Inbetriebnahme des letzten Teilstücks

Geschichtsgruppe Weyhe

Karl Hahn, Paul Athmann - basierend auf Veröffentlichungen von Wilfried Meyer

Weyhe Dezember 2020

 

1915

19.08.1915 Bekanntmachung der Eröffnung des Gleises der Kleinbahn von Leeste zum Staatsbahnhof Kirchweyhe. Damit ist der direkte Anschluss an den Kirchweyher Bahnhof hergestellt. Zwar wird er nur für den „Güter- und Tierverkehr“ genutzt, aber er erlaubt die Verladung von Schweinen für die Schlachthöfe im Ruhrgebiet auch am Leester Bahnhof. Schon am 7.August hatte die Zeitung geschrieben: „Der Anschluss dürfte insbesondere für die Versendung von Vieh von Bedeutung sein.“

1916

Betrieb am Bahnhof Leeste im Jahr 1916 / Foto/Repro: Wilfried Meyer
Betrieb am Bahnhof Leeste im Jahr 1916 / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1916 Bahnhof Dibbersen / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1917

Fahrplan ab 1.11,1917

1918

6.3. Bekanntmachung: Erhöhung der Beförderungspreise zum 1.4.1918

14.04.1918 Schlosser für die Betriebswerkstatt gesucht: Nach dem 1. Weltkrieg beginnt der Neuaufbau … 


… während für die Kriegsveteranen der Bahn Ehrungen verteilt werden: Am 17.04.1918 wird das Verdienst-kreuz für Kriegshilfe an Werkmeister der Kleinbahn Wilhelm Fischer verliehen.

21.12.1918 Drei Sack Weizen werden gestohlen. 

1919

17.03.1919 Eine Frau „dampft ab“ - mit 18 Pfund Fleisch und 5,5 Pfund Wurst vom Bahnhof Erichshof nach Bremen.

 

Die Not nach dem Weltkrieg führt zu unbedachten Handlungen, für die man mit Beschlagnahmung und mehr bestraft werden kann. 

1920

11.03.1919, 20.02.1920, 28.11.1920, 21.01.1922, 22.02.1922, 20.05.1922, 30.05.1922, 30.05.1922, 27.06.1922, 29.09.1922, 16.10.1922, 19.10.1922, 30.10.1922, 1.11.1922, 1.12.1922, 1.1.1923, 4.2.1923, 29.5.1923, 1.8.1923, 1.9.1923 : Bekanntmachungen zur Erhöhung der Beförderungspreise in immer kürzeren Abständen: Die Inflationszeit kündigt sich an

1920 Personenzug in Thedinghausen / Foto/Repro: Wilfried Meyer
1920 Personenzug in Thedinghausen / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1923

11.07.1923 Ein Braunkohlenwaggon gerät in Sudweyhe in Brand.

17.08.1923 Fünf Rotguss-Achslager und 50 kg Kupferbohr-späne in Leeste gestohlen im Wert von 50 Millionen Mark.

1925

1925 Bahnhof Stuhr / Foto/Repro: Wilfried Meyer
1925 Bahnhof Stuhr / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1935

1935 Triebwagen in Bremen-Neustadt / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1935: Wilhelm Stöver kommt mit einer Garbe Stroh vom Feld zurück und wird am Kirchweyher „Haltepunkt“ fotografisch festgehalten. Mehr als diesen Haltepunkt hatte die Kleinbahn nach den Querelen den Kirchweyhern nicht zugestanden.

1940

1940 Triebwagen bei Hochwasser in Kirchweyhe / Foto/Repro: Wilfried Meyer

1945

Als gegen Kriegsende sämtliche Bremer Weserbrücken durch Bomben oder Sprengungen zerstört worden sind (darunter auch die Dreyer Eisenbahnbrücke) kann die Reichsbahn von Kirchweyhe aus auf das Kleinbahngleis abzweigen und wenigstens bis zum Bahnhof Bremen-Neustadt fahren. Bereits am 9. Juli nimmt die Kleinbahn den regulären Betrieb wieder auf. 38

1950

Am 6.2.1950 kollidiert die Kleinbahn mal wieder mit einem LKW am Bahnübergang in Erichshof. 

1950er Jahre: Der Triebwagen fährt über den Bahnübergang am Kuhzaun. Es ist der einzige Übergang mit Schranken. Dort war auch ein Bahnwärterhäuschen.

Das Bahnwärter-Häuschen am Kirchweyher Kuhzaun: LP heißt „Läuten und Pfeifen“. 

1925 wohnen Hermann und Luise Apel in dem kleinen Bahnwärterhaus. Auf dem Foto sind sie mit ihrem Sohn Fritz neben der Schranke abgelichtet. Sie ziehen 1910 ein und bleiben bis 1936. Danach bewohnen Johann und Luise Schierloh mit ihrem Sohn Johann das Haus. 36 

In den 1950er Jahren (nach 1955) wohnen hier Helga Kreutzfeld geb. Kehlenbeck (genannt Heuten). Ihr Mann ist bei der Bahn beschäftigt, und sie muss die Handkurbel der Schranke bedienen. Ihre Eltern haben das Bauernhaus gegenüber im heutigen Heutenweg. Ab 1955 fahren nur noch Güterzüge, z.B. Holztransporte von Delmenhorst nach Riede (Fa. Schlüter).

 

Vor den Kreutzfelds wohnten die Familien Nerlich und Schierloh in dem Haus. Als Lohn für den Handkurbeldienst an der Schranke wird den Bewohnern die Miete (eigentlich 40 Mark) erlassen, und die Kohlen für den Ofen gab es bei der Bahn umsonst. 37

Das Haus in den 1960er Jahren.38 Der Enkel der Erstbewohner, Heinz Apel, wohnt heute am Moorweg. Er identifizierte seine Großeltern auf dem Foto von 1925. 

1980 wird das Haus abgerissen und macht Platz für die neue Überführung der Kleinbahn über die Bahnstrecke nach Osnabrück (Moordammbrücke). 39