Tonabbau

Paul Athmann
 
Die Weyher Ziegeleien holten sich den Lehm aus der Marsch. Der Transport zur Ziegelei erfolgte zunächst per Schubkarren, dann durch Loren-Bahnen, die von Pferden gezogen wurden, oder durch Pferdefuhrwerke. Später übernahmen dann Dieselloks den Loren-Transport. Später bringt man den Ton mit LKWs zum Ziegelwerk - meistens durch externe Lohnunternehmen.
 
"Reiche Väter - arme Söhne" 
 
Die Abbauflächen wurden - falls sie nicht im Besitz der Ziegeleien waren oder von ihnen erworben wurden - auf eine bestimmte Zeit an die Ziegeleien verpachtet. Es wurden genaue Auflagen vereinbart, welchen Pachtzins man für den Ton und welchen man für die Nutzung der Marschfläche zahlen musste. Nach dem Abbau musste eine genau bemessene Ackerkrume wieder aufgebracht werden (meistens um 30 cm). Da aber oft bis zu einem Meter Ton abgebaut wurde, lagen die Flächen nach der Wiederherstellung deutlich tiefer. In der sowieso feuchten und oft überschwemmten Marsch führte dies zur starken Vernässung der Flächen, was die nachfolgende  Bestellung oft unmöglich machte. Es war allenfalls an eine Nutzung als Kuhweide zu denken. In einem Schulaufsatz von 1959 beschreibt der spätere Tierarzt Jens Oetjen eine solche Fläche in der Marsch am Rieder See mit den Worten: "Noch wird das helle, schwache Grün von braunen Flecken und lehmigen, lockeren Maulwurfshaufen, gelb-farblosen Geilbülten und wenigen schwarzgrünen Binsen in den Furchen unterbrochen". 
 
Die relativ hohen Preise, die für den Tonabbau gezahlt wurden, reichten aber meist nicht aus, um den Lebensunterhalt der verpachtenden Bauern langfristig zu sichern. Nach dem Abbau blieb den Familien weniger zur Ernährung. Dies änderte sich erst, als nach dem 2.Weltkrieg die Überschwemmungen der Marsch ausblieben und durch den Bau des Rieder Umleiters und Vertiefung der Marschgräben in den 1950er Jahren eine Entwässerung der Marsch erreicht wurde. Der Wasserspiegel des Rieder Sees senkte sich dadurch um ca. 1 Meter, und viele der tiefer gelegten Tonabbauflächen konnten jetzt wieder beackert werden. 232
 
In neueren Zeiten werden die Flächen aber meistens nicht wieder für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Die Gemeinde kauft sie auf, um sie lokalen Unternehmen, die andere Flächen in der Natur "verbrauchen", als Ausgleichsflächen anbieten zu können - oder sie für Straßenbaumaßnahmen selber ausweisen zu können. Einige bleiben auch im Besitz der Ziegeleien, die sie als Ausgleich des Landschaftsverbrauchs nach dem Naturschutzgesetz renaturieren. So werden sie als Biotope erhalten und dienen damit der Tier- und Pflanzenwelt als Rückzugsgebiete.
 

Wie hier bei der Ziegelei Wehrmann wird heute der Ton mit Baggern und Lkw bewegt und bei der Ziegelei zwischengelagert. Der Ton wird dabei in einer kurzen Zeitspanne vom Abbaugebiet zur Ziegelei gebracht, um die Umweltbelastung auf den Wirtschaftswegen gering zu halten.  Bei der Ziegelei wird er mehrmals mit Baggern umgeschichtet und dabei gut vermischt. In den Ziegelhallen wird er dann gewalkt, gemahlen und erneut gemischt.  Zusätze vermindern das spätere Ausblühen durch Salze nach dem Vermauern. Vermischungen mit anderen, zugekauften Tonarten (vielfach aus dem Westerwald) erhöhen die Qualität oder  verändern die Farbgebung der Ziegel.


 

Tonabbauflächen in der Weyher Marsch
 
Im Folgenden stellen wir die Abbaugebiete kurz vor. Eine Übersicht aller Flächen ist im nächsten Kapitel enthalten.
 
