4.7.1     Lage und Namensursprung Leeste

 

 

 

Wenn man heute von Leeste spricht, muss man sich vergegenwärtigen, was man genau meint:

 

1.       Die alte Landgemeinde Leeste, die die Ortsteile Hörden, Hagen, Angelse, Erichshof und Melchiorshausen einschließt, 

 

2.       den eigentlichen Ort Leeste, ohne die anderen Weyher Ortsteile (d.h. den heutigen Ortsteil von Weyhe, der die Gebiete von Hörden, Angelse und Hagen mit umfasst, aber ohne Erichshof und Melchiorshausen). Dieses ist auch ungefähr das Gebiet, das den Ortsteil Leeste in der Gemeinde Weyhe ab 1974 bildet.

 

3.       oder nur den Ort Leeste, d.h. das Gebiet der früheren Bauerschaft  Leeste (auch  häufig mit „Dorf Leeste“ bezeichnet).

 

 

 

Der Weyher Ortsteil Leeste bildet neben Kirchweyhe den westlichen Kern von Weyhe. Im Norden begrenzt durch die Stadt Bremen und den Stuhrer Ortsteil Brinkum, im Osten durch Kirchweyhe und Lahausen, im Süden durch Melchiorshausen und im Westen durch Erichshof hat der Ortsteil mit Kirchweyhe die meisten Einwohner von Weyhe.

 

Die Karte zeigt die Ortsteile der ehemaligen Landgemeinde Leeste. Deren Ortsteile Hörden, Hagen und Angelse zählen heute zum Weyher Ortsteil Leeste.

 

 

 

 

Ortsplan Leeste (ca. 1960) mit eingezeichneten Grenzen der Ortsteile der Landgemeinde Leeste

Ort

Leiste,

Leeste

Leeste, Leiste

Dorf Leeste

Leeste

 Leeste

 

Landgemeinde Leeste

Gemde Weyhe Ortsteil Leeste

Zeit

1189-1270

1270-1589

ab 1589

1810 – 1813

1814 - 1852

ab 1852

ab 1974

Kreis

Land

Staat

 

 

Grafschaft Bruchhausen

 

Vogtei  Syke

 

 

 

 

 

Grafschaft Hoya

 

Vogtei Syke

 

Amt Syke

 

Fürstentum Calenberg

 

Landdrostei Hannover

 

Amt Syke

 

 

 

Kgr. Frankreich

Kgr. Westphalen

Departement Weser-mündung

Arrondissement Bremen

Kanton Syke

Kgr. Hannov.

 

Marschvogtei

Brinkum

 

Bauersch. Leeste mit  Dörfern Angelse, Hagen,Hörden,Leeste , Melchiorsh.

Bis 1859: Amt Brinkum

 

bis 1885:

Amt Syke(Kgr. Hannover, ab 1866 Preußen)

 

1885: Kreis Syke (Deutsches R.)

 

1932: Kreis Grafsch. Hoya (Deutsches R.)

1974: Kreis Grfsch. Hoya (Niedersachsen, BRD)

1977: Landkreis Diepholz (Niedersachsen, BRD, ab 1990 Deutschland)

 

Leeste ist neben Kirchweyhe der größte Ortsteil von Weyhe – und einer der ältesten. Auch wenn die Ersterwähnung erst 1180 erfolgte, kann man von einer früheren Besiedlung ausgehen. Körpergräber mit Pferden wurden in Hagen aus der römischen Kaiserzeit gefunden (ca. 400 n. Chr.). Weitere Funde stammen aus der Völkerwanderungszeit (400-500 n.Chr.).

 

1974 hat Leeste eine Fläche von  24,4 km2 . Das entspricht einem Anteil der Gesamtfläche von Weyhe von etwa 25 %.

 

Zur Blütezeit der Frachtfahrer im 18. und 19. Jahrhundert war das Dorf Leeste von der Einwohnerzahl her der weitaus größte Ort auf dem heutigen Weyher Gebiet.

