Tagelöhner

Ein Tagelöhner ist jemand, der kein festes Arbeitsverhältnis hat, sondern seine Arbeitskraft immer wieder unterschiedlichen Arbeitgebern anbietet und häufig nur  tageweise beschäftigt wird. Mit diesem Begriff verbindet sich über die Jahrhunderte hinweg auch die Vorstellung, dass relativ wenig Einkommen damit verbunden ist und der Betreffende  lediglich  „von der Hand in den Mund“ lebt. Tagelöhner, häufig Handwerker und Bauarbeiter, versammeln sich an bestimmten Straßenabschnitten oder an öffentlichen Plätzen, wo sie von Agenten der Arbeitgeber abgeholt werden. Tagelöhner auf dem informellen Arbeitsmarkt verrichten überwiegend unterbezahlte, meist unqualifizierte handwerkliche Tätigkeiten und stammen aus unteren Gesellschaftsschichten. (Wikipedia)


Tanzschule

"Jan 1-2-3"

1923 Abtanzball in Erichshof
1923 Abtanzball in Erichshof

Der aus Leeste stammende Tanz-lehrer Johann Pe-ters sah seine Berufung darin, Tausenden von Weyher Kindern und Jugendlichen die ersten Tanz-schritte beizu-bringen. Er bedien-te sich dabei einer Geige, mit der er für die musikalische Untermalung sorgte. Später hat er die Geige durch einen Plattenspieler ersetzt, Und so lernten die Kinder den Walzer, den langsamen Walzer,, den, den Tango, die Polka, aber auch den Ländler und den Bauerntanz und natürlich die Polonaise. "Mudder Wiitsch" oder "Go von mi, go von mi, ek mach di nich seen" dürfte den damaligen "Tänzern" noch heute in den Ohren klingen. Noch bis zu seinem 76. Lebensjahr hat Johann Peters seine Tanzschule betrieben, 1971 ist er gestorben. 


Tauröste

In den speziell zu diesem Zweck ausgehobenen „Rotte-Kuhlen“ und „Rötheteichen“ oder flachen Gewässern wurden die Flachsstengel ca. 3 Wochen lang mürbe gemacht, damit man die Flachsfaser von den Stengeln lösen konnte. Nach der Lagerung im Wasser wurden sie auf den Feldern oder in der Heide zum Trocknen und Bleichen ausgelegt. Man sprach dabei auch von „Tauröste“, da das Wechselspiel von Tau und Sonne den Flachs endgültig mürbe machte.


Tegeler

plattdeutsche Bezeichnung für Ziegler


Teichrecht


Timmermann, Karl-Heinz

Für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement erhielt Karl-Heinz Timmermann 2013, die Auszeichnung Weyher des Jahres 2012.

Karl-Heinz Timmermann, in Sportkreisen eher als Kalle Timmermann bekannt, ist mehr als ein halbes Jahrhundert an hervorragender Stelle für den Sport aktiv. Er hat gleich 1945 damit angefangen, im TSV Leeste. Von 1962 an hat er Verantwortung übernommen, zuerst als 2. Vorsitzender, danach als Vorsitzender, insgesamt 14 Jahre. Auch kümmert er sich gemeinsam mit einigen Helfern um die Aufarbeitung der Chronik des SCW. Der Verein schreibt nämlich mittlerweile eine 100-jährige Geschichte.

Von 1976 bis 1985 war er erster Vorsitzender des Gemeindesportringes. Seit 1975 bis heute nimmt er für den Kreissportbund Diepholz das Sportabzeichen ab. Es wurde weit über 100.000 Sportabzeichen vergeben. Er ist federführend in der Vorbereitung, der Abnahme und der Überreichung nach erfolgreichem Abschluss. Wenn es mal nicht so geklappt hat, wie die Teilnehmer es erwartet hatten, hat er immer ein aufmunterndes Wort parat. Lobend zu erwähnen ist, dass er die Sportanlagen der Gemeinde pflegt, ohne Auftrag, ehrenamtlich, eigentlich immer wenn er Zeit hat. Einen besonderen Dank hat ihm auch schon die Bundesrepublik Deutschland ausgesprochen: im Jahr 2003 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verleihen. Karl-Heinz Timmermann tut gutes und redet nicht drüber ! (Qu.: Weyhe.de) Trotz all seiner Würdigungen macht "Kalle" Timmermann nicht viel Aufhebens um sein Engagement. Bürgermeister Frank Seidel: "Ich habe Karl-Heinz Timmermann als absolut umtriebigen Funktionär erlebt, ein Sportverrückter im positiven Sinn ..."

