Die Entstehung des Tons in der Wesermarsch

Paul Athmann

 

In der Sudweyher und Ahauser Marsch liegen unter 30 cm Mutterboden an vielen Stellen 1 bis 1,50 m starke Lehm- bzw. Tonschichten in guter Qualität, manchmal sogar bis 5 m.

 
Lehm ist eine Mischung aus Sand (Korngröße > 63 µm), Schluff (Korngröße > 2 µm) und Ton (Korngröße < 2 µm). Er entsteht entweder durch Verwitterung aus Fest- oder Lockergesteinen oder durch die unsortierte Ablagerung der genannten Bestandteile. Unterschieden werden je nach Entstehung Berglehm, Gehängelehm, Geschiebelehm (Gletscher), Lösslehm (Löss) und Auenlehm (aus Flussablagerungen).
 
Chemisch betrachtet besteht der Lehm aus Kaolin (Porzellanerde) mit Beimengungen von Humus, Sand und Eisenoxyd. Kaolin wiederum besteht aus Aluminium- sowie Siliziumoxyd und Wasser.2
 
Der Auenlehm in der Wesermarsch entstand durch Ablagerungen des Weserstroms bzw. der Ochtum. Es bildeten sich immer wieder neue Weserarme, und auch das Bett der Ochtum veränderte sich ständig.  
 
Dazu wird auf der Internetseite der Stadt Bremen festgestellt:
„Die Weser fließt in einem Bett, das sie sich im Bergland des Oberlaufs einst selbst gesucht und ausgearbeitet hat. Sie war im Tertiär ein junger Fluss, der seine Wasser aus dem schmelzenden Eis bezog, mit starkem Gefälle und großer Räumkraft […] musste sie sich durch die Hinterlassenschaften der Gletscher waschen. Dabei trug sie alles mit sich fort: Sand, Schotter, weißen (Malm) und rötlichen (Dogger) Kalk, Mergel, Lehm und Ton. […] Ununterbrochen trug und trägt sie dabei die Ergebnisse ihrer Erosionsarbeit mit sich fort, von der Oberweser bis weit über die Mündung hinaus. Felsstücke reiben sich auf ihrer Reise flussabwärts aneinander, so dass Sand abgerieben wird. Der Rest der Felsstücke wird von Station zu Station zu kleinkörnigerem Kies geschmirgelt und besitzt vor der Wesermündung nur noch die Größe von Sandkörnern. Feinere Sinkstoffanteile, wie z. B. Ton, werden am weitesten mitgetragen. Diese Anteile setzen sich in oder vor der Mündung am stärksten ab und verursachen dadurch eine sogenannte ‚Verschlickung‘ ".

Der Kartenausschnitt der „Geologischen Karte Preußens“ von 1931 zeigt für die gesamte Wesermarsch „Ton und tonigen Boden“ an (rosa eingefärbt). Da die Verteilung der Tonschichten und Tonqualitäten aber unterschiedlich ist, lohnt sich nur an bestimmten Stellen der Abbau. Diese Stellen liegen meistens entlang der alten Weserarme. 

 

Ökonomische und technische Voraussetzungen

Quellennachweis