 

Auf der Internetseite „kirchenlexikon.de“ ist die Entstehung des Ortes Leeste beschrieben:                

 

„Schriftlich ist der Ort erstmals als Leste in einer undatierten Urkunde nachgewiesen, die etwa um 1185 entstanden ist. [i]Das Dorf ging aus einem Hof (curtis) des Bremer Stifts St. Ansgari hervor.[ii] 1250 ist villa Lest in einem Verzeichnis der jährlichen Beiträge erwähnt, welche die Orte im Bremer Umland zum Unterhalt der dortigen Weserbrücke zu zahlen hatten.[iii] Leeste kam nach dem Aussterben der Gf. Von Bruchhausen in der zweiten Hälfte des 14. Jh.  an die Gf. Von Hoya und gehörte zur Vogtei bzw. zum Amt Syke der Gft. Hoya. Nachdem die Hoyaer Grafen 1582 in männlicher Linie ausgestorben waren, fiel die Grafschaft an die welfischen Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg (überwiegend Fsm. Calenberg). In französischer Zeit gehörte Leeste 1810 kurzzeitig zum Kgr. Westphalen und dann bis 1813 zum Kanton Syke im Arrondissement Bremen des Departements Wesermündung im Kaiserreich Frankreich. Danach war der Ort wieder Teil des Amtes Syke (1852–59 beim kurzlebigen Amt Brinkum zu Syke), zunächst im Kgr. Hannover und nach der Annexion von 1866 im Kgr. Preußen. 1858 wurde Leeste mit den Dörfern Hagen, Hörden, Melchiorshausen und Angelse vereinigt. Mit Einführung der Kreisverfassung 1885 kam Leeste zum Lkr. Syke, 1932 zum Lkr. Grafschaft Hoya und 1977 zum Lkr. Diepholz. 1974 schlossen sich Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe zur Gemeinde Weyhe zusammen. Nach Einschätzung des Ortspastors bestand die Gemeinde 1958 überwiegend „aus Arbeitern und Angestellten, von denen mindestens jeder dritte ein Eigenheim hat“ sowie einigen Beamten, Bauern und Handwerkern.[iv] 1977 hatte sich der Ort zu einer „Wohn- und Schlafsiedlung“ entwickelt, dessen werktätige Bevölkerung überwiegend in Bremen arbeitete.[v] Im Jahr 1821 lebten gut 1.190 Menschen in Leeste, 1905 etwa 2.900, 1950 rund 6.430 und 2019 fast 8.940.“ [vi]

 

1858 wird das Dorf Leeste mit den Ortschaften Hagen, Angelse, Melchiorshausen und Hörden vereinigt. Vorher werden alle außer Melchiorshausen als Bauerschaft bezeichnet. [vii]

 

Heute ist Leeste – wie ganz Weyhe – ein ‚Vorort‘ im Speckgürtel von Bremen und beherbergt viele Pendler, die in Bremen ihrer Arbeit nachgehen.

 



[i] (Ehmck & von Bippen) Bremisches UB I, Nr. 67.

[ii] Den Hof erhielt das Stiftskapitel angeblich 987 geschenkt, vgl. Dienwiebel, Ortsverzeichnis Hoya/Diepholz II, S. 372.

[iii] Bremisches UB I, Nr. 247 (sogenannte Weserbrückenurkunde).

[iv] LkAH, L 5a, Nr. 250 (Visitation 1958). Der Sup. sprach von einer „Stadtrandgemeinde von Bremen“, die „absolut marxistisch in der Mehrheit eingestellt“ sei (ebd.)

[v] LkAH, L 5a, Nr. 252 (Visitation 1977).

