umer mer to nyne[n] tyden vpßaken edder na vragen vnde willen vn[n] stole[n] / wy vn[n] vnse

erue[n] den[n] er[…] clawes vam[m] horne vn[n] syne[n] erue[n] zodan[n] stucke stucke landes myt alle

syner / tobehoringe nichts vthbescheden rechte warende syn vn[n] gude warschup don[n] to allen tyde[n]

 

wan[n]e wor / vn[n] wo vaken en des nod vn[n] behoff is se dat van vns vn[n] vnsen erue[n] esschen

[fordern] offte essche[n] laten sunder ar / gelist wor welkere stucke landes de sulue clawes vam[m] horne

vns vnde vnsen eruen jn vnse ewig / besitt vn[n] hebbende we[n] hefft auergheantwort ton[n] handen

gedan de haluen francken stede myt / appelbome[n] berbome[n] myt aller tobehoringe nichtes

vthbescheden, de belegen is harde by vn[n] tegen / by myne[n] cordes va[n] weyge ktohane Nach inholt

segel vn[n] breue dat my der vormelden vn[n] medebryngen / […]“

 1524 reversiert sich Konrad v. Weyhe (+ nach 1546) gegen den Grafen Jobst von Hoya wegen

einer ihm verpfändeten „Hausstelle zu Kerckweyge“. 75 Die Urkunde ist mit einem Siegel

versehen, das eine Burg zeigt (Kemnade). 76 Welche Stelle hier gemeint ist, kann aus der Urkunde

nicht bestimmt werden. Wenn es der Weyhenhof ist, dann könnte der Revers nach dem Tode

Rudolfs ausgestellt worden sein zur Bekräftigung der Rechtsnachfolge im Burglehen an Konrad.

Beide Urkunden deuten wohl darauf hin, dass Konrad das Weyher Lehen ab 1524 innehatte. Sie sind

wohl so zu interpretieren, dass Konrad eine halbe Hausstelle tauscht, die ihm verpfändet wird, und

die neben seinem Hof (Kotten?), dem Weyhenhof, liegt („by myne cordes van weyge Ktohane“).

Zur Frage, ob Peter VIII ebenfalls Lehensträger war, könnte eventuell eine (beschädigte) Urkunde

aus der Zeit 1547 und 1584 Auskunft geben, die ein Lehnrevers77 des Peter von Weyhe über die

Belehnung durch Herzog Erich II von Lüneburg und Braunschweig darstellte. Leider ist sie wohl nicht

mehr lesbar.

Zumindest scheint Peter VIII nicht in Kirchweyhe mit auf der „kothane“ des Konrad bzw. auf dem

Weyhenhof gewohnt zu haben, da er in der Urkunde von 1516 wohl sonst als Mitbewohner

aufgeführt worden wäre.78

Besitzverhältnisse Ende des 16. Jahrhunderts

1585 werden im Erbregister der Hoyaer Grafen Jürgen v. Weyhe und Tönjes v.W. als Besitzer eines

adeligen Sitzes in Kirchweyhe genannt. Es kann sich dabei wohl nur um den Weyhenhof und

eventuell um ein weiteres Gut handeln, das Tönnjes in Besitz hatte. Oder Jürgen und Tönnjes haben

sich das Lehen geteilt.

"Kirchspiel Kirchweyhe: Adeliche Sitze in diesem Dorf:

Jürgen von Weyhe ein Adelich Sitz

Remmert von Hademstorff

Aßmuß und Dietrich von Mandelslohe, wohnet ein Meyer uf.

Tönjes von Weyhe ein Adelich Sitz, wohnet ein Meyer uf."

Fischerey: ... "desgleichen hat Jürgen von Weihe auch für sich und seine Erben zu

Fischen die Wabelsehe"

"Freye Ackersleut":

zu Tönjes v.W. zu Barenburg: Johann Schierenbegck,

zu Jürgen v.W.: Brüning Knobbe, Bartold Vogedes, Bartheld Friederichs, Clawes

Meyer (Kohlhoff), Johann Schierenbegk (Kohlhoff), Johann Graßhoff (Kohlhoff),

Gercken Klencken, Reinecke Koten, Wilcken Rendigs (Kleiner Hoff), Friederich

Padecken (Kohlgarten), Lüdecke Schumacher (Kohlhoff), Reinert Eßdorn (Kohlhoff

zu Suthweige)

Außerdem ist der Hof Kops (Sudweyhe Nr. 7) abgabenpflichtig an Tönnieß v.W.

 

 Jürgen (Georg) von Weyhe

Jürgen v.Weyhe ist wohl ein Sohn des Cord (Kurt, Konrad) von Weyhe gewesen. Gestützt wird

diese Vermutung von einem Vermerk im Bremer Urkundenbuch „Siegel bzw. Wappen mit Burg

sind bekannt von Kurt von Weyhe mit seinem Sohn Jürgen“ bei einer Urkunde von 1558.79

Ältestes urkundlich nachweisbares Burg-Wappen im Siegel des Gerhard

von Kemnade (1375). Ein ähnliches Wappen sollen Konrad von Weyhe

und Kurt von Weyhe sowie dessen Sohn Jürgen benutzt haben. 80

Nachkommen des Curd / Konrad III von Weyhe, Sohn des Peter II.

Mit Jürgen von Weyhe identisch ist Georg, der in verschiedenen Urkunden und Registern

genannt wird. Von Jürgen wird 1616 „im Amt Syke“ eine Tochter vermerkt: Hilborg von Weyhe.81

1567 wird Georg v.Weyhe als Burgmann bezeichnet in einem Schreiben des Grafen Erichs von

Hoya betreff Anweisung eines Weideplatzes für den Weyher Pastor Otto Dörgeloh. Als

“borchmanß daselbst” werden “Thomas v. Hademstorffe, Remmert vom horne und Georgen von

weige” genannt.82

Ebenfalls 1567 verkauft Jürgen von Weyhe dem Thomas von Hademstorff 4 Stücke Land „auf der

schmalen Brack.“ 83

Um 1575 verkauft Jürgen von Weyhe dem Bürgermeister von Bremen, Conrad Slüter, eine

Jahresrente für 30 Taler.84

1576 verkauft Claus Butelmann zu Kirchweyhe dem Dietrich Pryten seine freien und erbeigenen

Hof mitsamt einem Haus zu Kirchweyhe, am Kirchhof gelegen. Zeugen sind u.a. "Boldewyn

