Heinz Tödtmann
Beginnend um die Jahrhundertwende gibt es in Kirchweyhe wie überall eine Turn- und Sportbewegung, die aber mit Ausbruch des 1. Weltkrieges zunächst einmal wieder ausgebremst wird. Nach Beendigung des Weltkrieges werden die brach liegenden Aktivitäten aber relativ schnell wieder aufgenommen. Und so wird schon im Jahr 1918 in Kirchweyhe der Kirchweyher Sportclub gegründet. Allerdings sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in dieser Zeit nicht gerade Erfolg versprechend: Arbeitslosigkeit und innenpolitische Auseinandersetzungen verhindern ein Aufblühen des Vereins. Das ändert sich auch nicht durch den Zusammenschluss mit Sudweyhe zur "Spielvereinigung Kirch- und Sudweyhe", auch wenn zunächst ein kleiner Aufschwung festgestellt wird. Aber auf Dauer ist der Sportplatz im Jeeben eben zu weit abgelegen auch wenn man zwischendurch auf einer Wiese im Gleisdreieck Bundesbahn/Kleinbahn/Anschlussgleis, die zur Kirchweyher "Großen Kuhweide" gehört, spielt. Erst als die Bruchwiese zwischen dem "Schwarzen Weg" und dem Lokomotivschuppen von den Besitzern Blankenhagen und Ahrens gepachtet werden kann, ist das Sportplatzproblem einigermaßen gelöst.
Am 11. März findet in der Gaststätte von Heinrich Koch in Kirchweyhe die Gründungversammlung für den Reichsbahn-Turn-und Sportverein Kirchweyhe statt. 22 Herren und 6 Damen gründen den Verein. Bereits am 23. April folgt die konstituierende Versammlung. 45 Mitglieder des KSC treten dem neu gegründeten Verein bei, der Sportclub von 1918 löst sich auf. Gleich nachdem die Gründung des Vereins als Abteilung des Eisenbahnvereins bekannt wird, gehen täglich Neuanmeldungen ein und am Tage der konstituierenden Versammlung hat der Verein bereits über 100 männliche und etwa 60 weibliche und jugendliche Mitglieder. Zum 1. Vorsitzender wird Wilhelm Nasch gewählt, der vor allem sich der Breitenarbeit widmen will. Zu den ersten Sportarte, die man ausübt, zählen Faustball, Handball, Schlagball, Turnen, Leichtathletik und natürlich Fußball. Große Anschaffung von Sportmaterial ist daher erforderlich und so erhält die erste Fußballmannschaft ein neu gestaltetes Vereinstrikot.
Am 11. März findet in der Gaststätte von Heinrich Koch in Kirchweyhe die Gründungversammlung für den Reichsbahn-Turn-und Sportverein Kirchweyhe statt. 22 Herren und 6 Damen gründen den Verein. Bereits am 23. April folgt die konstituierende Versammlung. 45 Mitglieder des KSC treten dem neu gegründeten Verein bei, der Sportclub von 1918 löst sich auf. Gleich nachdem die Gründung des Vereins als Abteilung des Eisenbahnvereins bekannt wird, gehen täglich Neuanmeldungen ein und am Tage der konstituierenden Versammlung hat der Verein bereits über 100 männliche und etwa 60 weibliche und jugendliche Mitglieder. Zum 1. Vorsitzender wird Wilhelm Nasch gewählt, der vor allem sich der Breitenarbeit widmen will. Zu den ersten Sportarte, die man ausübt, zählen Faustball, Handball, Schlagball, Turnen, Leichtathletik und natürlich Fußball. Große Anschaffung von Sportmaterial ist daher erforderlich und so erhält die erste Fußballmannschaft ein neu gestaltetes Vereinstrikot.
Die 1. Fußballmannschaft wird bereits im 1. Jahr Tabellenzweiter. Die meisten Spiele werden gewonnen, außerdem werden 2 Pokale errungen. Die Handballer bestreiten im Gründungsjahr zunächst nur Freundschaftsspiele. Auch die Turner und Turnerinnen sind bereits sehr aktiv. Neben den sportlichen Betätigungen muss aber auch der Sportplatz , der häufig unter Wasser steht, zu einer brauchbaren Sportanlage hergerichtet werden. Die damit verbundenen Kosten bringen den Verein arg in Bedrängnis-
Juli: Zum ersten Mal treten neu gebildete Knabenmannschaften auf.
Am 18. August findet mit Gästen aus Münster, Bassum, Syke, Heiligenfelde und Sudweyhe das 2. Turn- und Sportfest des Vereins statt. Im Leichtathletikdreikampf der Männer wird Fritz Röhrbein Zweiter hinter Heusmann, Syke.