Die Sudweyher Lehmkuhlen und der große Marschkamp
 
Diese schon 1836 und auch 1845 erwähnten 233 Lehmkuhlen wurden von der Sudweyher Ziegelei Köster/Esdohr abgebaut. Die Lehmkuhlen lagen entlang des Süstedter Baches, dort wo sich heute der Ortsausgang von Sudweyhe befindet, zwischen der heutigen Sudweyher Straße (Brücke/Kriegerdenkmal) und der heutigen Einmündung des Baches in den Kirchweyher See.

Foto von 2012: Die ehemaligen Lehmkuhlen am Süstedter Bach sind heute Wiesen. Hinter den Hecken ist schemenhaft ein Restgebäude der Ziegelei Esdohr zu erkennen (auf dem großen Marschkamp).
In der Landesaufnahme von 1773 werden an der Stelle der Lehmkuhlen die „Sudweyher Campe“ ausgewiesen.


Der große Marschkamp wird 1824 in den Anträgen für die Ziegeleigründung als nur schwer landwirtschaftlich zu nutzende Fläche beschrieben, die höher liege als die restliche Marsch. Sie wird zuerst, ab 1824, von der Sudweyher Ziegelei unter Claus Köster / Hinrich Oetjen abgeziegelt.    

 

 

Abbauflächen am Rieder Umleiter


Der Abbau von Ton am Rieder Umleiter erfolgte zwischen 1890 und 1930 durch die Ziegelei Wehrmann und die Ziegelei Löhr/Esdohr. 

 

Die Karte (TK 25) zeigt die Abbauflächen am Rieder Umleiter, die von der Ziegelei Löhr/Esdohr (K1K4) und von der Ziegelei Wehrmann (W1-W6) abgebaut wurden 234. Die Flächen Oe4 und Oe5 am Rieder See wurden von der Ziegelei Oetjen abgeziegelt.

Das Satellitenbild  (Google) zeigt die Flächen K4 (Abbau durch Kops-Esdohr), W1 (Abbau durch Wehrmann, heute wieder Acker) und W2 (ebenfalls Wehrmann, heute Brachland).

An den Böschungen erkennt man den Abbau der heute als Brachland dienende Fläche W2 (vorne der Rieder Umleiter).

Karte: geoweb LK 'Diepholz / mit eigenen Eintragungen
Karte: geoweb LK 'Diepholz / mit eigenen Eintragungen

Die Abbauflächen lagen in der Nähe der ehemaligen Ziegeleien Oetjen in Ahausen und Löhr/Esdohr am Kirchweyher See sowie der Ziegelei Wehrmann an der Rieder Straße. Sie wurden durch Feldbahnen mit den Ziegeleien verbunden.

Das Foto wurde im März 2010 vom Weg am Umleiter in Richtung Süden aufgenommen und zeigt die Abbaufläche W4. Der Weg rechts (Ahauser Wischdamm) kommt von der Rieder Straße, führt über den Rieder Umleiter und weiter in Richtung Sudweyhe, zur BremenThedinghauser Kleinbahn.

'Foto 3/2010 aufgenommen vom Limmerdamm in Richtung Westen
'Foto 3/2010 aufgenommen vom Limmerdamm in Richtung Westen

Die Abbaufläche W6 (im Hintergrund W5). Das Foto zeigt die Nässeanfälligkeit der Abbauflächen. Die mit Wasser gefüllten Rinnen sind notwendig, um die dazwischen liegenden Ackerflächen überhaupt bestellen zu können.

Das im März 2010 entstandene Foto der Fläche W3 vom Umleiter (vorne) aus, mit Blick Richtung Sudweyher Wischdamm. Links der Ahauser Wischdamm. 
2011 wird das dahinter liegende Flurstück (W14) von der Ziegelei Wehrmann ebenfalls abgeschoben und abgeziegelt. 2013 ist der Abbau abgeschlossen, und die Natur holt sich die Tonkuhlen zurück. Sie werden sich wohl als Brachfläche zum Biotop entwickeln, da hier tiefe Furchen übrigbleiben, die sich mit Wasser füllen.

