In der folgenden Tabelle sind die Einwohnerzahlen für Leeste angegeben, und zwar i.A. nur für den Ort Leeste, ohne die Bauerschaften Angelse, Hagen und Hörden, auch ohne Melchiorshausen.
Die Zahlen sind aber nur schwer vergleichbar, da oft nicht klar ist, was sie beinhalten: mit Bauerschaften oder ohne, mit Häuslern oder ohne, ab 1928: mit Erichshof oder ohne.
Jahr |
Häuser |
Einwohner |
Bemerkung / Quelle |
1189 |
> 2 |
|
Meierhof („villicus“) des Bremer Ansgari-Stifts mit mehreren Höfen |
1250 (1225?) |
ca. 12 |
|
[Weserbrückenliste; Anzahl geschlossen aus geforderten Abgaben für die Brücke – s. Kreiszeitung v. 19.11.2016 Ph. Köster/ H. Greve] |
1370 |
ca. 13 ? |
|
[s. Kreiszeitung v. 19.11.2016 Ph. Köster] |
1519 |
ca. 80 |
|
[Pflugschatzregister] |
1530 |
>40 |
|
[Lehensregister Hoyaer Grafen] nur Meyer,Kötner,Brinksitzer |
1585/89 |
>67 |
|
[Erbregister Hoyaer Grafen] nur Meyer,Kötner,Brinksitzer |
1678 |
122 |
ca. 800 |
[Schulvisitation} |
1736 |
144 |
|
[Corpus Bonorum Kirche Leeste, ELKH A8 Nr. 252] inkl. Häusler |
1740 |
130 |
1251 |
[Einwohnerliste Kirchspiel Leeste, 1740} inkl. Häusler |
1750 |
|
1200 |
Im gesamten Kirchspiel Leeste |
1773 |
123 |
|
[Kurhannoversche Landesaufnahme 1773] |
1785 |
103 (+ ca.150 Häusler) |
|
Dorfschaft Leeste: 5 Vollmeier, 20 Halbmeier, 21 Kötner, 22 Großbrinksitzer, 35 Kleinbrinksitzer, 140-150 Häusler ca. 80000 Thaler Schulden [Bericht Pastor Holzmann [i]] |
1794 |
164 (+ 134 Häusler) |
|
Ksp. Leeste, Schulbezirk Hauptschule: 86 Stellen (+ 91 Häusler); Angelse 3 Stellen (+ 2 Häusler) , Hagen inkl. Schlade: 14 Stellen (+ 18 Häusler) , Melchershausen: 16 Stellen (+ 7 Häusler) Schulbezirk Mühlenschule: 43 Stellen (+ 43 Häusler) [Liste Schulbezirke Leeste Hauptschule und Hördener Mühlenschule] |
1798 |
154 |
|
144 dienstpflichtige Hausstellen und 10 steuerfreie Wohnungen (4 Dienstwohnungen für Geistliche, eine herrschaftliche Kornmühle, ein adelich freier Hof mit 4 Koten) [Qu: U.C.F.Manecke, 1798] |
1800 |
161 |
|
Dorf Leeste, ohne Häusler: 4 Vollmeier, 22 Halb- und Viertelmeier, 22 Kötner, 13 große Brinksitzer 100 kleine Brinksitzer [Qu: Namensverzeichnis der Vogtei Brinkum von 1800] |
1811 |
|
(2350) |
1811 hat Leeste 2350 Einwohner [Qu: Allgemeine geographische Ephemeriden: …, Band 35 ; Friedrich Justin Bertuch 1811] – wohl inklusive Angelse, Hagen, Hörden, Melchiorshausen |
1813 |
|
1075 |
Ohne Hörden, Hagen, Angelse, Melchiorshausen [Stat. Jahrbuch f.d. Departement Wesermündung; van Halem, 1813] |
1818 |
|
|
[Qu:Hannover,Braunschw.,Oldenburg,Joh.Georg H.Hassel,1818,S.308] |
1821 |
167 |
1192 |
(Paul, 1929) Landgemeinde Leeste |
1824 |
123 |
|
[Stat.Handbuch des Königreichs Hannover, C.H.Jansen, 1824] |
1834 |
167 |
1192 |
[Sonne] [ii] |
1848 |
194 |
1388 |
[Qu: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover, Harseim/Schlüter, 1848] außerdem: Angelse, Hagen, Hörden, Melchiorshausen: zusammen 114 Häuser, 797 Einwohner |
1854 |
193 |
2640 |
Kirchspiel Leeste 2640 Seelen (Leeste, Hagen, Hörden, Angelse, Erichshof, Melchiorshausen) [Qu: Kirchenvisitationen LkAH A9 Nr. 1413 (1854)] |
1857 |
240 |
2897 |
Kirchspiel Leeste 2897 Seelen (Leeste, Hagen, Hörden, Angelse, Erichshof, Melchiorshausen) [Qu: Kirchenvisitationen LkAH A9 Nr. 1413 (1857)] |
1890 |
210 |
2614 |
[Qu: Kirchenvisitationen LkAH A9 Nr. 1413 (1890)] Pfarrdorf Leeste 210 Häuser [Qu: Meyers Konvers. Lexikon 1897] 1858 wird Leeste mit den Ortschaften Angelse, Hagen, Melchiorshausen und Hörden vereinigt. [Brigitte Streich, Herbert Dienwiebel, Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen, Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, 1993, S. 372 ] |
