Höferegister im 16. Jahrhundert

Paul Athmann

Weyhe, September 2021

 

 

Für die Kirchspiele „Kirchweye“ und „Leste“ sind in den einzelnen Registern folgende Angaben über Orte und Höfe im 16. Jahrhundert zu entnehmen:

  • Das Pflugschatzregister aus dem Jahr 1519 1
  • Das Bedeschatzregister aus dem Jahr 1521 2
  • Verzeichnis "Erffgudere" von 1530 3
  • Das Register von 1534 der Vogteien Thedinghausen und Achim mit Namen aus dem Kirchspiel Weyhe 4
  • Verteikenünge vonn allen und jeden guedern welche de Borchmans dieses ordes unnd sünst anndere vom adel" sowie Geistliche und Bremer Bürger "alhir in meiner gnedigen herrn ampte Syke liggende hebben", um 1565
  • Vortekenüsse alles tinß undt tegtkorns, so dem huse Sieke jahrlichs gegeben wirdt, 1579 5
  • Das Dienstpflichtigenverzeichnis von 1583 für das Am Syke 6
  • Das Erbregister aus dem Jahr 1585 für das Amt Syke  7
  • Das Erbregister aus dem Jahr 1589 für das Amt Syke
  • Das Personalverzeichnis des Amtes Syke aus dem Jahr 1589 8
  • Verzeichnis der Amtsunterlagen "und was diesslelbe abzuleisten schuldig", Amt Syke 1659 9

Auch gibt es bis 1525 für das Kirchspiel Weyhe ergänzende Informationen in dem Register der Antonius Brüderschaft, wo die Mitglieder aus dem Kirchspiel Weye ihre Beiträge verzeichneten (meist Pastoren und Ritter).10

 

Um die Entwicklung zu verdeutlichen, sind auch die Angaben aus dem Lagerbuch von 1659 mit aufgenommen.11 Außerdem sind die Angaben zu den Höfen ergänzt aus den Höfelisten von J.Boyer, basierend auf Auswertung von Kirchenbüchern und anderen Quellen, um Bezüge zu den heutigen Hofstellen herzustellen.

 

Neben den Hand- und Spanndiensten musste auch die sogenannte Burgfeste geleistet werden. Das bedeutete nach dem Erbregister aus dem Jahr 1589: „ Obgedachte von Adel müssen auf erfordern des Landesfürsten die Roßdienste verrrichten, und auch dem Haus Sieck in bevorstehenden Kriegsläuften und Durchzügen beyspringen , und sich bey der Veste finden lassen.Was anlangt die Wehr und Rüstung, ist es an dem, daß die vollen Meyerhoff uf lange Spießen, Rüstung und Degen, die halben Höffe uf Degen und Pankbüchsen, die Köthers uf ein Fedderspieß und kurze Rohr, die Brinksitzer uf ein Spieß und Barten verordnet und gesetzet.“12

 

Abkürzungen:

K: Kötter (Kötner) B: Brinksitzer V: Vollspenner H: Freie Halbspenner M: Meier VM: Vollmeyer HM: Halbmeyer

L: Lehen/Grundherr BF: Burgfeste

 

 

Ahauser Höfe

 

Kirche: in Kirchweyhe, im Dorf aber kleine "Capellen", in dem der Pastor  zum Predigen kommt; 

Zehnt: gehört zu Sudweyhe (Ortgies Schultze)

Trifft und Weide: eigene Weide und Trifft vor dem Dorfe (Lötcke genannt)

Fischerei: wie Kirch- und Sudweyhe

 

 

Dreyer Höfe

 

1585: Kirche: in Kirchweyhe; Zehnt: Graf v. Oldenburg (Dietrich Frese, Dom-Dechant zu Verden)

Zoll zu Wasser und zu Lande

1 Krug beim Zollhaus

Trifft und Weide: gehören in die Samthude von Kirchweyhe

Fischerei: an der Weser

Zum Vergleich: Einige Höfe in Dreye um 1869 (aus Zeichnung Bormann27):

Gastwirt Glade (= Krug z.grünen Kranze)

Sengestake (= Sengstake, Hof Nr. 7)

Brüning (Wwe) (= Hinrich Huchting s. Plan Schröder v. 1784)

Blohm (= Hof Nr. 13)

Apel Apeman?

Meyer (= Hof Nr. 10 Heinrich Meyer?)

Aus dem Lehensregister der Hoyaer Grafen von 1530: „De Hershop Lüde“ für Lahausen und Jeebel 47

 

 

Erichshof

 

In der Heide zwischen Brinkum und Leeste steht ab 1565 das Vorwerk des Syker Amtes, das zur Sammlung und Lagerung der Zehnt-Abgaben der Brinkumer und Leester Bauern dient. Einen Ort Erichshof gibt es zu dieser Zeit noch nicht, wohl auch keine Einzel-Siedlerstellen. Die Erichshofer Heide besteht aus Sanddünen. Das Erichshofer Moor dient dem Abgraben von Torf.

