Kabi

Ein Kabi (Kabinenexpress, kurz Kabi) ist ein Spezialfahrzeug, dass im Brieftau-bensport eingesetzt wird und die für den Wettbewerb eingesetzten Tauben zu einem 100 bis 1.000 km vom Heimatort entfernten Auflassplatz transportiert, von wo sie ihren Heimflug antreten, wenn die Witterungsverhältnisse dies erlauben.


Kaninchenhausen

Spitznamenfür die in den 60er und 70er Jahren gebauten neuen Siedlungen in Erichshof (Hördener Sandhöhe). Der Name rührt von den Reihenhäuserher, „die Kaninchenställen ähneln“


Kappel, Angela

Für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement, insbesondere mit dem Schwerpunkt soziale Themen erhielt Angela Kappel 2012, Trägerin des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Auszeichnung Weyherin des Jahres 2011.

Die frühere langjährige SPD-Ratsherrin hat sich über Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen und Gremien parteiübergreifend engagiert, so in der Elternarbeit, als Mitbegründerin des Eine-Welt-Forums, als Mitinitiatorin der Hombachlust, als Mitbegründerin des Flohmarkts der Weyher Sozialdemokratinnen, als Initiatorin des Seniorenvereins Alte Wache und des Wohnprojekts Lerchenhof und als langjährige Vorsitzende der Interessengemeinschaft Weyhe/Coulaines. Außerdem ist sie seit vielen Jahren in der ambulanten Hospizarbeit tätig.

 

 

 

                                   Ratsfrau Angela Kappel, 2008

 

                                            [Foto: Gemeinde Weyhe]


Kastens, Christa

Christa Kastens - Weyherin des Jahres 2008

In diesem Jahr wird erstmals eine Frau mit dem Titel Weyherin des Jahres ausgezeichnet. Die Auswahljury hat die einstimmige Entscheidung getroffen Christa Kastens als Weyherin des Jahres 2008 zu ehren.

Christa Kastens engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Sie ist Vorsitzende des Vereins "Hospiz Weyhe e.V.". Den Verein leitet sie mit Würde, organisiert Treffen und öffentliche Auftritte. Sie wendet uneigennützig ihre Freizeit für die Leitung des Vereins, sowie Organisation und Koordination von Terminen auf.

Der Hospiz Weyhe e.V. handelt nach dem Selbstverständnis: Wir sind für Sie da - damit Sie wieder Mut fassen. Wenn ein Pflegefall in der Familie auftritt oder ein geliebter Menschen verstorben und die Trauer schwer zu tragen ist und das Leben eine Bürde wird, dann steht der Verein Hospiz Weyhe bereit.

Hospizarbeit heißt, einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer erfahrbar machen. Mut machen, den Tod als wesentlichen Teil des Lebens anzunehmen, dass kann nicht jeder. Hier hilft der Verein Hospiz Weyhe.

Ehrenamtliche Hospizmitarbeiter und -mitarbeiterinnen begleiten Sterbende und ihre Angehörigen durch die Zeit der Trauer und des Abschieds - zu Hause, in vertrauter Umgebung, im Krankenhaus oder in Wohn- und Pflegeheimen.

Unnötiges Leiden verhindern, damit der Schmerz nicht das Leben bestimmt. Deshalb setzt sich der Verein für eine bestmögliche Schmerztherapie ein, um die Lebensqualität auch in den letzten Tagen zu verbessern.

Die ehrenamtlichen Trauermitarbeiter/innen sind ein Team von Frauen und Männern, die Tod und Trauer schon erlebt haben. Sie stehen den Trauernden bei in der Zeit, in der Sie einen neuen Weg für sich finden müssen. Unterstützung wird denjenigen angeboten, die gestützt werden wollen.

Dafür steht Christa Kastens. Sie leistet vielen Menschen einen sozialen und menschlichen Dienst und spendet ihnen in schweren Zeiten des Abschieds, der Trauer und Hilflosigkeit mit ungeheurer Einfühlsamkeit und menschlicher Wärme Trost und Kraft. Deshalb ist sie von der Auswahljury auserwählt worden.

