Heinz Tödtmann
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts werden überall in der Region Schützenvereine gegründet. Das dauerte in Erichshof ein wenig länger. Aber auch hier haben es im Jahr 1913 die eifrigen Förderer Johann Heinrich Eickhorst und Wilhelm Hohnhorst verstanden, den Schützenverein „Schützenverein Erichshof von 1913 e.V.“ zu gründen.
Die erste Versammlung findet bei Gastwirt Voßmeyer statt. Den Vorsitz übernimmt Johann Heinrich Eickhorst. Die Gemeinde Erichshof stellt dem Verein an der Bundesstraße 6 einen Platz zur Verfügung.
Eine Schießanla-ge, an die nur noch eine Skizze erinnert, wird öst-lich davon in den Fuhren gebaut.
Nach Fertigstellung der Schießanlage wird mit Georg Eggers der erste Schützenkönig ermittelt. Im September ist es dann soweit: Der Schützenverein feiert sein erstes Schützenfest. Dieses Ereignis ist so spektakulär, dass die Brinkumer Zeitung gleich zweimal darüber berichtet.
Die Gründer des Vereins sind:
Es findet ein wahres Volksfest statt und die Begeisterung kennt keine Grenzen, als am Abend mit Richard Voßmeyer der nächste Schützenkönig proklamiert wird. Ihm zur Seite steht der Jugendkönig Wilhelm Warnke (späterer 1. Vorsitzender).
Im Mai 1914 können die Schützen noch mit ihrem alten und neuen König ihr zweites Schützenfest feiern. Aber dann bringt der Ausbruch des 1. Weltkrieges das Vereinsleben zum Erliegen. Als der Krieg 1918 beendet ist, fällt es den Erichhöfern schwer, den Verein wieder zu beleben. Die Trauer um die gefallenen Kameraden ist noch zu groß.
Aber im Mai 1919 ist man wieder soweit, wieder ein Schützenfest zu feiern. obwohl es schwere Zeiten sind: Die Inflation ist hoch und die Arbeitslosigkeit nimmt immer mehr zu. In dieser schweren Zeit geht ein ganz besonderer Wunsch der Erichshöfer Schützen in Erfüllung: Der Erichshofer Frauenverein erstellt eine Fahne und stiftet sie dem Erichshofer Schützenverein. Am 2 September wird die Fahne im Beisein vieler Nachbarvereine feierlich eingeweiht.
Im Jahr 1936 wird der Schützenverein in das Vereinsregister eingetragen. Jetzt steht auch dem Erwerb des Schützenplatzes nichts mehr entgegen und so geht der Schützenplatz für 1.248 RM in den Besitz des Vereins über.
1938 gibt nach 25jähriger Tätigkeit der Gründungsvorsitzende Johann Heinrich Eickhorst sein Amt an Heinrich Bischoff ab. Dieses Jubiläum wird dem Anlass entsprechend groß gefeiert. Im Mai 1939 findet dann das nächste Schützenfest statt und als am Ende des Abends zum wiederholten Male Wilhelm Hohnhorst zum Schützenkönig proklamiert wird, ahnt noch niemand, dass volle 10 Jahre vergehen werden, bis man das nächste Fest feiern kann.
Rückblick auf frühere Zeiten:
Während des II. Weltkrieges kommt das Vereinsleben nochmals total zum Erliegen. Gegen Ende des Krieges werden die Gewehre von Wilhelm Hohnhorst gut eingeölt und in einem Bombenloch in der Leester Marsch versteckt. Aber auch gut eingemottete Gewehre vertragen sich nun einmal nicht sonderlich gut mit dem Wasser, das sich in einem Bombentrichter nach einer gewissen Zeit sammelt. Damit heißt es nach dem Kriege: Gewehre ade. Außerdem ist der Schießstand durch Kriegseinwirkung zerstört und der Verein wird von der englischen Militärregierung verboten, das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Erst nach vier Jahren - alle anderen umliegenden Vereine sind längst wieder aktiv - wird auch der Schützenverein Erichshof wieder zugelassen, aber die englische Militärregierung verfügt, dass nur mit Luftgewehren und Armbrüsten geschossen werden darf. Schießen mit Luftgewehren und Armbrüsten, kein Schützenplatz und kein Schießstand. Keine sonderlich guten Startbedingungen, aber es ist ein Anfang!