[vi] www.kirchenlexikon.de (Leeste), abgerufen im Jahr 2020

[vii] (Streich & ‎Dienwiebel, 1993), S. 558

 

Ersterwähnung:

Schon vor 1180 wird Leeste erwähnt: Die Ansgari-Kirche in Bremen habe besessen „curtem in Lesten, in terra antiquorum Saxonum“ [=Land des alten Sachsens] [i]

 

1180: Nach der Urbarmachung des Brincimibrook und des Weigeribrook nach 1063 bzw. nach der Freigabe zum Ausweisung der Ländereien zur Kultur im Jahre 1158 wird der Ort durch Holländer gegründet. 1180 wird Leeste als von dem Holländer Bovo angelegter Ort neben Brinkum, Weige und Dreye erwähnt.

 

Um 1187: erwähnt „Leste“ und ‚villicus de Leste ‚ in Verzeichnissen von Abgaben an den Erzbischof zu Bremen. [ii]

 

Leeste wird 1188 auch als Leste in einer Bulle des Papstes Clemens III erwähnt, wo der Meierhof als Gut des Ansgarikapitels in Bremen gelistet ist. [iii]

 

1211: Witlo (Willo?) de Leste [Verkaufsurkunde Graf Moritz v.Oldenburg / Kloster Bassum]

1250: villa Leest (Weserbrückenliste) [iv]  [v]

1290: Gerhard de Leste verpfändet seine Anteile an dem Zehnten zu Machtenstede an das Kloster Heiligenrode [vi]

 

1324: Ein Priester namens Gottfried wird für Leeste erwähnt. [vii]

In der Renner-Chronik wird für die Zeit von 1327-1344 über das Gasthaus St. Jürgen berichtet, dass die Erzbischöfe von Bremen verordnet hätten, hier 1640 Arme zu speisen. Dazu mussten die Meierhöfe Abgaben liefern, darunter der „Meier zu Leste“ 30 Brote.[viii]

 

Um 1375 gehört ein Haus zu Leeste zur Vogtei Syke, die von den Grafen von Hoya an Sifridus de Brema belehnt ist. [ix] Nach Gade lag Leeste 1375 in der Vogtei Neubruchhausen.

 

1380 erhält Diedrich von Weyhe einen Hof zu Leeste zur Leibzucht.[x]

 

Namensursprung:

Schreibweisen: Leste, Lesten, Leiste, Lese.   Deutungen für den Namensursprung gehen auseinander:

Möglich wäre ein vorgermanisches Wort für Sumpf, Ried oder ‚leiten‘ (wie ‚Lehe‘, ‚Lesum‘ etc). Nach Ulrich Scheuermann[i]  leitet sich Leeste von der indogermanischen Silbe –lateinisch für „feucht, nass“ ab. Auch scheint –led ein altes Wort für Sumpfwassergebiet gewesen zu sein. Siehe Horst Banse in Band 62 (1984) der Bremischen Jahrbücher.

Eine andere Deutung liefert Tiling: Leeste leite sich ab vom niederdeutschen Wort für breites Schilf (‚Leest‘).[ii] Auch das slawische Wort für Haselstrauch wird herangezogen (Kühnel).

Leeste gehört außerdem zu den nordwestdeutschen Ortsnamen auf –ste, die von einigen Sprachwissenschaftlern als Überbleibsel der sogenannten „Nordwestblocksprache“ angesehen werden. [iii]



[i] U.Scheuermann, Die Flurnamen des westlichen und südlichen Kreises Rotenburg, 1972

[ii] S. Tilings Wörterbuch

[iii] Hachmann, R., Kossack, G., Kuhn, H.: Völker zwischen Germanen und Kelten, Neumünster 1962


[i] (Hodenberg, Hoyaer Urkundenbuch Band 8, 1858)  S.10 – mit Verweis auf Rasteder Chronik

[ii] (Ehmck & von Bippen)  Brem.UB Nr.67: Verzeichnis der Einkünfte der von dem hl.Anschar für arme Kleriker gestifteten zwölf Präbanden, welche der Vicar St.Andreii, der Subcustos, der Kämmerer und der Glöckner im Dom inne haben, und welche der Propst zu S. Anscharii verwaltet – um 1187;

