Ebert, Louise

sie stammt aus einfachen Verhältnissen,ihr Vater Friedrich Hermann Rump war Arbeiter, die Mutter  Waschfrau. Sie hatte vier Geschwister. Sie zog 1878 mit der Familie nach Bremen. Mit 12 Jahren war sie als Hausgehilfin und Etikettenkleberin in einer Tabakfabrik in Bremen tätig. Schon früh engagierte sie sich gewerkschaftlich und kämpfte für bessere Arbeitsbedingungen und für Lohngleichheit von Frauen und Männern. Bereits 1893 wurde sie zur zweiten Vorsitzenden ihrer Bremer Organisation gewählt. Am 9. Mai 1894 heiratete sie in Bremen Sozialdemokraten und späteren Reichspräsi-denten Friedrich Ebert, der 1891 nach Bremen kam und sie 1893 auf einer Gewerkschaftsversammlung kennenlernte. Von 1894 bis 1900 führte ihr Mann die Gastwirtschaft „Zur guten Hilfe“ in der Brautstraße in der Bremer Neustadt (Brautstraße), Treffpunkt für Gewerkschafter und Sozialdemokraten. Louise Ebert übernahm die Leitung der Gaststätte. Die Eberts bewohnten dann bis 1905 ein kleines Haus in der Neckarstraße 79 (Neustadt). Mit dem Ende der Monarchie war mit dem Kaiser auch Kaiserin Auguste Viktoria abgedankt und so trat Louise Ebert als Frau des Reichspräsidenten quasi deren Nachfolge als erste und ranghöchste Repräsentantin des Staates an und war damit  Wegbereiterin einer "First Lady".  Sie erfüllte diese Aufgabe mit Würde ohne jeglichen Pomp.  Dadurch gewann sie allgemeine Anerkennung. 


Eggers, Heinrich

Der Landwirt Heinrich Eggers (geb. 1.7.1872, gest. 10.4.1941) aus Sudweyhe (Auf dem Brink 96) war vom 1. Oktober 1919 – 31.12.1939 Gemeindevorsteher der Gemeinde Sudweyhe.

 

Heinrich Eggers hatte maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung des Schulbauprojektes in den Jahren 1931/1932. Schulleiter Heider in einem Rückblick aus dem Jahr 1957:

„Der Bau der beiden großen Gebäude fiel in die Zeit der großen wirtschaftlichen Krise mit ihrer Arbeitslosenzahl, die im Deutschen Reich ungeahnte Ausmaße angenommen hatte […] Die Folge davon war, daß die Bauhandwerker unserer Gemeinde eine ganze Zeit Beschäftigung fanden und auf der anderen Seite die Gemeinde die Gebäude preisgünstig fertigstellen konnte. Die beiden Häuser kosteten zusammen noch nicht 100 000 RM. Dank der Sparsamkeit des damaligen Gemeindeausschusses unter Führung des Gemeindevorstehers Heinrich Eggers bereitete die Finanzierung des Objektes keine großen Schwierigkeiten, so daß alsbald die Bauarbeiten beginnen konnten. […] Im Frühsommer 1931 war in feierlicher Form der Grundstein des neuen Schulgebäudes gelegt worden, und bereits vor Eintreten des Frostes – November 1931 – konnten beide Gebäude gerichtet und mit Ziegeln gedeckt werden. Über Winter trockneten die Häuser richtig aus, und im Frühjahr begannen die Bauhandwerker von neuem mit ihrer Arbeit. Dank der Taktik des Gemeindevorstehers wurden – bis auf ganz geringe Ausnahmen – sämtliche Arbeiten durch ortsansässige Handwerker ausgeführt.“

 

Eggers erhielt anlässlich seiner Verabschiedung im Dezember die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Sudweyhe. Es war angeblich die erste Ehrung dieser Art im damaligen Kreis Grafschaft Hoya .

 

(Heinrich Eggers – Ehrenbürger von Sudweyhe, in: Bremer Zeitung v. 4. oder 5. Dezember 1939: „Eine ganz besondere Ehrung wurde unserem H. Eggers dann noch dadurch zuteil, daß ihm unter Zustimmung des Landrates und des Kreisleiters das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Sudweyhe verliehen wurde, eine Ehrung, die, wie der Landrat feststellte, erstmalig einem Einwohner innerhalb unseres Kreises dargebracht wurde.“)

 

In einem Grundstücksverzeichnis aus den 1820er Jahren wird die kleine Siedlung „Colonie Trotzenburg“ genannt: „Die Colonie Trotzenburg, südlich hinter Mohrmanns Busch, entstanden im Jahre 1815“. [H. Greve]


Eggers, Lüder (Lüer)

Er gründete 1884 die Gaststätte "Gasthaus zu den zwei Linden" in Leeste



Eickhorst, Friedrich

Friederich Eichhorst ist der Sohn von Johann-Heinrich Eickhorst und übernimmt das Fotogeschäft von seinem Vater. (in Bearb.)


Eickhorst, Hedda

Hedda Siemer geb. Eickhorst(in Bearb.)


