Geschichtsgruppe Weyhe
Paul Athmann
Weyhe April 2021
Anbau von Futter- und Energiepflanzen
1 Kartoffelanbau
2 Kartoffelvermarktung
3 Futterrüben
4 Mais .
5 Energie aus Pflanzen .
Anbau von Futter- und Energiepflanzen
In den letzten 30 Jahren hat sich der Pflanzen-Anbau in Weyhe – wie im gesamten deutschen Anbaugebiet - wesentlich geändert: Neben den Getreidesorten Roggen, Weizen, Triticale und Gerste beherrschen immer mehr Maisfelder den Anblick in Marsch und Geest. Auch die blühenden, intensiv gelb leuchtenden Rapsfelder sind unübersehbar.
Mais wird überwiegend als Tierfutter verbraucht. Raps wird zur Herstellung von Rapsöl eingesetzt, das dann für die Nahrungsmittelindustrie oder zur energetischen Nutzung verwendet werden kann. Auch dem Viehfutter wird Raps beigemischt.
Für das Rindvieh, die Pferde und auch für Schweine wurden Futterrüben und Zuckerrüben angebaut. Der Anbau ist allerdings stark zurückgegangen. Zuckerrüben wurden nur vereinzelt, z.B. von Budelmann und Ahrens in Kirchweyhe, auf der Geest geerntet.
Der Futterrüben-Anbau diente der Fütterung von Schweinen, insbesondere aber von Rindern und Pferden. Mit dem Rückgang der Rindviehhaltung ging auch die Verminderung der Anbau-Flächen für die sog. „Runkelrübe“ einher. Heute werden nur noch vereinzelt Futterrüben angebaut (z.B. Viktor in Hörden).
Auch werden auf der Geest Kartoffeln angebaut. Die Kartoffeln werden heute nur noch als Speisekartoffeln bzw. über die Nahrungsmittelindustrie vermarktet, während früher, insbesondere zu Hochzeiten der Schweinemast, die Kartoffel als Schweinefutter verwendet wurde. Vor Jahren gingen Kartoffeln (z.B. die von Struthoff in Leeste) auch zur Emsland-Stärke nach Emlichheim und zur Schnapsfabrik nach Harpstedt. Die Reste kamen zurück als Bullenfutter oder wurden als Dünger auf den Acker gefahren.
Rüben und Kartoffeln werden fast ausschließlich auf der Geest angebaut, da die Früchte dort sauber bleiben: Sandboden fällt leichter von den Früchten ab als der klebrige Marschboden mit seinen hohen Anteilen von Kleie (Auelehm).
Die Nutzung der Böden als Grünland ist in den vergangenen Jahrzehnten parallel zur Rindviehhaltung deutlich zurückgegangen. Das noch verbliebene Grünland wird außerdem oft extensiv genutzt. Auch wurden in den letzten Jahren viele sog. Blühstreifen angelegt. Durch Einsaat verschiedener Sorten von blühenden Pflanzen soll dem zunehmenden Artensterben von Insekten entgegen gewirkt werden.
Daneben wird heute mit Energiepflanzen experimentiert – für die von heimischen Landwirten oder Energieunternehmen auf Weyher Gebiet und in der nähren Umgebung betriebenen Biogasanlagen oder (in sehr geringem Maße) für externe Raffinerien zur Erzeugung von Biodiesel.
Zum Betrieb von Weyher Biogasanlagen siehe das entsprechende Kapitel.
1 Kartoffelanbau
Kartoffeln pflanzen
Kartoffelernte im Garten:
Das bedeutet ausbuddeln per Forke, aufsammeln in den Korb oder in die Kiste, die man zum Markt bringt, nachdem man sie vorher noch sortiert und gewaschen hat.
Kartoffelernte auf dem Felde
Zwei alte Kartoffelroder für den Pferdeantrieb – heute im Museum 1 und ein Kartoffelroder , der von Pferden gezogen wurde und die Früchte aus der Erde in einen Fangkorb schleuderte, der sie dann in geordneter Reihe ablegte.2
Kartoffelernte bei Hollwedel in Hörden in den 1950er Jahren: Noch mit Pferd und Wagen.
Kartoffelernte bei Hollwedel in Hörden in den 1950er Jahren: Noch mit Pferd und Wagen.
In den späten 1950er Jahren wurde schon ein Trecker „vorge-spannt“. Hier ein Modell eines Kartoffelroders mit Doppelschleuderrad und Ablegerost.
Eine weitere Variante eines Kartoffelroders.
1951 spannte der Landwirt G. Bruns in Sudweyhe seinen Lanz vor den Roder.