 Brem.UB Nr.68: Verzeichnis der Beiträge an Geld, Brot, Häringen und Lachsen, welche die Verwalter der erzbischöflichen Meierhöfe für die durch Erzbischof Anschar und seine Nachfolger angeordneten Armenspenden am Gründonnerstag nach Bremen zu liefern haben – um 1187 - SUUB Digitale Sammlungen

[iii] (Lappenberg, Hamburger Urkundenbuch Band 1, 1842) Hamb. UB Nr. 276, S.245, v. 22.6.1188: Bestätigungsbulle Papst Clemens III für das Ansgarii-Stift in Bremen: „Curtem Leste“ [s. auch Bremisches Jahrbuch Reihe A, 33. Band [1931] Friedrich, Prüser: II. Die Güterverhältnisse des Anscharikapitels in Bremen – SUUB Dig.Sammlg]

[iv] (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Nr.247

[v] NLA HA Hann 88 B Nr. 1632

[vi]  Vaterländisches Archiv des Historischen Vereins Niedersachsen, 1828, S. 11

[vii]  AGW Oldenburgisches Urkundenbuch Nr. 409 – Urkunde v. 10.Juni 1324

[viii] Bremensia. Bd.2,Historische Nachrichten vom St.Jürgen Gasthaus, v. Joh.Phil. Cassel, 1767 –SUUB Dig.Smlg

[ix] (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I IV S.53

[x] (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855),Urkunde Nr. 1101

 

Luftbild des Weyher Ortsteils Leeste 1999: Der senkrecht verlaufende Grünstreifen markiert den Gänsebach, von links unten kommend die Angelser Straße, am linken Bildrand das Mühlenkampgelände; darüber die Brinkumer Straße und Hörden; von rechts unten kommend die Melchiorshauser Straße, rechte Bildmitte oben: Friedhof, Hauptstraße und Hagener Ortfeld.

Unterteilung des Ortes bzw. Kirchspiels Leeste vor der Franzosenzeit:

 

 

1785 hält Pastor Holzmann die Pflichten seiner Gemeinde im „Pflicht- und Opferbuch“  fest. Er unterteilt dabei das Kirchspiel und damit auch den Ort Leeste in kleinere Bereiche, ohne die später üblichen Ortsbezeichnungen Angelse, Hörden, Hagen und Melchiorshausen zu verwenden.[i]

 

 

-          Im Meßthor (Meßdor)

 

 

 

Wohl der Bereich vom Kirchhof bis zu den Häusern an der heutigen Leester Str. / Melchiorshauser Str. und Anfang der Hauptstraße.

 

 

 

Dazu gehören die Hofstellen : Kirchhof [Lee 44], Hühnken, Reimers, Sulingen [Lee 4], Drükker [Lee 3), Bollmann [Lee 2, =Cordes], Rumpf [Lee 47] , Buschmann 2x [Lee 50], Rendigs, Eilers, Bode [Lee 43?], Hüsing, Haake [Lee 41], Wetjen [Lee 1],  Voigt [Lee 45], Meyer [Lee 2] , Meinken [Lee 6], Cord Voß, Ahrens [Lee 51], Holthusen [Lee 49?],

 

 

 

1736 werd en im Corpus Bonorum folgende Höfe mit dem Zusatz „im Mist Thor“ genannt:  Johann Kres(?) Helmerich Meyer, Eilert Castens, Johann Cordes[Lee 2, =Bollmann], Heinrich Pundsack, Johann Wetchen (auch: „auffn Brinke“)

 

 

 

-          Auf der Loge

 

 

 

Bereich der heutigen Leester Straße, vom Henry-Wetjen-Platz bis etwa Kreissparkasse,  oder bis Busch/Amelung (Freiherr v. Stein-Str.)?