Am 25. 8. werden die 2. Herren Pokalsieger in Neubruchhausen. 15.9: Die 1. Herren unterliegen, im Spielbericht werden dicke Staubwolken auf dem Spielplatz erwähnt. Am 14. November verstirbt das Gründungsmitglied Fritz Brandt im Alter von 27 Jahren.
Am 2. Juli nimmt der Verein an einem Sportfest in Osnabrück teil. Am 14. September findet mit Gästen ein Sportwettbewerb statt.
Die 1. Mannschaft gewinnt ein Freundschaftsspiel gegen BSV-Oberliga -Reserve mit 5:1.Am 10. Juli erhält Hans van der Vegt in Würzburg das Diplom zur Anleitung von Rhönradfahren. Am 3. Juli findet mit Teilnehmern aus 12 Vereinen eine Sportwerbwoche statt, dabei läuft Kortemeyer die 5.000 m in 17,33 min.
Sportwerbewoche des RbTSV mit Teilnehmern aus 12 Vereinen, dabei läuft Kortemeyer die 5.000 m in 17,33 min. Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung wird Fr. Radolla zum Vorturner der Herren gewählt. Den Turnunterricht der Kleinen übernehmen Fr. Röhrbein, H. Otersen und K. Brandt. Der Verein hat inzwischen 195 Mitglieder. Am 2. Weihnachtstag Werder-Oberliga in Kirchweyhe gegen die 1. Mannschaft. Der RbTSV mit folgender Aufstellung: Schüttemeyer, Preuß, Radolla, Koldeweyh, Marx, Otersen, Lankenau, Kortemeyer, Nadermann, 'D. Meyer, Ficke. Werder gewinnt 4:1.
Auf der Generalversammlung am 5. April wird G. Berthold zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzender wird H. Schumacher, Schriftführer Hechwolf, Spielausschuss Röhrbein, Radolla, Koch, Sportgerätewart R. Denker. Eine erste Boxveranstaltung findet in Kirchweyhe statt. Im Hauptkampf unterliegt Becker, Kirchweyhe nach 6 Runden. Am 30 April gewinnt die 1. Herren gegen Holtebüttel 7:2. Weitere 7 7 Tore werden wegen Abseits nicht gegeben. Im Mai wird eine Boxabteilung gegründet. Obmann Jan Werdermann, Sportwart Fritz Röhrbein, Kassen- und Gerätewart Becker. Am 2. Trainingsabend nehmen bereits 23 Aktive teil. Die Gründung einer Schießabteilung wird noch zurückgestellt. Die Damen Faustball-Mannschaft wird zum dritten Mal hintereinander Bremer Meister in der Aufstellung: Nottbusch, E. Lankenau, Soostmeyer, M. Edert, H. Radolla, Otto. Am 2. Juli wird die Vereinsfahne eingeweiht, Die Weiherede hält Superintendent Goßmann. Die Boxer und Turner stellen das Rahmenprogramm.
Weitere Sportarten sind Boxen, Korbball, Tischtennis Schießen und Segelfliegen. Diese Abteilung wird am 27. Juni gegründet.
Die Faustballmannschaft 1930-1934
Becker, Radolla, Röhrbein, Hartmann und Petermann
Die Boxabteilung Ostermontag 1935 gegen Harburg. Links die Harburger Gäste, rechts die hiesige Staffel: J. Werdermann (Leiter der Abt.), R. Berthold (1. Vorsitzender), Martens, Scharringhausen, Clausen, Starke, W. Gellermann, (NN), W. Busch; knieend: Scheper, Schierenbeck, H. Lange, H. Wittschen, H. Scharringhausen, H. Hische
1. Herren Staffelmeister Weser-Süd 1934/35. Von links: J. Koch (Obmann), J. Wiechmann (Spielleiter), Koldeweyh, Kastendiek, Otersen, Marx, Kortemeyer, Fr. Meyer, E. Hartmann, Ficke, R. Berthold (1. Vorsitzender); vorn: Namermann, Soller, D. Meyer
Sie erhalten 1937 das Sportabzeichen, stehend von links: Fr. Meier, H. Bekefeld. R. Windmann, K.-H. Meyer, Fr.-W. Barnewold, J. Baldeus, H. Janßen; stehend von links: M. Janßen, W. Helmig, H. Lewun, H. Bollhorst, G. Bekefeld
Das 10jährige Bestehen wird mit einem Stiftungsfest gefeiert. Die sportlichen Veranstaltungen werden dabei von den Abteilungen Leichtathletik, Boxen, Fußball, Turnen und Faustball getragen.