Manfred Riehn half ihm bei der Ernte.3
Die Kartoffelernte benötigte immer viele helfende Hände – von der Verwandtschaft, den Knechten und Mägden bis zu den Kindern.
Auf dem Hof wurden die Kartoffeln erst mal gelagert – meistens in einer Miete auf dem Feld oder in der Scheune.
Dabei half eine spezielle Kartoffel-Forke, mit der man viele Kartoffeln bewegen konnte, ohne sie aufzuspießen oder zu zerschneiden.
Nach der Ernte – wenn Zeit oder Bedarf war – wurden die Kartoffeln sortiert und in Markt-gerechte Behälter verpackt (z.B. Kartoffelsäcke oder Kisten).
Zum Sortieren kamen Holz- oder Metallgestelle zum Einsatz, in denen mehrere Draht-Siebe mit unterschiedlich großen Löchern hin und her bewegt wurden – entweder über eine Handkurbel oder über einen Elektromotor. Die Kartoffeln unterschiedlicher Größe fielen in verschiedene Öffnungen, unter die jeweils ein Korb gestellt wurde, der entleert werden musste, wenn er voll war.
Heute gibt es Sortiermaschinen, die die Kartoffeln von außerhalb der Halle zugeführt bekommen, und am Ende die richtige Größe in große Kartoffelkisten fallen lassen.
Beispiel: Ein Sortierer der Fa. Grimme auf dem Hof Siemer in Leeste.
Kartoffelvollernter
Der Kartoffel-Roder wurde weiter entwickelt zum Vollernter: Die Früchte wurden aus der Erde „geschält“ und mit der Erde auf ein Förderband geschoben, das auch gleich als Sieb fungierte und die Erde gleich wieder herausfallen ließ. Dann wurden die Kartoffeln per Förderband zu einem Sammelkorb bewegt. Auf dem Weg dorthin war Gelegenheit für 2 Arbeitskräfte, Steine, Holz sowie kleine und faule Früchte auszusortieren.
Im Museum in Gnarrenburg steht ein sehr frühes Modell eines Kartoffelvollernters.6
Ein moderner Vollernter der Firma Grimme. Der Sammelkorb kann auf einen landwirtschaftlichen Anhänger entleert werden. Eine Arbeitskraft sortiert Steine und nicht marktgerechte Kartoffeln aus.
2 Kartoffelvermarktung
Die Vermarktung von Kartoffeln geschah und geschieht über mehrere „Kanäle“:
Viele Nebenerwerbslandwirte vermarkteten ihre Kartoffeln selber, indem sie am Ende der Woche auf Bremer Märkten (z.B. in der Neustadt) ihre Produkte, darunter die Kartoffeln, anboten.
Struthoff in Leeste lieferte Kartoffeln an die Emsland-Stärke nach Emlichheim.
Einige der Selbstvermarkter verkauften auch Produkte ihrer Nachbarn und entwickelten sich so zum „Großhändler“. Als Beispiel dafür ist der Kartoffel-Großhandel von Heinz Meyer in Erichshof zu nennen.
Hans Koch fing mit einem Kohlenhandel am Melchiorshauser Bruchdamm an. Er holte Kohlen von der Eisenbahn. Zeitweise nutzte er die stillgelegte Melchiorshauser Windmühle als Lager.
Hans Koch (+199x) gründete den Kartoffelhandel. Sein Sohn Hans-Jürgen verlagerte den Betrieb nach Seckenhausen und führt ihn heute zusammen mit seinem Sohn Gunnar.
Der Betrieb kauft die Kartoffeln von den Höfen und verpackt sie für die Supermärkte.
Der Betrieb des Kartoffel-händlers Koch in der Gartenstraße / Ecke Grütz-machertraße (Melchiors-hausen) im Jahr 1974 (am oberen Bildrand).8
Heute ist dort der Kfz-Prüfbetrieb Wolters.
Unten die Bäckerei Larisch (ehemals Bäckerei Lüll-mann).
Der Leester Hof Siemer an der Böttcherei baut Kartoffeln auf mehreren Hektar eigenem und zugepachtetem Land an und vermarktet seine geernteten Früchte selbst. Er sortiert und verpackt die Kartoffeln und beliefert Supermärkte in der nahen Umgebung – mit eigenem LKW.
Die Sortier- und Verpackungsmaschinen stehen in einer Scheune auf dem Hof.
Auch werden die Kartoffeln im eigenen Hofladen direkt an die Endverbraucher verkauft – zusammen mit anderen Produkten aus der Landwirtschaft.