 

 

 

Dazu gehören: Gehrken, Koch, Bode, Hildebrandt [Lee 37], L. Meyer, A. Landsberg [Lee 61, Schulstr.3 ??], D. Wilken, J. Iden [Lee 10], A. Wilken  [Lee 14?], D. Busch [Lee 11], H. Hühnken, A. Stahmann [Lee 33?], H. Kastens [Lee 34], A. Remmers [Lee 30, (Leester Str. 77)]

 

 

 

1736 werden im Corpus Bonorum folgende Höfe mit dem Zusatz „auff der Loge“ bezeichnet:  Hinrich Hüncke, Schulten Berge (?)

 

 

 

-          Am Felde (= Nordfeld?  = Ortfeld?)

 

 

 

Hiermit dürften die Höfe an der heutigen Schulstraße und von Hagen bezeichnet sein. Mit Felde könnte das Nordfeld gemeint sein (siehe Karte von 1746), das wiederum später zum Ortfeld geworden wäre.  

 

 

 

Dazu gehören: A. Voß [Ha 9] , R. Boetjer, W. Stahmann, H. Koch [Lee 63, Schulstr. 35], C. Suling, A. Block[Lee 64, Schulstr. 41], Timmermann [Lee 65, Schulstr. 43, heute J. Wetjen], Schweers [Lee 59, Schulstr.4], Pilz, L. Harms, J. Mobsen, Schwarz [Lee 28, [Leester Str. 87)], Schwarzenhof], Pohl, C. Müller [Lee 16,Leester Str. 90)], J. Landsberg

 

 

 

 

-          Köhler-Bruch

 

 

Heutige Straßen Am Köhlerbruch, Junkernhof, Kurzer Weg, Schulstr.

 

Dazu gehören:  Gut  Leeste (Lee 121, v.Quiter / Langwerth), Cl. Schulte [Lee 80], W. Müller, C. Renns [Lee 81], H. Bomhof [Lee 119, Anbauer], H. Verlohren, Joh. Stahmann, H. Stöver, F. Paul, A. Tabe, H. Schumacher, H. Novzen, D. Schwers, C. Siemers, D. Henke, J. Busch [Lee 35], Hb. Siemers, Brokmann, H. Lüdjen, H. Schirenbeck, J. Krammer, J.H. Lange, Alb. Warneke, Fr. Reinke, H.Stegm., A. Dahmann

 

 

 

-          District der Mühle

 

Rund um die Wassermühle

 

 

 

Dazu gehören: A. Müller, G.Harms [Lee 19], H. Sengstaken, H. Dreyer[Lee 20], Hasenkamp [Lee 22],, H. Stadtlander, A. Härjes, Der Müller, L. Rose, A. Eggers, Hillmann, Eil. Siemers

 

 

 

-          An der Schiff-Stätte

 

Heutige Straßen Schiffstelle und Krumme Reihe

 

 

 

Dazu gehören: C. Poggenburg [Lee 74 ?], J.Bothe (Hö 1], Hö 21?, Ha 7?]], J. Iden, A. Meyer, S. Dreves, H.Hühnken [Hö 22?], H. Pecht [Precht?]

 

 

 

In den 1860er Jahren werden auch die bei Pastor Holzmann unter „An der Weide“ verzeichneten Höfe zum Siedlungsgebiet „Schiffstätte“ gezählt.

 

 

 

-          Im Rusch

 

Hörden: Immhof , Hördener Str.

 

 

 

Dazu gehören: Harm Rusch [Hö 16], Henr. Imhof [Hö 17], Alb. Remmers [Hö 7], Joh. Remmers, H. Eggers [Hö 14?] [ii]

 

 

 

-          An der Weide

 

Heutige Straße „An der Weide“ ?