 (Qu.: 'Weyhe.de)


Kegelschnecke


Kehlenbeck, Wilhelm


Kemnade

auch Kemmenade

Alter Name für Burg. Die Ritter von Weyhe nannten sich vorher „von der Kemnade“, auch „Kemmenade“


Kiepenkerl

Noch um 1890 konnte man auf den Landstraßen, die nach Bremen führten, Männer mit blauen Kitteln sehen, die mit Hilfe von zwei kräftigen glatten Knüppeln über den Schultern eine große Kiepe auf dem Rücken trugen - die Kiepenkerls. Diese "Handelsleute" brachten landwirtschaftliche Erzeugnisse  - zum Teil aus ihrem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb - in die Stadt, nahmen Bestellungen entgegen und nahmen für eigene Rechnung Waren mit zurück, die auf dem Lande gesucht waren.


Kiepenträger

s. Kiepenkerl   -  Tagelöhner, die Waren über Land an die Höfe verkauften. Die Waren trugen sie auf dem Rücken in sogenannten Kiepen (Körben) - 


Kirchenbücher

Jedes Pfarramt war verpflichtet, Geburten, Taufen, Ehen und Begräbnisse in Registern schriftlich festzuhalten. Kirchenbücher stellen eine wichtige, zuweilen die einzige Quelle genealogischer Daten dar.


Kirchenstuhl-schlägerei

„Wer möchte heute noch glauben, daß es in der „guten alten Zeit“ sogar zu Schlägereien in der Kirche gekommen ist […]? Daß es aber so etwas gegeben hat, beweist eine noch erhaltene Zeugenvernehmung aus dem Jahre 1652, die der Fürstlich BraunschweigischLüneburgische Amtmann Heinrich Meyer zu Syke (damals Siegke geschrieben) im Auftrage des Fürstlich Braunschweigisch-Lüneburgischen Statthalters, Vicekanzler und der Räthe zu Celle in einem Rechtsstreit des Junkers Dietrich Frese (auch Friese geschrieben), erbgesessen zu Sudtweihe, gegen Remmert Frantz von Hadenstorff, erbgesessen zu Kirchweihe, vorgenommen hat. […]Was nun den Streit um den Kirchenstuhl in der Kirchweyher Kirche anbelangt, so interessiert es uns heute wenig mehr, ob der Stuhl von den Freses oder ob er von den Vorfahren des Junkers von Hadenstorff, dem Remmert von Horn und dem Remmert von Hadenstorff, erbaut und regelmäßig benutzt worden ist, ob auch von Hadenstorffs Stiefvater Johann Crieter (oder Quieter?) in ihm den „Vorstand“ führte und ob später die Freseschen und Hadenstorffschen Verwalter Johannes Peper, Hermann Schacht und Johannes Münstermann sowie der Diener Johann Wille darin vorstanden. Interessant sind nur die alten Namen und die Tatsache, daß der Junker Frese sich einen „Wiltschützen“ hielt und dieser glaubte, eines Tages in der Kirche einen handgreiflichen Streit um das Vorrecht im Kirchenstuhl anfangen zu müssen. Aber was wir heute gern hören, das sind die Namen und die übrigen, wenn auch dürftigen Angaben über die Person der Zeugen, denn deren Namen finden sich noch heute in der Kirchweyher Gegend und es mag mancher von ihnen Ahnherr einer großen Nachkommenschaft geworden sein. Da sind zuerst der 60jährige Reinke Siemers, der sich nach seiner Angabe vom Ackerbau nährt, und der 35jährige Gerdt Siemers, beide anscheinend nicht miteinander verwandt, denn der junge Siemers ist nach seiner Angabe aus dem „Kirchspiel Suling“ gebürtig und erst seit 13 Jahren infolge Heirat in Weyhe ansässig, während der alte Siemers sagt, er habe sein ganzes Leben in Weyhe zugebracht bis auf ein Jahr seiner Jugendzeit. […]Der Zeuge Heinrich Dörgeloh (stellenweise auch Dargelohe geschrieben) ist 57 Jahre alt, ein „Hausmann, der sich vom Vieh ernährt und zuweilen Branntwein brennt“; er hat in seiner Jugend 17 Jahre in Bremen gearbeitet und ist nun seit gleichfalls 17 Jahren in Weyhe ansässig. Der auch 57jährige „Baumann“, Bauer Gerke Weeiken sagt, er wohne in Weyhe, seit er sich mit seiner ersten Frau „befreit“ habe. Der 72 Jahre alte Claus Frische hat allzeit zu Weyhe auf seines Vaters Erbe gewohnt und sich vom Krügen ernährt, jetzt wohne er bei seinem Sohne und hat sein „nottürftiges hinkommen“. Der 70jährige Remmert Glade ernährt sich von seiner Handarbeit mit Zimmern und auch der 45jährige Johann Osterbindt ernährt sich von „Zimmer- und Schnitkersarbeit“. [Dr. Gerhard Höfer – Syker Zeitung v. 22. November 1937] [H. Greve] 