1895 |
215 |
1615 |
Gade nennt für 1895 den Ort Leeste mit 215 Häusern und 1615 Einwohnern. [Fehler? 2615?] Einwohner Angelse 1895: 70 in 12 Häusern [Qu: Gade 1901] Einwohner Hagen 1895: 310 in 47 Häusern [Qu: Gade 1901] Einwohner Hörden 1895: 256 in 43 Häusern [Qu: Gade 1901] |
1900 |
457 |
2787 |
[Syker Zeitung 28.12.1900] Volkszählung: Leeste mit Hagen, Hörden, Angelse und Melchiorshausen; 504 Haushaltungen 221 Pferde, 1383 Stück Rindvieh, 10 Schafe, 2597 Schweine, 280 Ziegen, 7515 Stück Federvieh und 53 Bienenstöcke [Syker Zeitung 27.8.1903] Volkszählung 1900: Leeste mit Hagen, Hörden, Angelse und Melchiorshausen; 2791 Einwohner, 230 Pferde, 1431 Stück Rindvieh, 10 Schafe, 2687 Schweine, 300 Ziegen, 7434 Hühner |
1905 |
498 |
2904 |
[Syker Zeitung 8.11.1906] Volkszählung 1905: 536 landwirtschaftliche Betriebe |
1907 |
566 |
3004 |
[Syker Zeitung 4.7.1907] Berufs- und Betriebszählung |
1909 |
|
3066 |
|
1910 |
|
3284 |
[Syker Zeitung 1910 ] Zahl für 1910: Zur Landgemeinde Leeste gehört 1910 neben Angelse, Hörden und Hagen auch Melchiorshausen [Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches, 1913] |
1911 |
|
2904 ? 3284 |
[Syker Zeitung 1910 ] Zahlen für andere Weyher Ortsteile zum Vergleich: Sudweyhe 1267 ; Kirchweyhe : 2556 ; Erichshof: 393 |
1915 |
|
3426 |
[Syker Zeitung 25.11.1915 ] Personenstandsaufnahme |
1925 |
|
3508 1965 ? |
Die Gemeinde Leeste mit Angelse, Hagen, Hörden, Melchiorshausen und Erichshof hat 1925 3508 Einwohner. Unklar, ob die Zahl 1965 sich nur auf den Ort (das Dorf) Leeste bezieht. [Qu: A.Paul, Syker Heimatbuch, S. 260/261] |
1933 |
|
4240 |
[Rademacher, Verwaltungsgeschichte, Adressbuch Grfsch Hoya, 1936] |
1939 |
|
4558 |
[Rademacher, Verwaltungsgeschichte, Adressbuch Grfsch Hoya, 1936] |
1940 |
|
4575 |
[Adressbuch 1940 Krs Grfsch Hoya] incl. aller Ortschaften (Volkszählung 1939) |
1947 |
|
6063 |
Inkl. Erichshof - davon Vertriebene/Flüchtlinge[iii]: 1822 |
1954 |
|
ca. 7000 |
Inkl. Erichshof - davon Vertriebene/Flüchtlinge[iv] |
1971 |
|
ca. 9000 |
Chronik der Leester Schule[v] |
1974 |
|
9500 |
[Adressbuch Landkreis Grfsch. Hoya 1974] Ab 1974: Ortsteil der Gemeinde Weyhe, mit Hörden, Angelse und Hagen, aber ohne Erichshof und Melchiorshausen |
2011 |
|
8620 |
[Einwohnerstatistik Gemeinde Weyhe] Ortsteil, wie 1974 |
2014 |
|
8706 |
[Einwohnerstatistik Gemeinde Weyhe] Ortsteil, wie 1974 |
2016 |
|
8834 |
[Einwohnerstatistik Gemeinde Weyhe] Ortsteil, wie 1974 |
2017 |
|
8801 |
[Einwohnerstatistik Gemeinde Weyhe] Ortsteil, wie 1974 |
|
|
|
[Einwohnerstatistik Gemeinde Weyhe] |
[i] Vgl. Heimatblätter Diepholz, November 1991
[ii] H.D.Sonne, Beschreibung des Königreichs Hannover
[iii] Karte des Kreises Grafschaft Hoya, 1947
[iv] Chronik der Schule in Leeste, Kreis Syke, Reg. Bez. Hannover, (Abschrift K. Hahn, 2013), Teil 3, S.2 (S. 10)
[v] Chronik der Schule in Leeste, Kreis Syke, Reg. Bez. Hannover, (Abschrift K. Hahn, 2013), Teil 3, S.2 (S. 10)
Die Gründung des Dorfes Leeste wird mit der Kolonisation der Bruchwälder südlich der Wesermarsch im 12. Jahrhundert gleichgesetzt. Die ersten Nachrichten handeln von Meierhöfen („villicus“) des Ansgarii-Kapitels in Bremen. Das 1250 als Ort („villa“) erwähnte „Lest“ dürfte aus einzelnen Gehöften bestanden haben, mit einer Wassermühle, die am Zusammenfluss von Hombach und Gänsebach das Gefälle von der Vorgeest zur Marsch nutzte.