3 Futterrüben
Futterrüben waren sowohl für das Rindvieh als auch für die Pferde ein verbreitetes Zubrot zu Heu und Grünfutter – im Winter, bei der Stallfütterung. Die Arbeitspferde erhielten Heu und wurden mit Hafer und Zuckerrüben-Schnitzeln gefüttert. Dazu kamen die Blätter von den Rüben und gehäckseltes Stroh. Auch minderwertige oder gedämpfte Kartoffeln wurden zugefüttert.
Nach dem Keimen der Rübensaat müssen die Pflanzen vereinzelt werden. Was früher in mühsamer Feldarbeit die Hacke der Bäuerin bewerkstelligte, übernahm bald auch hier eine Maschine: die Vereinzelungsmaschine.
Andere Maschinen übernahmen das Hacken des Unkrauts – zumindest zwischen den Reihen. Später wurde auf konventionellen Betrieben auch diese Art der Unkrautbekämpfung durch Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln ersetzt. Erhalten hat sich das mechanische Hacken lediglich auf bio-dynamisch betriebenen Bauernhöfen, wo chemische Pflanzenschutzmittel verboten sind.
Allerdings wurden auch beim Einsatz der Vereinzelungs- und der Hackmaschine die letzten stehengebliebenen Doppel-Rüben und das Unkraut in den Reihen mit der Hacke noch manuell beseitigt.
Pause beim Hacken von Rüben in Lahausen um 1950. Die Familie von der Häuslingsstelle des Hofes Hahnenfelde mit Nach-barn beim Vespern.9
Fam. Sengstake-Reiners, Sudweyhe, Rübenernte
Rübenernte auf der Kirchweyher Geest beim Hof Garbs
Bei der Futterrüben-Ernte wurden die Rüben gezogen und mit einem scharfen langen Messer „geköpft“, d.h. vom Laub getrennt. Oder man hatte eine Köpf-Hacke, mit der man die Blätter der noch in der Erde stehenden Rüben abschnitt.
Hier sind die Rüben gezogen und reihenweise abgelegt worden.10
Auch bei der Rübenernte ging die Entwicklung hin zum Vollernter, der all Arbeitsgänge erledigt und am Ende die Rübe auf den Erntewagen entlädt. Dabei werden folgende Arbeitsschritte ausgeführt:
Rübenernter um 1965 11
Das abgetrennte Laub wurde den Kühen als Frischfutter gegeben.
Auch bei diesem Ernteverfahren gibt es gezogene und selbst-fahrende Maschinen. Die von einem Traktor gezo-genen Maschinen sind noch öfter anzutreffen, werden aber zunehmend von Selbstfahrern ver-drängt. Systeme, die bis zu 3 Reihen gleichzeitig ernten, sind in Deutschland üblich.
Gezogener Vollernter (2-reihig)12
2020 ist ein moderner Vollernter des Lohnunter-nehmens Zöller in Kirch-weyhe im Einsatz.13
Rüben konnten in gut zugedeckten Mieten für den Winter aufbewahrt werden. Die Mieten wurden oft auf einem Feld nahe dem Hof errichtet.
Die Rüben mussten zerkleinert werden, bevor man sie den Kühen oder Pferden vorwarf. Dazu gab es Rübenschneider oder -häcksler, die mit einem Elektromotor angetrieben wurden.
Foto eines frühen Rübenschneiders (1954)14. Mit solchen Geräten, die durch einen Elektromotor angetrieben wurden, konnten die Futterrüben (auch „Runkelrüben“ genannt), zu Rübenschnitzeln verarbeitet werden.
4. Mais
Der Maisanbau setzt sich immer mehr durch. Mais ist sowohl als Tierfutter für Kühe und Schweine als auch in der Nahrungsmittelindustrie einsetzbar. Auch ist Mais als Energiepflanze gut verwendbar.
Der Maisanteil am gesamten Anbau hatte sich durch die Abnahme der Rindviehhaltung deutlich reduziert. Mit der Nutzung von Mais in den Biogasanlagen ist der Anteil wieder auf das damalige Niveau angestiegen.
Mais geht heute zum größten Teil in die Biogasanlagen von Sudweyhe, Dreye und Gessel. Als Futter bauen den Mais wohl nur noch folgende Betriebe an:
Als Energiemais wird Mais bezeichnet, der zur Energiegewinnung in Biogasanlagen genutzt wird. Da Mais einen geringen Wasserbedarf hat und nur mäßige Ansprüche an den Boden stellt, ist er in Deutschland eine verbreitete Kulturpflanze mit hohen Erträgen an Trockenmasse pro Flächeneinheit. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird die Biogaserzeugung gefördert. Insbesondere nach Einführung des Nawaro-Bonus16 mit der EEG-Novelle 2004 wurde der Energiemaisanbau ausgeweitet.