 

Ton-Abbau zwischen Sudweyher Wischdamm und Ackerdamm

 
Fährt man den Weg vom Rieder Umleiter weiter in Richtung Sudweyhe, zum Ackerdamm bzw. zur Bahn hin, dann sieht man, dass dort zwischen Sudweyher Wischdamm und Ackerdamm noch eine weitere Fläche (W8) abgebaut wurde. Der Ton von dieser Abbaufläche wurde schon mit LKW zur Ziegelei Wehrmann gebracht. Der letzte Abbau erfolgte bis 2008. 

 

Foto April 2010: Blick vom Ackerdamm zum Wischdamm
Foto April 2010: Blick vom Ackerdamm zum Wischdamm

Im April 2010 ist diese Tonkuhle W8 teilweise mit Wasser gefüllt und hat Besuch von ein paar Wasservögeln. 
 

 

Das Google-Luftbild zeigt die Fläche W8 zwischen Sudweyher Wischdamm (oben) und Ackerdamm (links unten) und Ahauser Wischdamm (annähernd Bilddiagonale).

 

Abbau am Rieder See / auf dem Limmer

Foto: Wilfried Meyer 1992
Foto: Wilfried Meyer 1992

Das Luftbild von Wilfried Meyer aus dem Jahre 1992 zeigt den Rieder See (oben) mit der Ablagerungsfläche für den Schlamm aus der Ausbaggerung des Sees (helle Fläche links). Dieses Flurstück war von der Ziegelei Wehrmann abgebaut worden, als die Feldbahn noch von der Wehrmann‘schen Ziegelei am Rieder Umleiter entlang bis hierher führte. 

Wehrmann baute auch die vom See zum rechten Bildrand verlaufende längliche Fläche (W7) ab. Sie ist heute ein Biotop und im Besitz der Ziegelei.  In der Karte des LK Diepholz ( Geoweb) sind in dem Abbaustück mehrere kleine Teiche eingezeichnet. Sie sind im Luftbild durch das dichte Buschwerk abgedeckt.
In der oberen linken Bildecke ist die kleine Ahauser Siedlung "Bei der Ziegelei" zu erkennen. Dort stand auch die Ziegelei von Oetjen. Die Ackerstücke zwischen der Ziegelei und dem Rieder See stellen Tonabbauflächen dar. Ebenso wurde südlich des Sees abgebaut, dort wo jetzt Wiesen bzw. Äcker sind und die durch Hecken eingezäunte längliche Brachfläche (in der oberen rechten Bildecke). Der Ton wurde mit einer Feldbahn, die über den See führte (dort, wo noch heute eine Brücke hinüberführt), zur Ziegelei Oetjen in Ahausen transportiert.
 


 

Ton-Abbau in der Nähe der „Alten Ziegelei“

Die Ziegelei Löhr (Esdohr) baute den Lehm in der Wiese hinter der Ziegelei ab (K1) und war auch am Abbau am Rieder Umleiter beteiligt: Zwei Flurstücke (K3,K4) in der Nähe der Sudweyher Straße zwischen Umleiter und Sudweyher Wischdamm wurden von der Löhr'schen Ziegelei abgeziegelt. Außerdem wurde die Fläche zum Kirchweyher See hin abgebaut (zwischen der Ziegelei und dem See, K2) 235 Vermutlich wurden auch die Flurstücke zwischen der Ziegelei und der Sudweyher Straße ageziegelt. Der Abbau erfolgte wahrscheinlich schon kurz nach dem Bau der Ziegelei (1824). Zu dieser Zeit wurde die Ziegelei von Claus Köster und Johann Heinrich Oetjen betrieben.


 

Tonkuhlen an der Ochtum in Kirchweyhe

Der Abbau erfolgte nach 1980 durch Ziegelei Wehrmann. Es sind 2 nebeneinander liegende Flurstücke zwischen der Ochtum und dem Weg „Erster Gang“: 
W9: Der Ton-Abbau erfolgte bis 1980. Heute ist es ein Biotop, das sich im Besitz der Gemeinde Weyhe befindet. Die Fläche W9 wurde 1989 im Stillgewässerkonzept der Gemeinde Weyhe von 1989 als wertvolles Biotop verzeichnet. 
W10 (östlich angrenzend an W9): Der Abbau erfolgte zwischen 1980 und 2000. Die Fläche ist 2009 von den Weyher Jägern aufgeforstet worden und wird damit das Biotop vergrößern.

