Geschichtsgruppe Weyhe
Paul Athmann
Lage: Kirchweyhe, Kirchweyher Str. 14 (Alte Nr.: Brinksitzerstelle 84)
Heinrich Esdohr hat für die Familie Dörgeloh die Geschichte der Hausstelle aufgeschrieben:1
Um 1730 ist Hinrich Siedenburg der Besitzer. Er hat die Stelle vermutlich von Balduin Budelmann („Bollwin“) erworben. Ob er auch schon eine Gaststätte führt, ist nicht aus den Akten zu entnehmen.
Um 1585 hat Kirchweyhe 2 Krugwirtschaften.2 Ob eine davon den Siedenburgs gehörte, ist nicht mehr zu ermitteln, da die Kirchenbücher verbrannt sind. Jedenfalls gibt es zu dieser Zeit schon den Brinksitzer Johann Siedenberg (oder Siedenburg), und 100 Jahre später wird die Siedenburg‘sche Brinksitzerstelle so beschrieben: 3
„Johann Siedenberg von Rieckmers Stette, Deßen Vatter, welcher sich Siedenburg nennet, hat sich auf obbenannte Stettebefriehen und […] Anno 1668 Sich auf der Gemeinheit gesetzet. Deßen Frau heißet Geesche Risteten, auch aus dem Dorfe von einer Amtsbrinksitzerstette bürtig, sein Leibfreye Leuthe.“
Wie Heinrich Esdohr in der Hofgeschichte mitteilt, hat Pastor Mauch nach dem großen Brand von 1776 ein Einwohnerverzeichnis neu angelegt. Danach ist ein Haus auf dem Weyhenhof, der ja an das Gut Sudweyhe verkauft war, an Hinrich Siedenburg vermietet, der dort mit seiner Frau Margarethe geb. Logemann, seiner Tochter Anna Margarethe und deren Ehemann Hinrich Busch lebt. Hinrich Siedenburg vererbt die Siedenburg’sche Stelle seiner Tochter Anna Margarete und ihrem Mann Hinrich Busch. Deren Sohn Johann hat mit seiner Frau Magdalena geb. Warneke einen Sohn Johann Hinrich, der die Stelle wohl um 1834 übernimmt und als Gastwirt eingetragen ist. Spätestens ab 1834 wird die Stelle also wohl eine Schankerlaubnis gehabt haben.
Mit Gesche Budelmann hat Johann Hinrich Busch mehrere Töchter und nur einen Sohn, der aber schon mit 2 Jahren stirbt. Damit erbt 1871 seine Tochter Anne Adelheid die Gastwirtschaft. Sie heiratet Heinrich Warneke, und deren Tochter Gesine Warneke führt um 1895 die Gastwirtschaft. 1897 nimmt sie Johann Heinrich Dörgeloh zum Ehemann, und von nun an heißt das Gasthaus Dörgeloh, ohne allerdings den alten Namen „Sienborg“ abzulegen.
Johann Heinrich Dörgeloh stammt vom Sudweyher Vollmeyerhof Nr. 2 Rieckers / Dörgeloh ( Achter der Beeke 35). Sein Vater Friedrich Dörgeloh war der 2. Sohn des Vollmeyers J. H. Dörgeloh (*1798, + 1884), und dessen Vorfahren lassen sich auf Hinrich Dörgeloh (*1720, +1783) zurückverfolgen:4
Hinrich Dörgeloh (*1720,+5.3.1783) Sudweyhe Nr. 2
+ Joh. Hinrich Dörgeloh (*1.4.1764,+3.6.1818) 5 Hoferbe Sudweyhe Nr. 2
oo Adelh. Meyer (*1770 Hassinghausen, +1837)
+ Joh.H. Dörgeloh (*1798 Sudweyhe, +1884) Hoferbe Sudweyhe Nr 2
oo Wübke Meyer (*1803 Kirchweyhe, + 1879)
+ Johann Heinr. Dörgeloh (27.11.1826, + 13.7.1887), Hoferbe Sudweyhe Nr. 2
+ Friedrich Dörgeloh (*3.5.1829 Kirchweyhe,+ 21.5.1911)
oo Gesche Esdohr (* 1827 Sudweyhe, + 1889) verwitw. Wittrock
+ Johann Hinrich Dörgeloh (*1865 Kirchweyhe, + 1922)
oo Gesine Warneke (*1872, + 1902)
oo Margarethe (Meta?) Garbs (* 2.9.1875, + 1964)
+ Friedrich Heinrich Dörgeloh (* 1904. + 1991)
Friedrich Heinrich Dörgeloh ist 18 Jahre alt, als sein Vater Johann Heinrich 1922 stirbt. Da er noch unmündig ist, kann er die Gastwirtschaft nicht gleich übernehmen. 1936 aber ist im Adressbuch der Gemeinde Kirchweyhe schon vermerkt: „Friedrich Dörgeloh, Gastwirt, Kirchweyhe 82“. Seit 1934 ist Friedrich schon Gemeindebrandmeister in Kirchweyhe.