 

 

 

Dazu gehören:  F. Mahlstädt, G. Kastens , H. Pundsack [Lee 68], F. Heuer, Chr. Bosse [Lee 70], Hr. Sulingen [Lee 71], J. Giseke [Lee 72]

 

 

 

-          Auf dem Brinkener Mohr

 

Hörden: Erichshofer Straße: 

 

 

 

Dazu gehören: Dohrmann [Hö 19], Schleden [Hö 9?],  Claus Iden [Hö 13], Cord Meyer,

Joh. Drücker [Hö 6]

 

 

 

 

-          In der Hörden

 

Hörden:  In der Grämme

 

Dazu gehören: Joh. Dreyer [Hö 10], Hen. Hühnken, Harm Fresen [Hö 2], Casten Meyer [Hö 5], J. Hillers [Hö 4], Hen. Hüdepohl [Hö 12]

 

 

 

-          Erichshof

 

Dazu gehören:   Vorwerk [Erichshof], Harm Kohrs, Selke Bidborg, Wichen Sulingen, Joh. H. Wehseloh

 

 

 

-          Dies- und jenseits der Bäke

 

Hier ist wohl das Gebiet zwischen Mühlenkamp und Gänsebach („An der Beeke“) gemeint, inklusive „Bachstraße“ und „Alte Poststraße“

 

Dazu gehören:  Seelke Schleden,  Alb. Daneken, Alb. Boetjer, Schweers, Selke Vaßmer (Lee 90, A.d.Beeke 33], H. Gehrken (Lee91, A.d.Beeke 35), H. Wetjen (Lee 92, A.d.Beeke 39), G. Böse

 

Auf der Höhe: W. Pundsack (Lee 104, Mühlenkamp 30] , Hr. Lange [Lee 104, Zur Bachstraße 3, 1789 auf der Stelle „Höhe]

 

 

 

-          Auf der Angelse

 

Dazu gehören:  Wwe. Wesel [Weseloh, Ang 1,2,5,8?], Lüd. Kastens, Lütje Weseloh [Ang 1,2,5,8?], Cord Weseloh [Ang 1,2,5,8?], Heinr. Busch

 

 

 

-          Auf der Heide

 

Melchiorshausen:

 

 

 

 Dazu gehören:  H.Schmidt [Mel 10], Eggers [Mel 4,15,17?], J. Hüsing [Mel 8], H. Wetjen [Mel 6], A. Wetjen, A. Siemers [Mel 5], C.  Lahrmann [Mel 9], J. Bode, R. Luers [Mel 5], A. Drükker, Hr. Bötjer [Mel 1]

 

 

 

-          Beym Schlade

 

Hagen / Schlade.

 

 

 

Dazu gehören:  H. Neuhauß, H. Toebelmann (Ha 11), Budelmann [Ha 13], J. Hoir,  Har. Voß [Ha 9?]

 

 

 

-          Beym Hagen

 

Hagen: Hagener Straße, Ortfeld, Hagener Damm

 

 

 

Dazu gehören:  Henr. Rumfeld [Ha 5], Joh.  Meinken, Harm Rumfeld [Ha 4], Gerdt Schmidt [Ha 8], Joh, Voß [Ha 9?], Henr. Schirenbeck (Ha 2) , Wich. Radten, Herm. Radjen, Ahr. Radjen

 

 

 

 

Nimmt man die heute noch üblichen Ortsbezeichnungen, dann ergeben sich folgende Kernbereiche des Kirchspiels Leeste:

 

 

·         Die Häuser in der Nähe der  Wassermühle

 

o   Leester Str. ( bis Harms), Schiffstätte (Schiffstelle),

 

o   An der Weide (An der Weide, Krumme Reihe),

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.4

 

 

·         Die Häuser am Köhlerbruch

 

o   Köhlerbruch (Junkernhof, Köhlerbruch, Kurzer Weg, Busplatz)

 

o   Am Felde (Schulstr. 49-51)

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.6

 

 

·         Die Bereiche rund um den heutigen Henry-Wetjen-Platz:

 

o   Meßdohr,  (Leester Str.)

