Die Ritter von der Kemmenade  ziehen um

Paul Athmann

Weyhe, 2019
 
Durch die unter Karl dem Großen eingeführte Feudalordnung wird das Grundeigentum vom Kaiser auf seine Fürsten als Lehen vergeben. Diese wiederum "verleihen" das Land an ihre treuen Gefolgsleute, die ihnen in den kriegerischen Auseinandersetzungen zur Seite stehen. Hierdurch wird der Stand der Ritterschaft geschaffen. Die Bauern, die das Land bewirtschaften, aber auf den Schutz ihrer Lehensherren angewiesen sind, müssen Abgaben an diese leisten.


Die Weyher Edelherren kommen vermutlich aus dem Bremer Raum und nennen sich vorher “von der Kemnaden”, was so viel wie “von der Burg” bedeutet. In Bremen haben sie wohl schon dem Erzbischof gute Dienste geleistet.  Nach dem alten Universallexikon von Zedler 55 besaßen sie in Bremen ein Haus, das sie aber nach einem Streit mit den Bremern aufgeben (um 1050). Sie lassen sich dann im Gebiet der späteren Untergrafschaft Hoya nieder. 56


Ab 1708 liegen Versuche vor, das Geschlecht der Ritter von Weyhe genealogisch zu erfassen.  Der Historiker Luneberg Mushard  nennt 1708 und auch 1720 einige Mitglieder der Familie und zeigt einen Stammbaum für Margareta von Weyhe verheiratete von der Lith, Tochter des Enno Arend von Weyhe, Drost zu Wittmund. 57 Es folgen Darstellungen des Geschlechts bei  J.F. Pfeffinger (1730) 58, dann bei  J.C. Iselin (1740) 59 und schließlich auch im Lexikon des J.H.  Zedler (1747). 60

 

Als Stammvater des Geschlechts der von Weyhes wird ein Dothard genannt, der um 919 schon gelebt haben soll. 61 
"Dothardus von der Kemnaden genannt von Weyhe, soll von Henrico Aucupe auf dem Turnier zum Ritter geschlagen worden sein“.62  Dothard  soll einen Sohn Johann gehabt haben, der wiederum einen Sohn Peter. Und dessen Sohn Lüder soll die "Kemnade" in Bremen nach einem Streit mit den Bremern verlassen haben (um 1050). Danach wird der Name Kemnade nur noch selten verwendet. So taucht er  z.B. im Jahre 1311 beim Bischof von Osnabrück,  Engelbertus (Engelbrecht) von Weyhe wieder auf: er wird als 'genannt Kemnade' bezeichnet.


Zu Dothard und seinen Söhnen bzw. Enkeln gibt es folgende Urkunden und Hinweise:

 

Dothard von Kemnade

Der Historiker Pfeffinger beruft um 1730 sich auf „alte Geschichtsschreiber“, ohne diese zu nennen. 63 Iselin     (1740) und alle folgenden Geschichtsschreiber übernehmen wohl von Pfeffinger.

 

Der Historiker Mushard führt um 1720 Dothard und seine direkten Nachkommen noch nicht auf. Er beginnt seine Beschreibung des Geschlechtes Weyhe erst mit Gerbertus (1096). 64

 

Johann v. Kemnade, Dothards Sohn und Peter v. Kemnade, Johanns Sohn

Pfeffinger nennt Johann als Sohn und Peter als Enkel - ohne weitere Belege. Iselin führt beide nicht auf. In Zedlers Lexikon (1748) wird Pfeffingers Darstellung übernommen.

 

Lüder v. Kemnade genannt von Weyhe, Peters SohnPfeffinger nennt ihn „Petri Sohn, ist von dem Sitz Kemnaden gäntzlich abgezogen“. Nach Iselin hatte Dothards Urenkel  Luderus „mit der Stadt viel Irrungen“.

 

Gerwerd und Bavo (Baro) von Weyhe

Pfeffinger nennt diese beiden als Fortsetzer des Stammes des Lüders. Iselin führt diese beiden nicht auf, sondern erwähnt nur den Ratsherrn Gerbert, der aber bei Pfeffinger der Enkel des Gerwerds ist.  Pfefffinger lässt offen, ob Bavo der Sohn Gerwerds und der Vater Gerberts war. Es kann aber so interpretiert werden.

