Raddatz, Helmut

Helmut Raddatz ist "Weyher des Jahres 2016"!

In seiner Laudatio würdigte Bürgermeister Andreas Bovenschulte das langjährige und äußerst vielfältige ehrenamtliche Engagement von Herrn Raddatz. Seit 1999 ist Helmut Raddatz erfolgreich als Vorsitzender des Seniorenbeirates der Gemeinde Weyhe tätig. Als Vorsitzender des Seniorenbeirates gehört es u.a. zu seinen Aufgaben, alle Vereine, die Mitglied des Seniorenbeirates sind, nach außen - über alle Vereinsgrenzen hinaus - zu repräsentieren, was ihm sehr gut gelingt.

Zudem ist darauf hinzuweisen, dass Herr Raddatz ein Mann der ersten Stunde war, als es darum ging, die Gemeinde Weyhe werbemäßig nach vorn zu bringen. Er war an allen bekannten die Gemeinde betreffenden Filmen beteiligt:

"Weyhe - eine l(i)ebenswerte Gemeinde" - Premiere Dezember 2012

"Unser Weyhe - Chronik einer lebendigen Gemeinde" - Premiere Dezember 2014"

"Die Weyher Eisenbahnen" - Premiere im 1. Quartal 2017.

Helmut Raddatz war und ist als Mitglied der (Film-)Teams als Kameramann, Interviewer und Berater aktiv.

Auch an den historischen Filmen "Weyhe 77" (Fertigstellung 1978) und "Das Weyher Rathaus" (Fertigstellung 1987) war Helmut Raddatz beteiligt. Alle Filme sind gelungen und ein erheblicher Werbefaktor für die Gemeinde Weyhe.

Hinzuweisen ist selbstverständlich auch auf die Arbeit von Herrn Raddatz in den Partnerschaften mit Coulaines in Frankreich (seit 1982) und mit den Gemeinden Cesvaine, Ergli, Lubana, Madona und Varaklani in Lettland (seit 1991). Er hat in vielerlei Hinsicht dazu beigetragen, dass diese Partnerschaften nicht nur von Rathaus zu Rathaus gelebt werden, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern in Weyhe und den Partner-Gemeinden getragen werden.

Ferner organisiert Herr Raddatz seit 1990 die Durchführung von Veranstaltungen des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge in den Ortsteilen Leeste, Melchiorshausen und Erichshof. U.a. auf seine Initiative hin findet seit 2015 eine zentrale Veranstaltung zum Volkstrauertag im Rathaus der Gemeinde Weyhe statt.

Hinzuweisen ist auch auf die vielfältigen Tätigkeiten von Herrn Raddatz in den örtlichen Vereinen - Weyher Schwimmverein, Alte Wache, und andere. Er ist auch regelmäßig bei den Sitzungen des "Runden Tisches gegen Rechts - für Integration..." vertreten. Selbstverständlich für Helmut Raddatz ist außerdem die Unterstützung der Weyher Feuerwehr. Im Rahmen der Quartiersbildung innerhalb der Gemeinde Weyhe ist Helmut Raddatz selbstverständlich auch in dem im September 2015 gegründeten Quartier Leeste tätig. Er ist einer der Aktiven und hat sich als Ansprechpartner der Nachbarschaft zur Verfügung gestellt. Helmut Raddatz hat sich frühzeitig für die Gemeinde Weyhe zur Verfügung gestellt. Seit dem Jahr 1978 ist er kommunalpolitisch tätig, teilweise für eine Partei, aber immer auch für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. Mitglied des Gemeinderates war er in der Zeit von 1981 bis 1997. U.a. war Helmut Raddatz von 1991 bis 1996 stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Weyhe.

Die Auswahljury wählte ihn für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement einstimmig zum „Weyher des Jahres 2016“. (Qu.: Weyhe.de)


Ratjen, Dora

Der Name Dora Ratjen steht für einen der größten Sportskandale, die die Welt erlebt hat. Dora Ratjen wurde in Erichshof, Lange Reihe 11, geboren, wuchs dort auf und begeisterte sich in zunehmendem Alter für den Sport, insbesondere für den Hochsprung. Sie war dabei so erfolgreich, dass sie nach mehreren Meisterschaften auch an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teilnahm und sogar einen guten 4. Platz belegte. Zwei Jahre später, auf der Rückreise von Wettkämpfen in Wien, wurde sie in Magdeburg bei einem Zugaufenthalt verhaftet und medizinisch untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass Dora ein Mann war. Dieser Skandal ging in Windeseile um die Welt, und so war 1938 der Wohnort Erichshof weltweit in aller Munde. Selbst den Nazis war dieser Vorfall mehr als peinlich. Doras Name wurde auf Heinrich geändert. 