Hermelingk, Jürgen von Weyge und Remmert von Hamstorp".85

1581 wird Anton von Weyhe mit Georg v. Weyhe unter der Ritterschaft aufgeführt, die den

Herzögen Julius und Erich von Braunschweig und Lüneburg huldigen für den Fall, dass Graf Otto

von Hoya ohne Nachkommen stirbt.86

1581 stellen die Klöster Bassum, Heiligenrode, Schinna und Nenndorf „der Ritterschaft, den

Behauseten und den Flecken in der Obergrafschaft“ einen Revers aus über die „eventualiter den

Herzögen geleistete Erbhuldigung“, unterzeichnet auch von Jürgen von Weyhe.87

 

1583 wird Jürgen auch im Dienstpflichtigen- bzw. Hofbesitzerverzeichnis aufgeführt:88

o unter "Halbe Höffeners" in Dreye = "Johan Sengestacke ist Jürgen von weihe";

o unter "Kötters" in Kirchweyhe = "Brüningk Knabbe sein Jürgen von Weige", "Bartholdt

Frederichs sein Jürg[en] von Weige", "Clauß Meyer gehöret Jürgen von Weige", "Gehrt

Klencke ist Jürgen von Weige", "Frederich Padeken ist Jürg[en]von Weige", "Reineke

Kothe ist Jürgen von Weige", "Johan Schierenbeck ist Jürg[en] von Weige", "Wilcken

Renndings ist Jürg[en] von Weige", "Johan Graßhoff ist Jürg[en] von Weige";

o unter "Meyers" in Sudweyhe = "Albert Gießeken ist Jürgen von Weige dienet im Jahr 12

tage mit wagen vndt pflugen"

o unter "Köters" in Sudweyhe = "Remmert Eßdörnne ist Jürgen von weige ", "Cordt Simers

ist Jürgen von Weige",

Im Erbregister von 1585 sind folgende Höfe dem Jürgen von Weyhe zugeordnet:89

Brüning Knobbe (Freier Kötner)

Bartold Vogedes (Freier Kötner)

Barteld Friederichs (Freier Kötner)

Clawes Meyer (Freier Kötner)

Johann Schierenbegk (Freier Kötner)

Johann Graßhoff (Freier Kötner)

Gercken Klencken (Freier Kötner)

Reinecke Koten (Freier Kötner)

Wilcken Rendigs (Freier Kötner)

Lüdecke Schomacher (Freier Kötner)

Johann Wetcken (Freier Brinksitzer)

Johann Sengestacke (Freier Halbspenner, Dreye)

(5 Stücke Land von Jürgen v.W.)

Reinert Eßdorn (Freier Kötner, Sudweyhe)

Curdt beim Dahmen (Freier Kötner, Sudweyhe)

Dass Jürgen von Weyhe eine Tochter namens Hilborg hatte, geht aus einem Schriftstück des

Amtes Syke aus dem Jahr 1616 hervor:

Amt Syke: Beamten zu Syke sollen der Witwe des Statz von Harling und der Witwe des Franz von

Bestenbostel das Frauen-Gerät (Gerade = weiblicher Erbteil) des Jürgen von Weyhe verabfolgen lassen,

nicht der natürlichen Tochter des Genannten, Hilborg von Weyhe

90

 Anton (Tönnies) v. Weyhe

Andere Höfe sind 1585 dem Tönjes v. W. zugeordnet. Neubert-Preine bestimmt Tönjes (Anton)

als „aus Barenburg“, 91 was ja auch durch die Angabe im Erbregister bei J.Schierenbegck bestätigt

ist. Er ist dann ein Sohn des Arnold (Arnd III) v. Weyhe und der Catharina von Ahlden, der

wiederum ein Sohn des Arp(Erpo V) und der Lucke geb. Frese ist. 92

Tönjes stammt also aus der Bötersheimer Linie und lebt vermutlich zunächst in Bötersheim, ist

aber Landdrost von Diepholz, Lemförde und Barenburg (ab 1568). Ab 1568 erhält er auch einen

Platz zum Bauen in Barenburg und dort auch einen freien Sattelhof. Ab etwa 1560 hat er auch

das Gut Danhollen bei Diepholz zu Lehen.

Für Tönnies/Anton ist nicht zweifelsfrei nachzuweisen, dass er auch einen “adeligen Sitz” in

Kirchweyhe hatte. Der angebliche adelige Sitz des Tönnies taucht nur in dem oben genannten

 

Teil des 1585 erstellten Erbregisters auf (nicht 1580 und ebenfalls nicht 1588). Tönnies von

Weyhe tritt 1585 zumindest als Grundherr des Hofes von Johann Schierenbeck in Kirchweyhe

auf: 93

1583 wird Tönnies auch mehrfach im Dienstpflichtigen- bzw. Hofbesitzerverzeichnis

aufgeführt:94

o unter Kirchweyhe = "Johan Schierenbeck ist ein Meyer gehoret Tonnies von Weige, für

den dienst gibt er Geldt"

o "Dietrich Koppes ist Tönnies von Weihe dienet nicht";

o "Herman Oitken ist Diederich Koppes dienet Ihme mit dem lieue 2 tage" 95

o Unter Okel: Halbspänner „Gerdt Meyer“: „Tonnies von Weige zur Barenborch“, ( später

Junker Friedrich von Weyhe, 1758 freigekauft);Halbspänner Gercke Tilebar, (“Gerke

Eilers“): „Tonnies von Weige zur Barenborch“, (bis 1670 Johann Arend von der Lieth u.

dessen Ehefrau Margarethe von Weyhe, 1670 freigekauft von Gercke Elers),

Der Weyhenhof in Weyhe wird zu dieser Zeit von Johann Schierenbeck bearbeitet. Das gesamte

Lehen der Familie von Weyhe in Kirchweyhe wird also offensichtlich unter Tönnies und

Jürgen(Georg) v. Weyhe aufgeteilt, wobei als Empfänger des Burglehens nur Jürgen(Georg)

erscheint. Auch im Register von 1589 sind die Vollspenner, Halbspenner, Köther und Brinksitzer

verschiedenen dieser beiden Personen zugeordnet.