Kirchenstuhltumult

1726 wird von einem Tumult in der Kirchweyher Kirche während des Gottesdienstes berichtet, bei dem es um die Stühle-Ordnung ging, oder um die Frage, ob der Stuhl des Vogtes ein Amtsstuhl oder ein Mettenstuhl war und wer ihn „besitzen“ durfte.

 

Ev.-luth. Ephoralarchiv Syke, Rep. Az. 513-2: Schreiben des Kirchweyher Pfarrers Barthold Georg Holscher an den Drosten des Amtes Syke, Oberhauptmann von Staffhorst, v. 12. Mai 1726:

 

„Hochwohlgebohrner Herr! Gnädiger Herr Ober Hauptmann Hoher Gönner! Ew[er] Hochwohlgeb[oren] muß hiedurch mit tiefsten respect klagend hinterbringen; was gestalt der Voigt Carsten Precht heute in der Kirchen während der Predigt und Gottesdienstes einen ärgerlichen tumult angefangen; indem er Harm Rumsfeld welcher in dem freyen Metten Stuhle von der Kirchen einen Stand Nr. 5 für 20 [Reichsthaler] gekauffet, aus seinem erkaufften Stande treiben oder dringen wollen, da doch von Nr. 1 bis 4 inclusive der gantze Stuhl noch ledig gestanden, auch gedachte Stände Nr. 2, 3 et 4 an niemand verkauffet sind, folglich noch Platz für 4 personen beständig ist. Wann nun durch solche eigenmächtige Gewalt und Thätigkeiten der Kirchenfriede gestöhret, die löb[liche] Kirchen Ordnung violiret, die Erbauung gehindert, die frommen betrübet, und die gantze Gemeinde geärgert wird, des Voigtes falscher Relation aber von diesem Stuhle, dadurch kein Glaube oder Recht zuwächset, wie unter d[em] 1ten currentis Ew[er] Hochwohlgeb[boren] solches unterthänig zu deduciren die Freyheit genommen: So habe Ew[er] Hochwohlgeb[oren] gehorsahmst ersuchen wollen dem Voigt zu befehlen, daß er doch bis zu Austrag und Untersuchung der Sache in der Kirche Friede halte, damit der Gottesdienst nicht gestöhret werde. In Zuversicht Gnädiger Erhörung, empfehle dero hohen Gnade mich unterthänig und beharre mit großem respect

Ew[er] Hochwohlgeb[oren]

Meines Gnädigen Herrn

unterthäniger er gebenster Diener

B G Holscher

Weyhe d[en] 12t[en] May

D[ome]n[i]ca Jubilate 1726“

 

Schreiben des Drosten des Amtes Syke an Pastor Holscher in Kirchweyhe vom 13. Mai 1726 (Konzept):

„Dero an mich den Oberhaubtman[n] unterm 1t[en] und 12t[en] hujus abgelaßene beyde schreiben sind wohl geliefert, undt wird auf letzteres zur dienst[lichen] nachricht angedienet daß wegen des vom Voigte in der Kirche gemachten Tumults derselbe nechstens nebst den Harm Rumsfeld vorgefordert die Sache untersuchet, und den Befinden nach, scharf gestrafet werden solle, was das erstere und darin bemeldt[en] Kirchenstuhl an sich selbst betrifft, davon habe die Ehre gehabt mit Ew[er] HochwohlEhrw[ürden] bereits zu sprechen wie man nemb[lich] gemeinet sey, bey künftiger Kirchen Visitation solches zu entscheiden, bevorab nun dieses nicht geschehen wird man den Voigt wohl nicht so schlechterdings aus den quaest. Stuhle weisen können. Es ist uns zwar des Voigts schlechte conduite sehr wohl bekannt doch offerirt sich derselbe jurat[...] zu erhärten, daß Er an die 29 jahr imgleichen wie Er vernommen sein Schwieger Vatter vorher an die 11 jahr und Sie beyderseits also an die 40 jahr den quaest. Kirchenstuhl nicht als einen Erb- sondern als einen Amtsstand betreten, überdem ist auch in allen Kirchen hiesigen Amts ein Kirchenstand so dem Amte zugehöre, und fals niemand von denen H[erren] Beambten darin kombt, solcher allezeit no[m]i[n]e des Amts von denen Voigten betreten werde, ob nun ein solcher stand sich nicht auch in der Kirche zu Weyhe befinde, solches soll wie obgedacht künftig ausgemachet werden, wobey dan Ew[er] nur versichert seyn können, wie man unser seits nicht gemeinet sey die Kirche und deren Gerechtigkeit zu laediren, besondern man wird unß nicht verdencken, daß wir, wie uns schuldigst oblieget, auch des Amts jura und interesse hiebey observiren müßen, wir beharren übrigens Ew[er]