1960 heiratet Friedrichs Sohn Heinz-Hermann die Gastwirts-Tochter Herta Brockmann aus Westen. Heinz-Hermann und Herta führen die Gastwirtschaft bis 1996.
Modernisierungen wären nötig gewesen, aber bei ausbleibenden Gästen scheut man das Risiko großer Ausgaben. Auch haben die eigenen Kinder kein Interesse an einer Gastwirtschaft. Daher wird sie an die Familie Schmidt verpachtet.
Wie schon die Dörgelohs, so kann auch die Familie Schmidt dem Trend der Zeit nichts entgegen setzen: Die Gäste bleiben zuhause, trinken ihr Bier lieber aus Flaschen, vorm Fernseher in häuslicher Umgebung. Auch Familienfeste werden weniger.
Schließlich wird das Gasthaus geschlossen. 2014 wird es verkauft an den Bauunternehmer „Creativ-Bau“ in Leeste, und 2015 wird es abgerissen. Dann werden 2 neue Reihenhaus-Blocks auf dem Platz des Gasthauses errichtet.
Die Geschichte im Einzelnen 6
An der früheren Hauptstr.10, später Kirchweyher Str. 14, gegenüber der Wilhelmseiche und der Dorfstraße, steht bis 2015 das Gasthaus Dörgeloh.
Die Postkarte um 1907 zeigt die Wilhelmseiche mit einem schützenden und schmücken-den Zaun. Dahinter liegt das Gasthaus Dörgeloh, das damals noch das Gasthaus Busch war. Davor hieß die Stelle Siedenburg, und daher wurde das Gasthaus von den Einheimischen immer “Sie-denburg-Dörgeloh“ bzw. im Plattdeutschen „Sienborg“ ge-nannt. Das Strohdachhaus auf dem Foto wurde 1938 abgerissen. Dort entstand später ein Sommergarten.
Auf der Rückseite ist die Postkarte adressiert an
„Gesche Ahrens
Kirchweyhe
bei der Wilhelmseiche
Mesdor“
Mesdor war die Bezeichnung für diesen Teil des Dorfes, herrührend von der Lage des Geestfeldes südlich der Dorfstraße, wohin die „Tür für den Mist“ geöffnet war.
Dieses Foto des Gasthauses ist wohl so um 1910 entstanden 7. Es ist beschriftet mit „Unser Haus“ und „Grete“. Damit dürfte die 1907 geborenen Tochter „Grete Becke“ von Johann Heinrich Dörgeloh gemeint sein, die auf dem Foto etwa 3-4 Jahre alt ist. Somit wäre das Foto dann von 1910 oder 1911. Auch auf dem Foto ist das Auto von Dr. Willms. Auf Rezepte für die Familie Dörgeloh malte er stets einen Bierkrug.
1910 und auch noch 1920 ist Johann Heinrich Dörgeloh der Wirt. Eine Postkarte aus dieser Zeit 8 zeigt das Gasthaus mit den Kindern von Dörgelohs.
Meta Dörgeloh, Johann Heinrichs Frau, führte nach dem Tod ihres Mannes die Gastwirtschaft von 1922 – 1934. Dann übernahm der Sohn Friedrich mit seiner Frau Marga den Betrieb.
Auch die kleine landwirtschaftliche Anbaufläche am Kuhzaun wurde zu dieser Zeit noch bearbeitet – bis in die 1950er Jahre.