Eickhorst, Johann- Heinrich

Für den Anbau, in dem u.a. das Studio untergebracht ist, wir das alte Bauernhaus abgerissen Foto: Eickhorst
Für den Anbau, in dem u.a. das Studio untergebracht ist, wir das alte Bauernhaus abgerissen Foto: Eickhorst

Johann-Heinrich Eickhorst (1862-1943), wohnhaft im Ortsteil Erichshof,  war zu-nächst Maurer, ließ sich aber von einem befreundeten Lehrer überzeugen, sich der Fotografie zu widmen. 

Er richtete  in Erichshof um 1900 ein Tages-lichtstudio ein mit einer Technik, die es ihm ermöglichte Fotos selbst zu entwickeln. Um 1913 war er sogar in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit Aufnahmen zu machen, den dafür nötigen Strom lieferte der Mühlenbetrieb Friedrich Meyer.

Aufnahme eines Hochzeitspaares mit Prägestempel - Foto: Johann-Heinrich Eickhorst
Aufnahme eines Hochzeitspaares mit Prägestempel - Foto: Johann-Heinrich Eickhorst

 Er widmete sich vornehmlich der Portraitfotografie und versah all seine Produkte mit einer Prägung seines Firmennamens: Johann Heinrich Eickhorst, Erichshof. Noch heute tauchen Fotos mit dieser Prägung auf der ganzen Welt auf. Neben seiner Fotografie war Johann-Heinich Eickhorst auch anderen Leidenschaften sehr zugetan, nämlich den Schützenvereinen in Leeste und Erichshof und der Freiwilligen Feuerwehr Erichshof, deren Gründungsmitglied er auch war.


Einspetter

derjenige, der den Ton in die Mühle schaufelt und das "Traden" der Pferde beaufsichtigt.


Eisenbahnunglück

Am 1. Juni 1912 ereignete sich ein "schweres Eisenbahnunglück" kurz vor dem Bahnhof Erichshof. In der Kurve, hinter dem Grundstück Hannover, Kalberkamp, hatte jemand eine Schraube  in eine Gleisfuge gesteckt und den Zug zum Entgleisen gebracht. Die Lokomotive und der Bahnpostwagen lagen neben dem Bahndamm, zwei weitere Wagen entgleisten zwar, blieben aber stehen. 'Während der Lokomotivführer und der Heizer mit dem bloßen Schrecken davonkamen, erlitt der Bahnpostschaffner Mackeben eine Gehirnerschütterung. Zwei Ärzte aus Brinkum waren gleich zur Stelle und bemühten sich um den Bewusstlosen. Er erholte sich bald wieder, so daß er um 16 Uhr nach Bremen weiterfahren konnte. Im Frauenabteil des nächsten Wagens erlitten eine Frau und ein Kind leichtere Verletzungen.


Eisenfaktorei Leeste

Nach den Akten im Nds. Hauptstaatsarchiv Hannover, (Hann. 74 Syke Nr. 210, Nr.328. Nr. 714) gab es in Leeste zwischen 1809 und 1834 eine sog. Eisen-Faktorei bei Gerd Harms.

"Eine in dem hiesigen Amts Dorfe Leeste habende Eisen Niederlage, ist den Schmieden dieses u. der benachbahrten Aemter, so wie den Einländischen Gewerken, diesen in vermehrten Absatze, jenen in minderen Preisen und beßerer Güte wichtig."

 

1809: "[...] ich habe [...] die Eisen Factorey im Hause, und das Hauß ist stets mit allen Sorten von Guß und Stab Eisen besetzt"

 

Der Sohn des Küsters und Schullehrers Georg Wilhelm Neumann, Johann Heinrich, war wohl der Eisen-Faktor. Die Faktorei war wohl wegen Handelssperren (- -> s. Kontinentalsperre) eingerichtet worden.

 

"Der Maire Neumann ist Factor einer von Königl. Westphälischen Berg Amte zu Clausthal Eisen Niederlage in Leeste, von Stab und Guß Eisen, daraus jetzt wenig erkauft wird, weil der Handel gesperrt, und das Fuhrwerck nicht gehet, ob diß unter Gewerbe treibende gerechnet werden kann und muß stelle ich der höhern Behörde gehorsahmst anheim, und über laße es ihres Geneigten Ausspruches."

 

Angaben über Johann Heinrich Neumann, der am 7.3.1782 in Leeste geboren worden ist, 1806 in Göttingen zum Dr. med. provomiert hat. Sein Vater war der Küster und Lehrer Georg Wilhelm Neumann.

 

1834 beschreibt H.D. Sonne das Königreich Hannover: "Leeste, […] mit […] einer königlichen Eisenfaktorei." [ Qu: Schreiben d. Georg-August-Universität Göttingen, Inst. f. Geschichte d. Medizin, v. 7.9.1988 an Archiv der Gemeinde Weyhe); Ev.-luth. PfA Leeste, KB 1818-1837, Gest., Jahrg. 1819; "Verzeichniß Der Gewerbe treibenden und Handwercker aus der Commüne Leeste, die um ein Patent nachsuchen" v. 29. April 1811, aufgestellt v. dem Maire G. Wilhelm Neumann; H.D.A. Sonne, Topographie des Königreichs Hannover, München 1834, S. 500] [H. Greve]


Eisenzeit

die Zeitperiode der vorrömischen Eisenzeit beginnt um 800 vor Christus und endet mit Christi Geburt.


