Aus der Entwicklung des Schulwesens in Kirchweyhe

Röhrbein, Rektor

 

Die erste urkundliche Erwähnung einer Schulstelle in Weyhe findet sich in der Schulchronik in einer Aufstellung über die Stelleninhaber der Schule. Hier heißt es, dass der Schwiegervater des von 1723-1763 amtierenden Schulmeisters Heinrich Ristede, 57 Jahre, Küster und Lehrer in Weyhe gewesen ist. Da er der unmittelbare Vorgänger seines Schwiegersohnes war, hat er demnach sein Amt von 1666-l723 ausgeübt.

 

Die Schule war einklassig und wurde von den Kindern aus Kirchweyhe, Sudweyhe und Ahausen besucht. Die Schulk1asse beifand sich damals in einem Gebäude auf dem P1atz, wo jetzt das alte zweite Schaulhaus steht. Im Jahre 1776 brannte das Küsterhaus ab. Beim Neubau desselben wurde die Schulklasse mit in das Küsterhaus gelegt. Dieses Gebäude wurde 1875 abgerissen und nach Riede verkauft, wo es wieder aufgebaut wurde. Im gleichen Jahre wurde mit einem Kostenaufwand von 18 381 Mark das jetzige Küsterhaus errichtet. Von diesen Kosten hatte die Ortschaft Kirchweyhe 7132 Mark für zwei im Küsterhaus untergebrachte Schulk1as‘sen aufzubringen.

 

Aus einem Schreiben vom 20. Oktober 1763 unter den Schulakten des Pastors Manch geht hervor, „dass die bis zum Jahre 1683 einheitliche Schule des Kirchspiels Weyhe in diesem Jahre geteilt wurde, indem zu Sudweyhe unid Ahausen besondere Schulmeister konstituiert seien“. Somit ist das Jahr 1683 das Geburbsjahr einer olrtseigenen Schule. Diese blieb einklassig bis zum Jahr 1858.

 

Die dann errichtete zweite Klasse hatte keinen eigenen Unterrichtsraum. 17 Jahrie, von 1858 bis 1875, war sie in der Scheune des Vollmeiers Cord Lange an der Dreyer Straße und vorübergehend in der Werkstatt des Tischlers Johann Dietrich Siemer neben dem Spritzenhause untergebracht. Schulraumnot hat es also vor 100 Jahren in Kirchwveyhe schon gegeben.

 

Dann nahm die Entwick1ung des Schulwesens, bedingt durch die ansteigenden Schülerzahlen,