Friedrich führte nach dem Tod seines Vaters gemeinsam mit seiner Mutter Meta das Haus. 1934 übernahm er mit seiner Frau Marga die Gaststätte.
1938-1940 wurde das Haus umgebaut: Das alte Strohdachhaus wurde abgerissen. Ein Saal und eine Veranda kamen zur Gastwirtschaft hinzu. Auch der Sommergarten wurde angelegt.
Während des 2. Weltkriegs gerät Friedrich Dörgeloh in Finnland in Gefangenschaft, die er aber unbeschadet übersteht.
Zum Ende des Krieges werden Flüchtlinge im Gasthaus einquartiert. Nachdem während des Krieges der Saal schon mit Büromöbeln einer Bremer Firma vollgestellt worden ist, müssen nun 2 Familien untergebracht werden, eine mit mehreren Kindern. Eine Familie (Haschke) wohnt im Schießstand, d.h. im Gewehrstand innerhalb des Gasthauses. Die andere kommt ins Gasthaus. Die Familien ziehen dann später nach Sudweyhe. Die Familie Haschke gründet in Sudweyhe einen Baubetrieb und ist dann häufig im Auftrag der Gemeinde eingesetzt.
Marga Dörgeloh, mit Schürze hinter der Theke – dieses Bild kennen die älteren Kirchweyher noch sehr gut.
1950 baut Dörgeloh die neue Doppel-Kegelbahn.9
Zu den besten Zeiten sind bei Dörgeloh 34 Kegelclubs aktiv. Am Wochenende müssen Schichten gefahren werden, um alle Clubs zum Zuge kommen zu lassen. Einige Clubs kegeln jede Woche, andere 14-tägig oder alle 4 Wochen.
Jährlich finden Wettbewerbe („Königskegeln“) statt mit einem Keglerball zum Abschluss.
1952 ist die Feier der Feuerwehr Kirchweyhe zum 50jährigen Bestehen bei Friedrich Dörgeloh. Die Feuerwehr trifft sich regelmäßig hier, bis ein neues Feuerwehr-Gerätehaus an der Dorfstraße gebaut wird.
Ein Luftbild aus den 1950er Jahren zeigt die Kegelbahn deutlich.
Neben der Kegelbahn befindet sich der Kleinkaliber-Schießstand. Es wurde vom Stand aus nach draußen über den Hof geschossen.
Spezielle Kugelfang-Vorrichtungen schützen die Gebäude und die Personen darin.
Bei Dörgelohs ist das Essen immer reichhaltig. Foto von 1955.10
Bis weit in die 1950er Jahre gibt es bei Dörgeloh die sogenannten „Kochfrauen“. Das sind Frauen aus dem Dorf sowie aus Sudweyhe und Barrien, die bei Dörgeloh aushelfen und bei Hochzeiten etc. kochen. Sie haben in der Küche dann das Sagen.
Die Kochfrauen führen Buch, was für die Feiern benötigt wird: Die Gastgeber – nicht die Gastwirte – haben diese Zutaten zu beschaffen und beim Wirtshaus abzuliefern, soweit vorbereitet, dass die Frauen nur noch zu kochen haben.
Am Festtagsmorgen kommen dann die Nachbarn zum „Mettbälle drehen“. Das geschieht so früh, weil die Nachbarn ja auch eingeladen sind und noch zum Friseur müssen, um dann pünktlich zum Fest erscheinen zu können.
Das Hochzeitsessen besteht aus 4 Gängen: Hühnersuppe, Hühnerfrikassee, Braten mit Gemüse und Kartoffeln sowie Dessert.
Im Laufe der Zeit ändern sich die Verhältnisse: Die Speisen werden nicht mehr angeliefert. Die Wirtin steht nun selbst in der Küche und hat feste Hilfen. Auch das Menu ändert sich: Hühnerfrikassee kommt aus der Mode, und schließlich werden die Feierlichkeiten kleiner oder die Leute fahren stattdessen in Urlaub.
Nach alter Sitte: Begrüßung des Hochzeitspaares durch den Wirt, Heinz-Hermann Dörgeloh.
