Bi Rik und Arm in Stadt und Land
sünd Jagdgeschichten allbekannt
de mehrsten sünd erdacht und lagen
de Wahrheit tritt in unsern Dagen
ganz marklich in den Achtergrund.
Doch min Geschicht is wahr - "Ick stund,"
so seggt den olen Heinrich Franzen
ein Söhn, de just mit sinen Ranzen
gemächlich tredend Schritt för Schritt
ganz möd' in ene Werthstuw tritt
"Ick stunn för'n gode drüthalf Stunn'n
in'n Föhrenkamp, an'n Waldessoom
mit minen Brösel in'n Munn'n
op'n Anstand achter Dannenboom
Ick let mi dat mal ins verlangen
den Räuber Reinke Voß to fangen
dree Ingedööms von junge Zägen
har'k föftig Schritt von minen Stand
de Krütz und Quer dör Holt und 'Wegen
Mit Möh slept op't Kartuffelland
dree Ilkenfall'n stell ick darneben
ick lur und lur, doch Reinke Voß
de lett sick in de Fall nich bringen
verschmähend mine Weidekost
let he se unbeachtet liggen.
Ick legg mi, wil't to lang mi dur
und wil ick mi ok möd har lopen,
behaglich achter'n Boom to schuur
und füng bi lüttjen an to slapen.
De Büss, de har ick neben mi
in't Gras leggt, wi dt so min Wies'
und ok de Zündhütchen darbi,
wat ebenfalls min Mode is."
"Dat däh woll nich de Mattigkeit,"
seggt Hermann Frey, sin Kamerad.
"Du harst Di woll ein Lüttjen fleit't,
Du harst so'n lüttjen Swips wiß sat't."
"Dat glöw ick mit," lacht ol Magreth,
de Werthsfro, "dat sind schöne Katten,
de statts to musen slaptund sett't
bi düster Nacht sick noch in'n Schatten."
"So swiegt doch mal, wenn ich vertell.
Ick will jo dat blot mal verklaren,
wat so en Voß in sin ol Fell
vör slaue Kneepe deiht verwohren.
So'nhalbe stünn'n har 'k woll döst
dor wak'd ick op und wat'n Wunner
dor segh ich wi twee grode Vöß
in aller Seelenroh,ganz munter
undmit'n Appetit wi'n Smeed,
dat ganze schöne Ingedööm
so na und na herünnerfret.
Ick wuß nich of ic´k wak of dröm.-
Stick keken si mi in'n Gesich',
Ick kunn s'von vörn oppt Korn blot nehmen
und dacht: von vörn dröps du se nich.
Nu wull ic mi denn grad bequemen
de beiden Lööpe so to richten
dat ick de Vöß miteenen Schuß
all beid to gliken kunn vernichten.-
Dor trippelt links bi mi in'n Busch,
en drütten von de Hönerräuber
vörsichtig dicht an mi vörbi,
ganz langsam an de Fall'n voröber.-
Mi kakt dat Blot als Suppenbrüh.-
sinnig, als slek 'n Katt op Socken,
legg an de Back ick min Geschoß:
dat Hart word luter mi to kloppen.-
Ick ziel, - drück af - dat ging lich los,-
twölf mal versäh de ole Büss.-
De Zündhütchen wörn all verschaten;
und twölfmal hör'n dit doch de Vöß,-
stör'n wull'n se aber sick nich laten,
se freten jümmer feste weg
toletzt dünk mi, se seten faste
se seten ok just in de Reeg
als wie de Falln,- Na ick passte
denn noch'n Ruus; und sacht
slek ick tor Siet.- Dor, - botz und krach!
güng't los; ick leet de Büsse fallen
verfir mi, kregen blassen Schreck
de Vöß de hören doch dat knallen
se löpen öber doch nich weg.
ha, ha, dacht ick, dat's openbar
nu sett't se all dree in de Fall'n.
ton Angriff mak ick mi nu klar,
de Deliquenten mi to halen.-
Und weller wört, als wenn ick dröm,-
denn - jedet Veh löp mit den Rest
von de dree Zägeningedöm
draff und Galopp to Lock." "Son Beest."
seggt Frey. "Wo güng dat aber to,
dat di dat grade muß mallürn,
dat de ol Büss, de süns doch so
leifig und fein is aftostüürn" -
"Ja, wenn Ji dat blot weten dähn,-
dat is jo jüs de Sak.-
Süh disse Vöss de harn dat sehn
dat ick nich stünn und wak.-
So'n Voß, jer dat's en slauet Deert.-
En Peerd und Hund sünd pfiffig;
doch so en Voß, de is gelehrt
und ganz verdeubelt kniffig;
'Süh, als ick wör so fein in'n Slap
glöw ick, - dat een sich unnützmak,-
denn Zündhütchen und Pulverfatt,-
de wören schier als Meßso natt.