Energiemais unterscheidet sich in Anbau und Sorte zunächst nicht von anderem Silomais, der vor allem als Viehfutter dient. Der Begriff wurde geprägt, um zwischen der Verwendung zur Futter- oder Nahrungsmittelproduktion einerseits und zur Energiegewinnung andererseits zu differenzieren. Zunehmend unterscheiden sich aber auch der Anbau und die verwendeten Sorten vom konventionellen Futtermais.17 [wikipedia: Energiemais]
Als Silomais wird der gehäckselte Mais zur Lagerung in Mieten (meist große aufgefahrene Haufen oder halboffene Silo-Anlagen) verdichtet und luftdicht in Planen eingeschlossen. Auch der CornCobMix, der aus den geschroteten Maiskolben inklusive der Körner und Spindeln besteht, wird in flachen Siloanlagen mit einer Plane bedeckt. Auch kann er in geschlossenen Silo-Behältern gelagert werden.
Sowohl der gehäckselte Mais als auch der geschrotete (CCM) wird direkt vom Feld in die Miete gefahren und dort verdichtet.
Auf dem Feld arbeiten die Maishäcksler, Spezialmaschinen, die das Häckselgut direkt in die nebenher fahrenden Ladewagen blasen. Daher ist bei der Maisernte immer ein Team von einem Häcksler-Fahrer und mehreren Trecker-Fahrern notwendig. Zusätzlich sind bei der Silo-Anlage mehrere Arbeitskräfte nötig.
Maishäcksler des Leester Lohnunternehmens Cohrs im Jahr 2020 18
Maishäcksler des Lohnunternehmens Cohrs in Leeste19
Maisernte mit Maishäcksler in Erichshof 20 2018
Auch bei den Maishäckslern ging die Entwicklung von zunächst gezogenen Maschinen zu Anbauhäckslern und schließlich selbstfahrenden Spezialmaschinen.
5 Energie aus Pflanzen
Kraftstoffe aus Pflanzen sind erneuerbare Energieträger, deren Einsatz nach der Energiekrise in den 1970er Jahren stark gefördert wurde. Es sind dies insbesondere das aus der Vergärung gewonnene Biogas und der raffinierte Biodiesel (Bioethanol).
Als Energiepflanzen kommen in Frage: Mais, Gräser, Getreide, Zuckerrüben, Bäume, Sonnenblumenkerne, Rapssaat, oder Kartoffeln
Maissilage kann als Rohstoff in Biogasanlagen zur Vergärung eingesetzt werden zur Erzeugung von Methan.
Aus dem Raps wird Rapsöl für die Erzeugung von Biodiesel und zum Betrieb von und BHKWs gewonnen, sowie Rapskuchen für Biogasanlagen.
Rapssaat hat sich etwa seit dem Jahrtausendwechsel zu einem wichtigen Bioenergieträger entwickelt. Rapsöl wird dabei vor allem für die Biokraftstoffe Pflanzenölkraftstoff und Biodiesel (Rapsölmethylester) verwendet. Daneben dient das Öl als Treibstoff in Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken (BHKW) und als Brennstoff – pur oder in Beimischung – in Ölheizungen, die für den Pflanzenölbetrieb angepasst sind (Pflanzenölbrenner). Rapskuchen wird derzeit fast ausschließlich in der Tierfütterung genutzt, möglich ist jedoch auch die Verbrennung oder die Nutzung als Substrat in Biogasanlagen zur Wärme- und Stromerzeugung. 21
Der von Weyher Landwirten geerntete Raps wird zur Getreidesammelanlage von GS agri gebracht. Ein Labor untersucht die Samen auf Feuchte und Qualität und stellt ein Testat aus. Danach wird abgerechnet.
Der bei GS agri gesammelte Raps wird größtenteils zu den Futterwerken der Genossenschaft geliefert und dort dem Viehfutter beigemischt.22
Getreide als Energiepflanze ist prinzipiell möglich. Da hier aber starke ethische Argumente wegen der Verdrängung von Nahrungsmittel-Erzeugung ins Feld geführt wurden, ist der Anteil von Getreide wohl eher gering geblieben.