Der Saal fasst in den 1950er Jahren bis zu 100 Personen, bei normaler Bestuhlung bis zu 80. Eine Bühne gibt es nicht, dafür ein kleines Podest, auf dem die Musiker Platz nehmen.
Auf dem Saal wird damals auch geturnt, wie in vielen Gasthäusern - in Ermangelung von Turnhallen.11
Auf dem Saal finden die verschiedensten Veranstaltungen statt. So lädt z.B. die ev. Kirche zum „Jung Mädchen Kreis“. Im Hintergrund ist die „Jahn‘s Combo“ zu erkennen.12
Bei größeren Familienfeiern (Grüne Hochzeiten, Silberhochzeiten, Goldene Hochzeiten usw.) wird auf dem Saal auch immer gut getanzt.
1960er Jahre
Das Farbfoto aus den 1960ern zeigt das Gasthaus gegenüber der Wilhelmseiche (Friedenseiche) an der Einmündung der Dorfstraße in die Kirchweyher Straße. Damit wird auch die zentrale Lage im Dorf Kirchweyhe deutlich.
Das Gasthaus in den 1960er Jahren
1960 heiraten Heinz-Hermann Dörgeloh und Herta geb. Brockmann aus Westen, eine Gastwirtstochter, die am Bahnhof in Westen den Betrieb einer Gastwirtschaft von klein auf kennen gelernt hatte.
In den 1970er Jahren wird die Küche in einem Anbau untergebracht. Auch die Toiletten werden renoviert.
Friedrich Dörgeloh stirbt 1991. Von 1960 bis 1996 betreiben Herta und Heinz-Hermann Dörgeloh das Gasthaus.
Der Saal in den 1960er Jahren.
Hier wird zu Weihnachten, Sylvester, Ostern und Pfingsten getanzt und gefeiert. Kohl- und Pinkeltouren enden hier, Weinfeste gibt es zeitweise auch.
Die Gaststube
An der Theke ist es gemütlich, und am Stammtisch wird viel erzählt und diskutiert
.
Die Musikbox hat die Platten, die das Stammpublikum zu der Zeit hören will.
Das Clubzimmer
Das Clubzimmer in den 80er Jahren. Es eignet sich für kleinere Gesellschaften, wie Geburtstage, Konfirmationen, Verlobungsfeiern usw.
Der Stammtisch
Es gibt Stammtische der Schützen, der Jäger und der Kartenspieler.
1960 führt der Umzug zur 1100-Jahrfeier des Ortes Weyhe am Gasthaus vorbei.
Auch die Wirte treffen sich bei Dörgeloh. Ihr Verband DEHOGA (Altkreis Grfsch. Hoya) ist durch die Herren (v.l.) Walter Steimke aus Graue, Heinz-Hermann Dörgeloh, Heinrich Bomhoff aus Bruchhausen-Vilsen und Heinz Gefken aus Brinkum vertreten.
37 Jahre führen Heinz-Hermann und Herta Dörgeloh das Gasthaus. Früher wurde von früh bis spät in die Nacht gearbeitet. Einen Ruhetag gab es anfangs nicht. Anfang der 60er Jahre sind Dörgelohs unter den ersten Gaststätten, die den Ruhetag einführen.
1980 ist der Giebel frisch gestrichen.13
Dörgelohs Kinder machen zwar eine Ausbildung im Gaststättengewerbe, entscheiden sich aber schließlich gegen den Beruf des Gastwirtes. Somit werden auch die Pläne, die Gaststätte zu einem Hotel auszubauen, beiseite gelegt.
Als Heinz-Hermann und Herta das Rentenalter erreicht haben, verpachten sie 1996 die Gastwirtschaft.