1596 heißt es dann in einem Bericht d. Amtes Syke: 96

„Die adeliche sitze in […] ambt Syck gelegen, sein nach folgende. Ahrendt Quiterß

erben haben zu Leste ein freien edelmans whonung, bewhonet itzo Dietrich von

Botmerß nachgelaßene witwen, Dietrich Frieße, […], whonet zu Suthweihe.[…].

Georg von Weihe güter werden die helffte dem reidtmeister zur Hoya, Johan von

W[eihe] und die helffte von Hilberth von Weihe gebr[...]“

1596 scheint Georg(Jürgen) also gestorben zu sein, und das Burglehen ist damit aufgeteilt auf

Johann von Weyhe und Hilbert von Weyhe. Bei Johann könnte es sich um Johann IV, den Sohn

des Bürgermeisters von Hannover Dr. Friedrich v.Weyhe handeln, der Amtmann von Hoya ist und

1605 stirbt, oder um dessen Sohn Johann VI (+ 1612). Da vom “reidtmeister” die Rede ist, ist eher

der Sohn gemeint, von dem man weiß, dass er dänischer Leutnant ist. Ein Hilbert von Weyhe ist

bisher nicht in der Abstammung identifiziert. Es könnte sich aber auch um Hilborg, dieTochter

des Jürgen von Weyhe, handeln.

Nach Johanns oder Hilberts Tod scheint das Weyhenhof-Erbe auf den Sohn des Peter VIII (+ ca. 1588),

Erich I über zu gehen.

 Erich I von Weyhe

Etwa um 1596 wird Erich I (* vor 1576), der Sohn des Peter VIII v.Weyhe (+ vor 1590) auf

Kirchweyhe erwähnt. Er ist seit 1593 mit seiner Cousine Dorothea von Weyhe verheiratet, einer

Tochter des Kanzlers Friedrich v.Weyhe und der Anna v.Witzendorff.97 Erich und Dorothea

stammen damit beide aus der Linie des Vogts zu Wülfinghausen, Peter II.

 

Erich von Weyhe, erbgesessen zu Weyhe, bestätigt am 26. November 1604, dass er von „Didrich

Priten“, „wonhafftig zu Kerckweyhe“ siebzig gute, gangbare und „fulgeldende“ Reichstaler

erhalten hat, wofür er Priten jährlich vier Reichstaler und einen Ort Zinsen geben will, bis er oder

seine Erben die siebzig Reichstaler zurückzahlen werden.98

Einen weiteren Hinweis auf Erich finden wir auch in einer Lebensbeschreibung des Dr. Eberhard

von Weyhe, dem Sohn des Bürgermeisters von Hannover, Dr. Friedrich von Weyhe: Dort wird auf

die Abstammung vom Geschlecht der von Weyhes verwiesen, die im „alten Dorf Kirchweihe“

gesiedelt hätten, welches von Erich von Weyhe verwaltet würde, einem Vetter von Eberhards

Bruder. 99

Um 1590 bzw. 1597 wird Erich auch in einem Verfahren der Familie von Weyhe gegen den

Hildesheimer Rat Dr. Albrecht Busch um die Rückzahlung eines Kredits erwähnt, den Peter

v.Weyhe II im Jahre 1517 aufgenommen hatte. Dort wird Erich mit dem Zusatz „zu Rethen im

Amt Koldingen, zu Weyhe und Einbeck“ aufgeführt.100 Erich wird zu diesem Zeitpunkt nicht in

Kirchweyhe gewohnt haben. Er hat um 1597 aber schon das Erbe in Weyhe angetreten.

1597 wollen Jobst und Erich von Weyhe die Brüder Friedrich, Peter VIII, Eberhard und Johann

in alle Lehen „zur gesamten Hand“ aufnehmen, wie diese sie wiederum in die kursächsischen,

lüneburgischen, schaumburgischen und Hoya’schen Güter.101 Da die Todesdaten für

Georg/Jürgen und Anton (Tönnies) nicht bekannt sind, weiß man nicht, wann genau das Erbe

oder ein Teil des Erbes Kirchweyhe an Erich und Jobst überging, jedenfalls bis 1597.

In den Jahren 1605 und 1609 werden Erich und Jost zu Weihe erneut erwähnt. 102 Bei Jost dürfte

es sich dabei um den Sohn des Joachim handeln, der das Burglehen in Hoya verwaltete.

Nachkommen des Peter VIII von Weyhe, Sohn des Peter II.

Die letzten Ritter aus der Familie von Weyhe als Verwalter des Weyhenhofes

 

Erichs und Dorotheas gemeinsamer Sohn Erich II wird als Herr auf Kirchweyhe, Landringhausen und

Friedland bezeichnet. 103 Er ist mit Catharina von Frese gen. Quiter verheiratet, die eine Tochter des

Ortgies von Frese gen. Quiter und der Pellke Hermeling ist und aus der Nachbarschaft des

Weyhenhofes in Kirchweyhe stammt: Das Fresesche/Quitersche Gut Sudweyhe 1 liegt auf der

anderen Seite der Hache in Sudweyhe und scheint ehemals das Lehen des Hüner von Horn gewesen

zu sein.104 Erich II wird gemeinsam mit Ortgies Frese gen. Quiter in einer Urkunde von 1622 genannt.

1624, 1629 und 1642 wird er ebenfalls erwähnt.105 Dies deutet auf enge Verbindungen Erichs zu

Kirch- und Sudweyhe hin.

Erichs und Catharinas Sohn Erich III ist der letzte von Weyhe, der den Weyhenhof besitzt und

verwaltet. Er wird als Herr von Friedland und Kirchweyhe bezeichnet und ist mit Anna Dorothea von

Linsingen verheiratet.106 Er wird 1615, 1622, 1625 und 1638 erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg bitten

1622 Ortgieß Ernst Quiter, Erich von Weyhe und Johann Frese den Drosten von Syke, Johann von

Langen, sich in Bremen Geld zu leihen, um es an die durchziehenden Mannsfeld‘schen Truppen

zahlen zu können, damit sie ihre Bauern verschonen. 1625 wird erwähnt, dass Johann Quiter zu

Leeste und Erich von Weihe schon etwas von dem Geld zurückerhalten hätten.107

1638 bittet die Gemeinde Kirchweyhe zusammen mit Johann Frese gen. Quiter, Erich von Weyhe und

Remmert von Hademstorff , den Vikar von Wremen, Andreas Pflug, als neuen Pastor anzustellen.108

Hier ist sehr wahrscheinlich Erich III (+ um 1700) genannt, obwohl Erich II (+ vor April 1657) zu dieser

Zeit wohl auch noch am Leben ist. Mit der Beauftragung durch die Gemeinde wird deutlich, dass die

Edelherren von Weyhe zu dieser Zeit noch eine wichtige Funktion in der Kirchweyher Gemeinde und

Kirche innehatten.