 

Protokoll des Amtes Syke v. 14. Mai 1726:

„Alß der Pastor zu Weihe Ehrn Hölscher dem Amtes per literas gemeldet: wasmaaßen der Voigt Casten Precht zu Weihe vergangenen Sontag einen Tumult in der Weiher Kirchen erreget, dadurch der Kirchen Friede gestöret, und die Kirchen Ordnung violiret worden; so erschien assistence einiger Zeugen als Reinecke Wehtjens, Hinrich Schierenbeck und Hinrich Siedenburg in heutigen termino mit Bitte dieselbe abzuhören, indehm Er vermeine dadurch zu erweisen daß Er nichts Weniger als einen Tumult in der Kirche angefangen.

 

Hinrich Schierenbeck saget aus, daß nichts weiter, so viel Er wiße, in der Kirchen passiret, als da sie, die Kirchen Juraten, in dem Stuhl qu. wegen Hinrich Siedenburgs keinen platz gehabt, hätten rumsfeld und der Voigt hinunter rücken sollen, welches sie aber zu thun refusirert, worauff Er, testis, vor Sie über und in ein ledigen platz gangen. Ein tumult wäre gar nicht geschehen, seiner Meinung nach hätte rumpsfeld seinen, testis, platz welchen Er als Kirchen Jurate betrete eben damahls innegehabt.

 

Hinrich Siedenburg: Es wäre kein tumult geschehen, Er, testis, halte Num. 7 als voran in Stuhl gestanden, nach Ihm hätten die Kirchen Juraten stehen sollen, wie aber Wegen Rumpsfeld, welcher den platz Num 5 bereits occupiret gehabt, kein platz mehr gewesen, hätten gedachter Rumpsfeld und der Voigt rücken sollen, welches sie aber nicht thun wollen, dahero der eine Kirchen Jurate wieder weg und oben hingangen, wo sonst vorher rumpsfeld gestanden, die Ursache warum derselbe in den Stand Num. 5 gienge wäre diese, daß der Pastor demselben die wahl gelaßen, Er könnte hingehen wo Er wolte, daher es denn kommen daß Er in den 5ten platz getreten da sonsten ordinaire die Kirchen Juraten zu sitzen pflegten, tumult wäre nicht vorgangen, und Wäre das gehen des Kirchen Juraten in den obersten stand in aller Stille geschehen

 

Reinecke Wehtgens: Er wüste von keinen tumult, es wäre der Voigt sonst beständig nach Sie geseßen, und je und alle wege in den Stuhl gangen, nunmehro aber wäre ein Stuhl zwischen Ihnen, denen Kirch Juraten, und den Voigt an Rumpsfeld übergelaßen, und also der numern nach ein Stuhl von denen Kirchen Juraten Stühlen verkauft; quaesitus, Ob Er nicht gehöret daß es ein Amts stuhl wäre, Illo affirmat es wäre ein Metten Stuhl welchen die beambten als einen Amts stuhl gebrauchet, wie sie die Juraten denn auch allemahl, wenn visitationes oder daß sonst die beambten zugegen gewesen, aus dem stuhl qu. heraus bleiben müßen add. Vor den Metten Stuhl wäre jetzo ein gantz neuer Stuhl mit einen Gitter gebauet, worin die frau Pastorin und die Zollverwalterin von Dreye ginge, Er hätte wohl gehöret, daß selbiger solte zum beicht Stuhl dienen, es wäre aber bis dato noch nicht darin gebeichtet worden,