Die Familie Schmidt pachtet das Gasthaus. Sie will „Tradition mit frischem Wind“ bieten. Sie führt die Ausrichtung der Schützenfeste ebenso weiter wie die allwöchentlichen Schießübungs-Treffen. Bei Schmidt sind noch diverse Kegelmannschaften aktiv. Das Restaurant bietet 50 Sitzplätze und einen gutbürgerlichen Mittagstisch. Die Familienfeiern werden weiterhin in besonderer Atmosphäre gestaltet. Der Saal bietet 120 Plätze und ist damit auch für Hochzeiten geeignet. Auch Versammlungen können bei Schmidts im Dörgeloh’schen Gasthause abgehalten werden. Schmidts bieten auch einen Partyservice für Feiern, die in heimischer Umgebung stattfinden sollen.14
Der neue Schmidt’sche Biergarten bietet 70 Sitzplätze.15
Der Saal ist im Jahr 1998 wieder bereit für eine Feier.16
Durch Werbeanzeigen (z.B. im Weyher Magazin im Juli 1998 mit dem Hinweis auf den neuen Biergarten) versucht die Familie Schmidt das Interesse der Gäste neu zu wecken. Auch ein Partyservice wird angeboten.
Im Saal ist eingedeckt für eine Familienfeier.17
2008 stirbt Heinz-Hermann Dörgeloh. Die Ära Dörgeloh auf der Siedenburg‘schen Stelle ist damit endgültig beendet.
Drei Generationen Dörgeloh beim Schnee-Schüppen.
Das Gasthaus 2009.18
2008 wird der Betrieb eingestellt. 2014 wird das Haus verkauft an eine Baufirma (Creativ-Bau aus Leeste). Es sollen 14 Reihenhäuser entstehen, in 2 Zeilen. Dazu 14 Garagen und weitere Kfz-Stellplätze. Zur Kirchweyher Straße hin soll ein Wall für Lärmschutz sorgen.
2015 steht das Gasthaus kurz vor dem Abriss.19
Creativ-Bau hat schon ein Bauschild aufstellen lassen, auf dem die geplanten Neubauten abgebildet sind.
Dann erfolgt der Abriss: Ein letzter Blick in den Saal.20
Dörgeloh und der Schützenverein Kirchweyhe
Bis zum 2. Weltkrieg hat der Schützenverein von Kirchweyhe seinen Schießstand in der Scharmarsch. Diese Anlage wird im Krieg völlig zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg wird der Schießstand am Gasthaus Dörgeloh, also beim Vereinswirt, neu gebaut.
Dabei wird am Anfang aus dem Kleinkaliber-Stand am Gasthaus entlang der Kegelbahnen in den hinteren Bereich auf Zielscheiben geschossen. Die umliegenden Gebäude werden durch spezielle Kugelfangvorrichtungen gesichert.
Seit dem2. Weltkrieg feiert der Kirchweyher Schützenverein jährlich das Schützenfest bei Dörgeloh. Dazu wird neben dem Gasthaus auch das Vereinsheim gebaut.
Schießstand und Vereinsheim des Schützenvereins direkt hinter dem Gasthaus.
Foto vom Schützenfest 2007 21
Das Schützenfest findet immer auf dem Platz hinter dem Haus statt. Dort wird ein großes Zelt aufgebaut. Auf dem Festplatz werden jeweils ein Kinderkarussell, eine Getränke- und eine Wurstbude, ein Verkaufsstand mit Süßigkeiten, eine Schießbude und ein Festzelt aufgebaut. Der König wird auf dem Schießstand ermittelt. Die Proklamation des Königs erfolgt im Garten des Gasthauses, am Fahnenmast.
Das große Karussell steht an der Straße, alles andere spielt sich hinter dem Haus ab.
Die „älteren Herrschaften“ sitzen bei Dörgeloh auf dem Saal. Die Proklamation des Schützenkönigs findet jeweils am Fahnenmast der Marine-Kameradschaft statt.22
2007 gibt es Querelen über die Ausrichtung des Schützenfestes: Wegen des Rückgangs der Mitglieder und der aktiven Schützen lohnt es sich für die Wirte immer weniger, die Schützenfeste auszurichten. Man denkt über die Zusammenlegung von Vereinen nach.
2014 erfährt der Vorsitzende des Schützenvereins, Herbert Jung, vom Verkauf des Areals an eine Baufirma (Creativ-Bau) über das Bauschild. Er pocht auf einen Erbbauvertrag, der bis zum Jahr 2018 gültig ist.
Schließlich einigt sich der Schützenverein mit der Baufirma über den Kauf des Vereinsgrundstückes und den Erhalt des Vereinsheims.