Eiszeit


Elbformat

Ziegelformat 23,0 cm x 11,0 cm x 5,2 cm. Durch die industrielle Fertigung wurde es notwendig, dass Ziegelsteine in gleichen und vor allem vergleichbaren Größen und Maßen erhältlich sind. Ursprünglich wurde darum das alte Reichsformat eingeführt, dessen Verwendung ab 1869 für staatliche Bauten Pflicht war. Heute gibt es jedoch wieder eine Vielzahl von modernen Ziegeln.


Elevator

Ein Elevator) ist ein mechanischer Stetigförderer für die Senkrechtförderung. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts für den Mühlenbetrieb erfunden, als die Dampfmaschine aufkam und die Mühlen zu einem standortunabhängigen Maschinenhaus machte. Bis dato waren sie immer an einen Standort gebunden, wo es Wasser oder Wind gab. Diese neuartigen Mühlenmaschinen mussten möglichst kostengünstig und ohne großen Einsatz von Menschen den senkrechten Transport von Getreide und Mahlgut leisten. 


Engelhardt, Rolf

Rolf Engelhardt (+2017) wuchs in Dreye auf und wurde dort so eine Art Geschichtensammler, Fotograf und Hobby-Historiker. Er kannte sich sehr gut aus und dokumentierte sein Umfeld fotografisch. Seine besondere Leidenschaft war die Eisenbahngeschichte. Nicht nur die in Dreye oder Kirchweyhe, sondern vor allem die der Museumsbahnen im Landkreis. Bei den „Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahnfreunden“ engagierte er sich aktiv. Als es darum ging, in Kirchweyhe eine alte Dampflok zu finden, um an die besondere Eisenbahngeschichte des Ortes zu erinnern, war er auch dabei. Im Vorstand der Weyher Eisenbahnfreunde übernahm er viele Jahre verschiedene Funktionen.

Als sich eine Dreyer Geschichtsgruppe gründete, machte er selbstverständlich mit. Zwar verliefen die Aktivitäten später im Sande, doch er hatte bereits zahlreiche Geschichten verfasst und Fotos gesammelt. Auch eine Sammlung von Dreyer Haus- und Ökelnamen stammt von ihm. Sein Material stellte er gerne dem Weyher Gemeindearchiv zur Verfügung. [Quelle: Wilfried Meyer, Weyhe im Wandel der Zeit, Band 4, S.24]


Erbbaurecht

Das Erbbaurecht wird begründet durch einen Erbbaurechtsvertrag zwischen Erbbauberechtigtem und Grundstückseigentümer und anschließender Eintragung ins Grundbuch. 

Das Erbbaurecht kann wie ein Grundstück veräußert, vererbt und belastet werden, beispielsweise mit Grundpfandrechten (Grundschuld und Hypothek). Es wird deshalb in ein eigenes Grundbuchblatt eingetragen, das sogenannte Erbbaugrundbuch. Verfügungen über das Erbbaurecht wie z. B. Veräußerungen, Belastungen und bauliche Erweiterungen bedürfen der Zustimmung des Grundeigentümers, wenn dies im Erbbaurechtsvertrag vereinbart ist.

Das Erbbaurecht erlischt durch Ablauf der vereinbarten Zeit. Errichtete Gebäude müssen nicht nach Ablauf der vereinbarten Zeit vom Grundstück entfernt werden; der Erbbauberechtigte erhält vielmehr grundsätzlich eine Vergütung für den Gebäude-wert.

Ein aufgrund eines Erbbaurechts errichtetes Bauwerk gilt als wesentlicher Bestandteil des Erbbaurechts und nicht des Grundstücks. Eigentümer des Bauwerks ist somit der Erbbauberechtigte und nicht der Grundstückseigentümer. Erlischt das Erbbaurecht, so wird das Bauwerk zum wesentlichen Bestandteil des Grundstücks, d. h., dass jetzt der Grundstückseigentümer zum Eigentümer des Bauwerks wird.


Erbenzins

auch Erbzins


Erbregister

Verzeichniss der Hoyaer Grafen über ihre Güter und Eigenhörige; Die Register wurden bei der Übergabe von Grafschaften (z.B. Neubruchhausen,s Altbruchhausen, Niedergrafschaft und Obergrafschaft Hoya) angelegt und fortgeschrieben.


Erich von Hoya, Graf


Erichshof

Ortsteil im westlichen Teil der Gemeinde Weyhe. Der Name stammt vom schon Ende des 16. Jahrhunderts angelegtan Vorwerk des Amtes Syke, das zu Ehren des Grafen Erich von Hoya so benannt wurde.


Erlebach, Günter

langjähriger Betreiber der Gastwirtschaft Zum grünen Kranze in Dreye


Erster Gang

Weg in der Kirchweyher Marsch.  siehe auch. Zweiter Gang