Wieder muss der Verein von vorn anfangen. Für das erste Schützenfest nach dem II. Weltkrieg stellt der damalige Festwirt Heinrich Warnke seinen Acker als Festplatz zur Verfügung. Man versammelt sich wieder um die Vereinsfahne, die den Krieg unbeschadet überstanden hat, und holt den König von 1939, Wilhelm Hohnlhorst ab. Im Folgejahr 1950 findert das Schützenfest wieder auf dem inzwischen freigegebenen Schützenplatz an der Bundesstraße 6 statt. Am 30.Mai 1951 spricht das OLG in Celle den Schützenplatz wieder dem Schützenverein zu.
Nach dem Tod Johann Behrens wird Wilhelm Warnke auf der Generalversammlung einstimmig zu seinem Nachfolger als 1. Vorsitzender gewählt. In der Folgezeit erlebt der Vereinen einen beachtlichen Aufschwung. Unter anderem baut der Verein im Jahr 1955 eine neue moderne Schießanlage. Aber auch in sportlicher Hinsicht läuft in diesen Folgejahren alles bestens: Fünfmal geht der Verbandspokal nach Erichshof und auch fünfmal wird ein Erichshofer Kreiskönig.
In den folgenden Jahren werden die Schützenfeste im attraktiver. Viele Ortsfremde machen sich auf den Weg zum Erichshofer Schützenfest. Es es im Mai das erste und häuig auch das größte Schützenfest der Region. Zeitweise müssen dort Festzelte für weit mehr als 1200 Gäste aufgebaut werden. Dieses Fest ist ein absoluter Höhepunkt der Region. Aber schon Anfang der 70er Jahre nimmt die Bedeutung – wie auch anderswo –sukzessiv ab.
1968 wird eine Damengruppe gebildet: Anke Schierenbeck, Annegret Tietjen, Monika Ohmstede und Karin Siemers sind die ersten weiblichen Mitglieder des Vereins, die sich in der Mädchengruppe zusammenfinden und von Fredy Schierenbeck betreut und trainiert werden. Auch sie erhalten eine Schützenuniform, die aus grünen Cordwesten, weißen Röcken, Blusen und Kniestrümpfen besteht. Die Mädchen tragen mit Stolz ihre Uniform und die von Anke Schierenbecks Oma genähten Westen werden auch Jahre später an nachfolgende Jungschützen weitergegeben. Auch sportlich stellen sich für die Damengruppe bald die ersten Erfolge ein: Bereits 1968 erringt Karin Siemers als erstes Mädchen in der Vereinsgeschichte den Titel der Jugendkönigin und beim Kreisschützenfest ein Jahr später gewinnt die Mächengruppe Erichshof zum ersten Mal den Jugendpokal.
1969 wird die Damenabteilung gegründet. Zunächst sprechen sich einige Schützenbrüder dagegen aus, müssen sich aber der geballten Frauenpower letztendlich ergeben. Hermann Menke als erster Frauenschießwart kann seine Arbeit aufnehmen. Die Gründungsmitglieder der Damenabteilung sind: Lisa Klapprodt, Irma Wulf, Alice Kühn, Meta Becker und Meta Schober. Und so wird zum Schützenfest 1969 zum ersten Mal in der Vereingeschichte eine Damenkönigin ausgeschossen. Den Titel erringt Lisa Klapprodt, Adjudantin wird Monika Ohmstede. Die Betreuung der Damengruppe wird von Hermann Menke über viele Jahre und mit Begeisterung durchgeführt. Erst 1982 gibt er diese Aufgabe an Alice Kühn und Werner Lohmann weiter.