1350 wird das Kirchspiel Leeste erwähnt, womit schon die Existenz einer Kirche in Leeste wahrscheinlich ist. 2016 wurden auf dem Grundstück des abgerissenen Pastorenhauses Keramikscherben und Reste von Pfostenhäusern geborgen, die durch den Bezirksarchäologen Christian Wulff auf das Mittelalter (13. Jahrhundert) datiert wurden. Es ist damit wahrscheinlich, dass schon zu Zeiten der Kolonisation Häuser an der heutigen Schulstraße in der Nähe der Kirche gestanden haben.
1380 wird der Gutshof des Dietrich von Weyhe erwähnt, den er und seine Gemahlin vom Grafen von Hoya zur Leibzucht, also wohl als Alterssitz, erhalten. In den Lehensregistern der Bruchhauser und Hoyaer Grafen werden für diese Zeit weitere Höfe und Einwohner genannt: Nameken Hoff, Gert von Leeste, Gereken Hus Retbertinge, Rydbernes, Bödeker - wobei nicht klar ist, ob es sich in einigen Fällen nicht um identische Höfe handelt, die nur anders benannt sind.
Wie Hermann Greve anlässlich der Ausgrabungen am ehemaligen Pastorenhaus in Leeste mitteilt, sind für das Ende des 14. Jahrhunderts mindesten 12 Höfe nachweisbar.[i]
Über die Entwicklung im 15. Jahrhundert liegen nur sehr wenige Nachrichten vor. Erst die Pflugschatzregister und Erbregister des 16. Jahrhunderts geben uns Aufschluss über die weitere Entwicklung:, ohne dass die genaue Zuordnung der genannten Hofbesitzer immer klar ist:
Das Lehensregister der Hoyaer Grafen von 1530 unterscheidet nach Meyer (10), Kotters (13) und Brincksitters (17). [ii] Dabei ist zu bedenken, dass dieses Register vermutlich nicht alle Höfe des Ortes umfasst.
Meyer:
· Albert Wissenslo, 1585:Kötner Heinrich Wißlow
· Albert Boethe: (Bothe), vielleicht die Halbmeierstelle Meinke (Lee 6) im Dorf in der Nähe der Kirche oder die Stelle Leeste 43 im Meßdor (Bothe, Holthusen?), oder Lee 47 (Rump, Holthusen)?
· Landesberghe: Leeste 61, HM Landsberg, später Claus Schulte (Schulstr. 3), in der Nähe der Kirche
· Dirick Glade:
· Rathe Dirickes:
· Arnd thor molen: 1519: Bernt thor molen. Wohl der Wassermüller, Lage in der Nähe der Mühle wahrscheinlich, identisch mit „Wichmannshof tor molen“?
· Eggers: Hier dürfte es sich um den Hof Harms [Leeste 19 , An der Weide 1) handeln. 1519: Hinrick Eggerdes, 1585: Harmen Eggers 1802: Gerd Harms ; in der Nähe der Mühle
· Segelke Klawes:
· Stuerde: 1519: Johann van Stuerden ? Gerke vom Stuerde? 1585: Christoffer Sturdemann. An der Weide 15 - Leeste 68 (VM Pundsack, heute Menze)? in der Nähe der Mühle
· Tolckenn: hier dürfte es sich um den an der Kirche gelegenen Vollmeierhof Nr. 49 (vorher Nr. 16) handeln, der später in eine Halbmeierstelle und 2 Brinksitzerstellen geteilt wird.
(Hauptstr. 3, zuletzt Dreier, 2022 abgerissen)
Kotters:
· Johann Schroder:
· Hinrich van Ketze:
· Albert Wetken: Leeste 1, Arps-Wetgen, Leester Str. 34, in der Nähe der Kirche
· Johann Bocker:
· Clawes up ter Loge: Lee 36? : in der Nähe der Kirche [Leester Str., Krspk)
· Slachter
· Dirickes Leeste 56 ?
· Piltzer: Leeste 81 (Kurzer Weg 7): Piltzer/Berens/Castens, in der Nähe des
Köhlerbruchs
· Berndes
· Wilkens: Lee 11 ? oder Lee 67 ?