Am 7. Dezember 2022 verstirbt Karl-Heinz Timmermann im Alter von 88 Jahren.


Todesfall Daniel S.

Der 25-jährige Daniel S. war in der Nacht zum 10. März 2013 zusammen mit Freunden zunächst in einer Großdiskothek in Wildeshausen zu Gast. Anschließend wollte die Gruppe noch eine andere Diskothek in dem etwa 40 Kilometer entfernten Weyhe besuchen. Für die Fahrt mietete man einen Bus. Aus Kostengründen wurden über Facebook Mitfahrer gesucht und auch gefunden. Auf der Fahrt kam es zu einem heftigen Streit mit zwei türkischstämmigen Mitfahrern. Beide streitenden Gruppen orderten per Mobiltelefon „Verstärkung“ zum Kirchweyher Bahnhof. Als der Bus das Ziel am Bahnhof des Weyher Ortsteils Kirchweyhe erreichte, hatte sich dort bereits eine Gruppe von Freunden der Mitfahrer versammelt. Daniel S., der schon im Bus versucht hatte die Streithähne zu beruhigen, stieg nach einem der beiden türkischstämmigen Mitfahrer aus, wurde von diesem jedoch urplötzlich angegriffen- Er erhielt einen Tritt in den Rücken, so dass er gegen den Bus prallte und zu Boden stürzte. Daraufhin schlugen und traten mehrere Männer auf ihn ein, wobei er lebensgefährlich verletzt wurde. Vier Tage später erlag er seinen schweren Kopfverletzungen. Nach der Tat wurden fünf Tatverdächtige festgenommen. Gegen einen bereits durch frühere Gewalttaten polizeibekannten zwanzigjährigen Tatverdächtigen wurde Haftbefehl erlassen.

Am 8. August 2013 wurde von der 3. Großen Jugendstrafkammer des Landgerichts Verden die Anklage gegen einen der Tatverdächtigen – zunächst wegen Mordes, später wegen Körperverletzung mit Todesfolge – zugelassen. Nach einer verbalen Auseinandersetzung mit dem späteren Opfer habe er Daniel S., der an der Auseinandersetzung nicht beteiligt gewesen sei und den Streit nur habe schlichten wollen, „aus vollem Lauf heraus wie ein Kickboxer getreten“.

Die Hauptverhandlung begann am 10. September 2013. Insgesamt befragte das Gericht 60 Zeugen. Am 26. Februar 2014 wurde das Urteil gesprochen: Cihan A. wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu fünf Jahren und neun Monaten Jugendhaft verurteilt.

Im Oktober beantragten die Rechtsanwälte des Verurteilten gegen das Urteil Revision beim Bundesgerichtshof. Nach Auffassung der Verteidiger war der zuständige Richter im Laufe des Verfahrens Drohungen vonseiten der rechten Szene ausgesetzt gewesen. 

Am 15. Dezember 2014 teilte das Amtsgericht Verden mit, dass der BGH die Revision verworfen habe. Das Urteil sei somit rechtskräftig.


Trafo

Kurzwort von „Transformator“. Gemeint ist ein „Stromumwandler“, der den elektrischen Strom hoher Spannung in niedrigere Spannungen „umformt. In Kirchweyhe heißt das Jugendhaus “ Trafo“, da es sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der „HASTRA“ (Hannoversche Stromversorgungs-AG) befindet. Gegenüber dem Verwaltungsgebäude lag das Umspannwerk, das Kirchweyhe und die Bahn mit Strom versorgte.


Treideln

Treideln nennt man das Schffziehen auf Wasserwegen durch Menschen oder durch Zugtiere. Die Schiffe wurden in der Regel nur stromaufwärts getreidelt. Die Pfade der Schiffzieher wurden Leinpfade oder Treidelpfade genannt. In jedem Fall für die Menschen harte und mühevolle Arbeit. Mit Aufkommen der Motorschiffe war das Treideln nicht mehr erforderlich


Treidler Unruhen

Als 1831 die Treidler durch Pferde ersetzt werden sollen, kommt es zu Unruhen in Achim. Die Zugtiere einiger Schiffe werden ausgespannt, und man zwingt die Schiffe, mit Menschen zu Treideln. Durch Einsatz von Militär werden die Demonstrationen und Blockaden aufgelöst, und einige der Demonstranten kommen ins Gefängnis. In Dreye haben sich ebenfalls ca. 200 Treidler versammelt. Aber hier nutzen die Schiffe den günstigen Wind und segeln vorbei. Am 12. April erscheint auch in den Marschkirchspielen des Amtes Syke das Militär. Daraufhin ziehen die Demonstranten „von dannen“.