 

o   Auf der Loge  (Leester Str.), Am Felde (Schulstr.)

 

o   rund um die Kirche (Hauptstr., Schulstr., Kirchstraße)

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.5

 

 

·         Hagen

 

o   Beym Schlade (Am Weißen Moor, Schlade, Schlader Weg)

 

o   Beym Hagen (Ortfeld, Hagener Str., Am Weidufer, Hagendamm)

 

o   Die Anbauerstellen am Weidufer, im Weyher Bruch sind erst im 19. Jh. entstanden

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.8.1

 

 

·         Die Hördener Hofstellen

 

o   In der Hörn (In der Grämme, Schweershof), Hördener Straße, Am Mühlbach,

 

o   Brinkener Moor (Erichshofer Str., Brinkumer Str.), 

 

o   Im Rusch (Zum Immhof)

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.8.2

 

 

·         Angelse

 

o   Auf der Angelse

 

o   Die Anbauerstellen an der  Syker Straße und „Auf dem Berge“ sind erst im 19. Jahrhundert entstanden

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.7.8.3

 

 

·         Melchiorshausen

 

o   Auf der Heide( Böttcherei, Syker Str., Heideweg, Kuhweg,  Ristedter Straße)

 

o   Die Anbauerstellen sind in der Regel erst im 19. Jahrhundert entstanden

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.8

 

 

·         Erichshof

 

o   Gebiet der selbständigen Gemeinde Erichshof

 

(Bremer Str., Erichshofer Str, Kalberkamp. Lange Reihe)

 

o   s. dazu die weitere Beschreibung im Kapitel  4.9

 

 

·         Weitere Bereiche

 

o   Dies- und Jenseits der Beeke: An der Beeke, Mühlenkamp, Alte Poststr.

 

o   Am Felde (Schulstr. 35-43, Leester Str.)

 

o   Diese Höfe sind im Kap 4.7.3 erfasst.

 

 

Entwicklungsachsen

 

 

Die Dorfentwicklung hat sich dabei entlang zweier Achsen vollzogen:

 

 

Ø  Erstens entlang des Gänsebachs: Von der Wassermühle (Mühlendistrict, Hörden, Schiffstelle) entlang des Weges zum Köhlerbruchs weiter am Gänsebach entlang („An der Beeke“) nach Melchiorshausen (Westerheide, Heideweg) und weiter nach Syke. An der Furt des Gänsebaches (heute: Angelser Feld) traf dieser Weg auf den Weg von Brinkum und Erichshof-

 

 

Ø  Die zweite Achse bildete sich entlang der heutigen Leester Straße bis zur Kirche und zum Meßdor. Dazu gehören die Hausstellen auf der Loge. Parallel dazu wurden einige Höfe „am Felde“ gegründet (heutige Schulstraße)  

 

 

Der Ort Hagen lag etwas abseits dieser Linien an der heutigen Hagener Straße und am Hagendamm. Zusammen mit den Schlader  Höfen  war hier eine eigene Struktur entstanden, an der der Weg nach Weyhe ( später Kirchweyher Landstraße, heute Hauptstraße) vorbeiführte.

 



[i] Ev .-luth. Pfarrarchiv Leeste, Rep. Az. 430, "Pflicht- und Opfer-Buch vor die Leester Pfarre", angelegt von Pastor Holzmann am 4. April 1786 – siehe AALeesterHoefe_1585ff.xls Tabelle 2

[ii] Hermann Eggers ist auf der Karte der Teilung des Hillersbruchs von 1828 verzeichnet, an der Hördener Str. („Weg nach Erichshof“) zwischen A. Harries und F. Schulte (Hö 14)

 