· Block Lee 61 ? Block/Orthmann,Schulstr. 41 ?
· Carstens: Lee 34 ?
· Arndes Ahrens? [Lee 51]?
Brinksitzer:
· Harmen Piltzer s. Kötter Piltzer
· Wilken Carstens
· Beke Wevers
· Hinrick Berndes
· Gysche Rolves
· Hinrick Nussemann
· Johann Sengestake: [Lee 40] ?
· Johann Im Rusche: [Hö 16]
· Eggert Sengestake: [Lee 26] (Hofgebäude von 1575, abgerissen),
an der Leester Str., zwischen Köhlerbruch und Mühle
· Hinrich Drucker: [Hö 6] ?
· Dirick Wulfhop
· Hinrick thom Wulfhope
· Feinemann
· Huncke Drucker
· Roleff Bermanns
· Stotelborch
· De junge Hinrick ?
· Johann Reborch
Dabei kann man oft nur vermuten, wo diese Höfe gelegen haben. Es kristallisieren sich aber folgende „Ortskerne“ des Leester Dorfes heraus:
· In der Nähe der Kirche: Im sog. Meßdor (Leester Str. Richtung Melchiorshausen), an der heutigen Hauptstraße und Schulstraße und an der Leester Str. (Richtung Köhlerbruch).
· Am Köhlerbruch/ Junkernhof in der Nähe des Gutes Leeste. Dazu zählen auch einige Höfe an den heutigen Straßen „An der Weide“ und „Schulstraße“.
· In der Nähe der Wassermühle. Dazu zählen auch die Höfe von Hörden.
· Beym Hagen: Ort Hagen einschließlich Schlade.
Gemeinheiten im 17. Jahrhundert
Dem Kirchspiel Leeste standen 1678 folgende Gemeinheiten zur Verfügung, die unter den Höfen nach ihrer „Qualität“ zur Nutzung zugeteilt waren.
Hierzu die folgenden Auszüge aus dem Erbregister des Kirchspiels Leeste von 1678, Bl. 13 ff.
„Höltzunge
Hat daß dorff in communi nicht. In privato aber findet sich solches bey eines jeden beschreibunge.“
„Weide.
Lieget für dem dorffe ist befriediget, undt wird allein für milchvieh undt pfärde gehäget. Wegen der anzahl, haben sie zwar vormahls eine vergleichung unter sich gemacht, sein aber damit selbst nicht mehr friedlich, sondern einer andern eintheilung gewärtig. In diese weyde gehören die vollen meyer, halben, köter und ältiste bringsitzer, haben bis dato getrieben an milchviehe undt pfärden“:
Ein Vollmeier 21, ein Halbmeier 13, ein Kötner 10, ein Brinksitzer 9 und ein geringer Brinksitzer 6 „Häupter“.
„In der masch genießen alle die vor undt nachweyde, welche landt darein haben.
Gemeinde hude und weyde, wird in 2 theyle getheilet, undt treibet daß dorff deßen gemeine vieh, bis an den Weyher scheidegraben, an die möhre und bäche, so viele deren in des dorffes marck undt gerechtigkeid sich befinden. Die mühlenleuthe treiben aber nach der brinkumer seithe hinaus, bis vor derselben feldt, undt theilet beyderseiten vieh, daß graß mit dem munde, an öhrten und enden, das ein theil dem andern keinen schaden thue.“
„Fischerey.
Derselben gebrauchet undt bedienet sich ein jeder bey seinen wischen undt lande in den grabens.“
„Gemeynes heydt und plaggenmat
auch andere gerechtigkeidt beyder theil des dorffes.
Gehet bis vor die Steg Riede, von dem Aeß-Mohr, bis für das Herrenfeld (olim bis Hinrich Schleden hauß, in die Steg Riede) von voriger Steg Riede, bis in die Stort Riede, welche jetzo von den Brinckmern auch streitig gemachet wird, hinter dem Brinckmer Felde um, biß an die heerstraße, bey dem gerichte, an selbiger entlang auff den Wulffsberg, bis an den Neuen Dam. Von dannen auf das Wulffshoperfeldt, von selbigen dem gesichte nach recta auff den leester glockthurm zu. [Randnotiz: „Dießes [con]tradiciret[?] Brinck[um] in puncto torff zu stechen und plaggen zu meihen“ - siehe Hann. 74 Syke Nr. 42, S. 19]. Wieder bey Carsten Reinekens hause hinunter, auf die Hambecke, bey derselben entlang, bis gegen Ohrtkamps hauß. Von dannen auf den pfal für dem Risteter Mohre. Von selbigen auf den Kleinen Heidtberg. Von dannen auf den Goldtberg, von dannen auf das Hanenfeldt, zur lincken seithe umb daßelbe, bis in die Grund, durch den Großen Rieder Busch, auf den Rumpsfeldt an den Keßelhaken, von dannen auf die scheidegraben, denselben entlang, bis entlich an die Ochtumb.