Zeichnung des Abbaustücks W9 . Die Kuhlen verlaufen parallel zueinander - zwischen „Erstem Gang“ und der Ochtum.

planungsgruppe gruen 1989
planungsgruppe gruen 1989

Die langgezogenen Kuhlen (W9) sind durchgängig mit Wasser gefüllt. Sie sind kaum zugänglich. Hier kann sich jetzt die Flora und Fauna entwickeln und zurückziehen. 


 

Ton-Abbau nördlich des Rieder Sees

 
Die Ziegelei Oetjen baute zwischen dem Rieder See und der Ziegelei mehrere Flächen ab. Nach 1938 ging man auch auf die nördliche Seite der Rieder Str. und baute in der Nähe des Oetjen-Hofes ab. 
Die Fläche  Oe1 ist wohl schon mit der Gründung der Ziegelei ab 1854 abgebaut worden, während Oe2 im Jahre 1909 von Johann Hillmann gepachtet und bis 1914 abgeziegelt wurde. 
Oe3 ist entweder auch schon zu Beginn (ab 1854) abgebaut worden, oder zumindest vor 1938. Nach 1938 ging man über die Rieder Straße und baute die Wiese (Oe6) zwischen dem Hof Ahausen Nr.3 ( Oetjen) und der Straße ab. Später kam auch die Wiese (Oe9) von Dörgeloh (Hof Ahausen Nr.8) hinzu. Die Abbauflächen sind heute wieder als Acker oder Wiesen genutzt.

 

Tonkuhlen Ahauser Kuhweide

 
Abbau durch die Ziegelei Wehrmann.
 Auf dem Sande / Sudweyhe, Deichvorland an der Weser (Zwischen "Alter Weser" und Wieltsee)

 

Fotos 2010
Fotos 2010

Auf dem Google Luftbild sind die Tonkuhlen am Ahauser Deich (unten) im Deichvorland abge-bildet. Am oberen Bild-rand, zur Weser hin, sind die im Jahre 2010 noch im Abbau befindlichen Kuhlen erkennbar, wäh-rend sich zum Deich hin schon ein Biotop mit Busch- und Baumbestand entwickelt hat. 


Auf dem Foto erkennt man die Bodenschichten: Unter der Ackerkrume beginnt die Ton- bzw. Lehmschicht. Ihre Mächtigkeit beträgt hier bis zu 5 m, während an anderen Stellen meist nur bis 1,5 m gefunden wurden. 236
In dem älteren Abbaugebiet werden die Kuhlen der Natur überlassen. Hier findet keine Nutzung mehr statt. Das Biotop ist mit Buschwerk zwischen den Wassertümpeln bewachsen und befindet sich  jetzt im Besitz der Gemeinde Weyhe, während der nördliche Teil im Besitz der Ziegelei Wehrmann verbleibt. 

2013 ist die Tonkuhle schon fast wieder renaturiert. Es hat sich Schilfröhricht angesiedelt, und die Ufer sind von allerlei Pflanzen bewachsen. In den angrenzenden Wiesen und auch in den Tonkuhlen suchen die Ahauser Störche und andere Vögel nach Futter.

 

Ton-Abbau zwischen der Alten Weser Ahausen und der Weser

 

Nördlich der Alten Weser liegen die abgeziegelten Flächen der Ziegelei Oetjen in Ahausen, die von 1938 bis 1960 dem Tonabbau dienten

 

Foto: 2013 (Oe7)
Foto: 2013 (Oe7)

Das Luftbild (NLWK) von 2010 zeigt eine helle Fläche in der Bildmitte (Oe7), angrenzend an die Wehrmannsche Abbaufläche W11 auf der Ahauser Kuhweide, und nordöstlich von Oe7 liegt eine weitere Wiesenfläche (Oe8). Unten rechts ist die Alte Weser bei Ahausen zu erkennen.


An den Bodenwellen kann man die Abbaugebiete erkennen, auch wenn sie wieder eingeebnet wurden und erneut landwirtschaftlich genutzt werden.


 

Abbau an der Seewendung (in der Nähe der Ziegelei Wehrmann)

Die Wiesen/Äcker (Flächen W12 und W13) neben der Ziegelei Wehrmann (am Weg "Seewendung") sind ebenfalls für den Lehmabbau 'tiefer gelegt' worden. 
 