 

Pfeffinger nennt  Arend von Weyhe, als den „ruhmwürdigen einzigen“  Sohn des Gerberts, und Arends Sohn Gerlach. Gerlachs Bruder Heinrich habe 1130 sich auf dem Reichstag zu Braunschweig befunden. 65

 
Um 1050 soll also der Umzug des Lüders von Kemnade in die Ortschaft „Wege“ stattgefunden haben.  Von ihm wird berichtet 66, dass er wegen des Pfandschillings beim Erzstift nicht genügend gesichert gewesen sei und darüber mit dem Stift in Streitigkeiten geraten sei.  Das wäre vor der Übertragung der Bremer Vogtei  an die Billunger nach 1066. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass der Umzug erst nach 1066 geschieht, und dass die „Irrungen“ des Lüders mit den Bremern auch mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Billungern und dem Bremer Erzbischof in Zusammenhang stehen.
In den folgenden Jahren werden einige der jetzt „von Weyhe“ im Zusammenhang mit Bremer Aktivitäten genannt, aber auch zunehmend mit sächsischen Fürsten und ihren Vasallen: 
 
* 1096 wird Gerbert von Weyhe als „Bürgermeister von Bremen“ erwähnt. Es ist jedoch unter den Historikern umstritten, ob er wirklich Bürgermeister war oder nur als teilnehmender Bürger des Kreuzzuges von 1096 erwähnt wurde. Nach Joh. Hermann Duntze sind es die "Rathmänner (welcher Name hier zuerst vorkommt, wohl gleichbedeutend mit Wykmännern oder rathhaften Beisitzern des Voigts) Lüder von Verden, Gerbert von der Weyhe und Lüder von Bucken. ... Glücklich fanden alle im Jahre 1111 Heimkehr." 67 An anderer Stelle spricht Duntze dem Gerbert von Weyhe die "sächsische Vogteiherrschaft in Bremen" zu. 68

 
In der Rynesberch-Chronik heißt es: "in deme iare des Heren MC unde elvene iare do wurden to rade de paues, die keyser, die conyng von Francrike unde de fursten des cristendomes no rade hertoghen Gotfrides von Bullyon dat hilghe land to Jherusalem to wynnende beyde to lande unde to watere. Unde saten do alle conynge, vursten, greven, bisscupe, enen yewelken uppe enen sunderliken tal van wapenden volke. Do wart dat stichte van Bremen unde die herschup van Oldenborch gesat up enen groten tal van volke, de sick al redden beyde to lande unde to watere. Do dat ychteswelke radmanne unde borgere van Bremen horden, dat sick so vele guder lude redden to der herevard ute deme stichte van Bremen unde ute der herschup van Oldenborch, do wurden de rade umme Got unde umme ere willen der stad van Bremen, van eres sulves gude: her Luder van Verden, her Gherbern van Weyge, her Luder van Bucken, ... Dat weren de rikesten, de binnen Bremen weren unde die armeste van dessem hope mochte hebben binnen unde buten Bremen umme die stad by twen hundert marcken gheldes des iares. Unde desse vorscreven radmanne unde borghere vorescheden van anders nener zeestad nemende in desser reyse, 69

 

In der Chronik ist das älteste Wappen derer von Weyhe abgebildet
In der Chronik ist das älteste Wappen derer von Weyhe abgebildet

* Wie in der Rynesberch-Chronik angesprochen, sind die Teilnehmer des Kreuzzuges von einem besonderen gesellschaftlichen Stand:  “de rikesten”, “radmanne unde borgere”. Dass Gerbert von Weyhe dazu gezählt wird, zeigt, dass er auch wohl einen gewissen Einfluss in Bremen hat. 