Zu wißen, daß in dieser marck allerley gerechtigkeidt, als schäfferey und trifften, heyd undt schullen matt, item torffstechen und dergleichen exerciret werden.“
Das Frachtfahren bzw. das Durchführen von Fuhrdiensten für das Vorwerk Erichshof bzw. das Amt Syke begann schon im 17. Jahrhundert, und es entwickelte sich bis zum 19. Jahrhundert zur Haupteinnahme-Quelle für den Ort. Die Nähe zu Bremen und das Engagement der Leester im Warenverkehr zwischen Bremen und dem Umland waren wohl die begünstigenden Faktoren für die Entwicklung, die dazu führte, dass die Leester (zusammen mit den Brinkumern) die Hauptauftragnehmer für den Warenverkehr Bremens nach Süddeutschland, Hannover, Berlin und das Rheinland wurden, und die „Leister“ (plattdeutscher Name für Leester) zum Inbegriff der Frachtfahrer wurden.
Die Frachtfahrten führten allerdings nur in Ausnahmefällen zu Reichtum und Wohlstand im Ort, da wegen der langen Abwesenheit vom Hof die heimatliche Landwirtschaft entsprechend vernachlässigt wurde. Die Unterhaltung der Pferde, der Fuhrwerke und der Höfe wollte gut organisiert sein. Nur wer das verdiente Geld in seinen Fuhrpark und seine eigene Stellmacherei, in seinen Hof und in zuverlässige Angestellte investierte, konnte zu einem bemittelten und angesehenen Fuhr-Unternehmer mit landwirtschaftlichen Wurzeln werden.
Siehe dazu das Kapitel über das Frachtfuhrwesen.
Mit dem Bau von Eisenbahnen ging das Frachtfuhrwesen (siehe Kapitel 7.1.1) dramatisch zurück. Die Leester mussten sich nach anderen Einnahmequellen umsehen, und sie besannen sich wieder auf ihre kleinen Landwirtschaften.
Mit der Eisenbahn war es möglich geworden, Futtermittel, insbesondere Gerste, von weit her zu importieren. Die russischen Getreideimporte konnten schnell und günstig bis Leeste transportiert werden. Dadurch waren auch kleinere Höfe mit wenig Ackerfläche in der Lage, unter Ankauf von Futtermitteln eine größere Menge von Masttieren zu halten, ohne größere Anbauflächen für deren Futter besitzen zu müssen. Jetzt bauten sich die Kötner und Brinksitzer, aber auch die Halbmeier und Vollmeier kleine oder größere Schweineställe.
Auch der Absatz der Schweine in entferntere Gebiete war per Eisenbahn kein Problem, und so wurde das Ruhrgebiet und die Region Hannover das Hauptabsatzgebiet für die gemästeten Tiere.
Die Schweinemast boomte bis zum ersten Auftreten der Schweinepest in den Jahren 1909 – 1911. Danach gab es zunächst einen Einbruch, der sich aber nach dem ersten Weltkrieg wieder erholte. Ein neuer Aufschwung entwickelte sich dann nach dem 2. Weltkrieg, als die Ernährung der Bevölkerung zunächst im Vordergrund stand. Im Laufe der Zeit wurden die Bestände in einigen Betrieben immer größer. So soll der „Schweinekönig“ Warneke bis zu 15000 Schweine jährlich an die Bremer Schlachthöfe geliefert haben. Um 1970 gaben dann aber viele Betriebe wieder auf, da die Schlachtpreise sich „im Keller bewegten“. Auch Warneke ließ seine Schweineställe abreißen oder stellte auf Geflügel um.
Da die Gerste geschrotet werden musste, bevor sie den Schweinen als Futter vorgesetzt werden konnte, schossen Getreidemühlen in Leeste aus dem Boden: Die früheren Windmühlen wurden durch Motormühlen ersetzt, und neue Motormühlen wurden gebaut, insbesondere in Leeste und Kirchweyhe.
Bald erkannten einige weitsichtige Müller und Unternehmer, dass die Versorgung der Landwirte mit spezialisierten Futtermitteln für die Schweinemast, aber auch für das Milchvieh und das Geflügel, in großen Futtermittelwerken erfolgen musste, um rentabel und konkurrenzfähig zu bleiben. Hier wurde nicht nur gemahlen und geschrotet, sondern es wurden Futtermischungen aus den verschiedensten Komponenten (Soja, Fischmehl u.a.) zusammengestellt. Die importierten Komponenten wurden per Bahn angeliefert und in Komponenten-Silos gespeichert, und das fertige Futter wurde von den Landwirten abgeholt oder auch per Bahn in andere Regionen geliefert. Mit dem Aufkommen von Lastkraftwagen wurde das Futter an die Landwirte per eigenem LKW verteilt, und bald stellte man von der Lieferung von Sackware auf lose Ware um, die mit Tankwagen zu den Landwirten gebracht und dort in hofeigene Futtersilos geblasen wurde.