2020: Die neuen Reihenhäuser auf dem Platz des Dörgeloh’schen Gasthauses und das erhaltene Vereinsheim des Kirchweyher Schützenvereins.
Die Marine-Kameradschaft 14/18
Seit dem 1. Weltkrieg treffen sich die ehemaligen Marine-Soldaten der Kameradschaft von 14/18 bei Dörgeloh.
Die Mitglieder der Kameradschaft bereiten die Aufstellung des Fahnenmastes vor. v.l.: Kramer, Höhne, (2x unbekannt), Weigand, Backhaus, Kramer, Hermann Meyer, Harjes (v. d. Koppel), unbekannt.
Am Fahnenmast gab es auch eine kleine Nachbildung des Marine-Ehrenmals von Laboe.
Anmerkungen
1 Das Manuskript der Geschichte ist im Besitz von Herta Dörgeloh, Kirchweyhe. Angaben ergänzt aus der Liste von Jobst Boyer.
2 Vgl. Syker Erbregister von 1585: „In diesem Dorfe sind zwei Krüge, gehören Meinem Gnädigen Fürsten und Herrn und geben davon an das Hauß Siecke nichts.“
3 Syker Erbregister , 1678
4 Vgl. Stammbaum der Familie Dörgeloh im Besitz von Herta Dörgeloh sowie Daten aus der Häuserliste von J.Boyer (Sudweyhe: Meyer v. 30.4.2011). Die Stelle existiert nicht mehr: Nach der Auflösung wurde die Hof-Stelle Sudweyhe, Aufdem Warpel 3 (Halbmeyer Kehlenbeck) nach hier verlegt und bekam die Nr. 9. Heute wohnt dort die Familie Bruns. [s. Häuserlisten von J.Boyer).
5 Nach H.Esdohr (und Stammbaum Dörgeloh im Besitz Herta Dörgeloh) ist Johann Hinrich im Jahr 1847 gestorben
6 Die Angaben stammen hauptsächlich von Herta Dörgeloh (Interview 2018 mit Annelore Duwe und 2020 mit Paul Athmann) sowie von Wilfried Meyers Beiträgen in (Meyer, Weyhe im Wandel der Zeit, 2011) S.165, (Weber, 2019) S.459 und von einem Artikel in der Kreiszeitung (Siggi Schritt) vom 21.8. 2014. Die Darstellung ist weitgehend angelehnt an das Manuskript, das von Annelore Duwe für das Projekt „Gaststätten“ des Kreis-Heimat-Bundes Diepholz erstellt wurde.
7 Foto reproduziert aus „Weyher Magazin“ Ausgabe August 1998
8 Repro: W.Meyer
9 Syker Zeitung v. 8.4.1950
10 Foto/Repro: W.Meyer (aus (Weber, 2019) S.380
11 siehe Film von W. Wortmann: Wohlstand für alle
12 Foto: M. Fricke
13 Foto 1980 aus GEO
14 Vgl. Artikel inWeyher Magazin, Ausgabe August 1998
15 Foto aus: Weyher Magazin Ausgabe August 1998
16 Foto aus: Weyher Magazin Ausgabe August 1998
17 Foto: W.Meyer aus (Weber, 2019) S. 459
18 Foto: W.Meyer aus (Weber, 2019) S. 459
19 Foto: B.Ickert 2015
20 Foto: W.Meyer aus (Weber, 2019) S. 459
21 Foto: Kreiszeitung 2007 (S.Schritt)
22 Foto: Nils Ahrlich
23 aufgestellt nach Aufzeichnungen der Kirchenbücher 5.März. 2011 Jobst Boyer Quellen: Pfarrpflichten und Opferverzeichnis der St Felicianus Kirche Weyhe von 1787; Einwohnerverzeichnis Kirchweyhe von 1861, Urkataster von1869 Kirchweyhe; Pflugschatzregister von 1519 und 1520, Bedeschatzregister von 1521 HstAH Celle Br.72 Nr.269 Verzeichnis der dienstpflichtigen Amtsuntertanen, Michaelis 1659 HstAH Hannover 74 Syke 836; Amt Syke Contributionsregister von 1660 bis 1671 HstAH Hannover 74 Syke Nr. 49