 

* In einer Urkunde aus dem Jahr 1142 bekundet Erzbischof Adalbert v. Bremen die Teilung des Bremischen Nieder-Vielandes und die Ansetzung von Colonisten dort. 70 Als Zeuge wird ein Gerlach genannt. Ob es sich hier um Gerlach von Weyhe handelt, oder um den in anderen Urkunden erwähnten Gerlach von Bucstedehnsen (Buxtehusen), kann nicht entschieden werden. Da aber das Niedervieland in der Nähe des Ortes Weyhe liegt, ist wohl eher Gerlach von Weyhe gemeint.
 
* Im Jahr 1162 bezeugt Gerlach von Weyhe die Verleihung eines Anteils des Zolls von Lübeck durch Heinrich den Löwen an das Domkapitel zu Ratzeburg, und 1164 ist Gerlach von Weyhe im Gefolge Herzog Heinrichs des Löwen vermerkt. 71 
 
* 1179 wird Elisabeth von Weyhe (* um 1157), die Tochter des Gerlach von Weyhe, erwähnt. Sie schenkt zwischen 1179 und  1185 ihre Besitzungen der Bremer Kirche und erhält sie als Lehen zurück.72 Das heißt so viel, dass sie sich – dem Feudalsystem entsprechend – in den Dienst des Erzbistums begibt.  Elisabeth heiratet einen Ritter "von Gröpelingen". Auch Elisabeths  Bruder (Gerlach II, * um 1135) und ihr Vater (Gerlach I, * um 1105) werden in der Urkunde aufgeführt.

 
Nach genealogischen Unterlagen 73 hat Elisabeth auch noch eine Schwester Brunifrith, die mit dem Grafen Christian von Mackenstedt verheiratet ist. Deren Sohn Friedrich von Mackenstedt wird einerseits als Ministerialer der Erzbischofs, andererseits aber auch als "Beamter" Heinrich des Löwen bezeichnet und organisiert in seinem Auftrag die Kolonisierung des „Brincimibrooks“ (Brinkum, Leeste). 


Um 1180 erhält Friedrich von Mackenstedt das Recht, den Bruch zwischen Huchting und Brinkum nach Holländerrecht an Siedler zu verkaufen. Er stiftet daraufhin das Kloster Heiligenrode, dem er unter anderen Ländereien auch eine Hufe zu Weyhe schenkt. 74  

 
Dieser Friedrich von Mackenstedt ist also der Sohn von Christian von Mackenstedt. 75  Seine Mutter ist Brunifrith von Weyhe, eine Tochter des Gerlach von Weyhe. Ob die geschenkte Hufe aus dem Besitz der Mutter stammt, ist nicht belegbar. Man kann allerdings auch vermuten, dass die Hufe aus dem Besitz stammt, den Heinrich der Löwe seinem Beamten Friedrich v. Mackenstedt für treue Dienste überlassen hat, und dass sie aus urbar gemachtem Marsch- oder Bruchland besteht. 76

 
* 1215 stehen „die Ritter von Weyhe“ dem Erzbischof bei im Kampf gegen den Gegen-Bischof Waldemar. 77 
 
* Im 12. Jahrhundert wird ein Gerfridus von Weyhe als Lehensmann derer von Hodenhagen erwähnt (Hof in "Cornethe" / Köhren). 1276 überträgt Heinrich, Herr von Hodenhagen, dem Kloster Heiligenrode Eigentum in Köhren (Harpstedt), "welches die Söhne Gerfrieds von Weyhe von ihm zu Lehen getragen".78 Bei einem der Söhne dürfte es sich um Andreas v. Weyhe gehandelt haben:  1278 wird dieser oder ein anderer Hof in Köhren als Besitz des Klosters Hude erwähnt, den das Kloster vom Edlen Andreas von Weyhe erworben hat. 79

 
Weyhe liegt im Largau und damit im angestammten Machtbezirk des Bremer Erzbischofs. Dieser hat einige Edelherren als Ministerialbeamte eingesetzt. Für den Weyher Raum scheint dies zunächst der Graf von Mackenstedt zu sein. Andererseits untersteht der Largau ab 1066 den Billungern, das heißt Heinrich dem Löwen. Als Heinrich die Vogtei von seiner Mutter geerbt hat, versuchte er seinen Einfluss vermehrt in der Ritterschaft durchzusetzen. So werden die Weyher und Mackenstedter Edelherren auf die welfische Seite gezogen.