Es war daher kein Zufall, dass nach dem 2. Weltkrieg zwei große Futtermittelwerke am Leester Bahnhof gebaut wurden: Das von Johann Warneke setzte dabei schon 1949 die Standards, und Heinrich Landwehr verlagerte seine Mühle Ende der 1960er Jahre von der Alten Poststraße ebenfalls an den Leester Bahnhof und baute es zu einem Futterwerk aus.
Andere setzten auf die Zusammenarbeit mit anderen und gründeten Genossenschaften, Interessengemeinschaften und Realverbände: in Erichshof (Einkaufsgenossenschaft für Kohlen, Futtermittel (Mühle Troue) und sonstigen landwirtschaftlichen Bedarf), in Kirchweyhe (), in Sudweyhe (Einkauf und Molkerei LABAG mit Mühle), in Leeste und Melchiorshausen (Einkauf, Fuhren-Interessenten, Wasserversorgung, Ziegelei, Scheerweide).
- Noch zu schreiben –
Mit der Mechanisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft waren immer weniger Menschen auf den Höfen beschäftigt. Außerdem sorgten der Zuzug von Vertriebenen und Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg sowie der Baby-Boom der 1960er Jahre für einen starken Anstieg der Bevölkerung in Leeste. Die Menschen suchten und fanden Arbeit in der nahegelegenen Großstadt Bremen, insbesondere im Hafen, im Schiffbau, in der Auto- und Flugzeugindustrie sowie in den traditionellen Handelsgeschäften der Bremer und Weyher Kaufleute.
In Leeste setzte damit ein Wandel ein - weg von landwirtschaftlichen Höfen hin zu reinen Wohnsiedlungen. Allerdings hatte anfangs jedes kleine Siedlerhaus auch meistens einen Anbau für ein Schwein oder Kleintiere. Sie wurden nach Feierabend versorgt und dienten zur Eigenernährung.
Die Schweinemast in großem Stil wurde in den 1960er und 1970er Jahren durch Preisverfall und Tierseuchen größtenteils aufgegeben. Die Nebenerwerbsbetriebe, aber auch viele Vollerwerbsbetriebe, gaben reihenweise auf. Die Höfe wurden anderweitigen Nutzungen zugeführt – als Party-Räume, als Lager für Handwerksbetriebe, als Unterstellmöglichkeiten für Camping-Fahrzeuge und Boote, usw. . Einige Höfe sattelten um auf Pferdezucht und Pferdehaltung oder versuchten, die vorhandenen Stallungen durch Geflügelmast oder Eierproduktion zu nutzen. Aber auch dort machten Preisverfall und bürokratische Anforderungen durch EU Richtlinien sowie Förderung von Großbetrieben dem wirtschaftlichen Betrieb durch die Nebenerwerbslandwirte ein Ende.
Hinzu kam die Einwohnerwachstum nach dem 2. Weltkrieg: 1950 hat Leeste ca. 1500 Einwohner mehr als 1939 bei der letzten Volkszählung. [i]
Das Ortsbild von Leeste wandelte sich von den landwirtschaftlich geprägten Ortsteilen Hörden, Melchiorshausen, Hagen, Angelse mit nur wenigen reinen Wohnsiedlungen hin zu den verdichteten Wohngebieten:
Zeit |
B-Plan |
Straßen |
Bemerkungen |
195x – 197x |
|
Schnellewalder Str. |
viele Vertriebene aus Schlesien |
196x |
|
Allensteiner Str. Berliner Str. Auf dem Berge |
Einfamilienhaus-Siedlung |
196x |
Auf dem Gelände der Leester Ziegelei |
Im Wiesengrund |
Einfamilienhaus-Siedlung |
197x |
Am Alten Sportplatz |
Jahnstraße/ Ortfeld, Hagener Straße |
Schulzentrum, Wohnbebauung, Kindergarten |
197x |
|
Am Rumpsmoor , Reinsweg |
Bungalow-Siedlung |
|
|
Hagen (Schlade) |
|
197x – 198x |
|
Peterswerder, Neulandstraße |
Einfamilienhaus-Siedlung |
1975 |
|
Köhlerbruch |
Einfamilienhaus-Siedlung |
197x |
|
Hardenbergstraße |
Reihenhaussiedlung |
197x – 198x |
|
Aachener Str. |
Reihenhäuser, Doppelhäuser |
197x |
Moorweg I |
Moorweg Amselweg, Zeisigweg |
Zw. Böttcherei und Moorweg |
198x |
|
Dunantstraße |
Zwischen „Am Angelser Feld“ und „Auf dem Berge“ |
1982 – 1990 |
An der Weide |
An der Weide /Dürerstraße |
Einfamilienhaus-Siedlung |
1986 |
|
Westermoor Am Schloß |
Einfamilienhaus-Siedlung |
198x-199x |