Anmerkungen

1 NLA HA, Celle Br. 72/25, Nr.1 vgl. (Schacht, 1960) S.110

2 Bedeschatzregister 1521: NLA Hannover Celle Br. 72 Nr. 269: Der Bedeschatz war eine von den Landständen „erbetene“

Steuer, die die Verschuldung der Hoyaer Grafen mildern sollte.

3 Verzeichnis „Erffgudere“ von 1530 (in: NLA – Hauptstaatsarchiv Hannover, Celle Br. 72 Nr. 270)

4 NLA HA Celle 5 b (Stade Br. Arch.) /103,26 Acta betr. Schatz Sachen, besonders Register des Pflug-, Zweithaler und

Sechzehnpfennigschatzes von der Vogtei Thedinghausen und Achim von den Kirchspielen Lunzen (Lunsen) und

Thedinghausen, sowie von Inschen und Arbergen – Namen aus dem Kirchspiel Weigge ; vgl. (Schacht, 1960) S.118

5 NLA – Hauptstaatsarchiv Hannover, Hann. 74 Syke Nr. 33, S. 233 ff, S. 238:

6 NLA Hannover-Hauptstaatsarchiv Hann. 74 Syke Nr. 33

7 Erbregister des Amtes Syke, 1585 in: NLA Hannover Hann. 74 Syke Nr. 34; Vgl. (Schacht, 1960) S. 112ff;

8 NLA HA, Hann. Cal Br.17 Nr. 259

9 in: NLA – Hauptstaatsarchiv Hannover, Hann. 74 Syke Nr. 836/ vgl. auch gleichlautende Verzeichnisse in

Hann. 74 Syke Nr. 49 und Hann. 88 B Nr. ….):

10 Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye – s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im

Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283, in: Archiv des Vereins für Geschichte und

Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu Stade, Band 3, 1869

11 Vgl. (Schacht, 1960) S.119

12 Vgl. (Paul, 1929) S. 137

13 Gutsarchiv Schloss Söder, Urk. 424: Dompropst Dietrich von Galen, Dechant Otto von Düringen, Senior

Orgieß Schulte und das ganze Kapitel des Doms zu Bremen verkaufen dem Domdechanten zu Verden Herrn

Dietrich Friesen zwei Hufen Land und die zugehörige Hausstätte in Ahausen für 250 Taler. - 23. April 1595

14 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB 1 Nr. 692

15 NLA OL Best. 23-2 Urk. Nr. 338

16 NLA HA Celle Br. 22 Nr. 157

17 NLA HA Celle Br.61a Nr. 6261

18 Vgl. (Schacht, 1960) S. 149

19 NLA ST Rep. 5a Nr. 2387

20 NLA HA Celle Br. 72 Nr. 922

21 Vgl. (Schacht, 1960) S. 149

22 Vgl. (Schacht, 1960) S.148

23 NLA HA Celle Br. 61a Nr. 6312

24 (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Band 6 Nr. 153

25 NLA Stade Rep. 8 Nr. 288

27 NLA HA Karten 12 l Dreye 10 pm

28 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Abt. 5 Hannover 18.. Nr. 216 u. 217

29 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) HOY UB I, 216-217

30 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde, ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye

– s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283,

in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu

Stade, Band 3, 1869

31 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde, ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye

– s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283,

in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu

Stade, Band 3, 1869

32 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

33 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

34 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

35 Gemeindearchiv Weyhe, H-106 Nr. 1 (Urkunde v. 24.Juni 1567): Graf Erich von Hoya und Bruchhausen hat "mith

consente vorwissen willen undt fullborde der borchmanß undt gantzen burschup zu Kirchweige" dem Weyher Pastor Otto

Dörgeloh einen Weideplatz aus der Gemeinheit, zwischen der Gnarren und der Küsterei gelegen, "gnediglich vorgünstiget",

welche Weide er "vor sich, seine frauwen, kinder undt nachkomelinge die zeitt all ehres levendes, nach ihrem gefallen

sunder jemantz insage, oder vorhinderunge jarliches genutzhenn, und gebrauchen mügen, "welches wy Thomaß von

Hademstorff, Remmert vom Hornne, Georgen von Weige, borchmanß daselbst, Lüdeke Butelmanß kirchschwor, Remmerth

Daneken, Lüdeke Danecken, meiger zu weige, Bartoldt Frerickes und Heinriches itzo kirchendiener zu Weige, für unß

 

unßere erben nakomende undt gantzen burschup, die unß vorgemelthen inwoners Zu Kirchweige, dem ehrgemelten

pastori, sulchen weid platz zuzuweisenn und einzuthuende fullenkomen macht undt bevehll gethann"

36 Gemeindearchiv Weyhe, H-107, F-107

37 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde, ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye

– s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283,

in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu

Stade, Band 3, 1869

38 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde, ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye

– s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283,

in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu

Stade, Band 3, 1869

39 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

40 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Urk. 886 (1569)

41 Gemeindearchiv Weyhe, H-107: Erich von Weyhe, erbgesessen zu Weyhe, bestätigt am 26. November 1604, dass er von

„Didrich Priten“, „wonhafftig zu Kerckweyhe“ siebzig gute, gangbare und „fulgeldende“ Reichstaler erhalten hat, wofür er

Priten jährlich vier Reichstaler und einen Ort Zinsen geben will, bis er oder seine Erben die siebzig Reichstaler zurückzahlen

werden.