Nachdem sich die ersten Wogen nach dem Ende des 2. Weltkrieges geglättet haben, kommt es schon am 23. Dezember zu einem Fußballfreundschaftsspiel gegen eine Auswahl der englischen Besatzungsmacht.
Der Verein schließt sich dem Bremer Fußballverband an und nimmt am Punktspielbetrieb teil.
1. Herren 1946/47 Meister der Kreisklasse; von links, stehend: A. Wronna, Timmermann, H. Lange, Brandt, Noglik, Arnold, Brümmer; Mitte knieend: 'Richter, Heinrich, Schräder, E. Wronna; vorn: Wende, Brase, Fick
Reserve 1946/47 ebenfalls Meister ihrer Klasse; von links, stehend: A. Wronna, Timmermann, Hünecke, Noglik, W. Kehlenbeck, Höcker, Wittrock, Wiechmann; Mitte knieend: Richter, Thöle, Kortemeyer, Röthel; vorn: Wetjen, Heiss, Ritting
Im Fußball spielt der Verein inzwischen in der Amateurliga, der höchsten Amateurklasse.
Im Fußball spielt man noch immer in der Amateurklasse.
Im Fußball spielt man noch immer in der Amateurklasse.
Im Fußball spielt man wieder in der Amateurklasse.
Im Fußball spielt der Verein noch in der Amateurklasse.
Die Gemeindeturnhalle wird fertig und damit erhält die Turnabteilung eine sportlich Heimstätte. Bislang ist man auf die Räumlichkeiten verschiedener Gaststätten angewiesen gewesen und man hat sich auch im sportlichen Programm erheblich einschränken müssen.
Das 40jährige Bestehen wird groß gefeiert. Die sportlichen Veranstaltungen finden größtenteils auf dem Sportplatz am Richtweg statt-
E-Jugend 1968 Staffelmeister; von links hinten: Betreuer K. Kattner, G. Budelmann, W. Arex, 3. Reihe: H. Budelmann, Naglu, D. Heitmann, H. Budelmann, M. Ziegler; 2. Reihe: H.-J. Schymanietz, A. Steinberg, B. Heitmann, R. Venzlaff; 1. Reihe: H. Wolf, D. Huwer, H. Köte, H. Kattner, U. Wolf
Hubert Dudzial übernimmt den Vorsitz des ETSV.
Die Weihnachtsfeier ist wie auch der Vereinsball fester Bestandteil des Jahresprogramms im ETSV Kirchweyhe. Alle Kinder bis 14 Jahre nehmen an dieser Veranstaltung teil und vermitteln den Eltern einen Einblick in die verschiedenen Abteilungen des Vereins, indem sie Ausschnitte aus dem Übungsprogramm vortragen
Diese Mannschaft erspielte sich1974/75 in der Klasse F den 2. Platz und damit den Aufstieg in die Klasse E.
stehend von links: Trümper, Plate, Schroller, Löschenkohl, W. Strutz, H.-P. Spatzek; knieend: K. Fuhs, W. Soostmeyer, R. Neumann, Dove, W. Fuhs
1. Herren 1976 Gewinner des Nordkreispokals, nachdem sie zuvor bereits 1969 und 1970 im Endspiel gestanden haben; von links hinten: Thöle (Betreuer), E. Hartmann (Trainer), Albrecht, Luther, Stratmeyer, Hu. Budelmann, Behrens, He. Budelmann, Finke, U.Strutz, Lassek, F. Kastens; vorn: Prehn, Lange, Muttersbach, R. Kastens, Kosten
Das 50jährige Bestehen wird groß gefeiert. Die sportlichen Veranstaltungen finden größtenteils auf dem Sportplatz am Richtweg statt. Die Abteilungen Tanzen und Tennis werdn gegründet.
1. Herren im Jubiläumsjahr 1978
von links hinten: Fischer (Trainer), W. Strutz (1. Spielleiter), Hu. Budelmann, Mewes, Behrens, Kroll, Schumacher, He. Budelmann, U. Strutz, D. Huwer, K. Ziegler (Betreuer), Prehn (2. Spartenleiter), Dudziak (1. Vorsitzender); vorn: Lassek, Albrecht, F. Kehlenbeck, R. Kastens, F. Kastens
Norbert Steinborn, evtl Ralf Heemsoth (?), Robert Meitzner, Ulf Heering, Gerd Grundei (?), Sven Meffert, Mario ?, Betreuer Manfred Hartmann, unten: Oliver Hahn, Marcus Hartmann, Matthias Hartmann, Ronald Nordmann, Frank Lohmann und Frank Seidel.