1986: Moorweg II |
Rumpsfelder Heide/ Moorweg/ Meyerstr./ Stauffenbergstr. |
Einfamilienhaus-Siedlung zwischen Moorweg und Rumpsfelder Heide |
198x |
|
Bachstraße |
Einfamilienhaus-Siedlung |
1989 |
28 (67 / 88) |
Alte Poststraße Leester Straße |
Gewerbe (Kafu, Kreissparkasse), Wohnbebauung |
1994 |
28 (67 / 89) |
Böttcherei Rabenweg |
Wohnbebauung |
1996 |
28 (67 / 93) |
Hagener Straße |
Zw. „Am Weißen Moor“ u. Hagendamm |
1996 |
28 (67 / 96) Westeracker |
An der Beeke, Alte Poststraße Westermoor |
Einfamilienhaus-Siedlung mit Mehrfamilienhäusern |
199x |
|
Carl Polak-Straße |
Zw. Moorweg und Rumpsfelder Heide Einfamilienhaus-Siedlung |
199x |
|
An der Beeke, Schmaler Weg |
Hinter der Kreissparkasse Einfamilienhaus-Siedlung |
[i] Vgl. Artikel der Kreiszeitung (Philipp Köster) vom 19.11.2016; vermutlich leitet Greve diese Anzahl von der Weserbrückenliste ab, indem er aus geforderten Abgaben für die Brücke auf die Anzahl der Höfe schließt – s. Kreiszeitung v. 19.11.2016 Ph. Köster/ H. Greve
[ii] (Hodenberg, Hoyer Urkundenbuch, Band I (Hausarchiv), 1855) Hoy UB I Hausarchiv Heft V Rolle 6 S.50
Verschwundene Höfe: [Vgl. Tabelle in Kap. 6.13]
Jahr Abriss |
Hof |
Lage, Adresse |
Bemerkungen |
1903 |
Hake, Albert |
Leester Str. (neben Johann Wetjen), (Leeste 41) |
1903 abgebrannt; Aufteilung des Grundstücks : 2 Geschäftshäuser: Gieseke und Speer |
|
Hüneke ( „Hünkemeyer“) |
Leester Str., Neben Esso-Tankstelle |
Heinrich Meyer („Hünkemeyer) heiratet nach Hörden auf den Hof Hörden 7 (heute Kreienhoop) |
|
Hildebrandt |
Leester Str. 59 (Leeste 37) |
Kreissparkasse |
1950 |
Harms |
An der Weide 2 |
Wohnungen |
1970 |
Kreissparkasse, ehemals Rumsfeld |
Leester Str. 61 (Ehemals Leeste 36; Auf der Loge) |
1927: Rumpfeld, Hermann, Landwirt 1970: abgebrochen |
198x |
Drücker, Rumpfeld |
Leester Str. 44 (Leeste 3) |
Hof abgerissen. Neubau Ärztehaus |
199x |
Struthoff |
Leester Str. 51 |
Hof ersetzt durch Hotel, Wohnhaus erhalten |
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Sengstake-Kastens Hofgebäude aus dem 16. Jahrhundert |
Leester Str. 101 (Leeste 26) |
Hof abgerissen. Neubau Reihenhäuser |
2007 |
Meinkenhof |
Hauptstr. 1 (Leeste 6) |
Neben Kaufhaus Dunkhase / Schierenbeck&Schmidt/Heitmann, |
200x |
Wetjen (Arps) |
Leester Str. 34, (Leeste 1) |
Neubau Seniorenwohnheim Lerchenfeld |
2013 |
Holth(a)usen, Fohne |
Leester Str. 27 (Leeste 47 und Leeste 43) |
Hof Rumpsfeld (Nr. 43) abgerissen Hof Fohne abgerissen. Neubau Mehrfamilienhaus. Ausgesiedelt zum Weidufer |
2020 |
Suhling |
Leester Str. 46 (Leeste 4) |
Gastwirt, später Nordmann, Neubau Bibliothek (Kulturscheune) |
2022 |
Cohrs Meyer |
Leester. Str. 38(Lee 2) |
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Lange, Albert |
Leester Str. 81 (Leeste 29) |
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Harries |
Leester Str. 116 |
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Kastens |
Leester Straße |
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Hellmers |
Busplatz (Leeste 27) |
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Das Ortsbild von Leeste war bis 2019 von den markanten Gebäuden der Getreidemühlen geprägt: Anfangs war es die Wassermühle, die den von Norden kommenden Reisenden am Ortseingang begrüßte. Von 1864 bis 1916 konnten Reisende von Syke oder Ristedt kommend schon die Windmühle in Leeste mit ihren Flügeln winken sehen. Auch von Kirchweyhe Anreisende erblickten zunächst den hohen Schornstein der Dampfmühle Dunkhase (später Dietrich Landwehr). Und in den 1950er bis 1970er Jahren stiegen die Fahrgäste der Kleinbahn am Leester Bahnhof aus, wo die hohen Gebäude der Futterwerke Warnken und Landwehr einen imposanten Eindruck hinterließen.