Aus der Ehe Erichs III (+ vor 1700) mit Anna D. W. von Linsingen gehen keine männlichen

Nachkommen hervor. 109 Da auch seine Brüder Ortgies (+ vor 1701)und Jobst Johann (+vor 1700)

ohne Kinder bleiben, stirbt der Kirchweyher Zweig der von Weyhe nach 1701 aus. Das Gut

Kirchweyhe 1 wird schon vor 1653 von der Familie von Weyhe an Moritz von Mahrenholz verkauft.

Dietrich Frese, Besitzer des Sudweyher Gutes mit der Wassermühle, erwirbt 1653 das Gut

Kirchweyhe von diesem Herrn von Mahrenholz.110

Schon 1646 verkauft Erich von Weyhe, „erbgesessen in Weihe“, seinem „Meyer Johan Schirenbeke“

drei Stücke Landes an der Hache, neben dem „Boseken Campe“ des von Hademstorffschen Gutes.111

Dieser Verkauf wird 1654 durch Dietrich Frese, also durch den neuen Besitzer des Weyhenhofs,

bestätigt.

Das Lagerbuch des Amtes Syke aus dem Jahr 1659 nennt den Vollmeyer Cordt Schirenbeke. Wilhelm

Schacht ordnet diesen dem Hof des Johann Schirenbeck aus dem Jahr 1585 zu,112 was wohl bedeuten

würde, dass Cordt Schierenbeck zum Zeitpunkt des Verkaufs an Frese als Meyer auf dem Weyhenhof

eingesetzt war.

 

„Ich, Erich von Weihe, daselbst zu Weihe erbgesessen,

bekenne hiemit für mich, meine Erben und jedermenniglich, das

ich heut, untergeschrieben dato, nach gehabtem reiffen Rath,

wolbedachten gemuts eines ewigen unwiederrufflichen Kauffs,

verkauft habe und verkaufe, in crafft dieses, nochmals meinem

Meyer Johan Schirenbeke, allhie zu Weihe wonhafft, seinen

Erben und Erbnehmern, meine drei erbeigene Hachstücke

Landes, nechst Dieterichen Numpt (Numyt) und zunebenst des

von Hadenstorffe Boseken Campe gelegen, vor sechzig Rthlr. in

specie und einen Goltgulden, meiner lieben Haußfrauwen zur

verehrung, welche mir und ihr zur voller genuge entrichtet und

wolbezalt sein […] Deßen zu wahrer Urkundt habe ich diesen

brieff mit eigenen handen untergeschrieben und denselben

seine angeporne Pittschaft wißentlich vorgehengt. Geschehen

und gegeben Weihe, den 3. Junii inen Jaren nach Christi geburt

sechzehenhundert sechs und viertzig.“ 113

Wappen des

Erich von

Weyhe in

Kirchweyhe

und auf

Friedland

114

Der Weyhenhof ist 1653 verkauft worden: 1658 bestätigt Herzog Christian Ludwig den Vertrag vom

29.3.1653 um den Hof Weyhe „zwischen den Herren von Weyhe und Moritz von Mahrenholz“.115

Thorsten Neubert-Preine schildert 2006 den Übergang des Weyhenhofes (Gut Kirchweyhe 1) in das

Sudweyher Gut: „Das Gut Kirchweyhe 1 an der Westseite des Kirchdamms, gelangte von der Familie

von Weyhe zunächst an einen Herrn von Mahrenholz, der es 1653 an den Besitzer des Gutes

Sudweyhe, Dietrich Frese (+ 1677), zedierte. Der letzte Eigentümer aus dieser uradeligen Familie,

Otto Christian Frese (1654-1718), verkaufte zur Schuldentilgung einen Großteil seiner Besitzungen in

Kirch- und Sudweyhe, konnte den Konkurs damit aber nicht abwenden. Im Konkursverfahren 1696

erwarb der wohlhabende Cellische Geheimrat Weipart Ludwig von Fabrice (1640-1720) den

Freseschen Besitz. Während er das Gut in Sudweyhe ausbaute, scheint das Kirchweyher Anwesen nur

schmückendes Beiwerk gewesen zu sein, das er 1711 mit seinen übrigen Gütern zu einem

Fideikommiss vereinte.“ 116

Heinrich Esdohr gibt einen Hinweis zur weiteren Geschichte des Kirchweyher Gutsbesitzes: Bei der

Hofbeschreibung des Sudweyher Hofes Nr. 19 (Benekenhof) wird zunächst Erich von Weyhe als

Gutsherr des Hofes aufgeführt, „dann Frese“. Ab 1678 sei der Beneken-Hof versetzt gewesen an den

Drosten Johann Langen.117

Frese scheint den Weyhenhof verpachtet zu haben: Im Verzeichnis der Feuerstätten des Amtes Syke

von 1686 ist gelistet: 118

 „Der von Friesen Guht zu Kirchweihe, Weyen Hoff genant, welches Lieutenant Hanß

Wilhelm Unger gepachtet […] In dem bezirck dieses gedachten Weyen Hofes wohnet ein

brinksitzers frei nahmens Hüneke Meineke“

Auf dem verpachteten Weyhenhof war also ein Brinksitzer eingezogen.

1695 übernimmt nach dem Aussterben der Fresen der Braunschweiger Minister und Richter Weipart

Ludwig von Fabrice das Sudweyher Gut, das Konkurs angemeldet hatte.

 

Im Plan von Sud- und Kirchweyhe aus dem Jahr 1753,

der einen Teil der Ortschaft Sudweyhe und einen Teil

von Kirchweyhe umfasst, ist im Ausschnitt des Teils an

der Kirche der ehemalige Weyhenhof als „von Fabrice

Hoff“ eingetragen. Er liegt südwestlich der Kirche,

neben dem von Hademstorffschen Gutshof.119

1741 heiratet August Wilhelm von Schwicheldt die Tochter des Weipart Ludwig, Marianne

Hypolithe, und übernimmt das Sudweyher Gut mit all seinen zugehörigen Gütern, inklusive dem

Weyhenhof.