42 Arciv Gemeinde Weyhe , H-107

43 (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Band 6 Nr. 153

44 Nach (Schacht, 1960) S.118: „Acta betr, Schatzsachen, besonders Register des Pflug-, Einthaler, Zweithaler und

Sechzehnpfennig-Schatzes von der Vogtei Thedinghausen und Achim, von den Kirchspielen Lunzen (Lunsen) Und

Thedinghausen, sowie von Inschen und Arbergen. 1534/1550“

45 Dienstpflichtigen und Hofbesitzerverzeichnis von 1582 (wohl des Grafen Otto von Hoya)

46 Vgl. Angaben zu Arnd Sengstake in https://gedbas.genealogy.net/person/show/1193188053 (Autor: S. Sengstake-Köhler)

47 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Hoy UB I Hausarchiv Heft V Rolle 6 S.51

48 NLA HA Hann. 74 Syke Nr. 728, „Dorff Leeste“

49 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) S.50

50 Vgl. (Hüchting C.-H. , Inventar des Hauses Syke 1585, 1962)

51 (Hüchting C.-H. , Inventar des Hauses Syke 1585, 1962)

52 (Hüchting C.-H. , Inventar des Hauses Syke 1585, 1962)

53 (Lueken-Dencker, 1991) S.351

54 s. Häuserliste J. Boyen Leeste Nr. 116

55 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band 5 (Heiligenrode), 1848) Urk. 256 (1524)

56 NLA Hannover Hann. 74 Syke Nr. 33

57 Laut Erbregister Abschrift der Fam. Blohm – Kopie im Gemeindearchiv Weyhe

58 Laut Erbregister Abschrift der Fam. Blohm – Kopie im Gemeindearchiv Weyhe

59 Laut Erbregister Abschrift der Fam. Blohm – Kopie im Gemeindearchiv Weyhe

60 Laut Häuserliste J. Boyer (Datei: LEESTE 2)

61 Baujahr durch dendrologische Untersuchung des Bauholzes 2005 nachgewiesen

62 Vgl. Datenbank von Sabine Sengstake-Köhler: https://gedbas.genealogy.net/person/show/1213459899 und

https://gedbas.genealogy.net/person/show/1213459883

63 Vgl. Datenbank von Sabine Sengstake-Köhler: https://gedbas.genealogy.net/person/show/1213459883

64 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Hoy UB I Hausarchiv Heft 5 Rolle 6 S.50

65 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Hoy UB I Hausarchiv Heft V Rolle 6 S.50

66 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

67 Vgl. (Greve, Von Wassermüllern und Walkknechten. Von Witwen und Waisen, 1998) S21 und Anmerkung 75 und 76;

Lehnsurkunden im Gutsarchiv Söder: Urk. 263 (1513), 414(1591), 437 (1601), 481 (1639), 624 (1696), 639 (1706), 667

(1725), 684 (1734), 703 (1750), 731 (1760), 735 (1761), 760 (1768), 787 (1801), 802 (1818), 830 (1831), 846 (1839)

68 Vgl. (Schacht, 1960) S. 95 ff

69 Angaben aus dem Buch der Antoniusgilde, ohne Jahr, Eintragungen vor 1525, für die Bruderschaft (das Kirchspiel) Weye

– s. Krause, Pfarrgeistliche und Ritterbürtige im Bremer Sprengel, am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, S.283,

in: Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu

Stade, Band 3, 1869

70 Veröffentlichungen der niedersächsischen Archivverwaltung 1964 S.193

71 Vgl J.Boyer. Auswertung von Kirchenbüchern, Adelig freie Güterin Weyhe Nr.7 (2012) : „Huner von Horne verpfändet

1527 dem heiligen Felicianus als Hauptherrn der Kirche zu Weyhe, dem Pfarrer Johann Dörgeloh sowie den

Kirchengeschworenen Hinrich Haryers und Johann Gotteken für 20 Goldgulden à 36 Grote 1 Gulden jährlicher Rente aus

einer „were“ und „worth“ in Kirchweyhe, die Karsten Meyer bewirtschaftet

72 Zuordnung nach Aufstellung H.Greve (mit ?)

73 NLA HA Hann. 74 Nr. 33, S.242

 

74 J.Boyer. Auswertung von Kirchenbüchern, Adelig freie Güterin Weyhe Nr.7:

75 Johann Ph. Cassel, Bremensia , Altäre und Kapellen, 1766, S. 225