Im Ortskern an der Kirche lagen die beiden Mühlen von Wetjen und Mühlenbruch. Sie hatten von Anfang an einen Sauggasmotor und waren durch einen hohen Schornstein sichtbar neben der Kirche.
In den 1930er Jahren baute Heinrich Landwehr hohe Getreidesilos mitten im Ortszentrum. Sie standen bis 1998.
Durch den Niedergang der Schweinemast wurden auch die Mühlen überflüssig, und sie wurden im Laufe der Zeit abgerissen, um anderen Nutzungen Platz zu machen. Oder sie brannten ab, wie die Windmühle.
2024 ist nur noch eine Mühle in Betrieb: Cord Landwehr ( ehemals Dunkhase, dann Dietrich Landwehr) stellt in Hagen noch Spezialfuttermischungen für Kleintiere wie Tauben und Geflügel her. Damit hat er eine Nische gefunden, die ihm das wirtschaftliche Überleben sicherte.
Verschwundene Mühlen in Leeste
- Wassermühle Leeste (1960)
- Windmühle Leeste (Nienaber) (1916)
- Motormühle J. Warneke (Mühlenkamp) (1976)
- Motormühle H. Landwehr (1998)
- Motormühle/Futterwerk J. Warneke (2009)
- Motormühle Wetjen (1923)
- Futterwerk H. Landwehr (2009 -2019)
Der Hof Eggers um 1930. So sahen wohl die meisten Häuser der Leester Höfe im 19. Jahrhundert aus.
Eine erste spürbare Veränderung des Ortsbildes brachten die Brände von 1860 und 1865 mit sich: Um mehr Brandschutz zu gewährleisten, wurden die wieder aufgebauten Häuser aus Ziegelsteinen mit Dachpfannen aus Ton errichtet Das Baumaterial kam von den Ziegeleien, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts in der Wesermarsch entstanden waren.
Bis dahin waren fast alle Häuser aus Holz gebaut und mit einem Strohdach versehen (Niedersächsisches Hallenhaus, Zwei- oder Dreiständer-Typ).
Die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Gaststätten, Geschäftshäuser wie auch die Wohnhäuser wurden alle in Massivbauweise errichtet.
1910: Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Hofes Harms.
Durch das Verschwinden der landwirtschaftlichen Hofgebäude und deren Ersatz durch Wohn- oder Geschäftshäuser änderte sich im Lauf der Zeit das Leester Ortsbild dramatisch.
Entwicklung zu städtischen Wohnformen:
- Mehrfamilienhäuser, Appartementhäuser, Reihenhäuser
o Aachener Straße, Hardenbergstr., Appartementhaus am Platz der Wassermühle
o Hildegard v.Bingen Str., Bamberger Str., Leester Str. (mehrere)
- Hotels
o Bahnhofshotel, Struthoff, Leister Apparthotel
- Geschäftshäuser & Banken
o Kaufhäuser ab Ende des 19. Jahrhunderts
(Dunkhase, Schierenbeck & Schmidt, Holsten)
o Ladenzeile Leester Str. (am Bahnhof), Von Hollen, Hüsing, möbelei, Thiele,
o Bäcker (ehemalige Gaststätte Eggers an der Leester Str., Krützkamp an der Hauptstr.)
o Banken (Kreissparkasse, Volksbank, Commerzbank)
- Verbrauchermärkte
o Kafu/Rewe, Famila, Edeka, Netto
- - Gesundheitszentren, Ärztehäuser, Apotheken
o Ärztehaus & Apotheke Hauptstr. 55, Ärztehaus Leester Str. , Ärztehaus Hauptstr. , Augenklinik am Henry-Wetjen-Platz, Fontane-Apotheke
- Altenwohnheime
o Lerchenhof
Den Trend der Jahre nach 2010 zeigt das Mehrfamilienhaus auf dem ehemaligen Fohne-Hof.
[Foto: P.Athmann]
Ein weiteres Beispiel für den Wandel vom Brinksitzer-Hof zum Wohn- und Geschäftshaus ist in der Geschichte des Hofes Leeste Nr. 8 enthalten: 1855 besitzt Claus Hinrich Dunkhase, der Sohn des Bauermeisters Cord Dunkhase, die Brinksitzerstelle. Er ist Hokenhändler. Sein Sohn Johann Hinrich macht daraus ein florierendes Kaufhaus, das dann an die Hauptstraße verlagert wird. Das ehemalige Bauernhaus wird zur Drogerie und zur Bank. Später zieht ein Cafe ein. Dann zwei Geschäfte mit Handarbeiten und Wohn-Accessoires. Schließlich wird es abgerissen und neu bebaut. Der Garten des Hauses wird zum „Park“.
[ Foto: W. Meyer WIWDZ Bd 4 S. 125 ]