Johann Ortgieß Meyer und Harm Siemers sind 1760 Häusler auf dem Weyhenhof. Sie versuchen sich

dem Militärdienst zu entziehen, werden aber 1761 vom Gutsbesitzer August Wilhelm

von Schwicheldt auf das Sudweyher Gut bestellt. Dort werden sie nach versuchter Flucht

festgenommen und dem Bauermeister zur Weiterführung nach Syke überstellt. 120 Nach der

Rückkehr aus dem siebenjährigen Krieg siedelt J.O. Meyer in der Sudweyher Heide. Dort entsteht

eine kleine Siedlung (6 Höfe). Harm Siemers war ebenfalls Soldat im Siebenjährigen Krieg und siedelt

danach auf der Kirchweyher Heidegemeinschaft.

Im 1777 erstellten Einwohnerverzeichnis der Ortschaft Kirchweyhe ist dann folgender Eintrag: 121

1.„Der ehemahlige von Hademstorfische jetzo von Schwichweldtsche Hoff“ („Miethsweise bewohnt“)

mit dem Haupthaus, „einem Neben-Hause auf dem Hofe“, „einem andern Neben-Hause“ und „einem

andern Hause“

2.“Der ade[liche] von Weyhische jetzo gleichfalls von Schwicheldtsche Hof“,bewohnt von fünf

Familien

3.„Das Adelich freye Haus des Herrn von Trampe“, bewohnt von Johann Riekers (geb. 1738) u. Familie

4.„Der ehemahlige freye Bremersche jetzo Owensche Hoff“, bewohnt von Hinrich Glade (geb. 1698) u.

Familie, Lüdeke Diekmann (geb. 1718) u. Familie sowie dem Wachtmeister u. „Bereuter“ Brodmann u.

Familie

5.„Der Adelich-freye ehemahls Mandelslohische jetzt Butelmannsche Hoff“, bewohnt von Hinrich

Butelmann (geb. 15.5.1732) u. Familie

Welche fünf Familien den Weyhenhof zu dieser Zeit bewohnten, ist nicht überliefert. Laut einer

Stellenchronik von H.Esdohr für die Siedenburg’sche Stelle in Kirchweyhe wohnt 1777 unter anderen

 

Hinrich Siedenburg mit seiner Tochter Anna Margarete und ihrem Ehemann Hinrich Busch auf dem

Weyhenhof.122

Charlotte von Einem (*1756) verbringt ihre Jugendzeit bei ihrem Großvater, dem Kirchweyher Pastor

Bauermeister. In ihrer Autobiographie beschreibt sie das Leben der Adligen in Kirch- und Sudweyhe

um 1770. Sie erwähnt auch ein „Fräulein von Weihe“: „ 2 adlige Familien waren wohnhaft im Dorf:

Eine von Hademstorf, eine von Quiter und ein Fräul. v. Weihe.“ 123 Es könnte sich bei dem Frl. v.

Weihe um eine Tochter des Erich III. von Weyhe gehandelt haben, die noch in Kirchweyhe lebte. Sie

ist aber sonst in keiner Quelle erwähnt.

In der Matrikel der Hoya-Diepholz‘schen Landschaft wird 1823 das Gut Kirchweyhe nicht mehr

erwähnt. Die Ländereien befinden sich weiter im Fideikommiss des Gutes Sudweyhe (Kammerherr

Graf v. Schwicheldt) zu Kirch- und Sudweyhe. 124 Im 19.Jahrhundert befindet sich auf dem

Weyhenhof nur noch eine Tagelöhner-Wohnung.125

Im Lagerbuch von 1659 wird auch ein „Johann von Weihe / Burgf.:frey – gibt vor sein Burgfest

gewiße geldt“ aufgeführt. Vermutlich handelt es sich um den Johann von Weyhe, der an der Kirche

wohnt, also direkt neben dem Weyhenhof. Er ist aber im Lagerbuch unter den „geringen Brinksitzern

undt zu Bauwere“ verzeichnet. Ob er ein Verwandter der Edelherren ist, kann nicht beantwortet

werden. Er ist aber vermutlich ein Vorfahr der noch heute in der Gemeinde Weyhe lebenden

Familien mit dem Namen „von Weyhe“. Es handelt sich hier wohl um die 1576 vom Pastor Otto von

Dörgeloh über Claus Butelmann verkaufte „freie und unbeschwerte“ Stelle neben dem

Pastorenhaus.

 

Anmerkungen

1 Aus: (Greve, Materialien zum Vortrag "Erichshof - eine lokalhistorische Spurensuche", 1986) S.7

2 (Neubert-Preine, 2006)

3 Foto: Postkarte 1942. Repro F.Römer

4 Vgl. (Weyhe, 1921)

5 (Pfeffinger, 1732) S.319f

6 (Kausche, 1987) 2 Familienüberlieferung

7 Bötersheim, Regesten 2 = Familienüberlieferung, G.Kegel/D.Kausche S258

8 (Mushard L. , 1720)

9 Mitteilungen des von Weyheschen Familienverbandes Nr2 S.8 ; NLA Hann. Bremen Nr. 1061

10 Sammlung theils bereits gedruckter, theils bislang ungedruckter Urkunden, woraus die Geschlechts-Geschichte des

hochadeligen Hauses Behr im Hannoverschen und Curländischen entworfen ist; Verfasser Vogell, F; Celle 1815; S.53-55;

http://digital.ub.uni-duesseldorf.de

11 Müller Fehden S. 45 u. 51 - s. (Kegel, 1987) S.92

12 StABremen Urkunden 01.01.01. 1-Y Nr. 114, UB Bremen Band 5 Nr. 215

13 NLA OL Slg 3 Best. 283 Urk. Nr. 409

14 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Nr.496

15 Bötersheim-Regesten Nr.9 s. G. Kegel / D. Kausche S.260 (Kausche, 1987)

16 NLA HA Celle Or. 9 Schrank VII Capsel 3 Nr. 2

17 StA Bremen 01.01.02 1-Bm Oldenburg - Graf Gerd; (Rüthning, Oldenburgisches Urkundenbuch Band 2, 1926) UB

Bd2,1926 Urk. 932 (1465)

18 (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 2, 1846) S. 306

19 (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 2, 1846) S. 306

20 Vgl. (Spangenberg, 1720) S. 216

21 (von Ompteda, 1865) S. 284 ff; zitiert in: (Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.14

22 Vgl. (Müller T. , 1928) S. 46

23 Kopie einer Regesten-Liste aus dem Staatsarchiv Bremen; im Gemeindearchiv Weyhe

24 NLA HA Celle Or 30 1391.

25 StAStade Rep 3 Foto Nr.261 F u. Dep. 19 Nr. 56

26 NLA HA Celle Or. 30 Nr. 1391

27 Vgl. (Mushard, 1720) S. 460 mit Verweis auf „Vid. Archi-Episcopi Joh.Roden MSC de Jur. Archi.Episc.Bremen“. Nach Albert

Wiehen ist dieser Kauf schon 100 Jahre eher (1355) getätigt worden, und zwar von Arps Großvater Arp/Erpo oder sogar von

seinem Urgroßvater Arnold. Vgl. Albert Wiehen, Stammbaum des Arnold v.Weyhe, in: (Genealogische Gesellschaft e.V.

Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.36 u. S.30

28 (Ehmck & von Bippen) und (Schacht, 1960) S. 26

29 (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748) S.1185

30 (Rüthning, Oldenburgisches Urkundenbuch Bd.3, 1927) Nr. 64

31 NLA OLBest. 126 Nr.73 (Prozessakten des Reichkammergerichts): In der Streitsache des Dietrich von Mandelsloh gegen

Heineke v. Mandelsloh um den Großen und Kleinen Holzkamp im Amt Delmenhorst wird dieses als Lehenbezeichnet, das

von Graf Gerd von Oldenburg 1455 an Arnd v. Weyhe gegeben und von dessen Sohn Dietrich, Burgmann zu Thedinghausen

und Delmenhorst, wohnhaft zu Welsburg, als Brautschatz an seine Tochter Elisabeth, Ehefrau des Bremer Bürgermeisters

Martin von Heimburg, gegeben worden sei.

32 Vgl. Die Maus - Quellen zu Bremer Einwohnern

33 Dietrich: Forschungen zur deutschen Geschichte, Bd.2, 1862, S.259

34 NLA HA Celle Or. 100 Lüneburg St. Michael Nr. 1088

35 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde („Antonius-Buch“), ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das

Kirchspiel) Weye – s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16.

Jahrhunderts, S.283, in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des

Landes Hadeln zu Stade, Band 3, 1869

36 NLA HA, Celle Or. 9, Schrank VII Capsel 12 Nr. 10

37 NLA HA, Celle Or. 9, Schrank VII Capsel 12 Nr. 11

38 NLA HA: Celle Or. 9, XI, 13, 2a; NLA HA: Celle Or. 9, XI, 13, 2a

39 (Weyhe, 1921) Nr2 S.8; NLA Hannover Bremer Urk. Nr. 923

40 Johann Ph. Cassel, Bremensia , Altäre und Kapellen, 1766, S. 225

41 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I Nr. 448 s. Anm.

42 (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Band 6 Nr. 153

43 Mitteilungen des von Weyheschen Familienverbandes (Weyhe, 1921) Nr2 S.8 ; NLA Hann. Bremen Nr. 1065

44 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I Nr. 500

45 (Mushard, 1720) S. 293

 

46 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I Nr. 570

47 Siehe dazu die Urkunde von 1503: (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I Nr. 569

48 Das kann man aus den Eintragungen im Antonius-Buch schließen

49 Zu Johann vgl. (Weyhe, 1921) Nr. 2 S.6f mit Verweis auf NLA HA Erbt. Bremen

50 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I Nr. 306; vgl. auch (Weyhe, 1921) Nr.

2 S.8

51 NLA HA Celle Or. 13, 1637; (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Band 3 Nr. 469

52 S. (Weyhe, 1921) Nr.1 S.6f : Hier sind die Urkunden einem Peter zugeordnet, der Vater des Heinrich und Großvater des

Petrus ist. Dieser Peter sei “wohl zu Weyhe angesessen” gewesen.

53 Mitteilungen des von Weyheschen Familienverbandes (Weyhe, 1921) Nr2 S.8 ; NLA Hann. Bremer Urk. 966

54 (Weyhe, 1921) Nr.2 S.8; NLA Hann. Kloster Zeven Nr. 129

55 Diese Erbfolge ist keineswegs gesichert. Sowohl der von Weyhe’sche Familienverband – s. (Weyhe, 1921), als auch die

Heimatforscher Gerhard Kegel (Kegel, 1987), Dietrich Kausche (Kausche, 1987) und J.F. Heinrich Müller (Müller J. , 2004)

haben versucht, dort eine Stammfolge zu bestimmen – ohne eindeutige Beweise in den Urkunden gefunden zu haben. Eine

im Internet veröffentlichte Stammfolge (Virginia Bannister, 2015), zeigt einen weiteren Peter als Vater des Petrus. Der

Weyhesche Familienverband (Weyhe, 1921) zeigt in seiner ersten Ausgabe der Mitteilungen einen Stammbaum, der Petrus

als Sohn des Heinrich (ohne Urkunden) und als Enkel eines weiteren Peter („war wohl zu Weyhe eingesessen“). Auf diesen

Großvater Peter werden Urkunden von 1390, 1422 und 1429 bezogen.

56 (Mahrenholtz, 1960)

57 (Mahrenholtz, 1960) S.27. Der Text des Epitaphs ist verfügbar unter DI 36, Stadt Hannover, Nr. 108† (Sabine Wehking), in:

www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di036g006k0010801: “[Epitaph des] Friedrich von Weihe, Sohn des Peter, Enkel des

Peter, Urenkel des Heinrich, eines durch Herkunft, Tugend und Würde äußerst hervorragenden und großartigen Mannes,

jüngsten von elf Kindern, geboren im Jahr 1491. Als Knabe wurde er von Johannes Murmelius als seinem Lehrer auf das

beste erzogen, den Spuren der Vorfahren folgend leistete er als junger Mann in der äußerst heftigen Schlacht von Soltau im

Alter von 18 Jahren Kriegsdienst als Ritter, wobei er mit dem Vater im Jahr 1519 dem Heer Herzog Erichs von Braunschweig

folgte. Als erwachsener Mann bekleidete er einige Ämter. Geleitet von Eifer und Liebe für den Glauben betrat er diese

Stadt, in ihr leitete er schließlich auf Beschluß des Rates das Gemeinwesen. Er zeugte sechs Söhne und zwei Töchter, er ließ

seine eigenen Kinder rechtschaffen und großzügig in den Grundsätzen des Glaubens und der guten Wissenschaften

erziehen. Im Jahr Christi (15)56 am Tag des Apostels Thomas zwischen vier und fünf Uhr morgens, wie aus den damals in

einen Stein gehauenen Worten ersichtlich, verabschiedete er sich guten Mutes von der unreinen Welt. Und in diesem Tod

lebt er dank der Gnade Gottes dadurch weiter, daß er seine Söhne in den Räten von Kurfürsten und Fürsten des Reiches, bei

der kaiserlichen Majestät, Königen, Fürsten, Grafen, Städten, verschiedenen Versammlungen, Landtagen,

Steuervisitationen, Revisionen der Reichskammer [...] als Gesandte, Diplomaten und Rechtsgelehrte hinterlassen hat.”

