Der ökologische Zustand der Hache in Weyhe

Geschichtsgruppe Weyhe

Paul Athmann

Weyhe, Dezember 2020

 

 

Ab 2004 wird die Hache durch das FFH-Gebiet „Untere Delme, Hache, Ochtum und Varreler Bäke“ unter Schutz gestellt. Der Schutz für dieses Gebiet wird 2018 an das EU-Recht angepasst, indem es als Landschaftsschutzgebiet nach nationalem Recht ausgewiesen wird.

 

Nachdem die Sünden der Vergangenheit durch Einbau von Sohlabstürzen und Umleitungen für Wassermühlen überall wieder beseitigt sind, ist die Hache wieder vollständig biologisch durchgängig, d.h. ohne unüberwindbare Barriere für die Fische – von der Quelle bis zur Mündung.

 

Eine weitere ökologische Aufwertung erhielt die Hache im Raum Weyhe in den Jahren 2005 und 2006 durch die Ausweisung von Gewässerrandstreifen. Im Rahmen der Flurbereinigung „Kirchweyher See“ konnten Flächen von der Gemeinde Weyhe angekauft werden, die dann an den Verband „Hache-Hombach“ übertragen wurden.

 

Durch diesen Schutzstreifen wird sichergestellt, dass es zu weniger Eintragungen ins Gewässer durch Viehdung oder Sprühnebel beim Düngen und Spritzen kommt. Gleichzeitig bildet der Streifen auch einen zeitlich befristeten Rückzugsraum für Fauna und Flora, was vor allem in der Brut- und Setzzeit von Bedeutung ist.50

 

Außerdem wurden auf Syker Gebiet Kiesbänke angelegt, die für einige Fischarten notwendige Voraussetzung zum Laichen sind. Dadurch erhofft man sich die Rückeroberung der Laichgebiete für einige Fischarten wie z.B. der Meeresforelle sowie der Bach- und Flußneunaugen. Einige Zufalls-Fangergebnisse der Angler lassen dabei für die Zukunft hoffen 51 – siehe auch im Kapitel über das Freizeit-Angeln.

Die im Jahre 2004 beantragte Aufnahme der Hache und Ochtum als FFH Schutzgebiet führt im Jahr 2016 zur Notwendigkeit, Verordnungen durch die Naturschutzbehörde des Landkreises Diepholz und die Verankerung im Landesrecht auf den Weg zu bringen. Das FFH Gebiet soll zum Schutz der sogenannten „Rundmäuler“ wie Meer- und Flussneunauge dienen. Es geht darum, die Durchlässigkeit der Gewässer durch Abbau von Sohlabstürzen und Stauwehren zu gewährleisten. Auch soll die „flutende Wasservegetation“ wie Kamm-Laichkraut und Igelkolben geschützt werden. 2016 tritt das Landschaftsschutzgebiet „Hache, Ochtum, Klosterbach, Varreler Bäke“ in Kraft.52 Es beinhaltet einen fünf Meter breiten Schutzstreifen entlang der Fließgewässer – wie auch die FFH Gebiete das schon vorgesehen haben. 53

Um den Zustand der Hache vor dem Freibad weiter zu renaturieren, wird 2017 auf Initiative des NABU und der Grundschule Sudweyhe zwischen Lahauser Neddernfeld und dem Holtwischdamm ein künstliches, mäandrierendes Flussbett angelegt, mit neu geschaffenen Flächen aus Kies, um den Fischen das Laichen schmackhaft zu machen.