Karl-Heinz Meyer erinnert sich:
Gedanken aus der Mottenkiste!
Liebe Freunde des Sports, liebe Leser!
Da ist man nun fünfzig Jahre dabei und der „Polyp Sport" hält mich noch immer umfangen. 50 Jahre sind eine lange Zeitspanne, wenn man sie vor sich hat. 50 Jahre sind verflossen, aber nicht vergessen. Dieses Vereinsju-
biläum soll daher Anlaß für mich sein, zurüçkzublicken! Sie wissen ja, wie es ist: Das Schlechte vergißt man und an das Schöne erinnert man sich gern. Und ich finde - das ist gut so! Da fällt mir eine wahre Begebenheit ein:
Am Moordamm wohnte eine Familie Wachs. 5 Jungs - alles Seeleute und alle sportbegeistert. Sie gehörten auch zu den „Lila-weißen", denn diese Farben trug die 1. Mannschaft des RbTSV Kirchweyhe in den Gründerjahren.
Tatort: Sportplatz „am Schuppen".
Gegner: TSV Völkersen.
Tatzeit: Sonntag-Nachmittag.
Es hätte in Gedanken vor dem Anpfiff ein schönes Spiel werden können. Aber leider war die Mannschaft „nicht voll". Da marschierte oben am Schuppen ein Seemann vorbei. Ein Blick der „Verantwortlichen“ genügte - in Höhe des Tores erreichte Robert Wachs der einstimmige Schrei: Robert komm' runter! Robert kam von großer Fahrt nach Valpareiso zurück und hatte seine elterliche Wohnung Monate nicht gesehen.
„lch hab' doch keine Kluft" - versuchte er noch abzuwehren. Half aber nichts. Die Unterhose wurde „entbeint", denn damals trug auch die Jugend, wohlerzogen, noch lange Unterhosen. ln dieser Sporthose und Normalhemd ging es auf den Platz. Allerdings war Robert ganz in weiß. Das Spiel wurde natürlich gewonnen und Robert konnte von seinen Eltern in die Arme geschlossen werden.
lm Gründungsjahr 1928 war ich im Fußballanfängeralter. Also 10 Jahre jung. Mein erstes Spiel absolvierte ich in der 2. Knaben als Torwart gegen Syke. 10:1 für uns - wir Bödels dachten, in dieser Höhe stets gewinnen zu können. Aber den Zahn mußten wir uns doch bald ziehen lassen. Mit der -1. Knaben dreimal hintereinander Bremer Meister zu sein, war auch schön. Wir hatten an manchen Sonntagen mehr Zuschauer als die 1. Herren, wenn wir „geschniegelt und gebügelt" auf den Platz liefen. Wer erinnert sich dabei nicht gern an die Namen Helmut Lange, „Kitzki“ Kehlenbeck, Hans Lewun, Heinz Berthold, Heini Wittschen, Willi Gellermann, „Fritzi" Meier, Hans Denker, Hermann Riekers und Karl Zimmermann.
Heimspiel der 1. Mannschaft. Torwart Ernst Schüttemeyer- ganz in schwarz. Der Gegner ist mir leider nicht mehr in Erinnerung. Sagen wir einfach, es war Holtebüttel, denn gegen die Vereine aus dem „Gestrich" Achim wurde oft gespielt.
lch erinnere mich nur hieran: Das Spiel stand .1:0 für Kirchweyhe, als kurz vor Schluß ein gegnerischer Spieler im Strafraum gelegt wurde. lm Fallen brachte er den Ball aber noch im Netz unter. In der heutigen Zeit wäre das nach der Vorteilsregel ein sicheres Tor gewesen. Dieser Schiedsrichter hatte es auch bereits als solches anerkannt. Aber nach Ansicht unseres lieben Torwarts Ernst durfte das nicht sein. Er lief spontan auf den Unparteiischen zu und rief ihm den gewalttätig suggestiven Satz zu: Elfmeter oder einen an 'n Hals! War es Hypnose oder Angst? Der Schiri gab jedenfalls den Elfmeter, Ernst Schüttemeyer hielt bravourös - das Endergebnis hieß ' 1:0 für „unsere"! - So, liebe Leser, das waren einige Sätze „aus der Mottenkiste".
Vielleicht werden bei ihnen auch einige Erinnerungen wach!
lhr Karl-Heinz Meyer
Die Abteilungen Hockey und Badminton werden gegründet.
Die Sparte Tanzen wird wieder aufgelöst.
Entwicklung 1954-1985