(Aus einer Biogas-Anlage in Groß Lessen wird folgender Substratmix berichtet:
50 % Reststoffe wie Gülle und Mist aus Schweine und Rinderhaltung
Von der anderen Hälfte stammt ein Drittel aus Zuckerrübenschnitzeln, die nicht zur Fütterung verwendbar sind, und aus nicht zur Fütterung geeignetem Getreide, und zu zwei Dritteln aus Mais, also
3 Sechstel Mist und Gülle,
1 Sechstel Zuckerrüben
2 Sechstel Mais)23
Die Energiegewinnung aus Rüben, Holz, Sonnenblumen und Kartoffeln hat im Weyher Raum wohl keine Bedeutung.
Eine Statistik über den Anbau von Energiepflanzen für Weyhe liegt nicht vor. Wie aber aus der Statistik im Kapitel 6.2.1 (Getreideanbau) ersichtlich, wird in Weyhe auf etwa 20 % der Flächen Silomais angebaut. Davon wurde bis Anfang des 21. Jahrhunderts die überwiegende Menge als Tierfutter verwendet. Heute ist der Anteil des in Biogasanlagen vergasten Maises stark angestiegen: Der in Weyhe angebaute Mais geht zum größten Teil in die Biogasanlagen von Dreye, Sudweyhe und Gessel.
Raps wird auf etwa 15 % der Flächen in Weyhe angebaut. Wie viel davon zur Biodiesel-Erzeugung und als Brennstoff verwendet werden, ist ebenfalls nicht dokumentiert. Da aber der überwiegende Teil der Ernte in Weyhe an GS agri geliefert werden dürfte und damit in die Viehfutterproduktion eingeht, ist der Anteil für die Energieproduktion wohl sehr gering.
Vergleich von Biogasrohstoffen24
Material Biogasertrag in m3 pro Tonne
Frischmasse Methangehalt
Maissilage 202 52 %
Grassilage 172 54 %
Roggen 163 52 %
Zuckerrüben 125 52 %
Futterrübe 111 51 %
Bioabfall 100 61 %
Hühnermist 80 60 %
Schweinemist 60 60 %
Rindermist 45 6 0 %
Getreideschlempe 40 61 %
Schweinegülle 28 65 %
Rindergülle 25 60 %
Anmerkungen
1 Museum Gnarrenburg
2 Foto aus: F.W. Maier-Bode, Das Buch des Bauern, Landwirtschaftsverlag, Hiltrup, 1954, S.107
3 Fotos (3) aus dem Besitz von H.Riehn, Leeste
4 Foto aus: F.W. Maier-Bode, Das Buch des Bauern, Landwirtschaftsverlag, Hiltrup, 1954, S.107
5 Foto: B.Stolte
6 Foto: P.Athmann 2020
7 Foto aus: (Meyer, Weyhe im Wandel der Zeit, 2011) S.15
8 Foto/Repro: W.Meyer (Bildkalender 2017)
9 Foto aus dem Besitz von A. Duwe – vgl. (Weber, 2017) S. 302
10 Fotos aus: F.W. Maier-Bode, Das Buch des Bauern, Landwirtschaftsverlag, Hiltrup, 1954, S.102
11 Aus: Bokhop, H., Die Landwirtschaft, in: Der Landkreis Grafschaft Hoya, Oldenburg 1967,
12 Foto: wikipedia
13 Foto aus: Landtechnik Bremer Umland (facebook)
14 Fotos aus: F.W. Maier-Bode, Das Buch des Bauern, Landwirtschaftsverlag, Hiltrup, 1954, S.242
15 Corn-Cob-Mix ist ein meist in der Schweinemast eingesetztes Futter, das aus der Spindel und den Körnern des Maiskolbens besteht. Es ist eine Sonderform von Maiskolbenschrot, das mit einem Mähdrescher mit Pflückvorsatz geerntet wird.[…] CCM kann als vollwertiges Grundfutter mit hohem Energiegehalt in der Rinder- und Schweinemast eingesetzt werden. Der Rohfasergehalt liegt aufgrund der enthaltenen Maisspindeln mit fünf bis acht Prozent höher als beim Körnermais [wikipedia]
16 Nawaro - „Nachwachsende Rohstoffe“
17 Vgl. wikipedia: Artikel Energiemais (2020)
18 Foto: Landtechnik Bremer Umland (facebook)
19 Foto: Landtechnik Bremer Umland (facebook)
20 Foto: Kreiszeitung
21 Vgl. wikipedia Artikel „Raps“
22 Nach Angaben von GS agri 2021 (Stolte)
23 Vgl. Kreiszeitung v. 12.2.2021 (Sulinger Land)
24 Quelle: wikipedia 2020