Dass Gerlach von Weyhe 1164 im Gefolge des Sachsenherzogs aufgeführt ist, zeigt seine Verbundenheit mit den Welfen zu dieser Zeit.
 

Der Familienverband der in Norddeutschland verstreuten Nachkommen der Ritterfamilie von Weyhe versucht Anfang des 20. Jahrhunderts eine Stammtafel - abgeleitet aus den Urkunden und Chroniken bis zum 14. Jahrhundert. 80

Ein weiterer Versuch einer Stammtafel - mit einigen Unsicherheiten und Annahmen

 

 

Die Burg in Weyhe

 

Die Stader Annalen erwähnen für das Jahr 1167 die Zerstörung der Burg (lat. castrum) 'Wege' durch den Oldenburger Grafen Christian. 81 Dies geschieht im Zusammenhang mit den Streitigkeiten Heinrichs des Löwen mit den Bremern, die sich mit dem Oldenburger Grafen verbündet haben. Man nimmt an, dass die Burg in Weyhe 'herzoglich' war, d.h. dass sie dem Sachsenherzog Heinrich unterstand. Da 1182 in der Gründungsurkunde des Klosters Heiligenrode 82 auch von einer Hufe zu Weyhe aus dem Eigenbesitz des Mackenstedter Grafen erwähnt wird, ist anzunehmen, dass Graf Friedrich von Mackenstedt auch die Burg (d.h. wohl den Hof) zu Weyhe als Lehen hatte. Immerhin stammte seine Mutter Brunifrith ja aus Weyhe. Nach der Schlacht bei Hastedt, die mit einem Sieg Heinrich des Löwen über den Oldenburger Grafen endet, sind die Machtverhältnisse geklärt, und Herzog Heinrich setzt den Bremer Erzbischof ein.

 
Wo die Burg genau stand, ist nicht nachgewiesen. Man vermutet sie in der Nähe der heutigen Kirche, am Kirchweyher See. Eventuell handelte es sich aber auch nur um einen Hof der Ritterfamilie von Weyhe, den die Mackenstedts seit der Heirat Brunifriths von Weyhe mit Christian von Mackenstedt in ihrem Besitz hatten. Die Burg könnte auch ein Teil des Ritterguts Weyhenhof gewesen sein oder auch des Gutes der "von Horn", das später an die "Frese gen. Quiter" fiel. Vermutlich hängt sie jedenfalls eng mit der Familie von Weyhe zusammen.

Nach den Katasteramtskarten von 1872 ist die Lage der Burg keine Frage: Eine Flur am Kirchweyher See, der 1773 in der Landesaufnahme auch „Borg See“ genannt wird, ist mit „Die Burg“ bezeichnet. Sie liegt östlich der Mündung der Hache

Es sind einige Spekulationen um die Burg entstanden: Laut A.Paul sei das Kirchspiel Weyhe um 1059 nur von "Junkersleuten" bewohnt gewesen. 83 Bei der "Weyher Wasserburg" habe außerdem im 13. Jahrhundert eine Zollstätte zur Sicherung des Weserzolls bestanden. Zu dieser Zeit sei ein Weserarm am Ort Weyhe vorbeigeflossen (heutiger Kirchweyher See), der sich dann in der heutigen Ochtum fortgesetzt habe. Die Wege aus Osnabrück und Nienburg liefen in Weyhe zusammen, wo eine Furt die Querung des alten Weserarms ermöglicht habe. Damit sei Weyhe ein strategisch wichtiger Ort gewesen, den es sich durch eine Burg zu verteidigen lohnte. Gleichzeitig wurden laut Paul die Bewohner zu Vasallen der Fürsten (in diesem Fall: der Welfen) bzw. zu Rittern. In Wahrheit waren aber die „von Weyhe“ schon vorher privilegierte Dienstmannen des Bremer Erzbischofs und dessen „Ritter“ gewesen. Sie wurden damit auch vom Welfenherzog entsprechend behandelt.