 

Es wurde der Voigt befraget Warum Er in den Stuhl ginge, und vergangenen Sontag nicht Weiter hinunter rücken wollen

 

Ille: Er wäre Nomine des Amts darin zu gehen berechtiget, und wüste Er nichts Andres als daß es ein Amts Stuhl Wäre, der Vorige Voigt Stoffer Ebeling Wäre in den Stuhl gangen, imgleichen sein Schwieger Vater hätte sich deßelben in die 20 Jahr und Er selbst 23 Jahr bedienet, wäre auch desfals niemahlen Contradiction vorgefallen, hätte auch die gantze Zeit, da H[err] Hölscher zu Weihe gewesen, den Stuhl betreten, bis vorigen Winter da der Küster uff des Pastoris Geheiß Ihm, Voigt, hinterbracht, daß wenn Er länger wolte in den Stuhl gehen, Er davor 20 [Reichsthaler] der Kirchen geben müste.

Resolutio. Es ist dem Voigt Nachdrücklich befohlen in der Kirche keine Unruhe inskünftige anzufangen, jedoch seinen Nomine

des Amts bisher betretenen Stuhl bis nach Austrag der Sache nicht zuverlaßen.

 

Actum ut supra.

In fidem

J[ohann] H[einrich Ernst] Cherubim [= Amtschreiber/ 2. Beamter]“ 


Kirchweyher Kirche

 

Klagmeyer, Heinrich

Heinrich Klagmeyer

 

 

 

 

[Foto: a.d.B.v. Familie Wagenfeld]


Kleinbahn

Die Bremen-Thedinghauser Eisenbahn wurde 1910 eingeweiht. Sie sollte neben dem Personenverkehr zwischen den Orten Thedinghausen, Riede, Sudweyhe, Kirchweyhe, Leeste, Erichshof, Brinkum und Stuhr und der Stadt Bremen auch die Güter aus diesen Gebieten an die große Bahn (Hamburg – Venlo) heranbringen. 1955 wurde der Personenverkehr wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Sie wird heute nur noch für wenige Güterzüge und Ausflugsfahrten des „Pingelheini“-Vereins genutzt.


Kleinbrinksitzer

als Kleinbrinksitzer oder Häusler bezeichnete man früher Kleinstbauern mit eigenem Haus, aber nur wenig Grundbesitz. Das Wort kommt vom Mittelhochdeutschen „hiuseler“.




Klein Stalingrad

 

Spitzname der Heide-Siedlung im Jeebel

 


Klenke, Heinrich

Bürgermeister 1976-1981 und 1986-1991

 

Aus der Kreiszeitung anlässlich seines 65. Geburtstages:


Klosterformat(e)

Ziegelformat(e) 28-30 cm x 14-15 cm x 9-10 cm


Kniefibel

 

 

 

Eine Fibel (lateinisch fibula „Nadel“) ist eine metallene Gewandnadel nach dem Prinzip der Sicherheitsnadel, deren erste Formen schon in der Bronzezeit nachweisbar sind. Bis ins hohe Mittelalter hinein waren Fibeln in Mitteleuropa die einzigen Kleidungsverschlüsse und kamen erst mit Aufkommen des Knopfes aus der Mode. Fibeln sind wie auch die Gewandnadeln Bestandteile der Tracht von Männern und Frauen. Sie wurden dazu benützt, Kleider, Umhänge und Mäntel als Gewandschließen zusammenzuhalten. Sie bestehen aus einer Nadel und einem Bügel oder einer Decke. Die ältesten Fibeln haben nur zwei Teile; bei den jüngeren Exemplaren sind Nadel und Bügel durch eine federnde Spirale kontinuierlich oder aber durch ein Scharnier verbunden. Man kann sie am ehesten mit einer heutigen Brosche oder auch einer Sicherheitsnadel vergleichen. Gegen Ende des 7. Jhdts. v. Chr. werden die bronzenen Gewandnadeln von den Fibeln als Gewandschließen abgelöst. Seit etwa 600 v. Chr. sind Fibeln gängiger Bestandteil der frühkeltischen Tracht. Bald entwickeln sie eine große Formenvielfalt. Vor allem der Bügel wurde regional und zeitlich sehr unterschiedlich ausgestaltet. Dadurch sind viele Fibelformen für Archäologen als Leitformen ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Datierung von Funden und Befunden. Die große Menge von Fundstücken mit zeitlich und regionaltypischen Dekorationselementen ermöglichte die Aufstellung einer kompletten Typologie zeitlich aufeinander folgender Fibelformen. Jenach ihrer Form spricht man von Bogen-, Kahn-, Pauken-, Vogelkopf-, Zwiebelkopf-, Armbrust-, Masken-, Fußzier-, Scheiben-oder auch Schlangenfibeln. (Wikipedia)