Der Kartenausschnitt aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1773 zeigt den Ort Leeste: Oben der Mühlenteich; unten die Kirche. Der Weg vom Mühlenteich durch den Ort zur Kirche dürfte der heutigen Leester Str. entsprechen. Dort wo der „Adlige Hoff v. Diemar“ (Gut Leeste) verzeichnet ist, liegt das Köhlerbruch. Die Wegekreuzung dürfte den Weg „An der Weide“ mit der Leester Straße am heutigen Busplatz darstellen.  Ganz unten das „Meßdor“ mit dem Weg nach Syke (über Melchiorshausen). Der Weg am rechten Rand des Dorfes – in Höhe des Orth-Feldes - ist vermutlich mit der heutigen Schulstraße gleich zu setzen.

 

Weitere Ortsbezeichnungen und Flurnamen

 

Nordfeld                          Geestländereien zwischen Schulstraße und Hagen

 

Ortfeld                              = Nordfeld ?: Geestland zwischen Leeste und Hagen/Schlade

 

Südfeld                            Geestländereien zwischen Böttcherei und Melchiorshauser Straße

 

Westerheide                    Geestländereien westlich der Melchiorshauser Straße

 

Leester Heide                  Westerheide, Melchiorshausen, auch das Moorgebiet der heutigen

 

            Erichshofer Heide

 

Junkers Rüben                Felder an den Melchiorshauser Fuhren

 

Rumpsfelder Heide         Fortsetzung der Leester Heide westlich des Hofes Rumpsfeld.

 

Leester Marsch               Wesermarsch von Leeste bis zur Ochtum

 

Radesbruch                     auch Rodesbruch: Bruchgebiet zwischen Hörden und Brinkum

 

Hillersbruch                     Bruchgebiet zwischen Hörden und Brinkum

 

Hofnummern und  Straßennamen:

 

Bis 1753 hatten die Höfe Namen, aber keine Nummern. Mit der Einführung des „Brandassecurationskatasters“ wurden erstmalig Nummern vergeben: Jedes Haupthaus erhielt eine eigene Nummer, die Nebengebäude wurden mit Buchstaben bezeichnet.

 

1857 wurden dann aufgrund einer Anordnung des hannoverschen Innenministeriums feste Hausnummern eingeführt..

 

Im Verlauf des Jahres 1951 wurden in der Gemeinde Leeste offizielle Straßennamen eingeführt. Ein entsprechender, einstimmig gefasster Beschluss war in der Gemeinderatssitzung vom 28. März 1951 erfolgt.[i]  Zunächst galten die alten Hausnummern weiter, man setzte zur Adresse den Straßennamen hinzu.  Erst später wurden die Nummern in der Reihenfolge der Lage an der Straße vergeben. Im Jahr 1970 wurde die Kirchweyher Landstraße in „Kirchweyher Straße“ umbenannt, zudem gab es neue Hausnummern. Nur 4 Jahre später, im Frühjahr 1974, mussten aufgrund der Zusammenlegung der drei Gemeinden Leeste, Kirch- und Sudweyhe mehrere Straßennamen erneut geändert werden.[ii] Aus der Kirchweyher Straße z.B. wurde damals die Hauptstraße. Aus der Hauptstraße im Ort Leeste wurde die Leester Straße.

 

 

 

 

Ausschnitt aus einer Legende des Ortsplans Leeste von 1970 mit den damals gültigen Straßennamen [Repro: K. Hahn



[i] Gemeindearchiv Weyhe, Gemeinderatsprotokolle Leeste, „Protokoll über die Sitzung des Gemeinderats am 28. März 1951“, TOP 3: „Zunächst werden die vom Wegeausschuß vorgeschlagenen einzelnen Straßenbenennungen durch den Gemeindedirektor vorgelesen. Der Gemeinderat genehmigte diese Vorschläge durch einstimmigen Beschluß.

[ii]Neue Straßennamen. Änderungen wegen der Gemeindereform, in: Kreiszeitung (Syke) v. 28. Februar 1974.