Der Historiker Hucker sieht die Wandlung der Weyher Edelherren als einen Emanzipations-Prozess: "Die Emanzipation der ridderschup, der Adelsherren, die buw und veste errichten, setzt im 12. Jahrhundert ein. In unserem Raum sind es vor allem die von Mackenstedt, die Klenckes und die von Weyhe, die Lehen verschiedener Herren kumulieren. Die Ritter von Mackenstedt und von Weyhe gehörten ursprünglich dem nichtfürstlichen Hochadel an, geben ihren edelfreien Status jedoch noch vor 1200 auf, um in die Dienstmannschaft des Erzstifts Bremen einzutreten." 84 

Die Kirchweyher Höfe am See nach einer Karte aus dem Jahre 1729. Man kann annehmen, dass sich die Ritterfamilie von Weyhe an diesem Platz am Vorgeestrand angesiedelt hat und hier das Dorf Wege zu suchen ist. 85

Der sogenannte Weyhenhof (Gut Kirchweyhe I) dürfte in der Nähe des Weyher Sees gelegen haben, südlich der Kirchweyher Kirche; östlich und südlich des Pfarrhauses der ev.-luth. Felicianus-Kirchengemeinde (Kirchweg 24) zwischen den Straßen "Am Weyhenhof" (früher "Mittelweg") und "Kirchweg", d. h. an der Westseite des "Kirchdamms"; heutige Hausgrundstücke Kirchweg 28 und 30, Kirchdamm 7, 9 und 11 sowie "Am Weyhenhof 11" 86

Anmerkungen

1 (Hodenberg, Hoyaer Urkundenbuch Band 8, 1858) Hoy UB VIII 6, S. 43

2 Wulfhild von Sachsen war die Tochter des Billunger Herzogs Magnus, und vererbte die Vogtei an ihren Sohn, Herzog Heinrich den Stolzen.

3 (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845) Als Quelle wird Adam von Bremen genannt.

4 Vgl. (Schwarzwälder, Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Bd. I, 1985 (1989)) S.40

5 Vgl. (Schwarzwälder, Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Bd. I, 1985 (1989)) S.41f

6 Wikipedia, Artikel Heinrich II von Oldenburg und Burchard von Oldenburg

7 Wikipedia, Artikel Heinrich IV von Oldenburg

8 Vgl. (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) S. XIII-VI

9 Vgl. (Wersebe, 1815)

10 (Ehmck & von Bippen) Bd.1 UB Bremen Nr. 21: König Heinrich IV v.27.Juni 1062 – König Heinrich IV überträgt der

Hamburger Kirche auf Bitten des Erzbischofs Adalbert […] und mehrere Werder und Brüche in der Umgegend von Bremen –

darunter Brinscimibroch und Weigeribroch. Urkunde vollständig in (Lappenberg, 1842) S.85-87

11 (Ehmck & von Bippen) Bd. I, S. 51 Nr. 47 16-3-1158

12 (Lappenberg, 1842) Hamb. UB S. 191 Nr. CCIX ; s. (Hodenberg, Bremer Geschichtsquellen Dritter Beitrag: Zevener

Urkundenbuch, 1857) Urk. Nr. 9 ; vgl. (Wersebe, 1815) S.74

13 (Hodenberg, Hoyaer Urkundenbuch Band 8, 1858) Hoyaer UB VIII, S.10 - mit Verweis auf Rasteder Chronik

14 (Ehmck & von Bippen) S. 58 Brem UB Nr. 53 (8.8.1171): Herzog Heinrich von Bayern und Sachsen gestattet im

Einverständnis mit Erzbischof Balduin von Bremen dem Friedrich von Mackenstedt das Bruch zwischen Brinkum,

Mackenstedt und Huchtingen […] nach Holländerrecht an Ansiedler zu verkaufen.