Knochenmühle

Eine Mühle, die Knochen zerkleinert und zermahlt. Das Knochenmehl wurde als Dünger auf die Felder ausgebracht. Es musste alle 2-3 Jahre erneuert werden. InWeyhe waren die Windmühle Gerd Dunkhase in Erichshof und die Dampfmühle von Dunkhase in Hagen zeitweise als Knochenmühle eingerichtet.



Kohlenklau

Kötner

Kötter, Köter, Köthner, Kötner, Kätner oder Kotsassen, waren Dorfbewohner, die einen Kotten (eine Kate) besaßen. Sie hatten nur geringen Landbesitz, aber keinen vollen Anteil an der Hufenflur. Kötter können in Deutschland ab dem 14. Jahrhundert belegt werden. Die Höfe der Kötter waren meist am Dorfrand angesiedelt oder von alten Höfen abgeteilt. Da der Ertrag häufig nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten sie meist zusätzlich handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Tagelöhner auf Bauern- und Herrenhöfen. Ihr Landbesitz betrug meist eine achtel bis zu einer halben Hufe, sie besaßen wenig Vieh und nicht mehr als ein Pferd.


Kolibris

1961 gründeten Helmut Dettmer, Werner Schierenbeck, Walter Schofeld, Rolf Timmermann und Heinz Tödtmann die Band Kolibris, die in der ersten Hälfte der 1960 vornehmlich in Leeste (Gaststätte Amelung), in der zweiten Hälfte in Sudweyhe (Gaststätte Vossmeyer) zum Tanz aufspielten und immer für ein "volles Haus" sorgten. Auftritte dieser Band gab es aber auch in der Bremerhavener Region und nach Süden bis ins Weserbergland. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Syke führten sie den sogenannten Jugendtanz ein, der regelmäßig sonntags von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr stattfand - alkoholfei und ohne Eintritt. Anfang der 1970er Jahre hingen sie ihre Instrumente an den Nagel.


Kontinentalsperre

Die Kontinentalsperre, die niemals abreißenden Einquartierungen und die hohen Steuern, von denen der Löwenanteil zur Kriegsfinanzierung diente, waren die Hauptursachen für den wirtschaftlichen Verfall in den von Napoleon geschaffenen hanseatischen Departements. Schwer geschäftsschädigend wirkte sich außerdem die Zollgrenze aus, welche die hanseatischen Departements von dem Rest des französischen Kaiserreichs trennte. Die von den Eroberern gepriesenen Vorzüge der Vereinigung mit Frankreich fielen dadurch auf wirtschaftlichem Gebiet flach. Gedacht war die ungeliebte Handelsbarriere als Schmuggelbremse. Seit Einrichtung der Kontinentalsperre blühte der heimliche Importverkehr, der sich Schlupflöcher an der Küste und im Binnenland zunutze machte. Schon 1809 hatten die Besatzer aus diesem Grund eine Zollinie vom Rhein bis zur Weser aufgebaut und sie quer durch die Grafschaft Hoya gelegt. Französische Zöllnerbrigaden waren unter anderem in Heiligenrode, Harpstedt und Brinkum stationiert worden. Mit Argusaugen sollten sie über besonders neuralgische Punkte an der damals noch bestehenden Staatsgrenze zum Herzogtum Oldenburg wachen.

Aus dem Oldenburgischen kamen ganze Warenzüge mit englischer Schmuggelfracht, eskortiert von bewaffneten Begleitmannschaften, die abgedankte holländische Offiziere in dem kleinen Herzogtum zusammenstellten. Nicht weniger als hundert „hommes armés“ (bewaffnete Männer) und acht Reiter bewachten einen aus etwa zwanzig Frachtwagen bestehenden Konvoi, der am 7. Oktober 1809 zwischen Heiligenrode und Harpstedt gesichtet wurde. Ein Trupp Zöllner versuchte, die Fuhrwerke in seine Gewalt zu bringen, scheiterte jedoch kläglich. Nach einem kurzen Schußwechsel konnte die Transportkolonne dem Zugriff der Besatzungsmacht entzogen werden.