Spalierstehen ist für die Schützen des Schützervereins Erichshof immer Ehren-sache
Vereinskönige
Jahr |
König |
Königin |
Alterskönig |
Jugendkönig |
1913 |
Eggers. Georg |
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1913 |
Voßmeyer, Richard |
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1914 |
Voßmeyer, Richard |
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1919 |
Voßmeyer, Richard |
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1920 |
Hohnhorst, Wilhelm |
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1921 |
Kastens, Heinrich |
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1922 |
Knief, Johann |
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1923 |
Bischoff, Theo |
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1924 |
Hohnhorst, Georg |
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1925 |
Voßmeyer, Richard |
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1926 |
Warnke I, Wilhelm |
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1927 |
Warnke,Heinrich |
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1928 |
Bischoff, Theo |
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1929 |
Behrens, Johann |
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1930 |
Hohnhorstr, Wilhelm |
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1931 |
Hohnhorst, Georg |
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1932 |
Warnke, Heinrich |
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1933 |
Böttcher I, Heinrich |
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1934 |
Voßmeyer, Johann |
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1935 |
Eggers, Joh. Heinrich |
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1936 |
Hohnhorst, Wilhelm |
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1937 |
Bischoff, Georg |
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1938 |
Bischoff, Heinrich |
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1939 |
Hohnhorst, Wilhelm |
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1949 |
Bischoff, Johann |
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Peters, Dieter |
1950 |
Bischoff, Johann |
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Hensmann, H. |
1951 |
Wieting, Georg |
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1952 |
Menke, Hermann |
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1953 |
Hanken, Johann |
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Böttcher, H. |
1954 |
Dr. Voßmeyer, Heinrich |
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Friesen, E. |
1955 |
Schierenbeck, August |
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Bischoff, F. |
1956 |
Schierenbeck, Fredy |
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Weseloh, H. |
1957 |
Brümmer, Hannes |
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Kück, R. |
1958 |
Warnke I, Wilhelm |
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Suer, Dieter |
1959 |
Warnke, Helmut |
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Meyer, H. |
1960 |
Kaufmann, Dietrich |
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Ehlers, Hermann |
1961 |
Siemers, Willy |
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Brümmer, Dieter |
1962 |
Budelmann, Albert |
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Wieting, Gerhard |
1963 |
Peters, Dieter |
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Menke, Rolf |
1964 |
Warnke, Wilhelm |
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Hildebrand, Walter |
1965 |
Frische, Dieter |
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Warneke, Hans-Heinrich |
1966 |
Gutreise, Hugo |
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Noberini, H. |
1967 |
Troue, August |
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Koch, Horst |
1968 |
Böttcher, Heiner |
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Siemers, Karin |
1969 |