 Die Fläche W12 ist heute Acker.


 

Abbauflächen in der Leester Marsch 

 
Auch in der Leester Marsch nahe der Ochtum war Lehm und Ton vorhanden. Die Arster Ziegeleien waren daher dort entstanden. Ebenso holte Hinrich Ahrens in Dreye den Ton für die Ziegel von den nahen  Lehmkuhlen an der Ochtum.  Später machten die Leester sich den Lehm dort ebenfalls zunutze und gründeten eine Genossenschaftsziegelei am Weidufer. Den Ton mussten sie eine lange Strecke über Pferde-Loren zur Ziegelei fahren.

 

Katasteramtskarte v. 1900 aus: Hahn/Ratjen/Riehn 2009
Katasteramtskarte v. 1900 aus: Hahn/Ratjen/Riehn 2009

Die Gemarkungskarte (um1900) zeigt die Abbauflächen der Leester Ziegelei direkt an der Ochtum, die damals noch wesentlich breiter war. Hier bauten auch die Arster den Ton für ihre Ziegeleien ab. 

Abgebaut wurde auf dem Brüggefeld (Arsten), Auf dem Riede, in der Leester Marsch jenseits der Ochtum (also auf Leester Seite) durch Ziegelei Hermann Menke, Hohe Wührden (Fund einer spätsächsischen Warf / 8. Jh.) durch Ziegelei Phil.Heinr.Ebeling (vorher: Kismeierhof Hinrich Bätjer). 

Eingezeichnet sind die Ziegeleien (gelb) und die vermuteten Abziegelflächen (braun) sowie die Lorenbahn-Brücke (handschriftlich markiert). Da keine Unter-lagen über die abgezie-gelten Flächen mehr vor-handen sind, wurde ange-nommen, dass alle in der Karte als ungenutzt mar-kierten Flächen rund um die Ziegeleien der Abzie-gelung unterlagen. 

Tonabbau durch Arster Ziegeleien südlich der Ochtum

 

Als der Lehm nördlich der Ochtum zur Neige ging, pachteten die Arster Ziegeleien auch Flächen südlich der Ochtum, in der Leester Marsch. 

 

"Johann Ahrens (auf der Rieder Höhe), Hermann Menke (im Brüggefelde), und Hinrich Ahrens (in Dreye) hatten zunächst das Brüggefeld rechtsseitig abgeziegelt. Danach gingen sie über die Ochtum, um auch in der Leester Marsch den Ton abzubauen". 237


Dazu wurden 2 Brücken über die Ochtum gebaut, um den Ton zu den Ziegeleien bringen zu können. Beide Brücken existieren heute nicht mehr. Auch der Meliorationskanal des Brinkum-Leester Schleusenverbandes (zwischen Ziegeleien und Ochtum) wird von einem der Wege überquert. Dort wo der Kanal lang lief, ist heute ein Wirtschaftsweg.

 

Auf der Landesaufnahme von 1900 sind 3 Zuwege von den Arster bzw. der Dreyer Ziegelei Ahrens (rechts) zur Ochtum eingezeichnet. Während die Wege der beiden Arster Ziegeleien auf Brücken die Ochtum überqueren, endet der Weg von Hinrich Ahrens an der Ochtum-Nordseite. Die weißen Flächen in der Karte sind vermutlich abgeziegelt worden, während die anderen als Weideland markiert sind.

Repro: K. Hahn, NHB Spurensuche 2011
Repro: K. Hahn, NHB Spurensuche 2011

In einem Vertrag aus dem Jahre 1913 der Frau Meyer (Wwe von Gerd Meyer) in Leeste mit Herrn Ebeling wird der Zins für den Abbau der Meyerschen Kampes (an der Ochtum?) festgelegt: pro Morgen müssen 2062,50 M gezahlt werden (2 1/2 Fuß tief, pro Fuß 825 M.) 238 
Die Fläche muss innerhalb von 4 Jahren abgeziegelt sein, andernfalls sind weitere 400 Mark zu entrichten.
 
Phil. Heinr. Ebeling war von 1889 bis 1926 Besitzer der Bätjerschen Ziegelei (Kismeierhof) in Arsten . Abgeziegelte Flächen: Kamp „Hohe Wührden“ u.a. 239