Nicht immer ging es so glimpflich ab. Es gab Tote und Schwerverletzte auf beiden Seiten. Am 22. Oktober 1809 wurde im Amt Harpstedt ein „fremder Kaufmann“ schwer verwundet, als „sich eine Anzahl Frachtwagens mit Gewalt durch die Douanen-Linie“ schlug. In der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober stießen fünf Douaniers zwischen Wildeshausen und Harpstedt auf einen Konvoi. Wieder kam es zu einem Feuergefecht. Ein Zöllner wurde durch einen Schuß in die Brust getötet, zwei andere verletzt.

Die Groß und Klein Mackenstedter waren, sofern sie ihre Augen offengehalten hatten, schon Anfang Juli 1809 Zeugen eines spektakulären Vorfalls geworden. Den Douaniers war es gelungen, zwanzig Wagen, voll beladen mit englischen Handelsgütern, zu beschlagnahmen. Am Morgen des 2. Juli sollten die Fuhrwerke von Harpstedt nach Bremen gebracht werden. Bis zu „einem Kreutzwege“ unweit von Brinkum verlief die Reise ohne Zwischenfälle. Plötzlich jedoch erhoben sich aus einem Kornfeld mehrere mit Gewehren bewaffnete Bauern, versperrten dem Wagenzug den Weg und legten zum Schuß an. Der mitreisende Amtsvogt Blau, heißt es in einem drei Tage später aufgenommenen Protokoll, „habe dem bewaffneten Haufen zugerufen, was sie damit beabsichtigten“. Sie sollten „nicht schießen, indem sie sich durch ein solches Benehmen sehr unglücklich machen würden ... Einer aus dem Haufen aber habe gerufen, was ihn das schere, er solle sich aus dem Wege machen, oder er schieße, daß er stürzen solle. In dem Augenblick wären auch schon etwa 5 Schüsse gefallen“. Blau „sei nun also zu den Bauren hingeritten, um aus dem Feuer zu kommen“. Währenddessen hätten die „6 Douaniers, von denen sich die drey unberittenen auf die Pferde der 3 Berittenen geworfen“, die Flucht ins Kornfeld angetreten. Die Bauern schossen hinter ihnen her und nahmen die Verfolgung auf. „Wie weit selbige dieses Verfolgung fortgesetzt“, wußte Blau nicht zu berichten, „nur habe er nachher gehöret, daß sie sich zwey und zwey zu Pferde über Mackenstedt, Varel und Stuhr wieder nach Bremen zurück begeben hätten“.

Der offenbar gut vorbereitete Überfall hatte den Frachtfahrern freie Bahn verschafft. Sie kehrten um und machten sich in Richtung Oldenburg davon. Allein, erklärt der Harpstedter Amtsvogt, hätte er die Fuhrleute nicht zwingen können, „den Weg nach Bremen zu fahren“. Blau entschied sich, in die Hansestadt zu eilen, „um den Vorfall bei dem Inspecteur der Douanen anzuzeigen, welches denn auch von ihm gesehen sei“. Daraufhin „hätten sich sämtliche Officiers, Unterofficiers und Gemeine der Douanen, nebst beiden Chefs derselben ... auf zwey Wagen“ verfügt. Gemeinsam mit dem Amtsvogt begaben sich die Zöllner zum Ort des Geschehens. Sie seien auch noch weiter „bis an die Amts Harpstedtsche Grenze“ gefahren und von da zurück ins Oldenburgische über Varrel und Stuhr, um frische Wagenspuren auszumachen, „und wo sie solche gefunden, da hätten sie in den Häusern und Scheunen Nachsuchung angestellet, jedoch ohne von den Wagen oder Waaren einiges zu entdecken.“ [H.Greve]


Kornzehnt

Abgabe auf die Getreide-Ernte (s. Zehnt). Der Kornzehnt (zehn Prozent des Korns) wurde nicht bei kleineren Bauern erhoben, die oft nur Vieh hatten, aber keinen Ackerbau betrieben. Dort wurde der Schmalzehnt erhoben (das 11. Kalb/Lamm, die 11. Gans, den Zehnten Teil des Honigs usw.)




