Sandabbau am Sudweyher Wielt

Paul Athmann
 
Der Sudweyher Wielt war eine von der Weser umflossene Sanddüne. Nach der Verlandung des alten Weserarms wurde der Wielt als Kuhweide genutzt.


Der Wieltsee entstand durch Ausbaggerung des Weserkies-Vorkommens. Die Firma Bultmann (Dörgeloh) hatte die 'Schürfrechte'. Sie bereitete ab den 1970er Jahren den Kies auf und verkaufte ihn. Der Abbau erfolgte bis in eine Tiefe von 30 m.


Beim Kiesabbau kamen zahlreiche vorgeschichtliche Funde zutage: Mammutstoßzähne und -kiefer, Hirschgeweihe und Bärenknochen aus der Eiszeit. Einige dieser Funde sind im Syker Kreismuseum ausgestellt.

 

1973 liegt der Saugbagger auf dem See und transportiert den Sand über eine Rohrleitung zum Kiesverarbeitungswerk am Deich.

1996: Der alte Saugbagger Nadine hat ausgedient. Er wird an Land zum Problem, das die Polizei mit einer Videokamera festhält. Es geht um ein tropfendes Ölfass und ölverschmutzten Boden. Auch die  Landschaftsverschandelung wird in der Zeitung erwähnt.23

[Foto 2004: P.Athmann]
 
Der Saugbagger Nadine II der Firma Bultmann  im Einsatz im Jahr 2004  - auf dem kleinen Nebensee des Wieltsees.
 
Spektakulär waren immer die Umsetzungen des Baggers in einen anderen See. 24
[ Fotos: www.app.olgol.niedersachsen.de -2009]



Der Saugbagger Nadine im Einsatz auf dem Wieltsee im Jahr 2009 (links)  und 2010 (rechts) 

Der Saugbagger Nadine im Einsatz auf dem Wieltsee im Jahr 2009 (oben)  und 2010 (unten) 
2010 sind auch der Sandstreifen und die Sanddüne direkt an der Weser fast vollständig abgebaut, was den Wieltsee wieder um ein ganzes Stück größer gemacht hat.


2016 liegen der Saugbagger und die Saugleitung noch immer im Wieltsee, Die Styropor-Schwimmkörper der Leitung lösen sich langsam auf und verursachen weiße Teppiche aus den Styropor-Kügelchen am Überhand. Der Geschäftsführer der Firma Lübber verspricht, die Saugleitung zu beseitigen.

 
Der Kies aus dem Wieltsee wird zur Reinigungs- und Sieb-Anlage der Firma Bultmann (Dörgeloh - heute Lübber) transportiert. Sie steht direkt am Sudweyher Deich.

 


Schon während des Abbaus wurde der See in einen Jachthafen und Freizeit-See umfunktioniert. Mehrere Wassersportvereine haben hier heute ihre Bootshäuser und Liegeplätze. Auch eine Marina wird hier betrieben, d.h. auch nicht vereinseigene Schiffe können hier ihren Anker werfen.

Der Wieltsee 1973: Noch ist der See nicht für den Bootsverkehr freigegeben. Der Saugbagger macht weiterhin seine Arbeit. Erst im Sommer 1973 wird ein Jachthafen angelegt. Die Durchfahrt zur Weser ist auf Betreiben von Wolfhard Rau, dem Vorsitzenden des Segelvereins Wiking, genehmigt und angelegt worden. Noch liegen die Boote nur am Rande des Sees. 

Luftaufnahme des Wieltsees von 1980 [aus Kreiszeitung v. 22.9.2007- W.Meyer]: Neben dem Jacht-/Segelhafen liegt noch der Saugbagger. Der obere Teil der Sandbank (an der Weser) ist noch vorhanden. Es gibt noch keine Bebauung am See (Vereinsheime).

 

 Quellennachweis