Trockenkammer

Zur Herstellung von Backsteinen wird der Ton häufig mit etwas Wasser gemischt, um ihn leichter verarbeiten zu können. Anschließen gelangt die Masse in die sogenannte Ziegelpresse, wo sie in Formen gegossen wird. Nach dem Pressen werden die Rohlinge in einer Trockenkammer gelagert. Im letzten Arbeitsschritt erfolgt das Brennen der Ziegel.


TSV Leeste


Tunnelofen

Ein Tunnelofen findet bei der Herstellung von Ziegeln Verwendung. Er arbeitet nach dem Durchlaufverfahren, d.h. das zu brennende Trockengut durchfährt auf Tunnelofenwagen mit feuerfestem Belag und Wärmeisolierung die einzelnen Bereiche des Tunnelofens. Die im Hauptfeuerbereich des Tunnelofens frei werdenden Rauchgase werden zunächst zur Aufheizung der Schwelgase genutzt, bevor sie in den 30 m hohen Kamin gelangen. Die Brenndauer eines Ziegels ist von seiner Rohdichte abhängig und beträgt zwischen 22 und 48 Stunden.


Turner, Julius

Die "Brinkumer Zeitung" vom 12. Juli 1909 meldet, dass der Kirchweyher Bäckermeister Julius Turner eine Erweiterung seines Betriebes vorgenommen hat, um die Herstellung der "Weyher Zwiebäcke" zu betreiben. Dieses Gebäck würde an Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit die weltbekannten Celler Zwiebäcke noch übertreffen. Das Rezept stamme von einem Koch der Gräflich Schwicheldtschen Hofhaltung, der es einem Vorfahren Turners verraten habe. Die Bäckerei war 1864 in der Nähe der Kirchweyher Kirche erbaut worden und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Mit einem Bäckerwagen (Abb.) wurden auch die Nachbargemeinden beliefert und die Kinder warteten schon erwartungsvoll auf den "gut riechenden" Wagen. Nach dem Tode des Bäckers im Jahre 1938 übnahmen andere Bäckermeister den Betrieb, die Spezialrezepte wurden aber nicht übernommen. Der für diese Gegend unübliche Name soll auf einen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) in Syke hängengebliebenen englischen Sattler zurückzuführen sein.

Die "Brinkumer Zeitung" vom 12. Juli 1909 meldet, dass der Kirchweyher Bäckermeister Julius Turner eine Erweiterung seines Betriebes vorgenommen hat, um die Herstellung der "Weyher Zwiebäcke" zu betreiben. Dieses Gebäck würde an Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit die weltbekannten Celler Zwiebäcke noch übertreffen. Das Rezept stamme von einem Koch der Gräflich Schwicheldtschen Hofhaltung, der es einem Vorfahren Turners verraten habe. Die Bäckerei war 1864 in der Nähe der Kirchweyher Kirche erbaut worden und weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Mit einem Bäckerwagen (Abb.) wurden auch die Nachbargemeinden beliefert und die Kinder warteten schon erwartungsvoll auf den "gut riechenden" Wagen. Nach dem Tode des Bäckers im Jahre 1938 übnahmen andere Bäckermeister den Betrieb, die Spezialrezepte wurden aber nicht übernommen. Der für diese Gegend unübliche Name soll auf einen im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) in Syke hängengebliebenen englischen Sattler zurückzuführen sein.


Turnersweg

Nach dem Bahnhofsrestaurateur Julius Turner benannt, der am Ende des Weges sein Geschäft hatte. Später dann Bäckerei Turner. Die Familie Turner stammte aus England. Bäcker Hermann Turner (+ 1938) verkauft die bekannten Pfeffernüsse und Zwiebäcke. Er erhielt dafür Ehrenpreise auf Ausstellungen in Den Haag und Brüssel. Auch ein Foto des Verkaufswagens aus den 1920er Jahren ist erhalten. Hermann Turner starb 1938. Die Bäckermeister Korf, Hassel, Schweers und seit 1964 Heemsoth übernahmen den Betrieb. Die Bäckerei lag auf dem Grundstück des ehemaligen Gutes von Mandelsloh (Gut Kirchweyhe 4). Heute ist dort die Gärtnerei Bischoff.


Turnverein Jahn Sudweyhe (TVJS)

Dieser Verein existierte von 1918 bis 1945 und war ein Vorläufer des TuS Sudweyhe