Dat Schiedsgericht

De Mann, de in de Dörpschaft Leeste

achteihnhundert fief und achtzig Schiedsmann speel

wör nich jüst de allerbeste

un een niederträchtiget Kameel.

Dejenigen, de bi em Recht wull'n finnen

schenkt he hartlich weniget Gehör

lewer tel he Krinthen und Rosinen

wiel he von Geburt en Höker wör;

oder keif mit sine Ladenswengel,

obwoll garnicks se verbroken harrn. -

Genog! Jan Hase wör en Bengel

so een schall noch erst geboren warn.

 

Nu begew sick't - dor is nicks an lagen, -

dat in'n Dörp sick mal ein Mann befünn,

de'n Krankheit harr, nämlich: 't verklagen

jeden Mondag in de Morgenstünn'n

ohne Tügen wull he stets denn klagen,

muß he sülwst ok oftmals nich worum,

und de dummsten Antworten und Fragen

gew und däh he in Delirium.

Mehrstendehls wull unse Maat denn weten

in welk Kneip' man em sin Mütz versmeet

oder klag dat s' dem den Rock terreten 

wenn em einer an den Aermel reet.

Dise Mann beseet en' grote Zege.

Oder veelmehr Mudder de beseet s'.

Disset Thier wör bannig fein to Wege

und en ganzen Hümpel freet s'.

Gelehrig wör se als en Cirkuspertchen

allerlei Faxen und verfluchte Künst,

Lustig wedelnd mit ehr kortet Steertchen,

brochd se fertig wie dat ener wünscht.

Wenn de beduernswerthe Klagesücht'ge,

wie gewöhnlich dit so wör de Fall,

Sick en stiefen Orang-Utang tügte,

muß dat Zicklein stets ut sinen Stall.

"Hop, Zicklein, hop!" Swub - wör se op de Deele,

und "Hoch!" denn stünn se op den littjen Disch;

Und "hopla, hopla!" sprung se öber Stöhle,

und maakt sick op de Achterpooten risch.

Und "Hopsa!" fung se nüdlich an to danzen,

und güng't denn nich wie de Dressör dat wull,

Fung gliek he an de Zege antodanzen;

Na, und de Zeg word denn vergrellt und dull.

Denn prügel he s', - und wie dat kamen mußte,

Stött em dat Thier und drückte em und beet,

bit he sick endlich nich to helpen wußde,

worüm he sleunigst denn den Platz verleet.

So güng't denn eenes Dages ok mal weller,

und, wie natürlich, Mondag Morgen wör't,

De Schiedsmann Has' stünd jüst op sine Leller

wo op en Draht he Stebelbörsten snöört.

Dar kümmt en Mann tor Döhr heringeflogen:

"So'n ollet dummet wellerspenstig't Thier;

Herr Has', ick will min Zeg' verklagen."

"Du büs jawoll nich richtig hier,

Ick weet, Du hest en Vagel in din Hube,

Doch wenn du mit Gewalt dat eenmal wullt, -

denn sett di ddor en Ruus man in de Stube"

Und kriggt de Bööker ut den Schriftenpult.

Denn makt he flink sick op sin groten Sahlen, -

und lacht und grient na wahrer Henkersart, -

De angeklagte Zege sick to halen,

de ehren Herrn den Standpunkt har verklart.

He kummt torüg. "Meck, meck! Meck meck!"

De Kläger kriggt'n blassen Schreck.

De Döhr geiht opp. Mang Stöhl und Dischen,

Geiht't kämpfen weller los von frischen,

denn, als dat Thier den Fent erblickt,

ward't schier vor Zornigkeit verrückt.

De Kläger kann dat Beest nich twingen,

he schreet und will ut't Finster springen,

Doch, wenn he no dat Finster langt,

hät em dat Thier von frischen tangt,

und mit ein Anlop stött em dal,

Dat't ganze Hus dröhn von den Fall,

Nu süht de Kläser Hase kamen.

De harr sick eenen Knüppel nahmen

und hau mit dissen wie för dull,

Em, statt de Zeg' dat Leller vull.

Denn smitt de Stubendöhr he open

und lät de ZegÄ na buten lopen.

Herr Hase sett sick ruhig dal..

"Na Fründ" seggt he, "nu segg mi mal,

Wat häs du mi denn vörtobringen."

Doch unse Fründ bliwt ruhig liggen.

"Je 'Fründ!" seggt Has', "dat's jämmerlich

ohn Tügen geiht dat Klagen nich.

Nu heff als Tüg', ick 't sülben sehn,

dat is'n Beest, so'n gifft dat keen.

Nu kanns du klagen, - nu kann dat gelingen;

Nu segg, wat wullt du denn von mi?"

!Ick, ick, ach, ick will nicks von di,

ne, ick heff nicks mehr vörtobringen."