15 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band 5 (Heiligenrode), 1848) Nr. 2

16 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 124

17 Vgl. (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845) S.288 und (Wersebe, 1815) S.140 und S.124 Anm. 110: „Paludem a loco qui dicitur Brinkermark, usque ad locum qui dicitur Ledeshusermark in latum, item a loco qui dicitur Brinkrelitwendige, usque ad locum que dicitur War, sub Gronlande interjacentem, ad vendendum culteribus Heinrico et Hermanno sub certa hujus dispositionis forma tradidimus: Emptoribus paludis praedictae concedimus terram hanc jure Hollandrico libere emere, et suis haeredibus, perpetuo possidendam, libere vendere aut relinquere“

18 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 137

19 (Ehmck & von Bippen) Nr. 46 v. 16.3.1158

20 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 52f

21 (Ehmck & von Bippen) Bremer UB Band 6 Nr. 153

22 Oldenburgische Chronik (Hamelmann, 1599) S. 107: „Als er [Graf Christian v. Oldenburg] nun einen ansehentlichen hauffen bey einander gebracht / ist er damit nach Bremen gezogen / und hat nicht allein im Jahr Christi 1167 / das Hauß und Schloß Weihe gantz niedergeworffen / und omdgekehret …“. In der viel früher niedergeschriebenen Chronik des Albert von Stade heißt es dagegen: “Christian Graf von Aldenburg stellte sich Herzog Heinrich entgegen, eroberte die Burg Wege und betrat Bremen.” (Stade, 1896) S. 32 (1167).

23 (Ehmck & von Bippen) Bd. I, S. 51 Nr. 47 16-3-1158

24 (Hodenberg, 1855) HOY-UB Archiv Heiligenrode Nr. 2 s. auch Otto Heinrich May, Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd.1, Hannover 1937, S.161

25 Erzbischof Hartwich bestätigt 1189 de Gründung des Klosters Heiligenrode und listet Schenkungen an das Kloster auf,

darunter: Albert von der Horst schenkte ein predium in Weie, das gegen ein anderes zu Mackenstedt vom Domprobst

getauscht wurde. S. Otto Heinrich May, Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd.1, Hannover 1937, S.171

26 (Ehmck & von Bippen) Nr. 199; Orig.: (Lappenberg, 1842) Hamburger UB S. 275

27 1185 tritt Erzbischof Hartwig II. von Bremen sein Amt an. 1189 bestätigt Hartwich die Schenkungen der Elisabeth, Tochter des Gerlach von Weye, unter Zustimmung ihres Sohnes und ihrer Tochter, "ihr gesamtes Erbgut an Äckern und Ländereien, an Ministerialen und Leibeigenen, der bremischen Kirche unter der Bedingung, dass sie und ihre Erben dieses aus der Hand der Bremer Erzbischöfe zu Lehen nähmen. Hartwich zahlt den Rest der Kaufsumme, überträgt das Erbe in der Grafschaft des Meinrich von Bruchhausen und seines Bruders Ludolf seiner Kirche und gibt es der Elisabeth zu Lehen.

28 Zu den urkundlichen Nachweisen s. Otto Heinrich May, Regesten der Erzbischöfe von Bremen, Bd.1, Hannover 1937; UB Kl. Osterholz Nr. 12, (Trüper, 2000) S.82, S.351; (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845), (Weyhe, 1921) Nr.1 S.12; v. Hodenberg Hoy UB III Nr. 18; (Rüthning, Oldenburgisches Urkundenbuch Bd.3, 1927) Nr. 24, S.19; (Rüthning, Oldenburgisches Urkundenbuch Band 4, 1928) Nr. 282; H.Oncken, Die altesten Lehensregister der Grafen von Oldenburg und Oldb-Bruchhausen, 1893, G.Stalling, S.78 u, S. 102; (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band 5 (Heiligenrode), 1848) Nr.25;

29 Robert Kempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom 14. bis in das 19. Jahrhundert, Berlin 1863 - http://digital.ub.uni-duesseldorf.de

30 (Stuhr, 1982) Heiligenrode 1182-1982, S.23; s. auch (May, 1937) S.161

31 Bestätigt in einer Urkunde des Erzbischofs Hartwig von 1189- s. (May, 1937) S.170

32 (Ehmck & von Bippen) S.99 Nr. 87 (um 1200) Enkünfte des Domkapitels

33 Zu den Grafen Heinrich und Ludolf von Oldenburg s. Kapitel zum Largau. Sie erbten zusammen mit ihrem Onkel und

Vormund Heinrich IV (dem Bogener) die Grafschaft Bruchhausen.