Rau, Wolfhard

Er war Gründungsmitglied des Wassersportvereins Wiking sowie des Segelsportvereins Wiking und hat beide Vereine lange Jahre geprägt. Er wurde wegen seiner Verdienste um den Wassersport mit allen Ehrungen des Landessportbundes Niedersachsen und des Kreissportbundes Diepholz ausgezeichnet.

Wolfhard Rau 2007 bei der Einweihung der neuen Bootshalle im Dreyer Gewerbegebiet.

 

[Foto: Weserkurier]


Regulator

Mit Regulator hat man in früheren Zeiten genau gehende Wanduhren oder Wandpendeluhren bezeichnet.


Reichsformat RF

Ziegelformat 24 cm x 11,5 cm x 6,3 cm


Reichstaler

s. Bremer Münzen


Reisevereinigung

Heute werden Brieftauben fast ausschließlich für sportliche Wettbewerbe gehalten und gezüchtet. Die Züchter schließen sich in Brieftaubenzuchtvereinen zusammen, welche wiederum Reisevereinigungen bilden, die den eigentlichen Wettbewerb durchführen. Dachorganisation des Brieftaubensports in Deutschland ist der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e. V. mit Sitz in Essen.

Mutterland des Brieftaubensportes ist Belgien. Hochburgen sind neben Belgien auch die Niederlande und Deutschland, besonders das Ruhrgebiet. Dort heißen die Brieftauben auch Rennpferde des kleinen Mannes, der Taubenzüchter nennt sich Taubenvatta. Dabei können wertvolle Zuchttiere durchaus mehrere tausend Euro kosten.

Bei den Wettbewerben werden die Tauben mit einem Speziallastwagen (Kabinenexpress, kurz Kabi) zu einem etwa 100 bis 1000 Kilometer vom Heimatort entfernten Auflassplatz transportiert, von wo sie ihren Heimflug antreten, wenn die Witterungsverhältnisse dies erlauben. Die Auflassentscheidung liegt in der Verantwortung eines vom Verband Deutscher Brieftaubenzüchter zertifizierten Flugleiters, der dazu detaillierte Informationen über die Wetterverhältnisse auf der gesamten Flugstrecke einholt. Bei ungünstigen Wetterverhältnissen, insbesondere bei Regen, Gewitter oder Nebel, wird der Auflass verschoben oder der Flug ganz abgesagt. Die Ankunftszeiten der einzelnen Tiere im heimatlichen Taubenschlag wurden früher mit einer Konstatieruhr registriert. Heute übernimmt diese Aufgabe ein elektronisches Konstatiersystem. Nach dem Wettflug werden die Daten zur Auswertung und Erstellung der Ergebnisliste (Preisliste), in der sich 33 Prozent der eingesetzten Tiere platzieren, an ein Rechenzentrum übergeben.(wikipedia)


Rendigs, Erich

Erich Rendigs, Konrektor der Sudweyher Grundschule

 

 

[Foto AGW - W.Meyer]


Revers

Verpflichtungserklärung. Im Zusammenhang mit Lehen war das oft eine Urkunde, in der die Lehensvergabe an eine bestimmte Person bestätigt wurde, oder eine Erklä-rung, dass nach dem Tode des Lehensnehmers das Lehen an den Lehensgeber oder eine bestimmte Person fallen soll.

 


Riekers, Johann

Der Großkötner und Zimmermeister Johann Riekers hat um 1860 die Dampfmühle Riekers/Fricke in Sudweyhe betrieben. Weil auch Holzhändler eröffnet er zwischen 1874 und 1877 eine Dampfmühle, die der Getreideverarbeitung aber auch der Pantinenfabrikation dient.


Riemann, Katja

(* 1963 in Kirchweyhe) Schauspielerin

 

Katja Riemann beim Kirchentag in Köln, 2007

 

[Foto: wikimedia]


Riffelbalken

Auf der „Flachsreepe“, einem Balken mit spitzen Zinken, wurden die Flachsstengel von Samenknoten befreit. Dabei wurde der Flachs durch den sog. „Riffelbalken“ gezogen, um die Samenkapseln zu entfernen. Diese wurden nach dem Trocknen und Dreschen zur Saat verwendet oder zum Pressen von Leinöl.