Hoppe, Heinz |
Klapproth, Lisa |
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Jabben, Rainer |
1970 |
Eickhorst, Friedrich |
Hohnhorst, Anneliese |
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Heusmann, Jutta |
1971 |
Peters, Dieter |
Wulf, Irma |
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Richter, B. |
1972 |
Menke, Hermann |
Menke, Hertha |
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1973 |
Troue, Fredy |
Lange, Irmtraud |
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Gefken, Thomas |
1974 |
Hilgenstühler, Heinrich |
Becker, Meta |
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Kühn, Melitta |
1975 |
Peters, Otto |
Schwarz, Friedlinde |
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Warneke, R. |
1976 |
Schober, Ferdinand |
Breitenwischer, Hannelore |
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Gefken, Susanne |
1977 |
Bloeck, Hermann |
Kühn, Alice |
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Peters, Angelika |
1978 |
Kaufmann, Dietrich |
Schwarz, Friedlinde |
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Muske, Martina |
1979 |
Schumacher, Manfred |
Becker, Meta |
Schober, Ferdinand |
Kosten, Michael |
1980 |
Cohrs, Gerhard |
Hohnhorst, Anneliese |
Budelmann, Albert |
Helms, Susanne |
1981 |
Lohmann, Werner |
Schuhmacher, Hannelore |
Hellmers, Theodor |
Hänsel, Michael |
1982 |
Hellmers, Theodor |
Kühn, Alice |
Hoppe, Heinz |
Gläser,Frank |
1983 |
Wulf, Otto |
Nolte, Melitta |
Witt, Karl |
Schweers, Normen |
1984 |
Seebeck, Hans |
Wührmann, Karin |
Hohnhorst, Fredy |
Bunger, Heike |
1985 |
Siemers, Reinhard |
Oltmann, Friedlinde |
Dr. Kläning, Georg |
Hänsel, Frank |
1986 |
Schulz, Friedmar |
Wührmann, Karin |
Eickhorst, Friedrich |
Pleuß, Hauke |
1987 |
Becker, Heinz-Georg |
Becker, Gisela |
Seebeck, Hans |
Guder, Falk |
1988 |
Frische, Dieter |
Buchmann, Elfriede |
Siemers, Willi |
Hermann, Sven |
1989 |
Sveijda, Josef |
Lohmann, Irmgard |
Schulz, Friedmar |
Sveijda, Nicole |
1990 |
Oltmann, Manfred |
Hickmann, Sigrid |
Becker, Heinz-Georg |
Klocke, Lars |
1991 |
Wührmann, Arnold |
Schulz, Gerda |
Klapproth, Dieter |
Hemmelskamp, Sandra |
1992 |
Stelljes Heiner |
Becker, Gisela |
Mai, Günther |
Kossens, Mike |
1993 |
Kasper, Wolfgang |
Geiß, Renate |
Heusmann, Bruno |
Wührmann, Andrea |
1994 |
Krause, Jürgen |
Kühn, Alice |
Kühn, Heinz |
Menke, Dennis |
1995 |
Wieting, Gerhard |
Stelljes, Marlene |
Lohmann, Werner |
Meyer, Sascha |
1996 |
Lampe, Norbert |
Hemmelskamp, Anke |
von Glahn, Heinz |
Krause, Sascha |
1997 |
Eickhorst, Herbert |
Kruse, Margret |
Breitenwischer, Hermann |
Rodenborg, Boris |
1998 |
Marquardt, Gottfried |
Menke, Irmtraud |
Seebeck, Hans |
Warneke, Henning |
1999 |
Hickmann, Günter |
Oltmann, Friedlinde |
Eickhorst, Herbert |
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2000 |
Jacobsen, Rüdiger |
Jacobsen, Karin |
Böttcher, Heiner |
Bothe, Michael |
2001 |
Kaufmann, Johannes |
Kasper, Ursula |
Peters, Dieter |
Wieting Philipp |
2002 |
Lampe, Norbert |
Lampe, Ingrid |
Böttcher, Heiner |
Nienstermann, Tamara |
2003 |
Nienstermann, Heiko |
Kaufmann, Sonja |
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Nienstermann, Tamara |
2004 |
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Bunger, Claus-Dieter |
Bothe, Florian |
2005 |
Stelljes, Heiner |
Stelljes, Marlene |
Bunger, Claus-Dieter |
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2006 |
Diephaus, Holger |
Nienstermann, Kirsten |
Krause, Jürgen |
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2007 |
Hänsel, Bruno |
Weber, Tanja |
Sveijda, Josef |
Sevecke, Ronja |
2008 |
Sanders, Hartmut Chr. |
Wührmann, Karin |
Kasper, Wolfgang |
Nienstermann, Talia |
2009 |
Krause, Jürgen |
Weber, Tanja |
Sveijda, Josef |
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2010 |
Nienstermann, Heiko |
Nienstermann, Kirsten |
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Nienstermann, Talia |