34 v. Hodenberg, HOY UB, Abt. VII, Nr. 40 / NLA HA Celle Or. 13 Nr. 1197: “Die Gebrüder Heinrich und Ludolf, Grafen von Oldenburg, gewähren dem Kloster Schinna die Freiheit von dem im Dorfe Weyhe ihnen zu entrichtenden Zolle. Bruchhausen, 3.Mai 1258” Originaltext: Heynricus et Ludolphus fraters, dei gratia comites de oldenborch, omnibus in perpetuum, Notum esse cupimus universis, quod nos nuncios, sive currus, ecclesie Scinne, villam weye transeuntes, ob dilectionem venerabilis Thiderici eiusdem ecclesie abbatis, a theloneo predicte ville weye, nostra pro parte libertamus. In cuius rei testimonium, presentem Cedulam sigillorum nostrorum crucionibus duximus roborandam, Datum Brochusen, anno gratie MCCLVIII

35 (Ehmck & von Bippen) Bd. I, S. 51 Nr. 47 16-3-1158

36 (Ehmck & von Bippen) Bremisches UB Nr. 60

37 (Hodenberg, 1855) HOY-UB Archiv Heiligenrode Nr. 2

38 vgl: (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845), S. 288 u. (Wersebe, 1815) S. 140

39 Vgl. (Hucker, Die Grafen von Hoya, 1993)

40 S. Urkunde N.68 (um 1187) im Bremer Urkundenbuch (Ehmck & von Bippen); außerdem: Urkunde über Verzeichnis der Abgaben – Kreiszeitung: Beilage Weyher Wirtschaft 2006 sowie: Lutosch 1985, Ortsnamen

41 Bremer Jahrbuch; Band 33 (1931) II. Die Güterverzeichnisse des Ansgarikapitels in Bremen; F.Prüser, S.49 u. Band 34 (1933) S. 25

42 Nach H.Greve – s. Kreiszeitung vom 19.11.2016

43 (Lappenberg, 1842) Hamburger UB Nr. CCLXXVII (277); s.auch (Ehmck & von Bippen) S. 82 Nr. 72

44 (May, 1937) S. 193 Nr. 720: 1195 - 1207

45 Vgl. (Wersebe, 1815) S.124. „bis an die Ledeshusener (jetzt Leester) Mark“

46 Vgl. (Wersebe, 1815) S.126

47 Urkunde aus: 800 Jahre Köhren

48 (Ehmck & von Bippen) Bremisches UB Nr. 247

49 Vaterländisches Archiv des Historischen Vereins Niedersachsen, 1828, S. 11

50 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 138

51 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 139

52 Vgl. (Wersebe, 1815) S. 150ff

53 „nostre et cognati nostri Henrici Ducis consensu“

54 S. dazu (Wersebe, 1815) S. 164

55 (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748) S.1185

56 Zedler bezeichnet das Gebiet als „Untergrafschaft Hoya“, wohl um dem zeitgenössischen Leser die Lage des Ortes zu verdeutlichen. Zur Zeit des Umzugs der Ritter war dieses Gebiet allerdings noch Teil des Erzbistums.

57 (Mushard, 1708) und (Mushard L. , 1720)

58 (Pfeffinger, 1732)

59 (Iselin, 1740)

60 (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748)

61 (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748) S.1185

62 (Iselin, 1740) ; Nach Pfeffinger ist Dothard von Heinrich dem Vogeler zum Ritter geschlagen worden – s. (Weyhe, 1921) Nr. 2, S.3

63 Wie in (Weyhe, 1921) Nr. 2, S.3 aufgeführt, könnte folgende Quelle herangezogen worden sein: Ein Familienchronik aus dem Jahr 1609, wovon eine Abschrift sich in Hoffmanns Genealogischen Sammlungen (NLA Hannover) befindet.

