Christianisierung und Ersterwähnung Weyhes

Paul Athmann


Um 860 schreibt  Bremens Erzbischof Ansgar die Vorfälle für die Nachwelt nieder, die sich am Grab des heiligen Willehad im Bremer Dom zutrugen. "Es war also im Jahre 860 nach Christi Geburt, als Gott in der Bremer Kirche Wunder zu wirken begann". Die Geschichte der Wunder am Grab des Bischofs Willehad ("Miraculi Willehadi") erwähnt auch ein geheiltes Mädchen aus 'Wege villa publica', das als der Kern des  heutigen Weyhe gedeutet wird. Auch andere Dörfer des Largaus (pagus lara) werden erwähnt (z.B. Falldorf bei Syke, Ganderkesee, Steimke, Schlutter). Damit wäre auch die Christianisierung für 'Wege' in dieser Zeit angesprochen. Sicherlich gab es zu der Zeit noch keine Kirche in 'Wege'. Um 860 wird Wege zum Bremer Sprengel gehört haben und war damit in die Bremer Heiligenverehrung eingebunden gewesen sein. Entsprechend wird in einer Anmerkung in der 1856 erschienen Übersetzung der Lebensbeschreibung des Heiligen Willehads das Dorf Wege als "in "Kirch-Weihe und Süd-Weihe im Amte Syke, einst in Steoringen, Stift Bremen" erläutert.


Verweise auf eine Kirche in Wege fehlen für diese Zeit ebenso wie für spätere Jahrhunderte, während (um 1250) die Kirchspiele in Vilsen, Bassum, Nordwohlde und Sudwalde erwähnt werden, ebenso wie das Kirchspiel Brinkum, das schon zur Zeit der Marschenkolonisation eine Kirche erhielt. 2 Eine Quelle aus dem Jahre 1450 nennt für die Zeit um 800 - 900 nur die Kirchen in Wildeshausen und Heiligenfelde im Largau unter dem Bremer Patronat.

 
In dieser Handschrift heißt es nun, dass nach Pfingsten im Jahre 860 im Bremer Dom Wunder geschehen sein sollen, die sich natürlich schnell herumsprachen. Aus nah und fern kamen kranke Menschen, von denen man sogar die Herkunftsorte aufführte und erlangten Heilung. Da heißt es im 17. Kapitel:

 

andere Übersetzungen:

"Ferner fühlte sich ein Mädchen aus dem Dorfe Wege lange Zeit an allen Gliedern geschwächt, und ganzen Körper machtlos. Nachdem sie zum Bekenntnis des Heiligen geführt wurde, erhielt sie, durch das Geschenk der göttlichen Mildthätigkeit, den Gebrauch ihrer Kräfte und die gänzliche Gesundheit ihres Körpers wieder". 4

 
"Ferner war zu Wege, einem königlichen Dorfe, ein Mädchen, welches lange Zeit an allen Gliedern geschwächt, in seinem ganzen Körper gar keine Kraft mehr hatte. Dieses wurde an das Grab des Heiligen hingeführt, und erhielt durch Gottes reiche Güte sowohl den Gebrauch seiner Kräfte als einen ganz gesunden Körpers wieder". 5