Rittergut

Ein Rittergut (lat. praedium nobilium sive equestrium) war ein Besitz, mit dem durch Gesetz oder Gewohnheitsrecht Vorrechte des Eigentümers, insbesondere Steuerbefreiungen, die Kanzleifähigkeit und die Landtagsfähigkeit, verbunden waren.[wikipedia]


Römische Kaiserzeit

Zeit zwischen Christi Geburt und etwa 300 n.Chr., in der die römischen Kaiser herrschten – bis zum Limes. In Norddeutschland lebten die Germanen, im Bereich südlich von Bremen das germanische Volk der Chauken.


Röthelteich

s. Rottekuhle (anderer Name)


Rottekuhle

Ein Bodensenke, Teich oder flaches Gewässer, in dem der Flachs im Wasser mehrere Tage rottet (einweicht).


Rottekuhle

Ein Bodensenke, Teich oder flaches Gewässer, in dem der Flachs im Wasser mehrere Tage rottet (einweicht).


Rügge, Friedrich

um 1930 Besitzer der Gaststätte Zum grünen Kranze in Dreye


Rumpsfeld, Johann Heinrich

 

Rumpsfelder Heide

 

 

 

Vorfahre des ehemaligen US-amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumps-feld, emigrierte 1876 in die Vereinigten Staaten von Amerika

 

Offizielle Straßenbezeichnung ist der Name Rumpsfelder Heide seit einem Beschluss die Rates der Gemeinde Leeste vom 28.März 1951. Die Bezeichnung "Beim Rumpsfelde" kam später hinzu. Beide Straßennamen geben laut den Unterlagen von Gemeindearchivar Hermann Greve auf den Einzelhof Rumpsfelde (bewohnt von der Familie Rumpsfeld) im Ortsteil Lahausen zurück, der bereits im frühen 16. Jahrhundert erwähnt wird. Der Hof ist der historische Ausgangspunkt für die in Weyhe weitverbreitete Familiennamen Rumpsfeld und Rumsfeld.

„Rumpsfelder Heide“ und „In der Rumpsfelder Heisde“ sind Flurbezeichnungen für Flächen in der Gemarkung Leeste, die sich westlich und südwestlich des Einzelhofs Rumpsfelde erstrecken und sich vermutlich erst im Laufe des 19. Jahrhunderds einbürgerten, als in den 1820er Jahren die Gemeinheit (dörfliche Gemeinschaftsfläche) Leester Heide und weitere Gemeinheiten parzelliert und unter den nutzungsberechtigten Bauern verteilt wurden.

In einem 1823 erstellten Verzeichnis der landwirtschaftlich genutzten Flächenn der Bauerschaft Leeste heißt es: „Abtheilung der neuen Heidlandes der Feldmark Leeste, welche im Sommer 1822 getheilt worden ist, die Rumpsfelder Heide genannt, grenzt östlich theils an Rumpsfelde theils an Großenriede Feldland, südlich an Hanenfeld und der Streitheide, westlich an das Leester Feld, nördlich an die Schladthäuser.“

In einem Dokument von 1830 ist von der „Heyde bey Rumsfelde“ die Rede, das heißt von einem westlich, nordwestlich und südwestlich des Einzelhoes Rumpsfelde gelegenen Bereichs der Leester Heide. Die Bezeichnung „Rumpsfelder Heide“ wird hier nicht benutzt. Fakt ist: Das Gebiet gehört nicht zum Hof Rumpsfeld, es lag lediglich in unmittelbarer Nähe des Gehöfts.

Der einzelhof Rumpsfelde liegt heute im Ortsteil Lahausen der früheren Gemeinde Kirchweyhe. In einem Steuerverzeichnis der Hoyaer Grafen aus dem Jahr 1521 wird der Hof erstmals erwähnt. Bewirtschaftet wurde  er von „Johann thom Rumpesfelde“. Der Besitzer gehörte der bäuerlichen Mittelschicht an und musste 4 Gulden zum Bedeschatz beitragen.

In einem 1530 erstellten Verzeichnis der Hoyer Grafen taucht wiederum „Johann thom Rumpesfelde“ auf, diesmal allerdings auch der junge „Johann thom Rumpesfelde“, der ganz offensichtlich einen anderen Hof besaß.