64 (Mushard, 1720) S.552

65 Pfeffinger verweist auf „Hist. Steinbergis Lit.E“. Gemeint ist wohl Konrad Barthold Behrens, Historische Beschreibung des ... Hauses der Hrn. v. Steinberg , 1697, Anhang E, Aus der Buntingischen Braunschweigischen Chronik: Teilnehmer des Reichstags zu Braunschweig im Jahr 1130; „Heinrich von Wiehe“

66 S. (Weyhe, 1921) Nr. 2 S.3 mit Verweis auf die Chronik von 1609.

67 (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845) S.270

68 (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 2, 1846) S.36

69 Geschichtsquellen des Erzstiftes und der Stadt Bremen, herausgegeben von Johann Martin Lappenberg : Rynesberch und Schene, Bremische Chronik, S. 59/60

70 (Grotefend, 1882) Nr. 1, 3.9.1142, S.1

71 Vgl. (Trüper, 2000) S.81 u. S. 351 - UHdL Nr. 52

72 (Ehmck & von Bippen) Nr. 199; Orig.: (Lappenberg, 1842) Hamburger UB S. 275 Vgl. (Zedler, Ludewig, & Ludovici, 1748) und (von Ompteda, 1865)

73 Nach Bernd Jansen

74 (Hodenberg, 1855) HOY-UB Archiv Heiligenrode Nr. 2

75 Friedrich v. Mackenstedt: urk. 1171-1183, um 1189 tot, Edelherr von Mackenstedt, gibt sich vor 1181 in die Ministerialität des Ebf. v. Bremen, wird 1171 von Heinrich dem Löwen u. dem Ebf. v. Bremen als Kolonisator im Bruch zwischen Brinkum, Mackenstedt und Huchtingen vom Fluss Sture (Varrelgraben) bis zur Ochtum eingesetzt; 1181/83 bestätigt der Ebf. v. Bremen die Kolonisationserlaubnis und bezeichnet ihn dabei als seinen Ministerialen, 1189 bestätigt Ebf. Siegfried v. Bremen die Gründung des Klosters Heiligenrode: Friedrich hatte zu seinem und dem Seelenheil seiner Familie ein Kloster im Neubruch südlich von Mackenstedt gegründet, ursprünglich als Benediktiner-Mönchskloster gegründet, lebten hier 1189 Mönche und Nonnen, 1194 war es ein reines Nonnenkloster. Friedrich dotierte die Gründung mit einer Hufe aus seinem Besitz in Weyhe, einer weiteren in Mackenstedt mit dem Zehnten, den er vom Ebf. ertauscht hatte, einer Viertelhufe mit dem Haus Conradi, sowie einer Mühle. Der Ebf. bestimmte, dass einer der Söhne Friedrichs, den die Mönche auswählen würden, Vogt sein und nur auf Ansuchen der Klosterbrüder aktiv werden solle. Er oder sein gleichnamiger Sohn ist 1189 Vogt von Heiligenrode.

76 Vgl. (Wersebe, 1815) Bd. I. S.122 u. S. 128

77 Vgl. (Duntze, Geschichte der Freien Stadt Bremen, Band 1, 1845)

78 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band 5 (Heiligenrode)) Hoyer UB Bd. V, Urkunde 28, s. 800 J Köhren, S. 18

79 Vgl. (Mitthoff, 1878); Hoy UB III Nr. 40 und Heft V Nr. 29. S.auch “800 Jahre Köhren“, S.18

80 (Weyhe, 1921) Nr.2 S.5

81 (Stade, 1896) S. 32 (1167). “Christian Graf von Aldenburg stellte sich Herzog Heinrich entgegen, eroberte die Burg Wege und betrat Bremen.” – Dagegen: (Hamelmann, 1599) S. 107 : “das Hauß und Schloß Weihe”

82 (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band 5 (Heiligenrode)) HOY UB - Archiv des Klosters Heiligenrode Urk. Nr.3 (1181- 1183)

83 (Paul, 1929) S.47; diese Vermutung ist wohl nicht haltbar, da ja schon das Dorf Wege mindestens seit 860 bestand, und dort sicher nicht nur “Junkersleute” wohnten.

84 (Hucker, 1150 Jahre Steimke, 2010) S.16

85 Karte aus NLA Hannover Karten 11_I_43 pg

86 Nach Einschätzung von H.Greve, Gemeindearchiv Weyhe; Foto: Google Satellitenbild; Google 2020 Geobasis DE/BKG 2020