58 Kupferstich eines unbekannten Stechers; 1583-1603; Herzog-Anton-Ulrich Museum, Braunschweig; aus;

virtuelless-kupferstichkabinett.de

59 Es sei denn, Gerhard Heinrich wäre mit dem Hinrick identisch, der vor Arend II auf dem Weyhenhof gewohnt hat, und der

vor 1397 gestorben ist.

60 (Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.3: Die Lebensbeschreibung des Eberhard von

Weyhe in lateinischer Sprache - von unbekannter Hand - wird dort zitiert.

61 Kupferstich eines unbekannten Stechers; 1620-1658; Verleger G.Müller, Herzog-Anton-Ulrich Museum,

Braunschweig; aus; virtuelless-kupferstichkabinett.de

62 (Mahrenholtz, 1960)

63 Vgl. (Mysegaes, 1833) und (Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archiv, Bd. 2) sowie (Pfeffinger,

1732)

64 Vgl. Aufstellung der Urkunden bei (Mahrenholtz, 1960) S.31

65 Stadtarchiv Hannover] 41 O 31a

66 StadtA H, 1 AA 1 01, Nr. 961

67 O4 Haus- und Vorlassungsbuch S.146 a : 8

68 NLA HA Hild. Or. 1 Hildesheim, Domstift Nr. 2234 Kriegsverlust

69 NLA HA Cal. Or 100 Wülfinghausen, Nr. 473. S.auch (Historischer Verein für Niedersachsen (Hrsg)) 1862, S.183; “Bischof

Johann von Hildesheim, Herzog zu Sachsen , Engern und Westfalen, bewilligt um fleißiger Bitten willen des ehrbaren Franz

von Salder, Hans Berners und Peters von Weyge, seines Vogts nd seiner Hofdiener, daß das Kloster Wülfinghausen Zeit

seines Lebens bei dessen alter Ordnung und Herkommen bleiben soll. Original auf Pergament im Copialb. Nr. IV.”

70 Stadtarchiv Hannover Ratsdenkbuch 1517

71 NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 2033/ 1

72 NLA HA, Cal. Or. 93, Nr. 11

73 (Mahrenholtz, 1960) S.28

74 Gutsarchiv Schloss Söder, Urk. 269. 7. Januar 1516 a.S. (Kopie GA Weyhe): „Wy Peter vnd Cord van Weyge gebrodere

knappen bekenne[n] vnde betuge jn dessem breue vor vns vnde / vnse erue[n] openbar vor alßneme dat wy myt dem[m]

duchtygen Clawes vam[m] Horne zeligen Huners ßone / hebbe eyne bute [Tausch] ghemaket vn[n] em[m] vnde syne[n]

eruen in ene ewige besitt vnde hebbende were heb / ben auergheantwordt vn[n] ton[n] handen gedan vnse vrige erffegen

__________________________________________________________________________________

Ortsgeschichte Weyhe 27

oyn stucke landes belege[n] twisthe[n] / den Engelberge[n] wogen vnde Kalenbrok dar in voller twe hympten roggen myt

aller tobehoringhe / vn[n] rechticheyt vorlaten vorßeke[n] [verzichten/entsagen] vorkesen [aufgeben] vn[n] vortigen

[verzichten] den ogendom[m] vnde […] des suluen stuckes / En schullen noch en willen […]umer mer to nyne[n] tyden

vpßaken edder na vragen vnde willen vn[n] stole[n] / wy vn[n] vnse erue[n] den[n] er[…] clawes vam[m] horne vn[n] syne[n]

erue[n] zodan[n] stucke stucke landes myt alle syner / tobehoringe nichts vthbescheden rechte warende syn vn[n] gude

warschup don[n] to allen tyde[n] wan[n]e wor / vn[n] wo vaken en des nod vn[n] behoff is se dat van vns vn[n] vnsen

erue[n] esschen [fordern] offte essche[n] laten sunder ar / gelist wor welkere stucke landes de sulue clawes vam[m] horne

vns vnde vnsen eruen jn vnse ewig / besitt vn[n] hebbende we[n] hefft auergheantwort ton[n] handen gedan de haluen

francken stede myt / appelbome[n] berbome[n] myt aller tobehoringe nichtes vthbescheden, de belegen is harde by vn[n]

tegen / by myne[n] cordes va[n] weyge ktohane Nach inholt segel vn[n] breue dat my der vormelden vn[n] medebryngen /

[…]“

75 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB 1, Nr. 627

76 Vgl. (Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.21

77 NLA Hannover Cal. Or. 6 Nr. 819

78 Auch ist er nicht im Antonius-Buch aufgeführt.

79 Vgl. (Weyhe, 1921) Nr.1 S.9

80 Vgl. (Weyhe, 1921) Nr.1 S.9

81 NLA HA Celle Br. 61a Nr. 6264

82 Gemeindearchiv Weyhe, H-107 Nr. 1 vom 24. Juni 1567: Graf Erich von Hoya und Bruchhausen hat "mith Consente

vorwissen willen vndt fullborde der Borchmanß vndt gantzen Burschup zu Kirchweige" dem Weyher Pastoren Otto

Dörgeloh einen Weideplatz aus der Gemeinheit, zwischen der Gnarren und der Küsterei gelegen, "gnediglich vorgünstiget",

welche Weide er "vor sich, seine frauwen, Kinder vndt nachkomelinge die Zeitt all ehres leuendes, nach Jhrem gefallen

sunder Jemantz Jnsage, oder Vorhinderunge Jarliches genutthenn, vnd gebrauchen mügen“,"welches wy Thomaß von