Das mittelniederdeutsche Substantiv „Rump“ kann für Rumpf, Leib, Bienenkorb, Leibchen (Kleidungsstück), den hölzernen Einfülltrichter eines Mahlgangs, für ein in Salinen gebräuchliches Maß oder ein längliches, bauchiges Gefäß stehen. Unter einem Rumpel verstand man unter anderem eine Runzel. Der renommierte Sprachhistoriker und Namenforscher Horst Naumann übersetzt „rump“ auch als Adjektiv mit „gebogen“ oder „gekrümmt“. Wenn „rump“ in dieser Bedeutung im Spätmittelalter in dieser Region verwendet wurde, dann könnte eine Ackerfläche mit einer Krümmung für die Entstehung des Flurnamens beziehungsweise Namens des Siedlungsplatzes ausschlaggebend gewesen sein. Auf einem Kartenblatt von 1773 ist eine entsprechendes Feld neben dem Einzelhof Rumpsfelde zu erkennen.

Da auch der Familienname „Rump“ in Weyhe gebräuchlich ist, - er tauch allerdings erst in Quellen des späten 16. Jahrhunderts auf -, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Rumpsfelde nichts weiter als „Rumps Feld“, also der Acker des Bauern Rump war.

Klar ist hingegen: Die in der Bremer Region mehrfach vorkommenden Namen Rumpsfeld und Rumsfeld haben ihren Ursprung auf dem Lahauser Einzelhof Rumpsfelde. Die 1678 für die Vogteien Leeste und Weyhe (Kirch- und Sudweyhe) erstellten Erbregister liefern zwei aufschlussreiche Hinweise: Erstens war der Sudweyher Vollmeier Hermann Rumpsfeld auf dem Hof Rumpsfelde zur Welt gekommen und hatte Wübke Kops, die Erbin des Vollmeierhofes Kops (heute Esdohr, an der Sudweyher Straße gelegen) geheiratet. Zweitens war Hermanns Verwandter (entweder Bruder, Onkel oder Neffe) Johann Rumpsfeld ebenfalls in Rumpsfelde aufgewachsen, hatte Grete Gerken geheiratet, die Erbin eines Kötnerhofes im Leester Ortsteil Hagen. Auf beiden Höfen setzte sich der neue Familienname allmählich durch und verdrängte die Nachnamen der Erbinnen Wübke Kops und Gerke Gerken. Doch zunächst wurden deren Familiennamen von den einheiratenden Ehemännern übernommen – so wie es in und um Weyhe vielfach bis um 1800 üblich war. Um 1811 gab es im Gebiet der heutigen Gemeinde Weyhe (damals:Bauerschaften Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe) neun Bauernhöfe, deren Besitzer die Familiennamen Rumpsfeld/Rumsfeld führten.

Einer der deutschen Vorfahren des 2021 verstorbenen , zweimaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war der in Sudweyhe Nr. 43  (heute Heidstraße 22) lebende Kleinbauer Hermann Rumsfeld, geboren am 25. September 1821 in Sudweyhe, gestorben am 26. Juni 1902 in Chicago. Mit seinen sieben Kindern wanderte er um 1866 in die USA aus, nachdem seine Frau verstorben war und er seine Ländereien verkauft hatte.

Ein Vorfahr von Hermann Rumsfeld hatte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als sogenannter weichender Erbe den Einzelhof Rumpsfelde verlassen, in Sudweyhe die Tochter eines Hofbesitzers aus der oberen bäuerlichen Schicht geheiratet und damit eine gute Partie gemacht. Ein Nachkomme dieses Ehepaares, Hinrich Rumsfeld (1727 bis 1804) wurde während des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) Soldat in der kurhannovershcen Armee. Als Belohnung für den Kriegsdienst erhielt Hinrich Rumsfeld (Klusmann) Land auf der Sudweyher Heide, um eine eigene Hofstelle zu gründen. Er ließ um 1764 das erste Haus auf dem Gehöft Sudweyhe Nr. 43 errichten.

Nur wenige Schritte von diesem Hof entfernt bewirtschafteten Verwandte der Rumsfelds, Hermann Rumsfeld (1829 bis 1898) und dessen Familie, die kleinbäuerliche Hofstelle Sudweyhe Nr. 41 (heutiger Standort des ehemaligen Gehöftes: Heidstraße 18). Vier seiner Kinder (Margarethe, Hermann, Heinrich und Johann) wanderten ebenfalls in die USA aus. Die Nachkommen des in Sudweyhe verbliebenen Hoferben erhielten 1972 Besuch von dem späteren US-Verteidigungsminister Rumsfeld. Auch sie gehörten zu seinen Sudweyher Verwandten.

[Aus Kreiszeitung v. 2.9.2023 Serie Straßen und Namen: Vom Lahauser Hof zum Pentagon. Autor: Dierck Wittenberg]