2011 |
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Bunger, Claus-Dieter |
Heine, Yannis |
2012 |
Wieting, Gerhard |
Ochs, Bettina |
Kasper, Wolfgang |
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Kleine Anekdoten über Wilhelm Hohnhorst („Hohner-Papi“)Wilhelm Hohnhorst („Hohner-Papi“) war langjähriges Mitglied im Erichshofer Schützenverein und ein wirklich guter Schütze, mit dem Ergebnis, dass er mehrfach Schützenkönig wurde und beim Preisschießen häufig richtig abräumte. Dabei kam es nicht selten vor, dass er zur Mutter von Lisa Osterloh kam und sagte:
Lisa Osterloh erinnert sich:
„Du Zine, gev mi mol dien Brill, dor kann ek better mit scheten.[…] Un jümmer, wenn he Musik moken dä, nöm he sin Rad, schnall sick de Tuba up den Puckel un för los un wenn he denn trögkomen dä, muss he ers mol up dat Klo, un dor kunn dat ween, dat he vergeten dä, de Dör totomoken. Un weil dat Musik moken domols ok nich ganz ohne Alkohol avgon de, konn de Lüe em tokieken, wi he up da Klo inslopen wär un sick dorbi up de Tuba afstütz. “
Georg Lübeck erinnert sich:
„Papi konn unheimlich good scheten. Ik glöv, he weer datteinmal Schützenkönig aber wenn Papi sin Gewehr nöm un ton Scheten förn wull, denn kek er vörher um de Eck. Löp he nämlich Zine öbern Weg, denn drei he glieks wo um, denn dröp he nix un he kunn glieks tohus blieben.“
Ein Schmankerl der besonderen Art ist die Erzählung von Ernst Schüttemeyer auf plattdeutsch:
Dat Erkshöfer Schützenfest fröher
Dat weer ja „dat Fest“ im Johr bi de Erkshöfjen. So lüttjet wi domols de Gemeend’ weer – fiern v’stünd’n se in ehre Gemeenschaft. Düsse schööne Tiet, wie’t fröher togohn hett, hört längst de V’gangenheet an, se is dat weert, dormol in rumtostöbern.
Ik mut dat nun so schrieben, wi miene Froo un ehr Süster as Kind un löter dit Fest erleevt hebbt. De Schützenplatz an de B& liggt jüst vor’t Öllernhus, un so schöön gelegen weer soll selten een.
Glieks achter de Telten grenzte da lüttje Fuhrngehölt. Dor inmitten weer de Scheetstand inboot. Vondog is von de Fuhrn nix mehr dor, nu stoht dor Hüüser op
Weer jo vörn Schützenvereen un de Piesels een Behelp to domolige Tiet. Ohne Wooter un Toiletten een Fest aftoholn, weer v’dammt nich so reek’n. Ober dat lööp sick allns trecht, denn de Oase weer jo gegenöber. Hier up de riesengrooden Deel speel sick allns af, Gedrobe, Fohrradstand, grooden Wooterkron, n’Toiletten, un sogor dat Fattbeer logerte up de köligen Deel.
De Gedrobenfroo moss besönners oppassen, dat nich so mit de Nodeln rumoort wöör, de konn mol vör de Keih int Hau komen. De meiste Arbeit un ok veel Spooß har mien domols tokünftigen Schwiegervadder. Weeken vörher wur de Deel wittschet un gründlich mokt, so güng dat Johr vör Johr, dorto köm denn dat Utleehn von dit und dat.
Wenn denn dat Karussel un de Scheetbude von Fischer-Bode kömen, föten all Kinner düchtig mit an. So bi lüttjen weer denn de Platz besett, wenn Brennings oder Langebein ehre Buden opstellt harn. De Wussbude draaf ok nich v’geeten weern, dor regier us Hemman Slachter mit siene Froo.
Den besten Platz harn de beiden Wohnwogens von Fischer-Bode, se stün#n op’n Hoff. Dor weern se good ophoben, hier geeft Wooter , Melk, Eier un wat man so op’n Buurnhoff allns kriegen kann. För ehre Bequemlichkeet harn de beiden Deerns Freekorten, bit se düsig weern. De Gedrobenfroo löt ok noch n’poor Mark springen, so dat se nich to korrt köm un sick düchtig freiten.
Ok de Neische konn dat nu langsom angohn loten, denn n’neet Kleed moss unbedingt ween. De Deerns un Jungs wurrn ok bedacht, ton Kinnerball schöll’n se fein ween
Manchmol harn Kinner ehr schöönet Tüch gor nich lang’n anhatt, denn weert all schitterig, Hart mol regent un twischen de Dackgooten sammelt sick dat Wooter, so wurr dat Telt n’beten op’nmokt. Dat Wooter plörr denn op’n Danzbodden. Wenn denn de Kinner rumdelgten, is dor manchet Kind mit dat schööne Tüch utrutscht, Modder har denn de Arbeit dorvon.
