Paul Athmann
Als die Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bremen 1873 eröffnet wurde, war für den kleinen Ort Dreye kein Bahnhof vorgesehen. Erst 12 Jahre später, am 1.7.1885, erhielt Dreye einen Haltepunkt.
Den Wunsch nach einer eigenen Haltestelle hatten Dreyer Bürger an das „Königliche EisenbahnBetriebsamt“ gerichtet. Zunächst hatten sie damit keinen Erfolg. Erst als eine
Eigenbeteiligung von 3000 Mark in Aussicht gestellt wurde, entsprach man dem Antrag.
Zuerst ist es nur eine Haltestelle ohne Bahnhofsgebäude. Das ist für die mit Pferdegespannen ankommenden Reisenden nicht gerade bequem:, wie es in einem Leserbrief in der Syker Zeitung zum Ausdruck kommt „Wenn wir mit Gespann zur Haltestelle fahren, müssen wir in Wind und Wetter auf offener Straße halten und können nicht mal ausspannen. […] Es dürfte daher dringend zu wünschen sein, bei der Haltestelle Dreye so bald wie möglich eine Wirtschaft mit Stallung einzurichten.
Eine Wirtschaft ist 1886 von Segelke Ahrens eingerichtet worden, der schon gegenüber eine Ziegelei gebaut hatte. Später wurde die Gastwirtschaft von Riekers übernommen.
Die Bahn errichtete auch ein kleines Stationsgebäude.
Diese „Bretterbude“ wurde erst 1955 durch ein massives Gebäude ersetzt, mit einer Wohnung, einem Dienstzimmer und einem Warteraum.
Dieses Haus war bis 1985 bewohnt. Dann wurde es abgerissen, und der Bahnhof wurde wieder zur Haltestelle mit einem „Unterstand“. Hier halten nur wenige Regionalzüge.
Das Bahnhofsgebäude im Jahre 1971 232
Das Bahnhofsgebäude im Jahre 1985 233
Im 2. Weltkrieg war die Bahnstrecke häufig Ziel der englischen Bomber, die eigentlich die Weserbrücke zerstören wollten, aber auch viele Häuser in Dreye trafen. Die Strecke war erst 1951 wieder befahrbar. Solange diente die Kleinbahn Bremen-Thedinghausen als Umleitung.
Zu dieser Zeit riefen die Schaffner auf dem Bahnhof noch die Stationen aus. In Dreye riefen die Mitreisenden dann wohl mal aus dem Fenster: „Schaffner, wieviele Kinder hast du?“. Wenn der
dann die Station ausrief: „Dreye, Dreye“, war der Spaß perfekt. 234
Dreye
o Lage und Namensursprung von Dreye
o Die Entwicklung der Einwohnerzahlen
o Vom Marschendorf zum Gewerbegebiet
oo Kolonialwaren und Gastwirtschaft Kaufmann und Freese
oo Döhrmann-Pankrath - Dreyes "Tante Emma"
oo Dreyer Hafen
oo Der Zoll "zu Wasser und zu Lande"
ooo Die Zollstelle am Hafen in Dreye
ooo Zolleinahmestelle an der Landesgrenze
oo Warenschmuggel an den Weyher Grenzen
o Die ersten Fabriken in Dreye
o Dreyes Natur- und Seenparadies
oo Henkenwerder
o zurück