Hademstorff, Remmert vom hornne, Georgen vonn weige, Borchmanß daselbst, Lüdeke Butelmanß Kirchschwor, Remmerth

Daneken, Lüdeke Danecken, Meiger zu weige, Bartoldt frerickes vnd heinriches Itzo Kirchendiener zu weige, für vnß vnßere

erben nakomende vndt gantzen Burschup, die vnß vorgemelthen Inwoners Zu Kirchweige, dem ehrgemelten Pastorj,

sulchen weid Platz zuzuweisenn vnd einzuthuende fullenkomen macht vndt beuehll gethann"

83 NLA HA Dep. 79 Urk. Nr. 435

84 NLA HA Celle Or.9 Schrank XI Capsel 13 Nr. 7

85 Gemeindearchiv Weyhe, H-107 Nr. 2, 15. November 1576

86 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB 1 Nr. 973 14.Oct.1581

87 Vaterländisches Archiv oder Beiträge zur allseitigen Kenntnis des Königreichs Hannover, wie es war und ist. Hahn 1820,

S.167

88 NLA HA, Hann. 74 Syke Nr. 33, Dienstpflichtigen- bzw. Hofbesitzerverzeichnisse von 1583, S.99 u. 101-108

89 Erbregister Amt Syke, 1585

90 NLA Hannover, Celle Br. 61a Nr. 6264 (1616)

91 (Neubert-Preine, 2006) S.126

92 (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748) S.1185

93 NLA HA, Hann. 74 Syke Nr. 34, Bl. 139V

94 NLA HA, Hann. 74 Syke Nr. 33, Dienstpflichtigen- bzw. Hofbesitzerverzeichn. von 1583, S.101-108 u. 124-126

95 vgl. zum Obereigentum des Tönnies von Weyhe an den Höfen Schierenbeck in Kirchweyhe und Dietrich Koppe in

Sudweyhe: Urkunde v. 21. Februar 1670 (in: Archiv der Gemeinde Weyhe) über den Kauf der Hofstellen Schierenbeck, Kops

bzw. Rumpsfeld, Oetjen und Ehlers (Okel) durch deren Untereigentümer. Verkäufer waren die Eheleute Johann Arend von

der Lieth und Margarethe von Weyhe (aus der Linie Bötersheim). Das Obereigentum hatte M. v. Weyhe von ihrem Vater,

Enno Arend v. Weyhe aus Bötersheim, Drost d. Amtes Wittmund, verh. mit Anna Sophie von der Decken, geerbt.

Margarethes Großeltern: Bertram v. Weyhe (Drost des Amtes Wittmund, Erbherr auf Bötersheim) und Armgard von

Höcken; Urgroßeltern: Arend v. Weyhe (Propst in Ratzeburg, Domdekan in Schwerin, Erbherr auf Bötersheim) und Dorothea

v. Ratlau.

96 NLA HA Hann. 74 Syke Nr. 49: Bericht d. Amtes Syke v. 12. Juni 1596

97 (Mahrenholtz, 1960) S.29

98 Gemeindearchiv Weyhe, H-107

99 (Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.3: Die Lebensbeschreibung des Eberhard von

Weyhe in lateinischer Sprache - von unbekannter Hand - wird dort zitiert: „… aliter, quam ejectione Nobilium sanari posset,

inter alias & a Weihe Nobiles urbe excesserunt, atque in villam antiquam in vicinia, Kirchweihe hactenus dictam,

concesserunt, quam villam in hunc diem Weihiades, scil. Eberhardi nostri ex fratre nepos, Ericus a Weihe retinent, …“

100 NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 2033/1

101 G.H. Müller, Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig, Hannover, 1905. Zitiert in

(Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.29

102 G.H. Müller, Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig, Hannover, 1905. Zitiert in

(Genealogische Gesellschaft e.V. Hamburg (GGHH) (A.Wiehen), o.J.) S.29

103 (Mahrenholtz, 1960) S.30

104 Vgl. Erbregister von 1585, „Ortgies Quiter, Hüner von Horn seeligen Erben“

 

105 (Lueken-Dencker, 1991) S.222 und NLA HA Celle Br. 71 Nr. 271 u. Cal. Br. 22 Nr. 1650

106 (Mahrenholtz, 1960) S.30

107 (Lueken-Dencker, 1991) S.222

108 (Lueken-Dencker, 1991) S.329

109 (Mahrenholtz, 1960) S.30

110 Vgl. (Neubert-Preine, Die Rittergüter der Hoya-Diepholz'schen Landschaft, 2006) S.127

111 Urkunde v. 3. Juni 1646 im Besitz der Familie Heinrich Warneke (am Wittrock-See). Abschrift im Gemeindarchiv Weyhe

112 (Schacht, 1960) S. 119

113 Urkunde v. 3. Juni 1646 im Besitz der Familie Heinrich Warneke (am Wittrock-See). Abschrift im Gemeindarchiv Weyhe

114 Wappen entnommen aus: (Weyhe, 1921) Mitteilung Nr. 1 S.10

115 NLA HA Celle Or.9, Schrank XI Capsel 13 Nr. 5

116 (Neubert-Preine, 2006) S.127

117 (Esdohr, 1970) Hof Nr. 19

118 NLA HA Hann. 74 Nr. 728: Steuerverordnungen von Schornsteinen und Feuerstätten : Verzeichniß derer Stiffter,

Adelichen sitze vndt freier feuerstetten, welche vermöge fürst[licher] Verordnungen vom 4. December 1686. von denen

Schornsteinen oder feuerstetten rauchschatz auß des Amts Sike District geben müßen [...]

119 Nachzeichnung des Plans von Balsleben im Archiv der Gemeinde Weyhe

120 (Greve, 2008) S.51/52

121 Pfarrarchiv Kirchweyhe K.B. I.1, Bl. 2ff; Einwohnerverzeichnis von 1777

122 Chronik der Brinksitzer-Stelle Siedenburg, Kirchweyhe, im Besitz von Herta Dörgeloh, Kirchweyhe. Esdohr

verweist auf das von Pastor Mauch nach dem Brand von 1776 neu aufgestellte Einwohnerverzeichnis.

123 (Einem, 1994) S.38

124 (Neubert-Preine, Da einer des Anderen bedurfte, 2013) S. 179

125 (Neubert-Preine, Die Rittergüter der Hoya-Diepholz'schen Landschaft, 2006) S.127