 

Krempziegel

Kriegerverein

Ein Kriegerverein […] ist eine in der Rechtsform eines Vereins organisierte Vereinigung. Sie widmet sich der Kriegsgräberfürsorge, der Fürsorge von Kriegs-Hinterbliebenen und Kriegsopfern, der Errichtung und Pflege von Kriegerdenkmälern und Gedenkstätten sowie der Reservistenbetreuung. [wikipedia]. Nach dem deutsch-französischen Krieg wurden überall im deutschen Reich Kriegervereine gegründet. In Leeste geschieht dies 1875, in Lahausen 1901.

Unter den Nationalsozialisten wurde aus dem Verein die „Kameradschaft“, die in den National-Sozialistischen Reichskriegerbund eingegliedert wurde und damit dem Führer (Adolf Hitler) unterstellt war.


Krugnahrung


Kruppa, Kay

Seit Juni 2001 ist Kay Kruppa Intendant des Weyher Theaters. Unter seiner Leitung hat sich unser Theater zu einem besonderen Anlaufpunkt für erfolgreiche und gute Unterhaltung entwickelt. Ab 2021 wird er zudem auch Intendant eines zweiten Theaters werden, nämlich am Boulevardtheater Bremen, das zurzeit gerade errichtet wird.

Auch an mehreren Bremer Theatern war er engagiert (unter anderem am Waldau-Theater und am Packhaustheater im Schnoor), wo er mit Stücken wie „Taxi, Taxi!“, „Von Ma(i)l zu Ma(i)l“ und „Freunde, Frauen, Pinguine“ äußerst erfolgreich war.

Viele Erfolgs-Inszenierungen hat er für das Weyher Theater als Regisseur erarbeitet, unter anderem die Komödien „Komm rüber Schätzchen“, „Otello darf nicht platzen“, „Rente gut, alles gut“, „Kalender Boys“, „Männer für gewisse Stunden“, „Herrenabend“, „Taxi, Taxi“, „Männerparadies“, „Loriots Dramatische Werke“, „Man(n) zieht blank“, „Liebe, Lust und Hähnchenbrust“, „Partnertausch“, „Außer Kontrolle“, „Geld stinkt nicht“, „Auf uns“ und „Schiff ahoi!“. Am Theaterschiff hat er bei der Komödie „Ekel Alfred – Ein Herz und eine Seele“ Regie geführt. In der Spielzeit 2020 / 2021 wird er die Komödie „Männer allein zu Haus“ inszenieren.

Zahlreiche Stücke hat er gemeinsam mit Frank Pinkus geschrieben, unter anderem „CASH“, „Kalender-Boys“, „Alles hat seine Zeit“, „Männerparadies“, „Partnertausch“, „Plötzlich Papa“ und „Ab heute bin ich Jungfrau“.

In zahlreichen Rollen hat er seine darstellerischen Qualitäten bewiesen; nur ein paar dieser Erfolgsstücke seien genannt: „Die besten Tage meines Lebens“, „Runter zum Fluss“, „Kerle, Kerle“, „Ich bin da für dich“, seine beiden großen Soli „Allein in der Sauna“ und „Nie mehr allein“, „Crazy“, „Rente gut – alles gut“, „Meine 5 Frauen…“, „Zweimal lebenslänglich“, „Taxi, Taxi“, „Alles hat seine Zeit“, „Männerparadies“, „Ein Traum von Irland“, „Partnertausch“, „Außer Kontrolle“, „Plötzlich Papa!“, „Geld stinkt nicht“, „Im Weißen Rössl“ und „Ab heute bin ich Jungfrau“ – nicht zu vergessen natürlich sein Johnny Cash in „Cash“. – Eine neue Rolle wartet in der neuen Spielzeit auf ihn: die zentrale Rolle in der musikalischen Komödie „Bella Italia“.

Kay Kruppa ist gemeinsam mit Frank Pinkus im Jahr 2018 für seine Arbeit am Weyher Theater mit dem Kulturpreis des Landkreises Diepholz ausgezeichnet worden.


Kruse, Friedrich

(CDU) - Bürgermeister 1981-1986

 

Friedrich Kruse (links) 1984

 

[Foto: aus Festschrift 75 Jahre Feuerwehr Melchiorshausen]


Küsel, Hermann            Lehrer an der Volksschule in Lahausen - siehe Aufsätze/Personen