Sönndags, wenn de Schützen ehrn König afholt harn, güngt los. Ganz so veel Schützen wi vondog weernt de Tiet nich. Nun snackt de Froonslüer mol n’Wurt mit. Se hebbt sick op düssen Gebiet emanzipiert, wi dat hochdütsch heet. Bruukt vör ehre Schützenkeerls nich int Muuslock to kriepen. Dat sütt man jo an ehre schicke Uniform, op ehre Boss is bi wäilge keen Platz mehr vor Ordens …
Obend’s bien Fessball kriggt man jo Hunger von veelen Danzen, denn güngen wi eben no Huus, in de Kööken stünn alls op’n Disch. De Schützenvörstand un Kassierer güngen ok röber un tell’n de Innohme, se seeten in de besten Stuben. Viellich hett de een oder anner ok Hunger kreegen, wenn se de Köökendöör opmokt hebbt! Manchmol wurr dat Fess ok dör Kloppereen stört, denn wurn se no buten drängt un dor harn se ne Masse Platz to’n Uttobn.
Dat eene Mol güngt gewaltig lang, bi de Scheetbude wurn de Gewehropläiger afbroken, dor wurr denn mit slogen mit ehrn v’grellten Kopp, wo de Alkohodübel regier.
Denn rööp Froo Fischer-Bode: „Franz, den Hauptschalter aus!“ Nun weert düster, un so hett dor manch Neechieriger Prügel mitkreegen, de blooß tokieken woll. Manchmol wurr denn dat Bloot up de Deel afwuschen.
Mondogs obends weern de Erkshöfjen meistens unner sick, denn weert echt gemütlich. De Muskanten harn denn ehrn Dach, so köm dat ok foken vor, dat se in ehrn Dulon denn richtigen Ton nich tofoten harn.
Nun güngt denn bi lütten no Huus, toon Deel mossen Musikinstrumente von’n Teltdack runnerstott weern. Dat Schlimmste köm achterher, Bloosding, Rad un sick sülbens regiern – weer v’dammt nich eenfach, de dree unner een Hoot to krigen.
Ernst Schüttemeyer
vlnr:
1. Reihe: Dieter Klapproth, Hans Seebeck, Christian Kruse, Manfred Oltmann, Tamara Nienstermann, Claus Dieter Bunger, Fredy Hohnhorst, Reinhard Siemers, Herbert Eickhorst, Friedrich Eickhorst, Dr. Georg Kläning
2. Reihe: Ursula Kasper, Sandra Senkbeil, Christiane Lohmann-Wetjen, Mareike Meyer, Anke Hemmelskamp, Friedlinde Oltmann, Irmgard Lohmann, Irmtraud Menke, Margret Kruse, Marlene Stelljes, Karin Jacobsen, Sigrid Hickmann, Magdalene Eggers,
3. Reihe: Kai Plate, Talia Nienstermann, Karin Wührmann, Gerda Franzke, NN, Susanne Roos, Lisa Klapproth, Kirsten Nienstermann, Marina Meybohm, Bettina Ochs,
4. Reihe: Norbert Lampe, Dieter Peters, Philipp Wieting, Johannes Kaufmann, Jürgen Krause, Hermann Tietjen, Christian Kasper, Fredy Schierenbeck, Bruno Heusmann, Holger Diephaus, Hagen Kase, Ernst Heine, Werner Nienstedt, Rüdiger Jacobsen,
5. Reihe: Frithjof Troue, Hermann Bloeck, Gerhard Wieting, Wolfgang Kasper, Heinrich Cohrs, Bruno Hänsel, Günter Hickmann, Hans Heiner Stelljes, Heiko Nienstermann, Tim Ole Hülsemann, Stefan Lohmann,
6. Reihe: Gottfried Marquardt, Hartmut C. Sanders, Michael Teck, Sascha Meyer, NN